Verstärker einspielen (nicht Lautsprecher) - Mythos? Fakt?

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Hallo Liebhaber der zünfigen Verstärkung,

in einem Eqipment-Thread, wurde die Frage gestellt, wie ein dort abgebildete Verstärker eingentlich ordentlich eingespiel klingen würde.
Moment, das Ding ist ein Top, hat also keinen Lautsprecher. Ich war immer der Meinung, dass man nur die Lautsprecher einspielen kann.
Daraufhin habe ich mich mal auf die Suche im weltweiten Netz begeben, ob es dazu irgendwelche interessanten Artikel gibt.

ACHTUNG, nachdem, was ich in anderen Foren gefunden hatte, möchte ich, dass es hier bei uns sachlich bleibt! Hier geht es nebenbei auch NICHT um Einschwingen und NICHT um Cyro-Tuning, also Gitarren sondern um Verstärker!!!!

Es gibt viele Meinungen, die besagen, dass es absoluter Blödsinn ist, andere, dass es durchaus in gewissen Apekten stimmt.
Eine Perle ist z.B. ein 39-seitiger Thread über das Einspielen von Kondensatoren: http://www.diyaudio.com/forums/tubes-valves/225000-breaking-audio-capacitors.html
Dass man Röhren einbrennen kann, wusste ich bereits. Wieso man sie jedoch einspielen sollte, war mir fremd, ebenso bei Transformatoren.

Müssen elektronische Bauteile eingespielt werden?
Ist es etwa so, dass eletronische Bauteile beim Verkauf den Sound in einer bestimmten Weise beeinflussen, die man als Referenz ansehen sollte und es danach einfach nur abwärts geht, also die Bauteile verschleissen und es deshalb vermeindlich "besser" klingt?
Liegt es evtl doch nur daran, dass sich das Gehör an etwas gewöhnt und es durch mehrmaliges Hören "schöner", und an bestimmten Tagen, je nach Tagesform, auch mal zum Kotzen klingt?

Mr. Peavey oder Mr. Egnater hatten bereits ein paar interessante Artikel veröffentlicht, bei denen sie einem ein paar technische Informationen nahebringen.
Kennt ihr sowas für das Einspielen wie diesen Artikel hier http://www.soundoctor.com/whitepapers/break-in.htm
Bei Herrn Zollner https://hps.hs-regensburg.de/~elektrogitarre/ bin ich noch nicht fündig geworden, das ist aber auch ganz schön viel Material auf seiner Seite.
Also ich suche alles was sich mit Einspielen beschäftigt, von Bauteilen bis Psychoakustik.
 
Eigenschaft
 
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....
Ist es etwa so, dass eletronische Bauteile beim Verkauf den Sound in einer bestimmten Weise beeinflussen, die man als Referenz ansehen sollte und es danach einfach nur abwärts geht, also die Bauteile verschleissen und es deshalb vermeindlich "besser" klingt?
....

Ich würde mal sagen diese Aussage bringt es auf den Punkt.
Elektronische Geräte altern ab dem Moment wo sie aus der Produktion kommen. Das altern ist hier kein Reifeprozess der das Produkt besser werden lässt sondern Verschleiß.

Ein Einspielen des Verstärkers ist deswegen genauso Humbug wie Das einspielen von Kabeln bzw. laufrichtungsgebundene Lautsprecherkabel.

Ausnahme: Burn in mit anschließendem Abgleich.
Am Anfang verändern sich Bauteile noch relativ stark in Ihren Eigenschaften was dazu führt das die Eigenschaften u.U. nach den ersten X Betriebsstunden sich vom Optimum des Auslieferungsszustandes entfernen.
Hier könnte man -:D wenn man es braucht :D- ein erneuten Abgleich nach einer Zeit x durchführen um den optimalen Auslieferungszustand ab Werk wieder einigermassen stabil herzustellen.

Gruß

Fish
 
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Also - Laufrichtungsgebundene Lautsprecherkabel sind im HiFi-Bereich fast schon Pflicht - und das Oxygen-Free Copper handgeflochten von Tibetanischen Mönchen nochmals mehr Höhen bringt ist doch klar, oder?
Ich hätte übrigens noch 10 extrem hochwertige, für Gigabit-WIFI geeignete, Copper-Free WLAN-Patchkabel zu verkaufen - das WLAN läuft dadursch stabiler und kann fast nicht mehr durch den Nachbarn gestört werden - das Stück zu nur 99€ - Sonderpreis :evil:
 
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OK - zurück zum Thema: Ich hab vor einiger Zeit in einem (mir zur Reparatur überlassenem) Amp sog. "Blitz-Elkos" im Netzteil entdeckt.
Die Dinger sind nicht für dauernd anliegende Hochspannung ausgelegt und gehen bei Dauerbetrieb auch schon mal hoch.

Aber: einen normalen, (relativ) hochwertigen Elko muss man nicht "formieren" oder "einspielen". Bei anderen passiven Bauelementen wie z.B. Widerständen, Potis usw. gilt das was Fish schon gesagt hat: das ist nicht einspielen das ist altern.
Ein gewisses altern KANN Sinn machen um Fehlerquellen auszuschalten: Soll heißen wenn ich mir vor einer Konzert-Tour nen neuen Amp zulege dann macht es Sinn das Teil mal 2 Tage laufen zu lassen (und auch ein wenig zu quälen) weil Fehler die aufgrund schlampiger Fertigung oder defekter Bauteile auftreten dann in dieser Zeit auftreten.
Statistisch gesehen fallen elektronische Geräte in den ersten paar Stunden und dann erst wieder nach der vom Hersteller angegebenen mtbf (mean time between failure) aus.

Sehr schön ist diese "Erstalterung" am Geruch erkennbar - vor allem Geräte aus Fernöstlichen Fertigungsstätten warten beim Warm-werden mit einem feinen olfaktorischen Reiz auf (zu Deutsch: die Dinger stinken).
Jeder, der mit Elektronik zu tun hat kennt das: es riecht "elektrisch". Der Geruch entsteht durch die erstmals freiwerdende Wärme - Lösungsmittel in Isolierstoffen, Rückstände vom Platinen-waschen, ausdünstungen von Elkos, Lösungsmittel der für Bauelemente verwendeten Farben.....
Wenn man diese "Belästigung" in die Überlegung mit einbezieht dann macht es vielleicht Sinn die Kiste am Balkon oder auf der Veranda mal nen Tag heizen zu lassen bevor sie in die gute Stube kommt - von der Funktion her ist für mich jedoch kein Sinn eines "Einspielens" erkennbar.
 
Oh mein Gott. Verstärker einspielen.
wasndas.jpg
 
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Dass man Röhren einbrennen kann, wusste ich bereits. Wieso man sie jedoch einspielen sollte, war mir fremd, ebenso bei Transformatoren.
Unter Einspielen verstehe ich den Vorgang, nach dem das Bauteil seine endgültigen Werte hat und sich danach nicht mehr großartig verändert. Alles was sich danach noch tut ist altern.

Bei einem Lautsprecher zum Beispiel wird die Einspannung weicher. Das kann man messen und oft (aber nicht immer) auch hören. Vor dem Einspielen ist die Aufhängung noch härter als vom Hersteller angegeben und dementsprechend sind Resonanzfrequenz und Güte höher. Nach den ersten Betriebsstunden müsste man ziemlich genau die Werte haben, die der Hersteller im Datenblatt angibt (sofern es sich um seriöse Angaben handelt). Danach verändern sich die Parameter nicht mehr nennenswert bis eben ein Beschichtungsmaterial seine Konsistenz verliert, irgendwas spröde oder brüchig wird oder andere Teile altern.

Eine Röhre altert im Betrieb und die Werte verändern sich etwas. Ob das in den ersten Betriebsstunden in besonderem Maß statt findet, kann ich nicht sagen. Ich konnte derlei Effekte nach einem Röhrentausch noch nicht feststellen.

Bei Transformatoren tut sich rein gar nichts, Die Dinger haben beim Auspacken die Werte, die sie behalten, ehe sie irgendwann kaputt sind.

Bei Kabeln, Kondensatoren und Transistoren ist es auch so, da kann man nichts einspielen, teilweise altern sie nicht mal.

Besonders lange Einspielzeiten hängen fast ausnahmslos mit Voodoo zusammen. Da geht es meistens um Gewöhnung und nicht um Einspielen.

Ich kann ein Beispiel aus dem Hifi Bereich nennen. Da gibt es teils furchtbar teure, grottenschlechte Lautsprecher zu kaufen. Lowther Breitbänder sind nur ein Beispiel. Diese Breitbänder haben einen enormen Höhenanstieg und reichlich Membranresonanzen, sind also alles Andere als neutral. Zu allem Überfluss werden die Dinger werden meistens ohne Beschaltung eingesetzt und dann klingt eine hohe, schöne Frauenstimme fast so, als ob man einer Katze auf den Schwanz tritt.

Bose Lautsprecher sind ein weiteres Beispiel. Auch alles Andere als neutral, oft ein Loch im Oberbass und etwas Dröhn mit Bumm darunter.

Daran kann man sich gewöhnen, wenn man keine Vergleichsmöglichkeit hat.
Irgendwann klingt alles außer dem kreischenden Lowther nur noch dumpf und leblos.

Auch an einen Verstärker mit "speziellem Klang" kann man sich auf die Art gewöhnen.

Wer einen neuen Verstärker oder eine sündhaft teure NOS Röhre 100 Stunden einspielen muss, wird das meistens nicht innerhalb der Widerrufsfrist schaffen und kann es dann nicht mehr so einfach zurück geben. Stellt man direkt nach dem kauf fest dass einem der neue Amp eigentlich gar nicht gefällt, oder dass die teure Röhre eigentlich nichts bringt, hat man während dem Einspielen genug Zeit, sich kleine, feine Unterschiede einzureden. Die kommen dann von ganz allein, denn kaum jemand mag sich eingestehen, unnütz Geld verballert zu haben.
 
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.....und Transistoren ist es auch so, da kann man nichts einspielen, teilweise altern sie nicht mal......

Veto! Die altern schon.

Es muss auch ganz klar zwischen
Burn in: Test unter Last um die schlechten Geräte auszusortieren bzw. die erste (starke) Bauteilaterung abzuschließen.
Alterung: Laufender Verschleiß
Einspielen: Optimieren eines Bauteil / Geräts / Komponente durch Wiedergabe eines bestimmten Signals in einer bestimmten Reihenfolge mit einem bestimmten Pegel über einen bestimmten Zeitraum *Vodoo*
Gruß
Fish
 
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Will mal so sagen: Dass sich Speaker mechanisch einspielen, würde mir ebenso einleuchten, wie chemische Veränderungen an den Bariumoxid-Kathoden der Röhren (Emissionsfähigkeit).

Bzgl. des Rests wäre ich sehr vorsichtig. Behauptet wird vieles. Eine Zeitlang gab es da einen Kolumnisten, der schrieb, man würde den Unterschied zwischen einem Stahl- und einem Aluminiumchassis hören. Das wurde von einigen weiteren Schreibern aufgenommen, aber inzwischen ist man davon wieder abgekommen - offenbar aus gutem Grund.

Manche behaupten - so auch unser' Kolumnist - dass er den Klangunterschied hört, wenn er Silber- oder Kupferdrähte zur Verdrahtung nimmt.

Man kann das alles unter'm Strich psychoakustisch begründen und sagen, ok, der Mann hört das alles tatsächlich (in seinem Hirn ist das ja durchaus möglich). Auf der anderen Seite aber sind wir versucht, dafür repräsentative und reproduzierbare Nachweise zu erbringen, dass es diese Effekte auch tatsächlich gibt und diese Nachweise können wir nicht liefern.

Ich finde es jedenfalls witzig, wenn bei Amptests in einem Musiker-Fachblatt bei bestimmten Amps, meistens bei einem bestimmten deutschen Hersteller, normale Kondensatoren, die man bei Reichelt für n' Appel und n' Ein bekommt, als das Nonplusultra beschrieben werden. Und einen Amp später bei einem anderen Hersteller aus USA, dessen Amp aber den gleichen Sound liefert (!), sind diese Kondensatoren aber Mist und es müssen teure olpapiergetränkte SonstwasfürKondensatoren sein - was anderes käme hier gar nicht, wie könnte man nur! Ich folgere daraus frei nach Palmström messerscharf, dass nicht sein kann, was nicht sein darf.

Ein industrieverbandelter Tester liefert uns exakt die Bauelemente, die wir gefälligst zu nehmen haben sollen. ;)

Ich denke, dass dieses Thema "Einspielen" keine neue gewonnene Erkenntnis ist, sondern - eben ähnlich wie das Thema Stahl- oder Aluchassis - eine Modeerscheinung ist. So etwas kommt und geht immer, ebenso wie diese baltische Birkenholz-Geschichte... The Money Show must go on und es wird geliefert, was gebraucht wird. Vor zwanzig oder noch mehr Jahren hat man sich jedenfalls einen Dreck um so etwas wie das Einspielen eines Amps geschert, von der audiophilen CD-Rand-beschmier-Szene mal abgesehen.

Also so what.
 
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Behauptet wird vieles
Das ist ein Problem. Es wird behauptet, nicht belegt, trotzdem geglaubt und weitererzählt. Irgendwann sind die meisten Leute davon überzeugt, dass die Behauptung stimmt, einfach weil es fast jeder nachplappert und auch die Fachpresse die Behauptung als Tatsache darstellt.
Es gibt viele solche Behauptungen, die kursieren.
Oft wird eine Beobachtung von einem auf ein völlig anderes System übertragen.
Nur weil beim Einspielen von Lautsprechern tatsächlich was passiert, muss das nicht auch auf andere Bauteile zutreffen. Wenn etwas passiert ist es auch wichtig, wie groß der Unterschied überhaupt ist.

Wie Stratspieler schon schrieb, behauptet wird vieles.
Auf der Vovox Seite liest man:
Müssen VOVOX® Klangleiter eingespielt werden?
Grundsätzlich ja. Allerdings ist die Einspielzeit je nach Kabeltyp und Anwendung recht unterschiedlich.
Die Ursache für den Einspiel-Effekt ist nach unserem Standpunkt zwar ungeklärt und nicht verstanden. Dennoch stellen wir eindeutige klangliche Veränderungen nach längerem Gebrauch fest wie
  • bessere Lokalisierbarkeit, vor allem der Instrumente und Stimmen im Zentrum
  • ausgewogenerer Klangcharakter
  • grössere Natürlichkeit
  • ruhigeres Klangbild
Einspielzeiten:
  • initio: kurze Einspielzeit (1-2 Std.), relativ kleiner Effekt
  • vocalis: lange Einspielzeit (min. 20 Std.), grosser Effekt
  • textura / textura fortis: die Kabel sind werkseitig bereits eingespielt. Dennoch min.1 Std. "Aufwärmzeit". Zudem wird das Ergbnis in den ersten 100 - 200 Betriebsstunden nochmals besser
Da kringel ich mich vor Lachen, aber wer massive Drähte in einem nicht fest verlegten Netzkabel verwendet, hat sich in meinen Augen eh schon selbst disqualifiziert. Solche Leitungen dürfen meines Wissens nicht mal in Verkehr gebracht werden, da sie nicht den VDE Vorschriften entsprechen.

Bei all den aus der Luft gegriffenen Behauptungen finde ich es immer interessant, wenn doch mal was dran ist. Mit Röhren kenne ich mich leider nicht gut genug aus, um das selbst zu überprüfen.
 
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nachdem ich mein Boxen-Kabel (2 x 0,75 von alten Staubsauger) eingespielt habe,
höre ich die höheren Frequenzen viel besser :rofl:
 
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nachdem ich mein Boxen-Kabel (2 x 0,75 von alten Staubsauger) eingespielt habe,
höre ich die höheren Frequenzen viel besser :rofl:
Ist doch vollkommen klar: die Kupfer-Atome waren durch die gleichmäßige Netzfrequenz von 50 Hz auf diese niedrige Frequenz eingeschwungen; hohe Frequenzen wurden durch die Anordnung der Phasenabschirmgitter-Strukturen auf Nano-Basis vollkommen geblockt. Du musstest die Hochfrequenz-Tauglichkeit erst durch eine mehrfachbeaufschlagung mit multitonalen Frequenzmustern aus der Gitarre wieder herstellen. So funktioniert Einspielen! :great:
:)engel: <=> :evil:)
 
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Diese Vovox Behauptung ist doch ne Frechheit. Das führt nur dazu, dass die uninformierten Leute, die sich so ein Kabel kaufen, denken "das klingt ja gar nicht besser als mein altes, aber das wird ja laut Herstellerangaben noch kommen!" Und die psychoakkustischen Teile das eigentliche Gehör in den nächsten 2 Stunden unterstützen werden...

Übrigens muss ich meine Plektren einspielen. Nach ner Zeit schaben die Spitzen etwas ab, und klingen nicht mehr so steif (tortex sharp) und wenn ich die besonders lange im Portemonnaie trage, und dieses richtig rum in der Sonne liegen lasse, kriegen die ne leichte Wölbung, das den Gripp verbessert. Außerdem könnte ich schwören, dass mein Fingerschweiß die Oberfläche verändert und anders klingen lässt, ist echt kein Voodoo jetzt!

Mal Spaß bei Seite: Wir leben doch auch in einer Zeit, wo das Alte als besser und schöner klingt. Unsere Mode machte in den letzten 10 Jahren 4 Jahrzehnte Modezusammenfassung (schlaghosen und leggins), und wir eh schon traditionellen Gitarristen fallen da noch stärker drauf rein, dass die eingespielten Amps von damals besser klingen. Hört man ja auch auf den Aufnahmen von damals, auch wenn die Amps damals neu waren ;)
 
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...Mal Spaß bei Seite: Wir leben doch auch in einer Zeit, wo das Alte als besser und schöner klingt. ...

Ja. Und exakt dieses Prinzip wird - weil es zeitlos auch in 100 Jahren noch Gültigkeit hat - m.E. vorrangig dazu benutzt, um uns aufzuschwatzen, dass nur das Beste (nämlich der Inhalt unseres Geldbeutels für den, der ihn bekommt) für uns gerade gut genug ist.

Grund für mich, an jeder sich bietenden Stelle, wo ich hier im Forum nur kann, gebetsmühlenartig zu predigen, aufzupassen, wo man sein bisschen Kohle investiert und wo es nichts bringt außer einen Batzen in die Säckel der Marketingschreier und Voodoopriester...

Nett: ausgerechnet dummerweise bei den Holy Grails, also Les Pauls, musste man nun feststellen, dass nicht mehr 1:1 gilt, dass nur das Alte gut ist, seitdem man dort Gitarren fertigen kann (feinsinnigerweise natürlich zu entsprechenden Preisen), die offenbar den geheiligten Alten klanglich in nichts nachstehen. Und siehe da, prompt erscheint das natürlich in den Kolumnen, weil es sich nicht mehr verheimlichen lässt. Und so verschwindet zumindest hier so ganz ganz langsam der Mythos vom "Holy Grail" und es muss also irgendwie die nächste Mode aus der Klamottenkiste geholt oder erfunden werden. Cryo ist nun in oder ein angeblich geniales Verfahren, welches die Finnen nutzen. Wie Giusto schreibt: Es wird etwas Mythos gestreut. Keine umfassende Information, aber doch soviel, dass es zum Aufschnappen und Weitergeben reicht. Ziel erreicht - Virus ist eingepflanzt! Alle plappern's weiter und mal Hand auf's Herz: irgendwas wird schon dran sein, oder? ;)
 
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Grund für mich, an jeder sich bietenden Stelle, wo ich hier im Forum nur kann, gebetsmühlenartig zu predigen, aufzupassen, wo man sein bisschen Kohle investiert und wo es nichts bringt außer einen Batzen in die Säckel der Marketingschreier und Voodoopriester...
Sehe und mache ich genau so.
Irgendwie muss es ja einen Gegenpol zum allgegenwärtigen Werbegeschwätz geben.
Es wird etwas Mythos gestreut. Keine umfassende Information, aber doch soviel, dass es zum Aufschnappen und Weitergeben reicht.
Das Gefasel wird gerne mit toll klingenden Begriffen garniert. Irgendwas wie Nanostruktur, Quantenmechanik, spezielles Herstellungsverfahren, Materialgefüge oder sonstige beliebige Worte, die einfach zu einem nichtssagenden Satz zusammengebastelt werden, den der Laie gar nicht erst zu verstehen versucht.
Es soll besonders edel, nach großem Aufwand, Wissenschaft und Hightech klingen, dann kann man am Preisschild noch eine Null hinten dran hängen.
Das gute, alte "früher war alles besser" funktioniert natürlich ebenso gut, mit dem Argument wird viel NOS Kram verkauft oder Verstärker mit frei fliegender Verdrahtung auf Lötleisten.

Das führt aber alles vom Thema weg, dem Einspielen. Damit wird dem Konsument nur die Erwartungshaltung eingepflanzt, dass man nicht sofort eine Verbesserung hört, sondern dass es nur ganz allmählich besser klingt.
Wer erinnert sich noch genau daran, ob der Verstärker vor einigen Wochen genau so klang, oder es nun einen kleinen Unterschied gibt?
Die wenigsten Leute werden den "eingespielten" Verstärker mit einem fabrikneuen, baugleichen Exemplar vergleichen können.
Kleine Veränderungen die sich über einen längeren Zeitraum langsam entwickeln, bekommt man eh nicht oder nur extrem selten mit. Man kann sich die Unterschiede aber sehr leicht einreden. Wer Geld für etwas ausgibt, hat eine Erwartungshaltung und die reicht schon, um Unterschiede wahrzunehmen wo keine sind, oder um jede Veränderung als Verbesserung zu werten.
 
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Gerade gefunden:

"Das EPILOGUE garantiert auch ohne längere Einspielzeit eine absolut neutrale Wiedergabe und ist dabei sehr musikalisch. Es ist das Referenzkabel bei vielen HiFi-Spezialisten und unter anderem auch im Einsatz in den Skyline Studios in Düsseldorf, weltweit bekannt für hochwertige Produktionen"

Das ist die Beschreibung eins Cinch - Kabels!!!! im Angebot eines von mir sehr geschätzten Händlers - so was hätte ich da nicht erwartet.
Aber: wie will man sonst den Preis von 319€ für 3m Coax-Kabel mit abgeschirmten Modellbahn-Steckern rechtfertigen.....
Gut dass es dabei wenigstens noch musikalisch ist.....:evil:

Au weia!!
 
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nachdem ich mein Boxen-Kabel (2 x 0,75 von alten Staubsauger) eingespielt habe,
höre ich die höheren Frequenzen viel besser :rofl:
Je nach Musikstil ist der Staubsauger-affine Sound ja auch erwünscht.
 
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