na ja... really no one hat das mit der Entschuldigung vorab schon freundlich formuliert
die konkreten Auswirkungen der 'Impedanz' sind allerdings im Detail tatsächlich nicht leicht zu verstehen
durch die (üblichen) Bezeichnungen wird es auch nicht gerade erleichtert
oft fehlt der konkrete Hinweis ob Quell- oder Lastimpedanz gemeint ist und Übertrager unterscheiden sich von Verstärkerstufen
ein beliebtes Beispiel ist die Instrumenten DI-Box für e-Gitarre und Bass:
der Pickup hat (meist) eine Impedanz im Bereich 20-50 kOhm, damit ist die Quellimpedanz gemeint
um ihn nicht zu stark zu 'bedämpfen' wird ein 10-20x so hoher Wert für die Last-Impedanz empfohlen
daher haben entsprechende
Verstärker-Eingänge (oder aktive DI Schaltungen) üblicherweise 500k bis
1 MegOhm Eingangsimpedanz
bei einer passiven DI mit
Übertrager verhält sich das anders
für die Eingangswicklung wählt man ungefähr die Höhe der Quellimpedanz, rund 40kOhm
die Ausgangswicklung erhält entsprechend der (im Normalfall) erwarteten Mikrofonvorstufe meist 600 Ohm
nun kennt praktisch jeder Gitarrist/Bassist die hi-Z Eingänge mit 1 MegOhm...
und hält folglich die 40KOhm der DI für 'falsch' bzw 'ungeeignet' - was völlig neben der Spur liegt
die Impedanz wird zwar in Ohm angegeben, entspricht aber
nicht dem Gleichstromwiderstand
vor allem ist sie
frequenzabhängig - deswegen auch die grossen Toleranzen
und damit einhergehend die
klangliche Breite eines konkreten Einsatzes, die oft schwer zu beschreiben ist
in
Vorstufen kann man aber durch Fehlanpassungen nichts beschädigen - es lässt sich alles
ausprobieren
(bei Leistungsendstufen sieht das anders aus: da kann schon mal ein Totalschaden folgen)
ein konkreter 'Sound' ist praktisch nicht exakt vorhersehbar, deswegen sollte man es ruhig testen
manchmal sind die Unterschiede subtil, machmal drastisch
ich habe mal eine Vorstufe für 'defekt' gehalten, bzw das Netzteil als Schrott bezeichnet, weil ich mit einem 'falschen' Mikro gestestet habe
(war im Glauben, dass es 200 Ohm hätte - tatsächlich lag es eher bei 30k)
klang harsch, rauschte wie am Strand und modulierte das Sirren des Netzteils wenn man nur das Strom(!) Kabel berührte...
dasselbe Mikro verhielt sich an einer anderen 'modernen' Schaltung sehr viel gutmütiger, klang aber eigentlich shice
an einer 'klassischen' Telefunken-Schaltung mit Eingangsübertrager lief es recht brauchbar, aber mit erhöhtem Rauschpegel
(die beiden modernen Vertreter hatten keine Übertragen)
dh bei nominell annähernd gleicher Impedanz der Eingangsstufen gab es 3
krass verschiedene Ergebnisse
ein
Übertrager ist zwar elektrisch ein passives Bauelement, hat aber tatsächlich ein
klanglich dynamisches Verhalten
gerade in dem erwähnten
Neve Preamp kommt ihm eine ganz besondere Rolle bei der Klangformung zu
aber das zu beschreiben... man sollte es einfach mal gehört haben...
cheers, Tom