Flying Duckman
Registrierter Benutzer
Freunde des gepflegten Bandscheibenvorfalls, Akkuschrauber-Heavy-User und Rackfreaks!
Wenn ihr das hier lest, seid ihr zu 90% dem Rack ebenso verfallen, wie ich es bin. Die restlichen 10% sitzen gerade gelangweilt mit seinem Kaffee im Büro und stehlen dem Chef die Zeit. Na, erwischt? Egal, weiter im Text.
Akt I:
Die Vorgeschichte zu diesem Review nahm ihren Anfang an einem lau(t)en Augustabend im Jahr 2014. Mit der Band stand ein Auftritt an und ich wollte die Sache nutzen, um mein Traum-Rig zu testen. Das sah genau so aus, nur schärfer:
Zwei Cases mit insgesamt 10 Höheneinheiten, zwei tolle Preamps, die sich wunderbar ergänzen sollten und der restliche Kram. War toll! Allerdings hatte die Sache einige Haken. Zwei Cases lassen sich selbstverständlich leichter nacheinander zum Auto tragen. Was dabei aber selten erwähnt wird: Zwei Cases brauchen auch wesentlich mehr Platz, als es ein 10HE-Case in meinem Fall benötigt hätte. Mit der 4x12er damals war das ein Problem, welches auf lange Sicht zur Auflösung des Racks führen musste. Also brachte ich die wesentlichen Komponenten im 6HE-Case unter, hatte dann aber keinen freien Platz mehr über der Endstufe zur Lüftung. Das hat einige Proben wunderbar funktioniert, aber Bauchweh gab es natürlich immer - unbegründet, mit Sicherheit. Jedenfalls war ich nicht ganz glücklich. Der zweite Preamp fehlte. Ich zerbrach mir folglich den Kopf und durchstöberte Online-Shops. Relativ bald fiel meine Aufmerksamkeit auf das Gator Case. 8HE, Rollen und einen Trolleygriff inklusive und das alles für nicht so viel Geld? Klang fast zu gut, um wahr zu sein. Kunststoffcases sind nicht so stabil, wie es Holzcases sind. Aber um ehrlich zu sein: Solange ich mit meiner Band nicht in einer Liga spiele, in der tollwütige Roadies mit meinen 32HE Shockmount-Racks quer durch die Olympiahalle in München Völkerball spielen, kann ich auf meinen Kram sehr gut aufpassen und ihn mit Hirn so transportieren, dass das Case keinen Schaden nehmen muss, solange sich niemand mutwillig daran zu schaffen macht. Zugegeben, durch das geringere Gewicht, Rollen und Trolleygriff, spiele ich natürlich jedem professionellen Taschendieb in die Hände.
Jedenfalls ist das Rack jetzt schon ein paar Wochen in meinem Besitz und mit allen Wunschkomponenten bestückt. Vorgeschichte Ende.
Akt II:
Ich komm gleich auf den Punkt.
Das 6HE-Kompromiss-Case wog voll bestückt knapp unter 30 Kilo, das Gator-Case liegt bei ca 34 Kilo und hat alle Komponenten verbaut.
Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Holz-Case hat das Gator-Case keine Schienen zur Befestigung, sondern starre Leisten mit vorgeschnittenen Gewinden für die mitgelieferten Schrauben inkl. (!) Gummiringen zur aggressiven und erbarmungslosen Brummbekämpfung. Das ist für mich eine kleine Besonderheit. Die Dinger kosten ja kaum was, aber bisher war bei noch keinem Rack etwas in der Richtung dabei. Falls jemand also das Case schon mitsamt Humfrees im Warenkorb liegen hat: letztere könnt ihr euch erstmal wahrscheinlich sparen.
Die Montage verlief ohne Ärgernis. Heute hatte ich den ersten Transport vom zweiten Stock der Wohnung bis zum Auto und am Ziel angekommen von dort aus in den Proberaum, welcher im Keller liegt. Verlief alles traumhaft. Der Trolleygriff wirkt zugegebenermaßen etwas wackelig. Der Langzeittest wird es zeigen. Aber auch hier beeinflußt sicherlich der Umgang mit dem Case die Lebensdauer. Die seitlichen Griffe tun auf Dauer genauso in den Händen weh, wie jeder andere Griff an sämtlichen Rackcases, die ich bisher schleppen durfte.
Und jetzt der Punkt, der mir am größten Freude bereitet hat: Der Trolleyauszug benötigt logischerweise ja Platz im Case. Und deshalb ist das Case eigentlich ein 9HE-Case, hat aber auf Höhe des Auszugs keine Befestigung für Geräte. Somit kann man entweder das Rack quasi auf den Kopf stellen und die Endstufe ganz oben befestigen. Dadurch bliebt darüber Platz für die Abluft. Ich habe mich durch die Verkabelung für eine Belüftung von unten entschieden. Die Info ist sicher für alle interessant, die eigentlich lieber ein 9HE-Case hätten, um genau diese eine Höheneinheit für die Abluft der Endstufe frei zu haben.
Hier endlich ein paar Bilder zu dem Blabla:
Epilog:
Ich bin zufrieden. Man bekommt für das Geld ein gutes Kunststoffcase, das normalen Anforderungen entspricht. Für den Touralltag mit täglichem Auf- und Abbau ist es vielleicht nicht die erste Wahl, wer gelegentlich auf der Bühne steht und die Sachen selbst ins Auto hievt, kann bedenkenlos zugreifen. Ich würde das Case allerdings nicht unbedingt belasten. Ich hatte während der heutigen Probe eine 2x12er Tube Town Rex darauf abgestellt. Geht schon, kann man machen. Aber mit der Zeit kann es schon sein, dass das dem Case nicht unbedingt gut tut, da der Kunststoff dadurch einfach immer wieder belastet wird. Ich kann mich auch draufsetzen. Das Case hält das aus. Aber warum sollte ich?
Danke für die Aufmerksamkeit.
Wenn ihr das hier lest, seid ihr zu 90% dem Rack ebenso verfallen, wie ich es bin. Die restlichen 10% sitzen gerade gelangweilt mit seinem Kaffee im Büro und stehlen dem Chef die Zeit. Na, erwischt? Egal, weiter im Text.
Akt I:
Die Vorgeschichte zu diesem Review nahm ihren Anfang an einem lau(t)en Augustabend im Jahr 2014. Mit der Band stand ein Auftritt an und ich wollte die Sache nutzen, um mein Traum-Rig zu testen. Das sah genau so aus, nur schärfer:
Zwei Cases mit insgesamt 10 Höheneinheiten, zwei tolle Preamps, die sich wunderbar ergänzen sollten und der restliche Kram. War toll! Allerdings hatte die Sache einige Haken. Zwei Cases lassen sich selbstverständlich leichter nacheinander zum Auto tragen. Was dabei aber selten erwähnt wird: Zwei Cases brauchen auch wesentlich mehr Platz, als es ein 10HE-Case in meinem Fall benötigt hätte. Mit der 4x12er damals war das ein Problem, welches auf lange Sicht zur Auflösung des Racks führen musste. Also brachte ich die wesentlichen Komponenten im 6HE-Case unter, hatte dann aber keinen freien Platz mehr über der Endstufe zur Lüftung. Das hat einige Proben wunderbar funktioniert, aber Bauchweh gab es natürlich immer - unbegründet, mit Sicherheit. Jedenfalls war ich nicht ganz glücklich. Der zweite Preamp fehlte. Ich zerbrach mir folglich den Kopf und durchstöberte Online-Shops. Relativ bald fiel meine Aufmerksamkeit auf das Gator Case. 8HE, Rollen und einen Trolleygriff inklusive und das alles für nicht so viel Geld? Klang fast zu gut, um wahr zu sein. Kunststoffcases sind nicht so stabil, wie es Holzcases sind. Aber um ehrlich zu sein: Solange ich mit meiner Band nicht in einer Liga spiele, in der tollwütige Roadies mit meinen 32HE Shockmount-Racks quer durch die Olympiahalle in München Völkerball spielen, kann ich auf meinen Kram sehr gut aufpassen und ihn mit Hirn so transportieren, dass das Case keinen Schaden nehmen muss, solange sich niemand mutwillig daran zu schaffen macht. Zugegeben, durch das geringere Gewicht, Rollen und Trolleygriff, spiele ich natürlich jedem professionellen Taschendieb in die Hände.
Jedenfalls ist das Rack jetzt schon ein paar Wochen in meinem Besitz und mit allen Wunschkomponenten bestückt. Vorgeschichte Ende.
Akt II:
Ich komm gleich auf den Punkt.
Das 6HE-Kompromiss-Case wog voll bestückt knapp unter 30 Kilo, das Gator-Case liegt bei ca 34 Kilo und hat alle Komponenten verbaut.
Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Holz-Case hat das Gator-Case keine Schienen zur Befestigung, sondern starre Leisten mit vorgeschnittenen Gewinden für die mitgelieferten Schrauben inkl. (!) Gummiringen zur aggressiven und erbarmungslosen Brummbekämpfung. Das ist für mich eine kleine Besonderheit. Die Dinger kosten ja kaum was, aber bisher war bei noch keinem Rack etwas in der Richtung dabei. Falls jemand also das Case schon mitsamt Humfrees im Warenkorb liegen hat: letztere könnt ihr euch erstmal wahrscheinlich sparen.
Die Montage verlief ohne Ärgernis. Heute hatte ich den ersten Transport vom zweiten Stock der Wohnung bis zum Auto und am Ziel angekommen von dort aus in den Proberaum, welcher im Keller liegt. Verlief alles traumhaft. Der Trolleygriff wirkt zugegebenermaßen etwas wackelig. Der Langzeittest wird es zeigen. Aber auch hier beeinflußt sicherlich der Umgang mit dem Case die Lebensdauer. Die seitlichen Griffe tun auf Dauer genauso in den Händen weh, wie jeder andere Griff an sämtlichen Rackcases, die ich bisher schleppen durfte.
Und jetzt der Punkt, der mir am größten Freude bereitet hat: Der Trolleyauszug benötigt logischerweise ja Platz im Case. Und deshalb ist das Case eigentlich ein 9HE-Case, hat aber auf Höhe des Auszugs keine Befestigung für Geräte. Somit kann man entweder das Rack quasi auf den Kopf stellen und die Endstufe ganz oben befestigen. Dadurch bliebt darüber Platz für die Abluft. Ich habe mich durch die Verkabelung für eine Belüftung von unten entschieden. Die Info ist sicher für alle interessant, die eigentlich lieber ein 9HE-Case hätten, um genau diese eine Höheneinheit für die Abluft der Endstufe frei zu haben.
Hier endlich ein paar Bilder zu dem Blabla:
Epilog:
Ich bin zufrieden. Man bekommt für das Geld ein gutes Kunststoffcase, das normalen Anforderungen entspricht. Für den Touralltag mit täglichem Auf- und Abbau ist es vielleicht nicht die erste Wahl, wer gelegentlich auf der Bühne steht und die Sachen selbst ins Auto hievt, kann bedenkenlos zugreifen. Ich würde das Case allerdings nicht unbedingt belasten. Ich hatte während der heutigen Probe eine 2x12er Tube Town Rex darauf abgestellt. Geht schon, kann man machen. Aber mit der Zeit kann es schon sein, dass das dem Case nicht unbedingt gut tut, da der Kunststoff dadurch einfach immer wieder belastet wird. Ich kann mich auch draufsetzen. Das Case hält das aus. Aber warum sollte ich?
Danke für die Aufmerksamkeit.
- Eigenschaft