günstiges Live-Mikrofon für Gesangensemble

  • Ersteller Koksi01
  • Erstellt am
Koksi01
Koksi01
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
25.11.24
Registriert
31.08.14
Beiträge
869
Kekse
7.128
Hallo Wissende,

ich suche für unser gemischtes Gesangs-Ensemble (6-8 Stimmen plus Klavierbegleitung) günstige Mikrofone für Live-Auftritte.
Bisher habe ich das immer mit meinen Großmembran-Kondensatormikros gemacht - aber die Feedbackanfälligkeit ist da natürlich ein Horror. In einem normalen Saal geht es ja noch, jedem eines vor die Nase zu stellen und mit relativ geringem Abstand zu besingen, aber vor allem in Kirchen stößt man da sehr schnell an die Grenzen.
Und da ich selbst singe und so nebenbei den Mix mache, ist ein reagieren auf Feedback sehr schwierig.

Es soll wie geschrieben günstig sein (am liebsten in der Preisklasse um die € 100,- pro Stück) aber trotzdem gut klingen. Möglichst ohne Schalter - ich mute über das Pult.
Phantomspeisung, EQs etc. sind vorhanden (Allen&Heath Qu-16).

Ich suche jetzt schon einige Zeit im Netz, kann mich aber nicht recht entscheiden.
Das dynamische Sennheiser E845 hört sich ganz gut an, oder doch lieber Kondensator (AudioTechnika AT2010, Rode M2)?
Oder sollte ich lieber doch ein wenig tiefer in die Tasche greifen? Aber bei acht Stück schmerzt halt jeder Euro achtfach :)

Ich hoffe ihr könnt mir ein wenig auf die Sprünge helfen.

lg Thomas
 
Eigenschaft
 
Was für ne Art von Musik macht ihr denn? Ich denke, für die die richtige Wahl der Mikrofonierung wäre es schon interessant, ob ihr eher Pop macht oder ob es in die klassische Richtung geht. Ein dynamisches Mikro mit geringem Abstand direkt vor den Mund zu halten ist z.B. nicht für jeden klassisch ausgebildeten Sänger eine tolle Option.
 
Eher Richtung Pop.

Mikro anknabbern ist aber nicht so unseres. Das Problem wird halt sein, umso größer der Abstand, umso feedbackanfälliger - oder?
 
Auch wenn es derzeit en vogue ist das SM58 zu verteufeln ist es immer noch ein Gutes Allround Mikro. An sich sollte man ja je Stimme das passende Mikro auswählen, oder eben zum SM58 greifen. Bei dem muss man zwar immer etwas kurbeln, am EQ, aber das Ergebnis ist dann durchaus akzeptabel. Und zur not kann man auch noch einen Nagel irgendwo reinklopfen.
Meiner Meinung nach ist es nicht so gravierend ob dynamisch oder Kondensator. Es gibt zwar Tendenzen dass Kondensatormikros in den Höhen feiner sind und schlanker klingen aber in dem von Dir angepeilten Preisbereich denke ich dass die Hersteller sich leichter tun ein gutes dynamisches Mikro zu entwickeln.
eventuell solltest du hinsichtlich deiner Feedbackerfahrungen überlegen ein Mikro mit Supernierencharakteristik zu nehmen. Das von dir genannte 845er, Audix OM2, EV n/d767 oder das M2 sind alles gut klingende Supernieren in dem Bereich nur klingen sie nicht bei jeder Stimme gut. Schalter oder nicht Schalter ist mir ziemlich wurst da die bei den meisten auch fixiert werden können und so dem Sänger keine Chance geben das Falsche zu tun.
Noch ein Vorschlag: überlege dir ob du nicht etwas die Modelle durchmischst und nicht nur ein Modell nimmst. Damit kannst du schon mit der Mikrowahl auf Stimmfarbe, -charakteristik und -lage eingehen. Wenn monoton dann sag ich SM58.
 
umso größer der Abstand, umso feedbackanfälliger - oder?

Das ist auf jeden Fall richtig, denn je weiter ihr weg vom Mikro seid, desto höher müsst ihr den Gain des Preamps einstellen, damit ihr ein vernünftiges Signal kriegt, und dann pfeift es halt. Für alle hier empfohlenen Gesangsmikros gilt, dass man sehr nahe ran muss beim Singen. Wenn ihr das nicht wollt, wären vielleicht doch ein paar Großmembraner und eine vorher gut eingepfiffene Anlage eine Alternative. Mit dem Qu-16 sollte man das eigentlich hinkriegen. Die drei aus dem folgenden Video habe ich kürzlich live gesehen, und die haben mit ihrem einen Mikro locker eine Hall mit ca. 400 Leuten feedbackfrei beschallt. Tontechnisch einfacher zu handeln sind aber sicher Gesangsmikros, die ihr höchstens 2cm vom Mund weg haltet.

 
....ein paar Großmembraner und eine vorher gut eingepfiffene Anlage...
Sicherlich eine sehr gute Alternative wenn kein Lippenkontakt zum Mikrofon möglich ist :)
Die gut eingepfiffene Anlage ist nur ein Aspekt, das zweite worauf zu achten ist, ist die Stellung der Frontlautsprecher. Das funktioniert nur dann wenn die sich weit genug rechts und links und weit genug VOR den Sängern befinden.

Ansonsten verweise ich an der Stelle auch gern mal wieder auf das AKG C535
Liegt vermutlich ausserhalb des Budgets.:redface:
Aber ich kenne kein Vokalmikrofon mit vergleichbarer Klarheit und das geht auch noch sehr gut ohne Lippenkontakt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Verschiedene Mikros bei Gesangsensembles gehen aus Ästhetischen Gründen IMHO gar nicht - da ziehen sich alle passend an und jeder hat was anders in der Hand.....
Bei Rock-Bühneneinsatz kein Problem - aber hier spielt man dann doch vor anderem Publikum das Wert auf ein makelloses Aussehen legt.
Für den von dir angestrebten Zweck wäre wegen der "Luftigen" Wiedergabe das Sennheiser E865S eine gute Option, die nach deiner Aussage aber außerhalb des Budgets liegt.
Gerade für hohe Stimmlagen wäre das eine gute Option. Für "Männerstimmen" ist das von dir genannte E845 eine gute Wahl - wobei ich nicht sagen will dass es für Frauenstimmen nicht geeignet ist - in den Höhen halt nicht ganz so luftig.
Einen Vorteil hätten die Sennheiser - man bekäme ein einheitliches Bild hin - die Dinger sehen (fast) gleich aus.
 
Verschiedene Mikros bei Gesangsensembles gehen aus Ästhetischen Gründen IMHO gar nicht...
Ja, da gebe ich dir recht. Das sieht nicht besonders toll aus.
Die Option, verschiedene Sennheiser nehmen zu können, ohne ästhetische Abstriche machen zu müssen hat was ...

Hat jemand einen Vergleich des Sennheiser E865 und des E845? Die Klangbeispiele bei Thomann sind da leider nicht sehr hilfreich, bei diesen Mikros gibt es leider keine Dry-Version.
Was nicht vor allem interessieren würde ist der Unterschied beim notwendigen Mundabstand und wie stark sich der Klang beim näher oder weiter weg besingen ändert.

Das E845 läge perfekt im Preisrahmen und falls es eine merkbare Verbesserung bringen würde, wären drei E865 für unsere hohen Damenstimmen sicher auch noch verschmerzbar.

lg Thomas
 
Nun - die E845 haben einen ausgeprägten Nahbesprechungseffekt - wer aber mal gelernt hat den Effekt zu nutzen kann durchaus von der Bassanhebung profitieren.
Die E865 (ich hab oben das "S" genannt - das wäre mit Schalter - sorry) muss man nicht sonderlich nah besprechen nehmen es aber auch nicht übel.
Ich hab beide Typen im Mikrokoffer - mMn eine der besten Alternativen bei begrenztem Budget - einfach die gehobene Mittelklasse.
Klar geht es billiger - oder günstiger - aber wer billig kauft kauft langfristig Zweimal.
 
... ein paar Großmembraner und eine vorher gut eingepfiffene Anlage eine Alternative. Mit dem Qu-16 sollte man das eigentlich hinkriegen. ...
Ja, kriegt man auch hin - so mache ich es ja bisher.
Allerdings haben wir niemanden für´s Pult und ich mache das neben dem Singen. Also kann ich im Falle des Falles kaum reagieren und ich muss ganz schön viel Reserven lassen. Gerade in Kirchen ist das oft kaum praktikabel :-(
 
Acht Stimmen mischen UND dann auch noch singen? Keine leichte Aufgabe. Wie wäre es denn, Ihr zieht Euch einen Tontechniker heran? Er lernt was bei Dir, dafür mischt er Euch dann zum Freundschaftspreis.

Ich besitze das Sennheiser e845 und habe schon mit dem e865 gearbeitet - das e865 reicht ziemlich weit in den Raum hinein, da kann man gut mit 10 bis 20 cm Abstand reinsingen. Dafür ist es auch wieder etwas feedbackanfälliger als das e845.

Gruß,
Jo
 
Acht Stimmen mischen UND dann auch noch singen? Keine leichte Aufgabe. Wie wäre es denn, Ihr zieht Euch einen Tontechniker heran? Er lernt was bei Dir, dafür mischt er Euch dann zum Freundschaftspreis. ...
Von mir lernen? :) der Arme! :)
Im Ernst: Das selbst mischen geht eigentlich recht gut. Alle Mikros einpegeln, dann singen wir ein Stück und ich nehme das in Einzelspuren auf einem USB-Stick auf (gleich nach dem Gain abgenommen). Dann spiele ich das vom Pult über die PA wieder ab und mische vom Saal aus mittels Tablet. Dann die Einstellungen abgespeichert und die rufe ich dann einfach während der Aufführung bei dem Stück wieder ab.
Klar könnte ein eigener Tontechniker da mehr rausholen, aber ich denke, das schwächste Glied in unserer Kette sind (nach den rückkopplungsgefährlichen Mikros) wir Sänger :)
 
Hallo MB's,

ich würde das Shure Beta 58 noch in den Ring schicken. Hat gegenüber dem SM 58 deutliche Vorteile in Sachen Mikrofonabstand.
Ich nehm's gerne für singende Keyboarder - kann er seine Noten noch lesen :)

Gruß Jürgen
 
Hallo,

...nebst den bereits genannten in der gewünschten Preisregion auch noch des Testens wert: Beyerdynamic TGV50D


Hat bei mir im Vergleich damals das SM58 ziemlich klar distanziert (bin selbst Baß, klassisch geschult) und ging auch bei den Damenstimmen gut, mit denen ich es probiert habe.

Viele Grüße
Klaus
 
Bei eher "klassischem" oder "Choralem" Gesang ist das ist das SM 58 mMn nicht wirklich der Bringer; das TG50G kenne ich nicht aus eigener Erfahrung, habe jedoch mit dem TG V70 bei Männerstimmen gute Erfahrungen gemacht.
Wie bereits erwähnt bringen KondensatorMics mehr Brillianz und Luftigkeit.
Ein Test der Mikrofone wäre wohl eine gute Idee - wenn es in deiner Nähe einen Händler gibt der verschiedene Mikros auf Lager hat.
Bei nicht zu großer Entfernung nach Stairville würde ich dem ins Auge fassen - da kann man die Dinger alle testen.
 
Mein Händler hat von den in Frage kommenden leider kaum etwas da. Allerdings bestellt er mir normalerweise auch was zum Testen.
Nur möchte ich da halt die Auswahl im Voraus möglichst stark einschränken um ihm unnötigen Aufwand zu ersparen.

Ich weiß schon, das man auch online eine Auswahl bestellen kann und den Rest einfach wieder zurück schickt - aber ich kaufe meine Sachen lieber hier vor Ort beim Fachhändler. Ich möchte ja auch, dass sein Geschäft in ein paar Jahren noch existiert und ich im Notfall auch wieder auf seine Hilfe rechnen kann.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Eher Richtung Pop.

Mikro anknabbern ist aber nicht so unseres. Das Problem wird halt sein, umso größer der Abstand, umso feedbackanfälliger - oder?

Richtig! Das ist die Frage vom Verhältnis Originalsignal zu Störsignal. ich würde Euch auch Kondensatormikros empfehlen. Die SM86 von Shure sind recht vernünftig. Die Rodes Bühnenmikros hatte ich noch nicht unter. Wenn es etwas mehr sein darf, was sich in der Regel bezahlt marcht, würde ich Euch das AE 5400 von Audio Technica empfehlen. Das ist ein Mikro mit einem tollen Preis-Leistungsvehältnis, verträgt Abstand sehr gut aber auch Metallica! Das ist übrigens ein Bühnengroßmembrankondensatormikro:

http://www.memo-media.de/blog/mikrofone-fuer-kuenstler/
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe das Shure SM86 vor Jahren als recht feedbackanfällig kennengelernt. Okay, die gesamte (kleine) Bühne war von roten Ziegelsteinen umgeben, was sicher zu den akustischen Problemen beigetragen hat. Aber sowohl ein Shure SM58 (Backings) als auch ein EV ND767 für die Lead Vocs haben den Job damals dann anstandslos erledigt. Wenn Ihr also oft in Kirchen und anderen halligen Umgebungen singt, würde ich eher zu einem dynamischen Mikro mit Super- oder Hypernierencharakteristik raten, weil diese weniger "Raum" um Euch herum mit aufnehmen, also weniger Hall nochmal durch die Anlage schicken und insgesamt einfach weniger feedbackanfällig sind. Dennoch würde ich Euch die beiden Kandidaten heute auch nicht mehr empfehlen. Das EV ND klingt zu flach, das SM58 zu mittig.

Das Beyerdynamic TG V70d (leider über Budget) kenne ich, das hat einfach wunderschön silbrig-seidige Höhen. Man muss nur den Bassbereich etwas zügeln. Fast genauso gut im Höhenbereich ist das TG V50d, welches ich vom Sound her (obwohl Niere) empfehlen würde.

Preislich ganz ähnlich liegt das AKG D5, ein sehr "gutmütig" klingendes Mikro, trotzdem hört es sich nicht matt oder stumpf an. Ausserdem ist es eine Superniere. Könnte ebenfalls einen Test wert sein.

Oben schonmal habe ich das Sennheiser e845 genannt - damit wäre das Trio meiner Empfehlungen für Euren Einsatzzweck dann erstmal komplett.

Gruß,
Jo
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wenn's billiger sein soll: https://www.musiker-board.de/threads/review-billig-kondensatormikrofon-the-t-bone-mb-78-beta.560960/ oder fast baugleich das http://www.ld-systems.com/mikrofone/d-1011-gesangsmikrofon-kondensator/
Ersteres besitze ich selber, das 2. habe ich für einen Gemeindesaal besorgt und mehrfach im Einsatz erlebt. Das Thomann Mikrofon hat noch einen Low-Cut, auf den man aber aufgrund seiner Charakteristik eher nicht zurück greifen würde.

Beide (Kondensator) haben eine für den Preis sagenhafte Auflösung, der Nahbesprechungseffekt ist gering (5 - 25 cm Abstand ohne größere Klangverfärbung). Die Mikrofone sind einigermaßen rückkopplungsfest. Selbst ungeübte Sprecher kommen damit recht gut klar. Für Accappella würde ich diese Mikrofone einem SM58 vorziehen. Klar, bei einem E865 würde ich auch nicht nein sagen ;)
Mir haben auch die E935 und E945 sehr gut gefallen, aber die liegen oberhalb des Budgets. Die Rode und Beyerdynamic Typen kenne ich nicht, kann also nicht vergleichen.

Gruß
Christoph
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben