Jiko
Ex-Mod
Another one. D'Addario hat die Möglichkeit gegeben, die neuen Coated Phosphor Bronze-Saiten zu testen und ich habe mir die Zeit genommen, dies gründlich zu tun.
Nach meiner Meldung gab es zunächst einmal Post:
In diesem schönen Umschlag befanden sich die Saiten, wobei ich die EXP16 mit einer recht üblichen Saitenstärke von .012-.053 gewählt habe, und ein Infotext:
Einmal zusammengefasst:
Die EXP Coated-Saiten sind 2001 auf den Markt gekommen und hielten länger als die klassischen 80/20 Phosphor Bronze Saiten. In den letzten Jahren wurde weitergearbeitet und hierbei sind die sechseckigen Drähte entstanden, welche im Inneren der umwundenen Saiten zu finden sind und auch der "High Carbon Steel", der für die unumwundenen Saiten verwendet wrid. Für die Produktion wurde ihr Werk in Farmingdale, New York erweitert um ein neues Stahldrahtwalzwerk. Angeblich sind die Saiten bemerkenswert stärker und stabiler als jeder andere Draht, der im Musikbereich genutzt wird.
2014 sind dann NYXL-Saiten für die E-Gitarre erschienen mit dieser neuen Technologie. Und jetzt sind die entsprechenden Akustik-Saiten unterwegs, welche hier jetzt dann getestet wurden.
Also her mit der Ovation und drauf mit den Saiten!
OK, ausgepackt werden wollten sie auch noch
An dieser Stelle hat es mich interessiert, was es nun mit den sechskantigen Saiten auf sich hat. Mit bloßem Auge ist da nicht viel zu erkennen, also habe ich meine Makro-Ausrüstung ausgepackt und wollte mich mal vergewissern, ob das so stimmt - und tatsächlich sind die Kerne der umwickelten Saiten sechseckig:
Und noch näher:
Darüber hinaus sehen die Saiten recht klassisch aus und haben auch die üblichen farbigen Ballends, welche es einfach machen, die Saiten an die richtige Stelle zu bekommen (entschuldigt den Staub Das Makro-Objektiv lässt den deutlicher werden, als er eigentlich aussieht):
(hier kann man am Glanz der Saite am roten Ballend auch nochmal sehen, dass die Saite sechseckig ist)
Now then... die stärksten Saiten? Hört sich an, als könnten die was aushalten. An dieser Stelle habe ich dann gleich mal testen wollen, in wiefern das so zutrifft. Für viele Saiten ist es schon der Tod, wenn man sie mal knickt und das kann beim Aufziehen ja schonmal passieren, wenn man eine Saite in die falsche Mechanik einfädelt und dann in eine andere. Dies habe ich einmal simuliert und habe die G-Saite erstmal in die Mechanik der H-Saite eingefädelt, aufgezogen und auf G gestimmt. Dann habe ich den Zug wieder reduziert und habe die Saite in die dafür vorgesehene Mechanik eingefädelt, welche ja etwas weiter entfernt ist und somit lag der Knick unterhalb - voll im Bereich der Zugbelastung. An der Stelle war ich dann ziemlich gespannt, was dabei herauskommt; schließlich wäre es ja doch ärgerlich gewesen, gleich eine Saite zu opfern. Aber: kein Problem. Die Saite hat den Test bestanden und auch heute - rund zwei Monate später - lebt die Saite noch und tut tadellos ihren Dienst. Respekt.
Der Klang:
Es ist schwer, einen objektiv sinnvollen Klangvergleich herzustellen, entsprechend gehe ich hier einen anderen Weg und erzähle auf subjektiver Basis. Frisch aufgezogen haben die Saiten einen schön knackigen Sound, aber ziemlich intensive Griffgeräusche, die einem den ersten Spaß etwas trüben. Zum Glück haben diese im Laufe der ersten Spielstunden nachgelassen (nicht komplett, aber sie sind nicht weiter so vordergründig aufdringlich mehr) und der Klang wurde insgesamt etwas wärmer, mittiger, aber ein gewisser Knack ist bis jetzt geblieben und das ist etwas, was ich bei vorherigen Saiten oft vermisst habe. Irgendwann nach nicht allzu langer Zeit haben sie schneller dumpf geklungen. Vom Spielgefühl her sind die Saiten gut und man hat auch nicht das Gefühl, irgendwie "festgehalten" zu werden. Aber das war auch bei den Vorgängern kein Problem, sondern ist insbesondere bei ziemlich billigen Saiten der Fall.
Haltbarkeit:
Erstmal: Die Stimmung hält auf jeden Fall gut. Aufgezogen, gestimmt, gespielt und einmal nachgestimmt. Danach hat die Stimmung gehalten und es gibt nur die üblichen Nachstimmungen im Laufe der Zeit nach Temperaturveränderungen und so weiter. Hier bin ich absolut zufrieden. Die Saiten sind jetzt etwa zwei Monate auf der Gitarre. Hierbei muss ich sagen, dass die umwundenen Saiten noch erstaunlich gut aussehen. Um hier eine optische Veränderung zu bemerken, muss man schon recht nah herangehen. Die blanken Saiten haben dagegen großteils ihren Glanz verloren und sehen aus, als müssten sie demnächst wieder gewechselt werden. Praktisch ist dagegen aufgefallen, dass sie zwar nicht mehr ganz so gut aussehen, aber klanglich und von der Stimmung her noch ganz OK sind und ich werde die Saiten nun erstmal spielen, bis ich merke, dass das Ende wirklich erreicht ist. Entsprechend ist das eine Abschnitt, den ich hier auch nach zwei Monaten des Testens noch nicht abschließen kann.
Nun noch ein paar typische Fragen, die in sämtlichen Umfragen irgendwie auftauchen:
Würdest du die Saiten wieder kaufen? Ja. Ich habe schon die Vorgänger gerne gespielt und diese hier sind definitiv kein Rückschritt. Aber: Es kommt auf den Preis an. Die Saiten sollten jetzt nicht gerade so teuer werden, wie Elixir-Saiten, sonst könnte die Konkurrenz von dieser Seite wieder etwas drücken.
Würdest du die Saiten weiterempfehlen? Ja. Coole Saiten sollte man weiterempfehlen und ich bin wirklich zufrieden, was Klang und Haltbarkeit angeht. (Und diese Frage ist eine Frage, die ich in den meisten Umfragen mit "nein" beantworte)
Wüsste D'Addario nicht, wie man gute Saiten macht, wären sie nicht so weit verbreitet.
An dieser Stelle stellt sich mir nur die Frage, ob sonst noch jemand irgendwelche Fragen hat. Ich werde die Haltbarkeit bei Gelegenheit weiter kommentieren, aber bisher bin ich hier echt zufrieden. Es sind definitiv keine Saiten, die rosten, wenn man sie schief ansieht.
Welche Saiten verwende ich ansonsten meistens?
D'Addario EJ26 .011-.052 - bisher ziemlich zufrieden. EJ16 mit .012-.053 habe ich auch schon verwendet.
Pyramid 304/100 mit geringerer Saitenspannung zum Schonen alter Gitarren. Hier ist die Haltbarkeit aber oft deutlich geringer.
Auch andere Pyramid-Saiten wegen dem geringen Preis.
Nach meiner Meldung gab es zunächst einmal Post:
In diesem schönen Umschlag befanden sich die Saiten, wobei ich die EXP16 mit einer recht üblichen Saitenstärke von .012-.053 gewählt habe, und ein Infotext:
Einmal zusammengefasst:
Die EXP Coated-Saiten sind 2001 auf den Markt gekommen und hielten länger als die klassischen 80/20 Phosphor Bronze Saiten. In den letzten Jahren wurde weitergearbeitet und hierbei sind die sechseckigen Drähte entstanden, welche im Inneren der umwundenen Saiten zu finden sind und auch der "High Carbon Steel", der für die unumwundenen Saiten verwendet wrid. Für die Produktion wurde ihr Werk in Farmingdale, New York erweitert um ein neues Stahldrahtwalzwerk. Angeblich sind die Saiten bemerkenswert stärker und stabiler als jeder andere Draht, der im Musikbereich genutzt wird.
2014 sind dann NYXL-Saiten für die E-Gitarre erschienen mit dieser neuen Technologie. Und jetzt sind die entsprechenden Akustik-Saiten unterwegs, welche hier jetzt dann getestet wurden.
Also her mit der Ovation und drauf mit den Saiten!
OK, ausgepackt werden wollten sie auch noch
An dieser Stelle hat es mich interessiert, was es nun mit den sechskantigen Saiten auf sich hat. Mit bloßem Auge ist da nicht viel zu erkennen, also habe ich meine Makro-Ausrüstung ausgepackt und wollte mich mal vergewissern, ob das so stimmt - und tatsächlich sind die Kerne der umwickelten Saiten sechseckig:
Und noch näher:
Darüber hinaus sehen die Saiten recht klassisch aus und haben auch die üblichen farbigen Ballends, welche es einfach machen, die Saiten an die richtige Stelle zu bekommen (entschuldigt den Staub Das Makro-Objektiv lässt den deutlicher werden, als er eigentlich aussieht):
(hier kann man am Glanz der Saite am roten Ballend auch nochmal sehen, dass die Saite sechseckig ist)
Now then... die stärksten Saiten? Hört sich an, als könnten die was aushalten. An dieser Stelle habe ich dann gleich mal testen wollen, in wiefern das so zutrifft. Für viele Saiten ist es schon der Tod, wenn man sie mal knickt und das kann beim Aufziehen ja schonmal passieren, wenn man eine Saite in die falsche Mechanik einfädelt und dann in eine andere. Dies habe ich einmal simuliert und habe die G-Saite erstmal in die Mechanik der H-Saite eingefädelt, aufgezogen und auf G gestimmt. Dann habe ich den Zug wieder reduziert und habe die Saite in die dafür vorgesehene Mechanik eingefädelt, welche ja etwas weiter entfernt ist und somit lag der Knick unterhalb - voll im Bereich der Zugbelastung. An der Stelle war ich dann ziemlich gespannt, was dabei herauskommt; schließlich wäre es ja doch ärgerlich gewesen, gleich eine Saite zu opfern. Aber: kein Problem. Die Saite hat den Test bestanden und auch heute - rund zwei Monate später - lebt die Saite noch und tut tadellos ihren Dienst. Respekt.
Der Klang:
Es ist schwer, einen objektiv sinnvollen Klangvergleich herzustellen, entsprechend gehe ich hier einen anderen Weg und erzähle auf subjektiver Basis. Frisch aufgezogen haben die Saiten einen schön knackigen Sound, aber ziemlich intensive Griffgeräusche, die einem den ersten Spaß etwas trüben. Zum Glück haben diese im Laufe der ersten Spielstunden nachgelassen (nicht komplett, aber sie sind nicht weiter so vordergründig aufdringlich mehr) und der Klang wurde insgesamt etwas wärmer, mittiger, aber ein gewisser Knack ist bis jetzt geblieben und das ist etwas, was ich bei vorherigen Saiten oft vermisst habe. Irgendwann nach nicht allzu langer Zeit haben sie schneller dumpf geklungen. Vom Spielgefühl her sind die Saiten gut und man hat auch nicht das Gefühl, irgendwie "festgehalten" zu werden. Aber das war auch bei den Vorgängern kein Problem, sondern ist insbesondere bei ziemlich billigen Saiten der Fall.
Haltbarkeit:
Erstmal: Die Stimmung hält auf jeden Fall gut. Aufgezogen, gestimmt, gespielt und einmal nachgestimmt. Danach hat die Stimmung gehalten und es gibt nur die üblichen Nachstimmungen im Laufe der Zeit nach Temperaturveränderungen und so weiter. Hier bin ich absolut zufrieden. Die Saiten sind jetzt etwa zwei Monate auf der Gitarre. Hierbei muss ich sagen, dass die umwundenen Saiten noch erstaunlich gut aussehen. Um hier eine optische Veränderung zu bemerken, muss man schon recht nah herangehen. Die blanken Saiten haben dagegen großteils ihren Glanz verloren und sehen aus, als müssten sie demnächst wieder gewechselt werden. Praktisch ist dagegen aufgefallen, dass sie zwar nicht mehr ganz so gut aussehen, aber klanglich und von der Stimmung her noch ganz OK sind und ich werde die Saiten nun erstmal spielen, bis ich merke, dass das Ende wirklich erreicht ist. Entsprechend ist das eine Abschnitt, den ich hier auch nach zwei Monaten des Testens noch nicht abschließen kann.
Nun noch ein paar typische Fragen, die in sämtlichen Umfragen irgendwie auftauchen:
Würdest du die Saiten wieder kaufen? Ja. Ich habe schon die Vorgänger gerne gespielt und diese hier sind definitiv kein Rückschritt. Aber: Es kommt auf den Preis an. Die Saiten sollten jetzt nicht gerade so teuer werden, wie Elixir-Saiten, sonst könnte die Konkurrenz von dieser Seite wieder etwas drücken.
Würdest du die Saiten weiterempfehlen? Ja. Coole Saiten sollte man weiterempfehlen und ich bin wirklich zufrieden, was Klang und Haltbarkeit angeht. (Und diese Frage ist eine Frage, die ich in den meisten Umfragen mit "nein" beantworte)
Wüsste D'Addario nicht, wie man gute Saiten macht, wären sie nicht so weit verbreitet.
An dieser Stelle stellt sich mir nur die Frage, ob sonst noch jemand irgendwelche Fragen hat. Ich werde die Haltbarkeit bei Gelegenheit weiter kommentieren, aber bisher bin ich hier echt zufrieden. Es sind definitiv keine Saiten, die rosten, wenn man sie schief ansieht.
Welche Saiten verwende ich ansonsten meistens?
D'Addario EJ26 .011-.052 - bisher ziemlich zufrieden. EJ16 mit .012-.053 habe ich auch schon verwendet.
Pyramid 304/100 mit geringerer Saitenspannung zum Schonen alter Gitarren. Hier ist die Haltbarkeit aber oft deutlich geringer.
Auch andere Pyramid-Saiten wegen dem geringen Preis.
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