[Review] Neutrik plug2PLUG (NA2JJ) Klinkenstecker-Adapter

[Wil_Riker]

Einleitung

Manchmal sind es die kleinen und pfiffigen Dinge, die einem das Leben erleichtern können. Beim Rundgang auf der diesjährigen Prolight + Sound gab es am Stand des renommierten Stecker-Herstellers Neutrik anlässlich des 40-jährigen Firmenjubiläums ein interessantes Giveaway, das zwar schon einige Zeit auf dem Markt ist, aber (zumindest mir) doch relativ unbekannt: Den Adapter plug2PLUG (NA2JJ) für TS-Klinkenstecker.

Neutrik NA2 JJ


Die Eignung des Adapters auch im Vergleich zu herkömmlichen Adaptern soll in diesem kurzen Review beleuchtet werden.

Funktionsprinzip

Der Adapter besteht aus einer Feder, in deren Mitte sich eine Kunststoff-Hülse mit elliptischer Aussparung befindet. Ein Gehäuse sucht man vergeblich, und die einfache Bauart macht einen robusten Eindruck. Speziell beim Herunterfallen oder Malträtieren der Feder auf dem Bühnenboden sollte aufgrund dessen erfahrungsgemäß nichts kaputtgehen können.
Anders als bei üblichen Doppelbuchsen-Adaptern ist keine Kontaktlasche für die Signalader (Klinkenspitze) vorhanden, sondern der Kontakt wird direkt zwischen beiden Klinkenspitzen hergestellt: Zunächst wird ein Federende auf den ersten Stecker gesteckt. Führt man nun den zweiten Stecker von der anderen Seite aus ein, verklemmen sich die beiden Spitzen in der Kunststoffhülse miteinander, indem die Wulste der Spitzen an den Taillen des jeweils anderen Steckers zusammengedrückt und von der Form der Aussparung in Position gehalten werden. Der Kontakt von Masse/Schirm (Klinkenschaft) erfolgt dabei über die Feder selbst.

Zur Verdeutlichung des Funktionsprinzips hier ohne Adapter:

Zur Demontage zieht man eine Seite der Feder ein Stück vom Schaft einer der Klinken zurück, so dass diese Klinke dann nur noch mit geringem Druck am Gegenstück gehalten wird und abgezogen werden kann.

Vergleich mit herkömmlichen Adaptern

Herkömmliche Adapter besteht im Gegensatz zum NA2JJ aus einer Kunststoffhülse, in die beidseitig Klinkenbuchsen eingelassen sind, z. B.

The Sssnake 1802 Adapter


Bereits bei leichtem Zug auf die Kabel können einer oder beide Stecker aus der Hülse herausrutschen, es sei denn, man verwendet einen wesentlich teureren Adapter mit Verriegelung, z. B.:

Neutrik NA3 JJ Klinkenadapter

Fazit

Die Frage ist, ob bzw. wie oft man wohl in Verlegenheit kommt, ein Klinkenkabel verlängern zu müssen. Für diesen Fall ist der Neuartig plug2PLUG NA2JJ jedoch ein cleverer Problemlöser für den schmalen Geldbeutel, der gegenüber verwandten Adaptern nicht nur interessant aussieht und eine geringfügig kürzere Bauform besitzt, sondern auch eine sichere und bühnentaugliche Verbindung zwischen zwei Klinkenkabeln herstellt.

 

[peter55]

Nachdem ich erst dachte: "Häh!? gibts doch schon, hab ich doch schon solche Adapter ..." finde ich aber jetzt die Idee und die Ausführung recht pfiffig!

Ein einfaches und praktisches Hilfsmittel, das den bisherigen Lösungen imho (wie z.B. dem Sssnake-Adapter wie ich sie bisher verwendete) überlegen ist.

Danke fürs vorstellen

 

[Eggi]

Wäre heute der 1. April, hätte ich gedacht du willst uns verschaukeln.

Ohne Witz! Im ersten Moment dachte ich "was is' n das für merkwürdies Teil? Kann doch gar nicht funktionieren". Erst beim Lesen des Reviews habe ich gemerkt, wie simpel und logisch das Teil doch ist. Ich muss bei solch fiffigen Teilen immer darüber nachdenken, wie man überhaupt auf so eine Idee kommt.

Cooles Teil!

 

[chris_kah]

Das gibt's aber schon eine ganze Weile. Ich hatte nur nie Verwendung dafür.

Aber das wäre mal ein netter Aprilscherz - Fake (Also ein Artikel, der nach Aprilscherz aussieht, aber keiner ist )

Gruß
Christoph

 

[eotsskleet]

Ich hab ein paar solcher Kupplungen an der Schweizer Musikmesse vor 2 Jahren abgestaubt. Dachte das ist ja super (und gratis )
Fakt: ich hab sie bis Heute noch nie benutzt! Auch der Schweizer Vertrieb von Neutrik (Contrik) hat mir davon abgeraten diese Kupplung für den professionellen Einsatz zu verwenden! Sie sehen es als gutes kleines Helferchen um eine provisorische Verbindung zu ermöglichen!

Ich habs ausprobiert - es funktioniert aber werde es nur im äussersten Notfall einsetzen!

 

[Wil_Riker]

Hallo,

Danke fürs bisherige Feedback.

Das gibt's aber schon eine ganze Weile.

Das hatte ich oben auch erwähnt. Mir persönlich war das Teil bisher jedoch unbekannt. Vielleicht weil man so etwas normalerweise sehr selten benötigt.

Auch der Schweizer Vertrieb von Neutrik (Contrik) hat mir davon abgeraten diese Kupplung für den professionellen Einsatz zu verwenden!

Gab es dafür eine spezielle Begründung?

 

[highQ]

Auf anhieb fällt mir nur feuchtigkeit auf der Bühne ein. Also z.b. eine Wasser/Bierpfütze. Da hineingelegt, kann es evtl. das ein oder andere Gerät schnell himmeln.

 

[DieterB]

Ich fürchte auch, dass die Abschirmung ein Problem sein könnte.

 

[Wil_Riker]

Hallo Dieter,

welche Abschirmung? Den Einwand von @highQ hinsichtlich Feuchtigkeit halte ich für berechtigt, wobei meiner Meinung nach die mechanische Belastbarkeit des plug2PLUG höher ist als bei den herkömmlichen Ausführungen. Man muss halt wissen, wofür/wobei man den Adapter einsetzen möchte.

 

[DieterB]

welche Abschirmung

Das frage ich mich auch, welche Abschirmung ist da eigentlich vorhanden ?

Man sieht ja durch die Windungen direkt auf die "heiße" Leitung. Häufig reicht zwar ein Gitter auch, damit eine Abschirmung gegen äußere Felder gegeben ist, aber perfekt kann das wohl nicht sein?

 

[Wil_Riker]

Hallo Dieter,

ich möchte den plug2PLUG nicht über Gebühr verteidigen, aber so etwas gibt es bei den anderen oben aufgeführten Adaptern auch nicht - wozu auch?

 

[DieterB]

Also ich möchte ihn auch nicht schlecht machen, aber das war das erste, was mir durch den Kopf ging.

aber so etwas gibt es bei den anderen oben aufgeführten Adaptern auch nicht

Ich gehe schon davon aus, dass bei diesen eine durchgehende Metallhülle im Plastikgehäuse vorhanden ist.

wozu auch?

Was meinst du damit, wozu eine Abschirmung dient?

 

[Wil_Riker]

Hallo Dieter,

Was meinst du damit, wozu eine Abschirmung dient?

das brauchst Du mir nicht zu erklären . Nur ist die Frage, ob so eine Abschirmung im Normalfall überhaupt zwangsläufig benötigt wird.
Mal sehen, vielleicht probiere ich demnächst mal aus, inwiefern die "Feder" störanfälliger im Vergleich zu einem herkömmlichen Adapter ist.

 

[DieterB]

Was ist der Normalfall? Wenn der Anschluss zu einem hochohmigen Eingang führt, schadet eine Abschirmung im "Normalfall" nicht, würde ich sagen

 

[Wil_Riker]

Hallo Dieter,

ich dachte, Du sprichst von Einstreuungen im Bereich des Übergangs? Alles andere düfte nicht relevant sein.

 

[DieterB]

ich dachte, Du sprichst von Einstreuungen im Bereich des Übergangs?

Das meinte ich auch.

 

[Wil_Riker]

Hallo Dieter,

ich werde es bei Gelegenheit wie gesagt mal ausprobieren und dann hier berichten.

 

[highQ]

Wir sprechen hier doch ohnehin von einer unsymmetrischen Leitung. Der Schirm wird wie im Adapter gedrillt weitergeführt. Im Kabel selbst ist da auch nichts weiter, also für was soll so ein Metallröhrchen nützlich sein?

 

[Gast 23432]

Ich habs ausprobiert - es funktioniert aber werde es nur im äussersten Notfall einsetzen!

Ich habs nicht ausprobiert, aber mein Bauch sagt mir: laß die Finger davon! Die Idee ist zugegebenermaßen neckisch, da muß man erst mal drauf kommen D), aber ich trau dem Ding keine 100 mOhm über den Weg

Es gibt zwischen dem SSSSSSSSnake-Billigkram und den teuren Doppelkupplungen mit Verriegelung auch noch ein paar mittelpreisige Alternativen, von denen sich 2, 3 Stück in meinem Adapterkoffer befinden

 

[DieterB]

Wir sprechen hier doch ohnehin von einer unsymmetrischen Leitung.

Umso schlimmer, wenn dann die Abschirmung auch noch schlecht ist, oder?
Bei einer symmetrischen Leitung werden Einstreuungen halbwegs kompensiert, bei einer unsymmetrischen addieren sie sich zu 100% zum Signal.

OT: Ich hatte früher einmal Messungen mit sehr hochohmigen Verstärken gemacht (nicht im Audio Bereich), da war jede Lücke in der Abschirmung eine große Fehlerquelle.