Hepcat
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Delay/Bandecho-Produktvergleich
Einleitung:
Beim Aufbau meines Backup-Pedalboard stellte sich mir die Frage ob ich hierfür ein zweites Boss RE-20(Space-Echo) erwerbe oder mich mal wieder ein wenig mit den neueren Geräten auf dem Markt beschäftigen sollte.
Kurz Vorweg: Es geht hier nicht um: Was kann das Delay alles! Welches dieser Geräte lässt sich hier noch mehr durch selbst überholen ins Nirwana katapultieren oder sonstiges.
Ich war einzig auf der Suche nach einem Bandecho-Simulator für ein kurzes Rockabilly "Slapback Echo". Mehr nicht! Möchte hier nur meine Erfahrungen bei diesem Produktvergleich kund tun.
Vielleicht hilft es jemandem bei der Auswahl seines Rockabilly-Equipments.
Es soll auch nicht vermitteln, dass moderne Gitarren-Bodentreter besser sind als ein absolutes Top-Bandgerät im Studioeinsatz (siehe Vorgeschichte).
Vorgeschichte:
Nachdem ich in den 80er und 90er Jahren (des letzen Jahrhunderts ;-)) noch mit einem Boss "DD-3" vorlieb nahm und das Gerät auch wie zu erwarten seinen Dienst gut tat, probierte ich einiges, wenn es neue Geräte gab die für diesen Zweck geeignet schienen. Da war z.B. das Danelectro "Wasabi" oder ähnliche. Nie waren die Geräte eine Konkurrenz. Sie rauschten oder hatten nicht genug "Attack".
Irgendwann ging ich den Schritt und kaufte ein Roland RE-201 Space Echo über Ebay. Das Gerät war in Topzustand, aber die nicht mehr verfügbaren Bänder machten den dauerhaften Betrieb nicht sehr spaßig. Wenn es Bänder zu kaufen gab, dann waren es meist zusammen gefrickelte, die in original Rolandverpackungen daherkamen und als "originale" verkauft wurden. Von der Qualität mal besser, mal schlechter. Im Bühneneinsatz machte mir das auf Dauer nicht viel Spaß. Als das Boss RE-20(Space Echo) auf den Markt kam wurde es von mir getestet und für uneingeschränkt gut befunden. Ich rede nicht von einem Ersatz im
Studiobetrieb wofür das Roland ja gedacht war/ist. Sondern als Gitarreneffekt zum Erzeugen eines Rockabilly Slapback-Echo.
Wow, dachte ich damals: So gut klang das Roland manchmal für kurze Zeit, wenn ich gute Bänder hatte. Aber das war ja wie erwähnt selten.
Ein fantastisches Gerät (Boss RE-20) für diesen Zweck. Es tut seit 2008 ohne "murren" seinen Dienst. Klingt sehr warm und eben nach einem Space-Echo, eines der beliebtesten Bandechos überhaupt und zwar nicht erst seitdem Brian Setzer eines verwendet. Allerdings verwendet dieser ein RE-301.
Das RE-301 unterscheidet sich allein schon durch den integrierten "Pre-Amp". Vom Bandecho selbst klingen diese Geräte identisch.
Erste Schritte auf dem Weg zum Backup-Pedalboard:
Intensive Internet-Recherche brachte mich auf die am Anfang angesprochenen Geräte:
Die Preise sollten bei der Auswahl des "am besten geeigneten" Gerätes zweitrangig sein (Muss aber ja jeder für sich entscheiden).
Aus der Erfahrung kann ich nur sagen: Wer nicht das Gerät kauft, das er für am besten befindet, kauft irgendwann "NEU".
Erste Vergleichstests (Boss RE-20, T-Rex Reptile 2 und T-Rex Replica):
Das Boss RE-20 brauchte ich ja nicht bestellen. Reptile 2 und Replica geordert.
Die beiden Geräte vom dänischen Hersteller T-Rex sind ordentlich verpackt und in ihrer Verarbeitung absolut "roadtauglich", "hochwertig" und versprechen einen langjährigen Betrieb. So wie das Boss RE-20 auch.
Gespannt war ich sehr auf den Unterschied der beiden T-Rex Geräte. Der Preisunterschied ist ja beachtlich dafür, dass sie eigentlich das Gleiche tun.
Beide Geräte erzeugen ein sehr gutes Slapback. Das mal vorweg!
Keines der beiden verfügt über ein eingebautes Reverb, aber dazu später mehr.
Das "Reptile 2" verfügt über eine "Flutter-Section". Das ist ein eigener Effektbereich, bei dem man das Verhalten des Bandechos beeinflussen kann. Bandeiern, Abnahme der "Höhen" bei den Wiederholungen und auch die
Bandlaufgeschwindigkeit kann beeinflusst werden. Ein tolles Gerät mit vielen Einstellmöglichkeiten.
Das "Replica" simuliert ein altes Bandecho mithilfe des Schalters "Brown". Im Grunde tut es dasselbe wie das Reptile 2 in der Flutterfunktion. Allerdings ohne, dass man darauf weiter Einfluss nehmen kann. Braucht man aber auch nicht es klingt auch so absolut überzeugend.
Im Vergleich der beiden Geräte würde ich mich trotz des hohen Preisunterschiedes für das teurere "Replica" entscheiden es klingt einfach wärmer. Ich kann den hohen Preisunterschied nicht nachvollziehen.
Aufwendiger sollte es in der Herstellung nicht sein. Ich denke man möchte dem betuchten Kunden ein: "THE WORLD’S BEST DELAY PEDAL" (So wirbt der Hersteller) bieten.
Vorläufiges Fazit:
Im Vergleich der drei Geräte konnten sich für meinen Geschmack die beiden T-Rexe gegen das RE-20 nicht durchsetzen. Ein Space-Echo klingt halt einfach toll.
Beide T-Rexe sind absolute TOP-Geräte. Beim Replica muss man sich schon überlegen ob man die hohen Mehrkosten in Kauf nimmt. Der wärmere Sound gegenüber seinem kleinen (preislich) Bruder war klein aber fein.
Hätte es nicht das RE-20 zum Konkurrenten, wäre meine Wahl sicher auf dieses wirklich tolle Gerät gefallen (Replica).
Weiterer Vergleichstest: (Boss "RE-20", Strymon "El Capistan"):
Als nächstes wurde das "El Capistan" des amerikanischen Herstellers Strymon bestellt. Die Geräte werden bei Strymon von Hand gefertigt. Mit €329,- hat es einen stolzen Preis der aber durch die Handfertigung und den Funktionsumfang angemessen ist. Das Gerät macht einen edlen und robusten Eindruck, obwohl die Gehäuse der 3 Konkurrenten doch noch mehr Stabilität vermitteln. Aber auch hier gibt es nichts, absolut nichts zu bemängeln.
Die Funktionen sind unglaublich. Alle Regler sind doppelt belegt und es kann mit einem zusätzlichen "Tap Favorite Footswitch" für €69,90 ein voreingestelltes Setup auf Fußdruck abgerufen werden.
Dieser Bodentreter lässt im Bezug auf Bandechos keine Wünsche offen.
Im Gegensatz zu den T-Rexen ("Eine" Bandecho-Simulation) und dem RE-20(Spaceecho-Simulation) lässt das "El Capistan" die Simulation
verschiedenster Bandechos zu, da es über bis zu 3 virtuelle Tonköpfe verfügt, die in verschiedensten Konfigurationen genutzt werden können. Die Simulation eines Space-Echo ist hier genauso möglich, wie die Simulation eines x-beliebigen Bandechos. Zur Erinnerung: Ich spreche hier nicht von Studioverwendung (das war nicht Ziel meines Tests), sondern von Rockabilly-Slapbacks.
Genauso wie das RE-20 verfügt es über eine Federhall-Funktion, die allerdings im klassischen Rockabilly keine Verwendung findet.
Das Reverb des RE-20 klingt ein wenig "authentischer"!
Anfang der 1950ern hat man eher versucht mit Bandmaschinen Echo-Effekte zu erzielen (u.a. Les Paul) oder hat natürlichen Hall in Räumen erzeugt.
Beides oftmals über/auf die ganze Aufnahme angewandt. Bandechos (Tape Delay) als Gitarreneffekt kamen also erstmals Anfang der 50er.
Künstlich erzeugter Hall wurde erst Anfang der 1960er genutzt und wird eher der Surfmusik zugeschrieben.
Das "El Capistan" klingt warm und schön. Absolut zu empfehlen.
MEIN absoluter Testsieger. Hast Du dies, brauchst Du kein anderes.
Fazit:
Rauschen ist bei keinem der getesteten Geräte ein Thema. Qualitätsprodukte sind sie alle samt. Alle haben die Bezeichnung "Bandechosimulation" verdient und sind als langlebige Begleiter im "Stressbrett" wohl aufgehoben.
Das Roland RE-201 ist ein wirklich schön klingendes Bandecho das sein Revival oder den Einzug in die Gitarreneffekte sicher auch Brian Setzer zu verdanken hat. Das RE-20 wird seiner Aufgabe das Roland zu ersetzen im Pedalboard eines Rockabilly-Gitarristen voll gerecht.
Soll es dann der Sound eines Roland RE-301 sein, kommt man um die Investition und Vorschaltung eines "Nocturne Dyno Brain" nicht vorbei (Werde noch mal ein Review dazu verfassen).
Aber: Das "El Capistan" ist wirklich ein "Brüller". "Absolute Empfehlung" für alle die bereit sind die ca. €130,- mehr auszugeben gegenüber dem günstigsten Vertreter in dieser Runde.
Pro & Kontra:
Es handelt sich bei den von mir gewählten Geräten nicht um die billigsten Vertreter ihrer Zunft, aber sie sind meiner Meinung nach alle ihr Geld wert.
Außer das RE-20 kommen alle mit einer Kurzanleitung daher. Bei dieser Preisklasse sollte man auch heute noch ein gedrucktes Manual erwarten dürfen.
Schluss:
Ich werde das RE-20 sicher nicht weggeben, aber das "El Capistan" mit viel Freude bei den Live-Gigs und auch im Studio nutzen.
Ausgiebiges Testen ist scheinbar unerlässlich und ein direkter Vergleich der Geräte bringt kleine, aber feine Unterschiede zum Vorschein.
Alle Geräte habe ich bei Thomann geordert und am übernächsten Tag zugestellt bekommen. Sicher denkt der eine oder andere: Man sollte sich nicht einfach alles bestellen und dann zurückschicken, aber Herr Thomann sieht genau das für diesen Zweck vor. Wenn man also wirklich auf der Suche nach Equipment ist, ist dieses Vorgehen auch gestattet.
Ich bin sehr glücklich über mein neues "El Capistan". (Werde auch hierzu in den nächsten Tagen ein Review verfassen)
Sollten noch irgendwelche Fragen offen sein schreibt mir einfach.
Bin auch jederzeit für konstruktive Kritik offen.
Rockige Grüße
Andy
- T-Rex "Reptile 2"
- T-Rex "Replica"
- Boss "RE-20(Space-Echo)" und
- Strymon "El Capistan"
Einleitung:
Beim Aufbau meines Backup-Pedalboard stellte sich mir die Frage ob ich hierfür ein zweites Boss RE-20(Space-Echo) erwerbe oder mich mal wieder ein wenig mit den neueren Geräten auf dem Markt beschäftigen sollte.
Kurz Vorweg: Es geht hier nicht um: Was kann das Delay alles! Welches dieser Geräte lässt sich hier noch mehr durch selbst überholen ins Nirwana katapultieren oder sonstiges.
Ich war einzig auf der Suche nach einem Bandecho-Simulator für ein kurzes Rockabilly "Slapback Echo". Mehr nicht! Möchte hier nur meine Erfahrungen bei diesem Produktvergleich kund tun.
Vielleicht hilft es jemandem bei der Auswahl seines Rockabilly-Equipments.
Es soll auch nicht vermitteln, dass moderne Gitarren-Bodentreter besser sind als ein absolutes Top-Bandgerät im Studioeinsatz (siehe Vorgeschichte).
Vorgeschichte:
Nachdem ich in den 80er und 90er Jahren (des letzen Jahrhunderts ;-)) noch mit einem Boss "DD-3" vorlieb nahm und das Gerät auch wie zu erwarten seinen Dienst gut tat, probierte ich einiges, wenn es neue Geräte gab die für diesen Zweck geeignet schienen. Da war z.B. das Danelectro "Wasabi" oder ähnliche. Nie waren die Geräte eine Konkurrenz. Sie rauschten oder hatten nicht genug "Attack".
Irgendwann ging ich den Schritt und kaufte ein Roland RE-201 Space Echo über Ebay. Das Gerät war in Topzustand, aber die nicht mehr verfügbaren Bänder machten den dauerhaften Betrieb nicht sehr spaßig. Wenn es Bänder zu kaufen gab, dann waren es meist zusammen gefrickelte, die in original Rolandverpackungen daherkamen und als "originale" verkauft wurden. Von der Qualität mal besser, mal schlechter. Im Bühneneinsatz machte mir das auf Dauer nicht viel Spaß. Als das Boss RE-20(Space Echo) auf den Markt kam wurde es von mir getestet und für uneingeschränkt gut befunden. Ich rede nicht von einem Ersatz im
Studiobetrieb wofür das Roland ja gedacht war/ist. Sondern als Gitarreneffekt zum Erzeugen eines Rockabilly Slapback-Echo.
Wow, dachte ich damals: So gut klang das Roland manchmal für kurze Zeit, wenn ich gute Bänder hatte. Aber das war ja wie erwähnt selten.
Ein fantastisches Gerät (Boss RE-20) für diesen Zweck. Es tut seit 2008 ohne "murren" seinen Dienst. Klingt sehr warm und eben nach einem Space-Echo, eines der beliebtesten Bandechos überhaupt und zwar nicht erst seitdem Brian Setzer eines verwendet. Allerdings verwendet dieser ein RE-301.
Das RE-301 unterscheidet sich allein schon durch den integrierten "Pre-Amp". Vom Bandecho selbst klingen diese Geräte identisch.
Erste Schritte auf dem Weg zum Backup-Pedalboard:
Intensive Internet-Recherche brachte mich auf die am Anfang angesprochenen Geräte:
- T-Rex Reptile 2 (€198,-)
- T-Rex Replica (€359,-)
- Strymon El Capistan (€329,-)
- Boss RE-20(Space Echo) (€216,-)
- Fulltone Tube Tape Echo TTE, €1559,- und demnächst der
- T-Rex Replicator, Preis noch offen: €700,- bis €800,-?)
Die Preise sollten bei der Auswahl des "am besten geeigneten" Gerätes zweitrangig sein (Muss aber ja jeder für sich entscheiden).
Aus der Erfahrung kann ich nur sagen: Wer nicht das Gerät kauft, das er für am besten befindet, kauft irgendwann "NEU".
Erste Vergleichstests (Boss RE-20, T-Rex Reptile 2 und T-Rex Replica):
Das Boss RE-20 brauchte ich ja nicht bestellen. Reptile 2 und Replica geordert.
Die beiden Geräte vom dänischen Hersteller T-Rex sind ordentlich verpackt und in ihrer Verarbeitung absolut "roadtauglich", "hochwertig" und versprechen einen langjährigen Betrieb. So wie das Boss RE-20 auch.
Gespannt war ich sehr auf den Unterschied der beiden T-Rex Geräte. Der Preisunterschied ist ja beachtlich dafür, dass sie eigentlich das Gleiche tun.
Beide Geräte erzeugen ein sehr gutes Slapback. Das mal vorweg!
Keines der beiden verfügt über ein eingebautes Reverb, aber dazu später mehr.
Das "Reptile 2" verfügt über eine "Flutter-Section". Das ist ein eigener Effektbereich, bei dem man das Verhalten des Bandechos beeinflussen kann. Bandeiern, Abnahme der "Höhen" bei den Wiederholungen und auch die
Bandlaufgeschwindigkeit kann beeinflusst werden. Ein tolles Gerät mit vielen Einstellmöglichkeiten.
Das "Replica" simuliert ein altes Bandecho mithilfe des Schalters "Brown". Im Grunde tut es dasselbe wie das Reptile 2 in der Flutterfunktion. Allerdings ohne, dass man darauf weiter Einfluss nehmen kann. Braucht man aber auch nicht es klingt auch so absolut überzeugend.
Im Vergleich der beiden Geräte würde ich mich trotz des hohen Preisunterschiedes für das teurere "Replica" entscheiden es klingt einfach wärmer. Ich kann den hohen Preisunterschied nicht nachvollziehen.
Aufwendiger sollte es in der Herstellung nicht sein. Ich denke man möchte dem betuchten Kunden ein: "THE WORLD’S BEST DELAY PEDAL" (So wirbt der Hersteller) bieten.
Vorläufiges Fazit:
Im Vergleich der drei Geräte konnten sich für meinen Geschmack die beiden T-Rexe gegen das RE-20 nicht durchsetzen. Ein Space-Echo klingt halt einfach toll.
Beide T-Rexe sind absolute TOP-Geräte. Beim Replica muss man sich schon überlegen ob man die hohen Mehrkosten in Kauf nimmt. Der wärmere Sound gegenüber seinem kleinen (preislich) Bruder war klein aber fein.
Hätte es nicht das RE-20 zum Konkurrenten, wäre meine Wahl sicher auf dieses wirklich tolle Gerät gefallen (Replica).
Weiterer Vergleichstest: (Boss "RE-20", Strymon "El Capistan"):
Als nächstes wurde das "El Capistan" des amerikanischen Herstellers Strymon bestellt. Die Geräte werden bei Strymon von Hand gefertigt. Mit €329,- hat es einen stolzen Preis der aber durch die Handfertigung und den Funktionsumfang angemessen ist. Das Gerät macht einen edlen und robusten Eindruck, obwohl die Gehäuse der 3 Konkurrenten doch noch mehr Stabilität vermitteln. Aber auch hier gibt es nichts, absolut nichts zu bemängeln.
Die Funktionen sind unglaublich. Alle Regler sind doppelt belegt und es kann mit einem zusätzlichen "Tap Favorite Footswitch" für €69,90 ein voreingestelltes Setup auf Fußdruck abgerufen werden.
Dieser Bodentreter lässt im Bezug auf Bandechos keine Wünsche offen.
Im Gegensatz zu den T-Rexen ("Eine" Bandecho-Simulation) und dem RE-20(Spaceecho-Simulation) lässt das "El Capistan" die Simulation
verschiedenster Bandechos zu, da es über bis zu 3 virtuelle Tonköpfe verfügt, die in verschiedensten Konfigurationen genutzt werden können. Die Simulation eines Space-Echo ist hier genauso möglich, wie die Simulation eines x-beliebigen Bandechos. Zur Erinnerung: Ich spreche hier nicht von Studioverwendung (das war nicht Ziel meines Tests), sondern von Rockabilly-Slapbacks.
Genauso wie das RE-20 verfügt es über eine Federhall-Funktion, die allerdings im klassischen Rockabilly keine Verwendung findet.
Das Reverb des RE-20 klingt ein wenig "authentischer"!
Anfang der 1950ern hat man eher versucht mit Bandmaschinen Echo-Effekte zu erzielen (u.a. Les Paul) oder hat natürlichen Hall in Räumen erzeugt.
Beides oftmals über/auf die ganze Aufnahme angewandt. Bandechos (Tape Delay) als Gitarreneffekt kamen also erstmals Anfang der 50er.
Künstlich erzeugter Hall wurde erst Anfang der 1960er genutzt und wird eher der Surfmusik zugeschrieben.
Das "El Capistan" klingt warm und schön. Absolut zu empfehlen.
MEIN absoluter Testsieger. Hast Du dies, brauchst Du kein anderes.
Fazit:
Rauschen ist bei keinem der getesteten Geräte ein Thema. Qualitätsprodukte sind sie alle samt. Alle haben die Bezeichnung "Bandechosimulation" verdient und sind als langlebige Begleiter im "Stressbrett" wohl aufgehoben.
Das Roland RE-201 ist ein wirklich schön klingendes Bandecho das sein Revival oder den Einzug in die Gitarreneffekte sicher auch Brian Setzer zu verdanken hat. Das RE-20 wird seiner Aufgabe das Roland zu ersetzen im Pedalboard eines Rockabilly-Gitarristen voll gerecht.
Soll es dann der Sound eines Roland RE-301 sein, kommt man um die Investition und Vorschaltung eines "Nocturne Dyno Brain" nicht vorbei (Werde noch mal ein Review dazu verfassen).
Aber: Das "El Capistan" ist wirklich ein "Brüller". "Absolute Empfehlung" für alle die bereit sind die ca. €130,- mehr auszugeben gegenüber dem günstigsten Vertreter in dieser Runde.
Pro & Kontra:
Es handelt sich bei den von mir gewählten Geräten nicht um die billigsten Vertreter ihrer Zunft, aber sie sind meiner Meinung nach alle ihr Geld wert.
Außer das RE-20 kommen alle mit einer Kurzanleitung daher. Bei dieser Preisklasse sollte man auch heute noch ein gedrucktes Manual erwarten dürfen.
Schluss:
Ich werde das RE-20 sicher nicht weggeben, aber das "El Capistan" mit viel Freude bei den Live-Gigs und auch im Studio nutzen.
Ausgiebiges Testen ist scheinbar unerlässlich und ein direkter Vergleich der Geräte bringt kleine, aber feine Unterschiede zum Vorschein.
Alle Geräte habe ich bei Thomann geordert und am übernächsten Tag zugestellt bekommen. Sicher denkt der eine oder andere: Man sollte sich nicht einfach alles bestellen und dann zurückschicken, aber Herr Thomann sieht genau das für diesen Zweck vor. Wenn man also wirklich auf der Suche nach Equipment ist, ist dieses Vorgehen auch gestattet.
Ich bin sehr glücklich über mein neues "El Capistan". (Werde auch hierzu in den nächsten Tagen ein Review verfassen)
Sollten noch irgendwelche Fragen offen sein schreibt mir einfach.
Bin auch jederzeit für konstruktive Kritik offen.
Rockige Grüße
Andy
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