Jazz / Improvisation

  • Ersteller Atemblau
  • Erstellt am
Hmmm, da magst Du recht haben...
Ich frage mich, ob das im amerikanischen Raum auch der Fall ist. :gruebel:
Bei der AAA-Schreibweise stehen ja keine Tonnamen bei den Noten (weder beim Baß noch bei den Akkorden), da muß man notgedrungen Noten lesen.

Kann es sein, daß die deutsche Praxis, zu jeder Note den Tonnamen dazuzuschreiben, die eigentliche Ursache für diese verbreitete Baßschlüsselnotenleseschwäche (;)) darstellt?
 
Kann es sein, daß die deutsche Praxis, zu jeder Note den Tonnamen dazuzuschreiben, die eigentliche Ursache für diese verbreitete Baßschlüsselnotenleseschwäche (;)) darstellt?
Das ist offensichtlich der Grund. Gäbe es das nicht, wäre man ja gezwungen, Bassschlüssel zu lernen.

Die Noten haben ja aber keinen Selbstzweck sondern Stellen nur ein - eigentlich völlig überflüssiges - Hilfsmittel dar.
Von daher ist im Bereich Notierung von Musikstücken jedes Mittel recht, um zum gewünschten Ergebnis zu kommen.

Uns so wie das Klangbutter bei Hänschen Klein gemacht hat, ist das exakt so richtig. Jeder kann sich da herausziehen, was er mag.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Genau vor diesem Konflikt steht man als Lehrer in der Schule. Deshalb schrieb ich diesen Beitrag.

Ich kenne Leute, die lesen lieber von der Pianowalze ab. Viele sind dann der Meinung, derjenige spinnt, der kann einfach keine Noten, ein analphabetischer Amateur.
Allerdings enthält so eine Pianowalze viel genauere Informationen und kann fast intuitiver gelesen werden als Noten. Das wissen nämlich wiederum klassischen Notenleseprofis vielleicht nicht.

Wenn man als Schüler dann noch bemerkt, das Popstars und sogar die besten Klassiker auswendig singen/spielen, sehen sie den Sinn vom Notenlesen überhaupt nicht mehr ein. Man müsste also alles, aber auch alles ganz genau erklären. Doch für solche ausladenden Erklärungen hat man ebenfalls keine Zeit und es besteht auch kein wirkliches Interesse an wissenschaftlichen Abhandlungen über den Sinn des Notenlesens.

Es zählt nur: funktioniert / funktioniert nicht

Mir macht die dreifache Beschriftung nur mehr Arbeit aber wenn es besser funktioniert ... verzichtet man in der Akkordeonwelt wahrscheinlich deshalb eben doch lieber auf den erzieherischen Effekt der Nichtbeschriftung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

vielleicht habe ich es ja überlesen, aber ein Argument für die Notenschreibweise im Bass wurde noch nicht genannt: wie könnte man rhythmische Phrasen ohne Noten für den Bass kenntlich machen. Man denke z.B. an Tango (punktiertes Viertel, punktiertes Viertel, Viertel und dann auch wieder Halbe, Halbe). Also Klangbutters ausführliche Schreibweise ist schon die richtige. Er befindet sich damit in guter Gesellschaft mit anderen Arrangeuren. Sie hat für den Combo-Betrieb zudem den Vorteil, dass jeder Musiker mit demselben Notenblatt arbeiten kann, auch der Gitarrist und der Pianist.

Wenn man ausdrücklich nur für Stradella-Akkordeonisten das Notenblatt entwickeln möchte, dann ist die folgende, in Originalliteratur zu findende Schreibweise etwas ökonomischer: anstelle des ausnotierten Akkordes für die linke Hand - beim Stradella-Bass ohnehin fest-"verdrahtet" - wird nur der Grundton des Akkordes notiert und darüber mit einem Buchstaben kenntlich gemacht, ob es sich um den Dur-, Moll-, Septim- oder verminderten Akkord handelt. Der Grundbass wird ganz normal notiert. So gehen natürlich auch alle Jazz-Akkorde: durch die beiden Noten für Grundbass und Akkordbass im Basssystem weiß man, was zu greifen ist, die buchstabenmäßige Benennung oberhalb des Diskantnotensystems zeigt die harmonische Bedeutung. (Auch die Fälle, wo 2 Akkordknöpfe gleichzeitig zu drücken sind, gehen entsprechend).

Diese Notation entspricht genau der Stradella-Spielweise, wo ja nur ein einziger Knopf für den Akkord gedrückt wird, macht das Bassnotensystem weniger furchterregend, erspart Druckerschwärze auf dem Papier und Mühe beim Notenschreiben und macht rhythmische Pattern klar erkennbar.

Noten lesen, auch im Bassschlüssel, gehört zur Musik mit Tasteninstrumenten. Das muss ein Musikschüler lernen, egal ob jugendlich oder erwachsen, da würde ich als Lehrer überhaupt keine Diskussion führen. Sonst soll sich der Schüler doch als Musikgenie auf Guru-Island niederlassen. So what?

Viele Grüße

morino47
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Die Noten haben ja aber keinen Selbstzweck sondern Stellen nur ein - eigentlich völlig überflüssiges - Hilfsmittel dar.

Doch, einen Zweck haben die Noten in jeder Akkordeon-Notationsart: sie tragen zusammen mit den Pausen die rhythmische Information, ohne die detaillierte und auch mal von "Schema F" abweichende Aufzeichnungen erlauben.

Als notenloser "Gegenpol" fällt mir da sofort die Griffschrift für Club-Harmonika oder Steirische ein - da kommt man aufgrund der wenigen möglichen Akkorde mit Ziffern 1, 2, 3, ... oder Kennbuchstaben A, a, B, b, ... in der linken Hand völlig ohne Noten aus.
Aber wenn's mal ein wenig über Hum-ta, Hum-ta hinausgeht, müssen die rhythmischen Eigenschaften mithilfe kleiner Stichnoten (ohne Tonhöhe, es kommt nur auf die Notenköpfe, Hälse, Fähnchen, Balken... an) dargestellt werden.


wie das Klangbutter bei Hänschen Klein gemacht hat, ist das exakt so richtig.

Klar ist das richtig, aber es gibt eben mehrere Möglichkeiten und unterschiedliche Schreibweisen (die auch alle praktiziert werden), und daß sogar Klangbutter mit seinen spielerischen Kenntnissen und Lehrerfahrungen sich Gedanken macht, wie man so etwas "am besten" notieren kann, spricht Bände.


Mir macht die dreifache Beschriftung nur mehr Arbeit aber wenn es besser funktioniert ...

Kann man da bei Cubase (das benutzt Du doch, oder?) nichts automatisieren?
Ich habe LilyPond "beigebracht", aus einer einfachen und schnellen Ein-Noten-Eingabe (mit Akkordunterscheidung durch Oktavlage, wie Du es auch beim MIDI-Input machst) ausgeschriebene Akkorde samt Textbeschriftung (oder wahlweise AAA-Darstellung) zu erzeugen...
Das funktioniert auch bis auf ein paar Beschriftungs-Unschärfen bei Wiederholung von "Mehrfach-Akkorden", da muß ich bei Gelegenheit noch nachbessern, sehr gut.

Viele Grüße
Torsten


PS: morino47 erwähnt ja schon die rhythmische Komponente, da war ich zu spät. 'Tschuldigung für die Wiederholung...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Die Noten haben ja aber keinen Selbstzweck sondern Stellen nur ein - eigentlich völlig überflüssiges - Hilfsmittel dar.
Von daher ist im Bereich Notierung von Musikstücken jedes Mittel recht, um zum gewünschten Ergebnis zu kommen.
Diese Methode reicht aus, um jeweils genau ein Stück - nicht mal zu lernen, sondern "sich drauf zu machen".

Noten lesen, auch im Bassschlüssel, gehört zur Musik mit Tasteninstrumenten. Das muss ein Musikschüler lernen, egal ob jugendlich oder erwachsen, da würde ich als Lehrer überhaupt keine Diskussion führen.
Man muss ja nur die musiker-board-Akkordeonnische verfolgen, um zu erkennen, in wie viele Richtungen die Interessen gehen, wie breit gestreut die über das reine Spielen hinaus gehenden Kenntnisse sind. Da werden sich keine allgemein gültigen Aussagen finden lassen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
(... grad nochmal nachgelesen, was denn die Eingangsfragestellung war... nicht dass ich jetzt was falsches poste, da die Diskussion ja grad eher um was anderes geht...)

Mittlerweile sind ja ein paar Tage vergangen und ich weiß grad nicht, wie weit die Fortschritte von Atemblau sind in Bezug auf Jazz/Improvisation sind.

Aber gerade für Einsteiger im Bereich Jazz finde ich das "Jazz Accordion Songbook" von Pete Lee ein gelungenes Heft:

http://www.alle-noten.de/Jazz-Accordion-Songbook-Pete-Lee/2eug5hmb?gclid=CLa4yvGN7sQCFevItAodpWMAiA

Es enthält bekannte Jazzstücke in reltativ einfacher Notierung und ist komplett ausnotiert, mitsamt Rhytmischer Notierung im Bass und enthält auch bei jedem Stück ein ausnotiertes Solo.
Wer die Stücke von H.G. Kölz kennt und spielt, mag über dieses Heft vielleicht die Nase rümpfen, aber für jemand der frisch in dieses Metier reinschuppert, finde ich das eine gelungene Ausgabe.

Gruß, maxito
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hier ein neues Stück mit wenig Melodie aber vielen Jazz-Harmonien.

reharmonisation3.jpg
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Lieber Klangbutter,
ich war ein paar Tage nicht zu Hause, auch nicht im Forum. Ohne Internet und ohne Akkordeon.
Habe mir gerade mal das neue Stück mit den schönen neuen Jazz-Harmonien ausgedruckt und natürlich gleich mal angetestet. :great:
Vielen Dank für diese super "schönen, schrägen" Akkorde.:great:

Noch klappt es natürlich nicht richtig zusammen. Zum Glück hast Du die Melodie einfach gehalten. Soooooooooooooooo schöne Akkorde. Hatte erst nicht verstanden, wie Du die Beschriftung gemeint hattest. Aus den Akkordnamen oben drüber wurde es dann doch klar. :D

Vielen Dank
Moricasso
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Huch? Zwei Grundbässe sind eigentlich nirgends gemeint in diesen Noten.
Hier zeige ich wie das Arrangement entstanden ist und wie es klingt:



Freut mich dass es Dir gefällt!!

Kennt eigentlich jemand die Melodie?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
irgendwie sollte ich doch mal irgendwann von meiner Methode, Noten mit der Hand zu schreiben, auf modern umstellen...

Danke für die Kurzeinweisung in cubase. :)
 
Ist das nicht "Wenn Mutti früh zur Arbeit geht"?
 
So ähnlich :)

nicht "wenn Mutti" sondern "weil heute ...
 
:gruebel: ...und für die Steirische gibt es so etwas auch ???

...ich mein so einen Einstieg in das Thema Jazz/Impro...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Eric Dann
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: Board-Regel 7
Eric Dann
  • Gelöscht von maxito
  • Grund: Board-Regel 7

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben