Hi,
ist jetzt auch ne Schilderung von Verhältnissen, die ich nicht für hyperexotisch halte.
Ich will´s mal so beschreiben - eigentlich weißt Du ne ganze Menge bzw. sagt der derzeitige Zustand ne Menge aus:
- dass die Wahl des Kommunikationsmittel ein Mitglied der Band nicht berücksichtigt, heißt, dass er von den anderen als nicht wichtig angesehen wird
- möglicherweise heißt es zudem, dass es dem keyboarder nicht wichtig genug ist, dabei zu sein
- jedenfalls heißt es, dass eine Menge Gewese um so ein Kommunikationsmedium gemacht wird, anstatt sich zu fragen: wie erreichen wir alle
- für zwei Mitglieder ist Fußball wichtiger als Musik
- Du denkst, Du kannst Druck machen, weil Du den Proberaum und einen Teil der Instrumente hast
- der drummer hat Schwierigkeiten mit dem Tempo (dazu sage ich gleich noch was)
Also ich würde sagen: das sind die idealen Bedingungen für ne Band, die weiß, was sie will ...
Ne andersrum: So weit ab vom Schuß der Normalität ist das nicht, aber es ist halt unbefriedigend. Wie unbefriedigend es für die anderen ist, gilt es noch herauszufinden. Dir sollte aber klar sein, dass die Klarheit zunächst mal von Dir ausgehen muss:
Was ist für Dich Musik? Wohin willst Du mit einer Band? Sind das die richtigen Leuten dafür? Tut Ihr das richtige dafür?
Solange Dir das nicht klar ist, schwimmst Du genau so wie die anderen. Und da nutzt Dir ein Druckmittel auch überhaupt nix, weil Du gar nicht weißt, wie Du es einsetzen willst. Abgesehen davon werde ich auf diesem Druckmittel nicht weiter rumreiten, weil ich es so einschätze, dass Du, wenn Du es als strategisches Mittel einsetzt - das heißt als etwas, wodurch Du andere zwingen willst, etwas zu tun, das sie sonst nicht tun würden - wirst Du über kurz oder lang herausfinden, dass die die nächste situation nutzen werden, um entweder abzuhauen, um sich Deinem Druck zu entziehen oder Dir an irgendeiner Stelle mächtig vor den Koffer schei**en werden, um es Dir mal richtig zu zeigen. Druck erzeugt Gegendruck und ein Klima des Drucks und ich würde mir an Deiner Stelle gut überlegen, überhaupt Druck auszuüben. Allerdings ist es Dein Zeugs und es ist völlig okay, wenn Du Dein Zeugs eben mit anderen Leuten nutzen willst.
Vorab geht es aber um eine Aussprache - also nachdem Du Dir klar geworden bist, was Du willst. Dabei sollten die Optionen offen sein: das heißt, es soll den beiden Fußballern möglich sein, zu sagen, dass eben Fußball für sie vorgeht, genau so wie es für sie möglich sein soll, dass sie sagen: ja - wenn die Band so und so wäre, dann wäre das interessanter für sie als Fußball oder was sonst noch ...
Wenn sich kein gemeinsames Ziel ergibt, wenn sich nichts ergibt, das berechtigte Chancen in sich birgt und umsetzbar ist (regelmäßige Proberaumtermine! Kommunikation! ...), dann hast Du die Erkenntnis, dass es nicht besser wird und kannst von da aus Deine Entscheidungen treffen. Wenn was anderes dabei raus kommt: Macht einen ernsthaften Versuch und schau, wie die Dinge laufen.
Ansonsten kannst Du halt - je nach Interesse und Lage der Dinge, mal mit anderen Leuten Sessions machen oder homerecording-Projekte anfangen oder oder oder ...
Zum drummer und seinem timing: Timing ist nun wirklich eine wichtige Sache für einen drummer, da hilft aber grade Unterricht nicht viel. Da muss man sich hinsetzen und zu einem Metronom üben und üben und üben und üben ... Und am meisten bringt das nun wirklich was, wenn man an dem realen drum hockt und das macht ("Trockenübungen" mit Händen oder sticks und ohne drum sind okay, aber der ganze Bewegungsablauf sollte eigentlich einbezogen werden) - und da landen wir beim Proberaum bzw. da, wo das drum steht. Also wenn es nicht an der Motivation vom drummer liegt, dann ist das Wichtigste, dass er die Möglichkeit hat, zu üben. Wenn das bei Dir im Proberaum ist, dann solltet Ihr mal ein Gespräch führen. Kann natürlich sein, dass es andere ... Defizite ... gibt, wo Unterricht sinnvoll sei könnte, aber timing ist Übungssache.
Okay - soweit meine 2,5 Cent
x-Riff
Hab noch ne Ergänzung:
Ich entnehme Deinem Atavar, dass Du Bass spielst - insofern wäre es auch eine sehr coole Sache, wenn Du nicht nur dem drummer ne Möglichkeit zum Proben gibst (vorausgesetzt er hat daran Interesse), sondern ihr beiden Euch auch Zeit für ein paar Session-Termine nehmen würdet.
Bass und drum ist ein Monster, und wenn Euer Duo funktioniert (kann ja auch mit nem anderen drummer sein), dann könnt Ihr locker da drumrum ne Band aufbauen - ich bin mal ne Weile so mit nem Bassisten rumgezogen und wir konnten uns quasi die anderen Leute aussuchen, weil wir ein Fundament hatten, wo viele Leute Bock drauf hatten, mitzumachen ... wenn bass und drum richtig gut zusammenarbeiten, ist das die Hälfte der Miete.
DAS ist übrigens auch was, was Du geht angehen kannst, weil es überschaubar ist - Du brauchst eigentlich nur einen drummer, mit dem Du gut kannst, dann braucht Ihr etwas Zeit miteinander, dann sprecht Ihr darüber, wo Ihr hinwollt und von da aus sucht Ihr Euch Leute - sowas geht auch ganz gut parallel zu Projekten oder Sessions ...
x-Riff