Mama (Jg. 1950): Stones, Beatles, Queen, Supertramp, Motown, später Prince, Maffay, Grönemeyer (nun ja ...)
Papa: (Jg. 1951): Beatles, Pink Floyd, The Who, Led Zeppelin, Hendrix, Cream, Focus, Mike Oldfield, Uriah Heep, Kraftwerk, Jane, Grobschnitt, etc.
Solide Pop- und Rock-Sozialisation für mich, denke ich. Das höre ich auch selbst alles bis heute, erweitert um das, was bei mir im Laufe der Jahre dazu gekommen ist: Thrash Metal, Death Metal, Elektronik. Meine (deutlich jüngeren) Geschwister hören die Musik unserer Eltern + die von mir gewohnte Musik + teils "extremere" Sachen aus Metal + Elektronik. Bei uns in der Familie gab es da also keinerlei Abgrenzungskonflikte sondern eine stringente Entwicklung ;-)
Mein (ernsthafter!) Traum allerdings: Meine Kids betreten irgendwann den Keller, wo ich mit alten Kollegen Slayer-Cover zocke und meinen entsetzt: "Was für ein lahmes Zeug, hört mal das hier:
Ranzranzranzranz-tengtengteng-brzzzzzsrzzzz-ranz-ranz" ;-)
Mein Albtraum: Meine Kids hören Helene Fischer oder PUR. Oder deutschen 08/15-HipHop anstatt Public Enemy ...
Offenbar ist diese frühkindliche Prägung auch stärker als die in der späteren Kindheit und Pubertät, denn die Sounds der 80er haben zumindest bei mir keinerlei nostalgische Spuren hinterlassen... im Gegenteil, ich winde mich heute noch, wenn ich (die meisten) Rockplatten aus den 80ern höre.
Hm, mittlerweile stehe ich zum 80er-Aspekt meiner musikalischen Sozialisation ... ;-)
Im Rock-Bereich gab es mit Thrash- und Death-Metal was richtig innovatives (worauf jede "aktuelle" Metal-Stilistik gründet) und auch im Pop-Bereich richtig gute Sachen! Damalige Bravo-Poster Boys wie Nick Kershaw, Spandau Ballet oder Duran Duran waren richtig gute Songwriter und Musiker, bzw. echte Bands, keine Kunstprodukte. Alben von Madonna schlagen Epigonen wie Lady Gaga &. Co. in "qualitativer" Hinsicht um Längen.
Heute ist Pop-Kultur auf diesen IT-Girl-Wahn reduziert, es geht mehr um Entertainment, Image und Selbstinszenierung als um Musik. Klar, all das war schon in den 80ern angelegt ("Danke", Michael ...) aber stand damals noch in einem ausgewogenen Verhältnis zur Musik.
Angesichts dessen habe ich meinen Frieden mit den 80ern gemacht, was ich vor ein paar Jahren auch nicht für möglich gehalten hätte ;-)