[Gitarre] Squier Vintage Modified 70s Stratocaster

cyaneo
cyaneo
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
17.11.24
Registriert
24.12.14
Beiträge
348
Kekse
2.425
Ort
Saltcastle City
Squier Vintage Modified 70s Stratocaster - Review



Einleitung
Meine 8-jährigen Tochter und ich hatten kürzlich gemeinsam den Entschluss gefasst, e-Gitarre spielen zu lernen.
Beim allerersten Anspielen überhaupt war beim Händler neben einer SG, einer Tele sowie einer Les Paul natürlich auch eine ST (Pacifica 112V)
mit dabei und schnell war uns klar: eine Stratocaster wird es für uns werden.

Da Kinder ja bekanntlich sprunghaft sind, suchten wir für den Anfang eine günstige, gebrauchte Anfängergitarre und fanden in den Kleinanzeigen eine Pacifica 112J.
Zufällig entdeckte ich dabei auch eine gebrauchte Squier Vintage Modified 70s Stratocaster.
Nach Empfehlungen hier im Forum von schmendrick sowie wannekind (danke noch mal!) und vor allem weil sie mir auf den Fotos schon sehr gut gefiel, wagte ich einen Blindkauf dieses Schmuckstücks.


mysquier.fw.png




Auspacken

Der Verkäufer schickte die Squier in einem Fender-Karton, sie lag im Set enthaltenen Gig-Bag, welcher zusätzlich mit Luftpolster-Verpackungsmaterial umhüllt war.
So gut verpackt kam sie dann auch unbeschadet bei mir an.

Erster Eindruck
Zum ersten Mal eine Squier in der Hand, gefiel mir sofort der in glänzend lackierte Ahornhals sowie das ebenso lackierte Ahorngriffbrett.
Eine bei lackierten Hälsen oft zitierten „Klebrigkeit“ kann ich hier nicht bestätigen.
Die in schwarz gehaltene Kombination von Body, Schlagbrett, Pickups und Bedienelemente passt sehr gut zum hellen Ahornhals bzw. -griffbrett.
Die Haptik ist sehr gut und sie liegt elegant in der Hand.

Einleitung
Unter der Handelsmarke „Squier“ stellt Fender preisgünstige Nachbauten eigener, hochpreisiger Modelle her; Die Kopflatte der 70s ziert daher ein in Gold und Schwarz gehaltenes Logo „Squier by Fender“.
Die Webseite von Squier: www.squierguitars.com
Der Link zur Vintage 70s: http://www.squierguitars.com/guitar...ied-70s-stratocaster-maple-fingerboard-black/


Technische Daten

Body & Hals

Body: basswood (amerik. Linde), schwarz lackiert mit Klarlackfinish auf Polyesterbasis
Hals: Ahorn, mit Klarlackfinish auf Basis von Polyurethane
Griffbrett: Ahorn, mit Klarlackfinish auf Basis von Polyurethane
Halsform: „C“ Shape
Mensur: 64,8cm (25,5“)
Griffbrettradius: 241mm (9,5“)
Bünde: 21 Medium Jumbo Bünde
Sattel: Synthetischer Knochen, 42mm breit

Elektronik

Pickup Konfiguration: SSS
Bridge Pickup: Duncan Designed™ SC-101B Single-Coil
Middle Pickup: Duncan Designed™ SC-101 Single-Coil
Neck Pickup: Duncan Designed™ SC-101N Single-Coil
Bedienelemente: 1x Lautstärke, 2x Ton (Neck & Middle Pickup)
Switch: 5-Positionen-Schalter (Positionen/Pickups: 1: Bridge; 2: Bridge & Middle; 3: Middle; 4: Middle & Neck; 5: Neck)

Hardware

Tremolo: 6-fach verschraubtes Vintage-Style Synchronized Tremolo, verchromt
Tremolo Arm: Vintage-Style Tremolo Arm
Tuner: Vintage-Style
Schlagbrett: 3 lagig, schwarz/weiß/schwarz
Poti Knöpfe: schwarz, Kunststoff
Switch Knopf: schwarz, Kunststoff
Sonstiges
2 Imbusschlüssel (1,5mm & 4mm) werden mitgeliefert
Gewicht: 3,1kg (lt. Personenwaage)



Verarbeitung

Die Verarbeitung ist sehr gut und passgenau, da sitzt nichts schief, die Bünde schön poliert, sauber entgratet und gleichmäßig eingepasst.
Lacknasen oder Lackierfehler am Hals oder am Body sucht man vergebens und Verarbeitungsmängel konnte ich bis heute keine entdecken.
Die Mechaniken laufen weich und gleichmäßig; ich habe immer das Gefühl, ein sehr hochwertiges und viel teureres Instrument in der Hand zu halten.
Das Tremolo habe ich gleich von Anfang an mit einem Holzstück festgestellt und bisher nie getestet.
Die Saitenlage war bei meiner Squier recht hoch eingestellt, was ich beim Spielen auch als eher unkomfortabel empfand; aber sie hat sich dennoch gut bespielen lassen.
Ob werkseitig oder durch den Vorbesitzer so eingestellt, kann ich nicht sagen. Der Gitarrenbauer hat mir inzwischen eine tiefe Saitenlage (mit ausreichend Reserven gegen Schnarren) eingestellt – seither lässt sich wunderbar leicht und schnell bespielen.
Optisch, haptisch und vor allem klanglich hat die Squier meine Erwartungen mehr als erfüllt.

Sound, Klang

Den Sound bezeichne ich wegen der detaillierten Höhen gern als „filigran“ und eignet sich sehr gut für Blues, aber auch Country ist gut realisierbat.

Preis / Leistung

Ich habe die Squier 70s zum Preis von 190 Euro inkl. hochwertigem Gigbag & Versand bekommen. Der aktuelle NP bei Thomann liegt bei 314 Euro.
Ich würde sie mir - auch zum Neupreis – jederzeit wieder kaufen. Auf jeden Fall bekommt man für wenig Geld sehr viel Strat mit Sound der 70er Jahre geboten!


Bilder
IMG_5846.JPG IMG_5843.JPG IMG_5839.JPG 20150331_181550140_iOS.jpg 20150331_181525171_iOS.jpg 20150331_181732525_iOS.jpg


Sounds / Videos



Fazit
Neben der gelungenen Optik mag ich den detaillierten, „filigranen“ leichten Sound der Squier. Ich setzte sie überall dort ein, wo mir z.B. die Session „zu fett“ klingt; deren Singlecoils kommen an die „Stratigkeit“ der Squier nicht heran.
Auf der einen Seite die luftige Strat, kann sie auf der anderen Seite in Verbindung mit einem verzerrten Amp auch ganz gut die Wilde raushängen lassen.

Anfangs habe ich mit dem Vorhaben gespielt, einen Humbucker im SC-Format zu verbauen, doch habe ich inzwischen aufgegeben - sie gefällt mir genau so, wie sie klingt.


Pro & Kontra
Pro:
+ leichter, detailreicher stratiger Sound
+ klingt auch verzerrt sehr gut
+ Optik
+ Verarbeitung
+ (gebraucht)Preis

Kontra:
nichts


Sollte ich etwas unerwähnt gelassen haben, bitte einfach Fragen. Natürlich freue ich mich auf Eure Kommentare, Anregungen etc.

LG, Herb
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 13 Benutzer
Interessantes Review.
Das ist auch eine dieser Gitarren, die ich seit längerer Zeit im Hinterkopf habe und irgendwann wohl oder übel
kaufen werde. ;)
Die Vintage Modified Serie finde ich klasse. Mir gefallen diese Squiers sogar besser als die
hochgelobten Classic Vibes.
 
Wobei ich mir sicher bin, dass Du ohne das "übel" auskommen wirst ;)

Erst im Nachhinein wurde mir klar, was mit "die Gitarre findet dich" gemeint ist...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ja, man soll eine Gitarre ja wirklich nie nach der Optik kaufen, aber hey - es ist eine Strat, die Specs sind gut und die Duncan Designed-PUs haben mir in anderen Vintage Modified Modellen auch schon sehr gefallen.

Hast Du sie bei Ebay so günstig ersteigert?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Im Grunde ist es eine leicht modernere Variante der japanischen SQ Serie aus den frühen 80ern.

http://www.ebay.de/itm/Squier-SQ-St...06?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item1e9c7851ae
 
Ich habe sie über ebay kleinanzeigen.
Scheint so, als kommt irgendwie alles wieder - die 70s ist also quasi eine Kopie einer Fender Kopie ;)

In welchen VMs sind die PUs noch verbaut?
 
Soweit ich informiert bin, in allen VMs.
Ich hatte eine VM Mustang mit Duncan Designed PUs.
Es waren wohl die gleichen (Bridge und Neck) wie in den VM Strats, nur mit geschlossener Kappe drauf.
Die Pickups klangen erstaunlich brillant und lebendig, auch im verzerrten Bereich
kam ordentlich was aus ihnen raus.
Ehrlich: Da ist im praktischen Gebrauch kein Unterschied zu "echten" Duncans aus den USA.

Wie gesagt, ich habe zwar eine American Standard aber die VM Squier gefällt mir ausserordentlich gut.
Mal sehen, wenn ich kaufen sollte, poste ich mal meine Meinung dazu hier rein.

Hier, auf dieser Aufnahme von mir hört man die Mustang mit den Duncan Designed-PUs:
https://soundcloud.com/jaybee1979/soulagent79-the-shining-98
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich hatte die Vintage Mod. 70 letztes Jahr ein paar Wochen hier. Eine super Gitarre. In der Preisklasse für mich die beste Strat, die ich bislang gespielt habe. Und ich würde sie jederzeit empfehlen. Als Anfänger Strat sehr genial. Die Pickups klingen wirklich gut und sind, neben dem Look der Gitarre (mit der großen Kopfplatte), das Highlight. Vor allem am Hals Pickup und in den Zwischenpositionen hat sie einen sehr, sehr schönen, typischen Stratton! Der Bridge-PU ist etwas harsch, aber das ist bei vielen (auch teureren) Gitarren der Fall.

Die Verarbeitung ist prima, sie fühlt sich gut an. Der lackierte Hals in der Preisklasse ist ne Ansage. Ich habe mir dann aber eine Fender Mex im gleichen Look gebaut (schwarzes Pickguard), die ich doch nen Tick besser fand. Der Hals fühlte sich etwas besser an, die Bünde fand ich etwas besser und das Vibrato ist etwas stimmstabiler. Allerdings kostet die 50% mehr! Die Vintage Serie ist wirklich gelungen, z.B. die Cabronita-Tele ist ein echtes Schnäppchen. Die Classic Vibe Serie fühlt sich allerdings noch nen Tick wertiger und solider an.
 
Schönes Review! Hab sie auch seit November :) Echt einer der tollsten Strats die ich jemals gespielt habe. Werde zwar die Pickups noch austauschen, aber das eilt nicht da ich mit dem Sound den sie von Haus aus mitbringt zufrieden bin.
 
Cooles Review!
Ich steh' auf voll schwarze Gitarren mit Ahorn Hals/Griffbrett. Das einzige was mir unverdaulich ist: die grosse Kopfplatte!
Aber so sind sie halt, die 70iger Modelle. Extrem gut aussehende Gitarre!

Die Duncan Design Pickups sollten auch absolut tauglich sein! Die kann man in den meisten Fällen getrost drin lassen.
Auch die Saddles (Reiter) sind richtig. Bent Steel Saddles. Ich mag die Diecast Block Saddle nicht. Meinen Ohren nach klingt die Gitarre damit anders.

2 Aspekte, die vielleicht interessant sein könnten:
Grösse/Material des Tremolo Blocks
Capacitors/Kondensatoren. Ich erwähne das, ohne "Voodoo Staub" aufwühlen zu wollen. Fender verwendet haufenweise Ceramic Disk Kondensatoren. Billig sind diese weniger wegen dem Material, als wegen dem Toleranz Spielraum von normalerweise +/- 80%. Ein einfacher Polyester Film Capacitor, mit nicht mehr als +/- 10% Toleranz, würde den Ton deiner Gitarre sicher hörbar fokusieren. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ja, diese Gitarre ist schon ein Schmuckstück. Perfekt wäre sie, wenn der Body aus Esche oder Erle wäre.
 
Würde man es nicht wissen, man würde man m.E. nicht bemerken, dass Linde verbaut ist. Das Holz ist halt etwas weicher. Tonal macht es nicht so irre viel aus...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
I finde Linde hat ganz passable tonale Eigenschaften. In der Regel möglicherweise ein bisschen leichter in Gewicht.
Squier produziert mMn mit mehr Konsistenz im qualitativen Bereich. Speziell bei Hälsen und Bünde-Verarbeitung gab es in der Vergangenheit doch erhebliche Schwankungen.
 
Ist schon ein etwas älteres Review, aber ich habe auch eine VM ersteigern können, allerdings mit Palisander Hals und als HSS.
Da mein Kollege eine Fender mex Standard hat, und ich seinen Ton stratiger fand, habe ich in der Bucht ein komplettes Pickguard einen Fender MIM strat ersteigert und siehe da,
Fender MIM Standard verbaut Keramik Pickups und diese klingen um Welten besser, als die hochgelobten Alnicos des Duncan Designed.
Selbst meine Kollegen waren erstaunt, was da drin verbaut war.
Und siehe, da, man kann aus allem eine Religion machen :)
Es gibt schlechte Erfahrungen mit Keramik Pickups, aber auch schlechte mit billigen alnicos :-D
Jedenfalls ist diese squier mit dem Fender MIM Standard pickguard samt original poties und den Keramik Pickups mit Abstand die beste strat die ich je gespielt und gehört hab. Eine Mischung aus Stevie Ray/69er gray Bottoms.....
Ich packe diese Squier mit Stolz und Grinsen neben meinen "Fender" Kollegen aus
 

Anhänge

  • IMG_20201117_184252.jpg
    IMG_20201117_184252.jpg
    63,9 KB · Aufrufe: 278

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben