Stratz
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Ich finde, man sollte nicht nur den Output der PUs beachten, sondern auch das Voicing. Es stimmt natürlich, dass ein High-Gain-Amp nicht unbedingt einen PU mit >16K braucht, um genug Verzerrung selbst für extreme Metalstile zu liefern.
Als 1972 der DiMarzio Super Distortion auf den Markt kam, der sowohl der erste Aftermarket-PU, als auch der erste High-Output-PU war, gab es noch keine Amps, die mehr als genug Verzerrung von Haus aus erzeugen konnten. Da war ein PU, der die Vorstufe etwas boostet natürlich eine gute Idee.
Heute braucht man das, wie gesagt nicht mehr. Trotzdem sollte man bedenken, dass viele Low-Output-PUs doch eher für etwas "seichtere" Musikstile entwickelt worden sind und dementsprechend auch nicht unbedingt die beste Grundlage für einen "harten" Metalsound sind. Alnico 5-PAFs sind oft (es gibt natürlich auch Ausnahmen, z.B. DiMarzio 36th Anniversary PAF...) ziemlich gescoopt in den Mitten, was nicht unbedingt der Durchsetzungsfähigkeit dienlich ist. Pickups mit Alnico 2-Magnet klingen im Prinzip "warm" und "dick".
Für viele härtere Stile ist es aber erwünscht, dass der Sound straff, durchsetzungsfähig und nicht matschig ist. Möchten die einen Einen möglichst dynamischen Sound, der so gut wie gar nicht komprimiert, kommt die Anderen mit so einem "luftigen" Spielgefühl überhaupt nicht zurecht.
Die Hersteller scheinen aber zu reagieren. Mittlerweile kommen auch vermehrt Modelle auf den Markt, die nicht übertrieben viel Output haben, aber trotzdem auch sehr gut mit verzerrten, tiefergestimmten Gitarren umgehen können. Auch bei den "heißen" Vertretern wird vermehrt darauf geachtet, auch bei etwas weniger Gain noch relativ überzeugend zu klingen. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es aber meiner Erfahrung nach nicht. Jeder Pickup hat seine Stärken und von daher sollte man sich vorher überlegen, welche Genres einem am wichtigsten sind. Möchte ich nur mal ab und zu Metal spielen, reicht vielleicht ein etwas traditionellerer gevoicter PU. Spiele ich fast nur Metal und interessiere ich mich kaum für Clean, Blues etc. kann ich auch ruhig zu einem aggressiver gevoicten Modell greifen. Hat der PU viel Output, drehe ich das Gain am Amp zurück. Es wird natürlich trotzdem anders klingen, als wenn ich mit einem "schwachen" PU in den Amp gehe und dann das Gain-Poti weiter aufreiße.
Vom Suhr Doug Aldrich würde ich auch eher abraten. Der ist schon etwas mehr auf die "wärmere" 80s-Metal-Schiene ausgerichtet.
SH-4 JB und SH-6 Distortion sollten sich vom "Output" her nichts nehmen. Die PUs sind bis auf kleine Unterschiede fast identisch, das Winding ist wohl etwas anders. Der größte Unterschied sind die Magnete. Der SH-4 hat einen Alnico 5- und der SH-6 einen Keramik-Magnet, der die doppelte Dicke eines typischen Humbuckermagneten hat. Durch einen stärkeren Magneten fühlt/hört sich ein Pickup schon kräftiger an.
Mit einem SH-6 Distortion oder Black Winter fährst Du, wie ich schon mal geschrieben habe, ziemlich gut, für die von Dir genannten Bands. Der SH-5 Custom gefällt mir aber auch sehr gut.
Der SH-11 Custom Custom mit Alnico 2 fällt raus. Das ist ein PU, der sich IMHO mehr für Classic- und Hard Rock eignet. Sehr viele Mitten, abgerundetes Höhenspektrum, wenige und nicht sehr straffe Bässe.
Der Tipp mit dem Häussel Vin+ Keramik ist aber auch sehr interessant. Der Output bewegt sich im mittlerem Bereich (ca. 12K) und Häussels sind von Haus aus schon sehr transparent und reagieren gut aufs Volumepoti. Ich kenne nur die Alnico 5-Version (die wäre für Dich aber etwas zu "warm" und "klassisch") und die ist auch schon sehr transparent und klar.
Die günstigste Lösung wäre allerdings erst mal, wie @Bassassasin187 schon geschrieben hat, den Magneten im INF 4-Humbucker zu tauschen. Der INF 4 hat laut Recherche eine DC von ca. 15,62K und einen Alnico 5-Magneten. Das hört sich vom lesen schon ein wenig wie ein SH-4 JB an. Der PU kann aber auch ganz anders klingen. Ich habe ihn noch nie einen INF-PU gespielt und rein von den Specs kann man nicht den "Sound" eines PUs ablesen. Da kann man so einige Überraschungen erleben .
Wenn Du den Sound straffer und bissiger haben möchtest, könntest Du also mal einen Keramik-Magneten testen. Ähnlich aber etwas "wärmer" und weniger "harsch" in den Höhen wäre ein Alnico 8-Magnet. Mir persönlich gefällt Alnico 8 ein wenig besser. Alnico 8 vereint gewissermaßen die Eigenschaften von Keramik und Alnico: viel Power und Puch, straffe Bässe, breites und ausgeprägtes Mittenspektrum und Höhen, die nicht zu "kalt" klingen. Es kann gut sein, dass sich der PU im Vergleich zum Urzustand mit Alnico 5 mit den beiden möglichen Austauschmagneten noch etwas "outputstärker" anhört. Sowohl Alnico 8, als auch Keramik sind stärkere Magneten als Alnico 5.
Deine Ibanez hat anscheinend einen INF3-Humbucker am Hals verbaut, der einen Keramik-Magneten hat. Du brauchst also nicht unbedingt einen Keramikmagneten kaufen. Ich würde mal die beiden Magneten vom INF3 und 4 untereinander tauschen. Der INF3 ist für einen Neck-Humbucker mit 11,9K schon ziemlich heiß.
Oder eine neue Idee:
Auch wenn Dir der Neck-PU gefällt, kannst Du ihn mal testweise am Steg verbauen. Vielleicht erfüllt er schon Deine Anforderungen.
Als 1972 der DiMarzio Super Distortion auf den Markt kam, der sowohl der erste Aftermarket-PU, als auch der erste High-Output-PU war, gab es noch keine Amps, die mehr als genug Verzerrung von Haus aus erzeugen konnten. Da war ein PU, der die Vorstufe etwas boostet natürlich eine gute Idee.
Heute braucht man das, wie gesagt nicht mehr. Trotzdem sollte man bedenken, dass viele Low-Output-PUs doch eher für etwas "seichtere" Musikstile entwickelt worden sind und dementsprechend auch nicht unbedingt die beste Grundlage für einen "harten" Metalsound sind. Alnico 5-PAFs sind oft (es gibt natürlich auch Ausnahmen, z.B. DiMarzio 36th Anniversary PAF...) ziemlich gescoopt in den Mitten, was nicht unbedingt der Durchsetzungsfähigkeit dienlich ist. Pickups mit Alnico 2-Magnet klingen im Prinzip "warm" und "dick".
Für viele härtere Stile ist es aber erwünscht, dass der Sound straff, durchsetzungsfähig und nicht matschig ist. Möchten die einen Einen möglichst dynamischen Sound, der so gut wie gar nicht komprimiert, kommt die Anderen mit so einem "luftigen" Spielgefühl überhaupt nicht zurecht.
Die Hersteller scheinen aber zu reagieren. Mittlerweile kommen auch vermehrt Modelle auf den Markt, die nicht übertrieben viel Output haben, aber trotzdem auch sehr gut mit verzerrten, tiefergestimmten Gitarren umgehen können. Auch bei den "heißen" Vertretern wird vermehrt darauf geachtet, auch bei etwas weniger Gain noch relativ überzeugend zu klingen. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es aber meiner Erfahrung nach nicht. Jeder Pickup hat seine Stärken und von daher sollte man sich vorher überlegen, welche Genres einem am wichtigsten sind. Möchte ich nur mal ab und zu Metal spielen, reicht vielleicht ein etwas traditionellerer gevoicter PU. Spiele ich fast nur Metal und interessiere ich mich kaum für Clean, Blues etc. kann ich auch ruhig zu einem aggressiver gevoicten Modell greifen. Hat der PU viel Output, drehe ich das Gain am Amp zurück. Es wird natürlich trotzdem anders klingen, als wenn ich mit einem "schwachen" PU in den Amp gehe und dann das Gain-Poti weiter aufreiße.
Vom Suhr Doug Aldrich würde ich auch eher abraten. Der ist schon etwas mehr auf die "wärmere" 80s-Metal-Schiene ausgerichtet.
SH-4 JB und SH-6 Distortion sollten sich vom "Output" her nichts nehmen. Die PUs sind bis auf kleine Unterschiede fast identisch, das Winding ist wohl etwas anders. Der größte Unterschied sind die Magnete. Der SH-4 hat einen Alnico 5- und der SH-6 einen Keramik-Magnet, der die doppelte Dicke eines typischen Humbuckermagneten hat. Durch einen stärkeren Magneten fühlt/hört sich ein Pickup schon kräftiger an.
Mit einem SH-6 Distortion oder Black Winter fährst Du, wie ich schon mal geschrieben habe, ziemlich gut, für die von Dir genannten Bands. Der SH-5 Custom gefällt mir aber auch sehr gut.
Der SH-11 Custom Custom mit Alnico 2 fällt raus. Das ist ein PU, der sich IMHO mehr für Classic- und Hard Rock eignet. Sehr viele Mitten, abgerundetes Höhenspektrum, wenige und nicht sehr straffe Bässe.
Der Tipp mit dem Häussel Vin+ Keramik ist aber auch sehr interessant. Der Output bewegt sich im mittlerem Bereich (ca. 12K) und Häussels sind von Haus aus schon sehr transparent und reagieren gut aufs Volumepoti. Ich kenne nur die Alnico 5-Version (die wäre für Dich aber etwas zu "warm" und "klassisch") und die ist auch schon sehr transparent und klar.
Die günstigste Lösung wäre allerdings erst mal, wie @Bassassasin187 schon geschrieben hat, den Magneten im INF 4-Humbucker zu tauschen. Der INF 4 hat laut Recherche eine DC von ca. 15,62K und einen Alnico 5-Magneten. Das hört sich vom lesen schon ein wenig wie ein SH-4 JB an. Der PU kann aber auch ganz anders klingen. Ich habe ihn noch nie einen INF-PU gespielt und rein von den Specs kann man nicht den "Sound" eines PUs ablesen. Da kann man so einige Überraschungen erleben .
Wenn Du den Sound straffer und bissiger haben möchtest, könntest Du also mal einen Keramik-Magneten testen. Ähnlich aber etwas "wärmer" und weniger "harsch" in den Höhen wäre ein Alnico 8-Magnet. Mir persönlich gefällt Alnico 8 ein wenig besser. Alnico 8 vereint gewissermaßen die Eigenschaften von Keramik und Alnico: viel Power und Puch, straffe Bässe, breites und ausgeprägtes Mittenspektrum und Höhen, die nicht zu "kalt" klingen. Es kann gut sein, dass sich der PU im Vergleich zum Urzustand mit Alnico 5 mit den beiden möglichen Austauschmagneten noch etwas "outputstärker" anhört. Sowohl Alnico 8, als auch Keramik sind stärkere Magneten als Alnico 5.
Deine Ibanez hat anscheinend einen INF3-Humbucker am Hals verbaut, der einen Keramik-Magneten hat. Du brauchst also nicht unbedingt einen Keramikmagneten kaufen. Ich würde mal die beiden Magneten vom INF3 und 4 untereinander tauschen. Der INF3 ist für einen Neck-Humbucker mit 11,9K schon ziemlich heiß.
Oder eine neue Idee:
Auch wenn Dir der Neck-PU gefällt, kannst Du ihn mal testweise am Steg verbauen. Vielleicht erfüllt er schon Deine Anforderungen.