Exzessives Solispiel

Es spielt halt auch die Mode eine grosse Rolle: lange Soli assoziieren die Kids heute doch entweder mit alten Jam-Bands oder Classic-Rock-Acts (paar Beispiele - Hendrix, Cream, Lynyrd Skynyrd, Grateful Dead,...), der zweiten Phase des Classic Rock etwas spaeter (ZZ Top, ACDC, Tom Petty), viel langen Haaren in Power/Hard-Rock der 80er/90er (Van Halen, Guns'n'Roses, Bon Jovi, Aerosmith) ... aber eben NICHT mehr mit "aktueller" Rock-Musik. Die Bewegung "weg vom Solo" und damit "hin zum reinen Song" wuerde ich zum Teil auch als Gegenbewegung zum 80er/90er-Jahre-Rumgeshredde und "Verse, Chorus, Verse, Chorus, SOLO, ..." Standard sehen.

Heisst aber auch - es ist nur eine Frage der Zeit, bis das wieder in Mode kommt. Und ist - leider - gerade live fuer viele "sololose" RockPopActs immer noch gern genommen, um das 3-Minuten-Radiostueck auf 6 Minuten aufzublasen (= 1-2 Soli rein, Refrain noch paar mal wiederholt, zack, wieder ein Song weniger gebraucht um auf gute 90 Minuten Show zu kommen)...
 
Na, ja, ich sehe als Gitarrist mit ursprünglich klassischer Ausbildung die Gitarre schon als Rythmus und Solo-Instrument.
Wieviel Noten für Orchester und Solo-Gitarre, oder Klavier und Solo-Gitarre habe ich schon sehen, bzw. spielen dürfen.

Heute bin ich mehr der 'harte' Blueser, oder der bluesige 'Rocker'.

Ideal fände ich es, wenn sowohl Sänger, Sängerin, als auch Lead, oder Solo-Gitarrist gleichberechtigt bzgl. Harmonien und Lautstärke agieren könnten.
Mit Keyboardern ists' ähnlich, da die zusätzlich zum Soundteppich auch gerne mal ein oder zwei Solos spielen können, bzw möchten.

Meiine Meinung. :)

Edit: Keyboarder, oder und Gitarristen komponieren ja auch meist die Songs im Ideal-Fall zusammen. So, what?
 
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?..

Schwierig ist diese Diskussion alle mal, weil "wer kann, der kann" und "wer nicht kann ist auch schon mal neidisch", da sind die Trauben auch schnell mal zu sauer, wenn sie zu hoch hängen... zumindest kann man das ja schnell mal unterstellen...

)
Und tust du es ? Das wäre ja schon ne bösartige Unterstellung.
 
Für mich gehört eigentlich immer ein Solo zum Song. Meiner Meinung nach ist das Solo eigentlich gedacht, das die Solo Gitarre den Platz des Sängers einnimmt, den Song nochmals "pusht", die Atmosphäre des Songs einfängt und auf den höchsten Spannungspunkt bringt.

Hier sehr schön zu hören:


Diese überlappenden Solos & Leads finde ich einfach genial und sind für mich ein muss. :D

Die Showoff Solos sind auch gar nicht mein Ding. Seh ich leider sehr oft, gerade im Metalcore Bereich.
 
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Ich bin da komplett anders. Ich hör sehr viel Instrumental Musik, rein auf Gitarre ausgelegt. Kiko Loureio, Joe Satriani, Steve Vai, uswusw. Ich könnte niemals in einer Band spielen die ihre Solos auf 5 Pentatonik Tönen aufbaut, dazu noch vermutlich in ganzen Noten und das geht dann 10 Sekunden und gut ist. Dann spiele ich lieber alleine. Da könnte man mir alles Geld der Welt bieten, ich würde es nciht tun. Und ja, Diese Ansprüche stell ich auch an mich selber. Ich würde keinen Moment lange ein gutes Gefühl haben wenn ich munter Sachen spiele die rein gar nix fordern, das Puplikum aber tut als ob man der Gott wäre. Das könnte ich nicht...

Das ist auch der Grund warum auf keinen Fall eine kommerziell orientierte Band für mich in Frage kommt, denn auf sowas wie ich steht heute niemand mehr. Sieht man ja hier, sogar die Gitarristen selber würdigen die gute alte Kunst nicht mehr :) Aber natürlich weis ich das man sich über Geschmack nicht streiten sollte.

Ich mag keine Musik in der Instrumente dazu eingesetzt werden einen kommerziellen Erfolg zu erzielen. Deswegen mag ich auch solche bands nicht die auf der Titel-Seite vorgestellt wurden, die selber schon von sich sagen das es deren Ziel sein eine möglichst große Masse anzusprechen. ICH WÜRDE MIR ABER WÜNSCHEN MIR DIESE MEINUNG ZU LASSEN UND NICHT gleich wieder streiten anzufangen, das ist meine Meinung wie jeder von Euch seine auch hat. Ich habe davor halt keinen Respekt, egal wie sauber und technisch gut es gemacht wurde.

Lieber träum ich eine Stunde lang zu Hendrix Solos oder Kiko Loureios Sachen. Davon hab ich mehr als von jedem Text dieser Welt. Wenn ein Solo 2h geht und es gut ist, her damit. Ich hör es mir gerne an.

Das ich jetzt stark polarisieren werde ist mir klar, manche werden denken "das ist ja ein Arsch" aber denen rate ich das ganze nochmal zu überdenken und zu überlegen wer die größere Charakter-Schwäche hat, einer der die Unwissenheit der Leute ausnutzt und nur ans Geld denkt oder einer der es ehrlich meint und wahres Können in den Vordergrund stellen will.

Eine Ergänzung noch, damit meine ich nicht das der Gitarrist in einer Band immer im Vordergrund stehen sollte. Von mir aus kann auch gerne der Drummer oder Bassist ein 10-Minütiges Solo hinlegen, solange er dabei zeigt was er kann..

Ein super Beispiel wie sowas funktionieren kann ist Jeff Beck, der gibt jedem seiner Kollegen Aufmerksamkeit. Siehe hier der jungen (tollen) Bassistin.

 
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Es geht ja letztendlich nicht um gut oder schlecht, Kommerz oder nicht, sondern nur um Geschmack.
Wär ja langweilig, wenn wir alle den gleichen Musikgeschmack hätten.
 
Uähh, nun, dem bleibt für mich heute nur noch hinzuzufügen, Kunst sollte Kunst bleiben.

Alles Andere ist die Kunst Geld zu verdienen (wovon die Musiker am wenigsten provitieren), aber das hat mMn nichts mehr mit Musik als Kunstform zu tun, sondern Volksverdummung.;-)
'Und täglich grüßt das Murmeltier'
lg
 
Ja geil,
der Gesang und die Gitarren halten sich die Waage, die Hammond? zu leise.
Ich persönlich würde aber beim Solo nochn bischen mehr Inbrunst bringen, ha, ha!

Seh schon, wir Mukker haben ähnliche Geschmäkker. Sind aber auch Namen.
Die können auch mal sagen, nö, so mit mir nicht!;-)
 
Ich finde es schade, dass viele Musiker so eine zementierte Vorstellung davon haben, wie ein Song aufgebaut sein muss. Jeder Song braucht einen Refrain, jeder Song braucht ein Solo. Das ist doch unkreativ. Vor allem wird scheinbar gar nicht reflektiert, weshalb man die Songs so aufbaut. Man macht es einfach. Klar, denn es wird einem ja auch seit der Grundschule so vermittelt.

Viel zu viele Gitarristen haben auch das Gefühl, dass sie nur beim Solo "von der braven Norm des Songs" abweichen dürfen. Aber man kann auch bei der Rhythmusgitarre zeigen, was man drauf hat. Man kann auch ohne Solo und ohne Bridge Spannung und Abwechslung in einen Song einbringen. Man kann sich auch fordern, indem man komplexere Riffs in den Song einbaut. Man braucht das Solo nicht, um zu zeigen, was man kann. Das Solo soll den Song unterstützen, nicht das Ego des Musikers.
 
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Nein, zementiert erscheint mir, was die Musikindustrie heutzutage hervorbringt.
Einheitsbrei!:mad:

Bei mir zBsp. war es nicht Grundschule, sondern eine fundierte 6-jährige klassische Ausbildung (Einzeluntericht bei einem Meister), falls Du bezug auf meine vorherige Posts nehmen wolltest.
lg

Edit: Natürlich, wenn ich das excellente, spez. Rhytmusspiel (komplexe Akkord-Wechsel) bei Eric Johnson höre, oder das 'Tchakka' bei Mellencamp, bin ich hin und weg.
Das gehört natürlich für eine gute Kunst auch noch hinzu.;-)
 
Bei mir zBsp. war es nicht Grundschule, sondern eine fundierte 6-jährige klassische Ausbildung (Einzeluntericht bei einem Meister), falls Du bezug auf meine vorherige Posts nehmen wolltest.

Nein, mein Post war nicht direkt auf deine Posts bezogen, sondern auf Aspekte, die man häufiger hier im Forum liest, wenn es ums Solieren geht.
 
Also ich bin da ganz klar der Meinung dass ein Solo dem Song dienen muss. D.h. es gibt Songs die brauchen einfach kein Gitarrensolo und es gibt Songs die schreien förmlich danach. Und genau so halte ich es auch beim Songwriting. Nurca. die Hälfte unserer Songs hat wirklich ein Gitarrensolo.
 
das allerschlimmste: ich hasse es, wenn im radio songs wie hotel california etc. laufen.
man kann zu 100% davon ausgehen, dass das beste, nämlich das solo am ende, abgewürgt wird.
Aaaahhh...!

Lieber träum ich eine Stunde lang zu Hendrix Solos oder Kiko Loureios Sachen. Davon hab ich mehr als von jedem Text dieser Welt. Wenn ein Solo 2h geht und es gut ist, her damit. Ich hör es mir gerne an.
genau.

wenn es gut ist, höre ich es mir an.
dabei ist es fast nebensächlich, ob das x sekunden oder y minuten sind (damit will ich sagen, dass es auch geile solos gibt, die eben nicht lange dauern).
 
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Ich sehe das auch so, dass ein Solo zum Song passen muss und nicht zum Selbstzweck verkommen sollte.
Allerdings passt meiner Meinung nach nicht besonders oft und klingt einfach nur noch grauslig, was mal das ganze Lied kaputt machen kann. Besonders im Metal-Bereich finde ich die meisten superduperschnell-Soli sehr nervig.

Hier ist ein Beispiel dafür, wie gut sich ein Song auch ohne Solo anhören kann
(Ich glaub von der Band habe ich auch noch nie eins gehört :gruebel: )


Und hier ein Beispiel für feinstes Geshreddere :)


Und auch noch ein Beispiel für etwas, was ich super nervig finde


Sehr gut zu hören ab ca. 50 Sekunden... Mal abgesehen davon, dass es irgendwo auch sein Markenzeichen ist, muss der doch checken, dass das total kontraproduktiv ist, oder nicht?

@Senchay
Irgendwie habe ich das Gefühl, du steckst kommerzielle Armleuchterbands und solche, die es einfach drauf haben auch mal auf ein Solo zugunsten des Songs zu verzichten, in eine Schublade, oder irre ich mich?
 
Ein extrem Beispiel für ständiges Solo-Spiel ist unser lieber Carlos.
Er 'unterbricht' mitunter vor allem Live seine Gesangspartner ständig, aber gekonnt. :D

Gut, bei ihm ist es ein Markenzeichen.;-)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
ich hasse es, wenn im radio songs wie hotel california etc. laufen.
man kann zu 100% davon ausgehen, dass das beste, nämlich das solo am ende, abgewürgt wird.
Aaaahhh...!

Ja, schlimm.

Wenn man weiß, wie lange die dafür im Studio geprobt haben, um das so perfekt hinzubekommen.

Das ist mMn ganz große Kunst. :)
 
War letzten Monat beim Queen-Konzert und habe jeden einzelnen Ton von Brian May genossen - sowohl bei den Soli in den Songs als auch beim "eigentlichen" Solo.
Ich war auch bei diesem Konzert und kann Dir nur zustimmen :) Allerdings ist Brian May auch jemand, der zu jedem Zeitpunkt weiß, was er da macht. Er ist halt ein "guter" Gitarrist.
Ich habe Frank Zappa live gesehen. Da sind die bisher angesprochenen Sololängen Kindergeburtstag gegen :D Aber auch hier hab ich jeden Ton genossen. Das ist einfach ganz große Gitarrenkunst, vor der sich u.a. auch Leute wie Steve Vai verneigen.

Mir ist es völlig wurscht, ob ein Solo lang oder kurz ist. Es muss mich ansprechen. Egal ob Towshend (wie bei Live at Leeds) minuntenlang Riffs aus der Hüfte schießt und immer wieder ins Solospiel einfällt, um dann alles in einem Feedbackgewitter zu entladen, oder wie Wilko Johnson (Bluesgitarrist), der mit absolut spartanischen Mitteln seine Tele den Blues erzählen lässt.

Dasselbe gilt für Metalsoli. Davon ab, dass sich hier nicht alle über einen Kamm scheren lassen sollen (und wollen), gibt es im Metal für mich sowohl spannende lange Soli wie kurze. Dabei kommt es auch für mich nicht darauf an, dass der jeweilige Gitarrist alles immer ins jede Solo reinpackt, was er technisch draufhat, sondern ob´s mir gefällt oder nicht. So einfach ist das :)
 
Kurze Antwort: Wenn's einer kann (Und ich denke da an meine Lieblingsgitarristen), dann bin ich regelrecht enttäuscht wenn ein Song kein Solo hat.

Länger: Für mich ist es einfach der Höhepunkt des Songs, das große Finale bevor es zum Schlussrefrain/akkord kommt. The Best Of Times von Dream Theater ohne geniales Solo? Für mich unvorstellbar.
Es gibt Soli, da denk ich mir "Hör doch mal uff", grade dann wenns nur noch Gedudel ist oder ein "richtiges" Solo: Also z.Bsp. bei Liveaufnahmen wo der Lead-Gitarrist einen 5 Minuten Spot hat in dem er seine Skalen rumpeln darf. FURCHTBAR. Egal wie gut, schnell, schön. FURCHTBAR. Ein Solo ohne Kontext empfinde ich einfach als doof, sorry.
Beispiel: Habe gestern ne Spotify-Playlist von nem DIO-Gig gehört. Da hatte der Gitarrist genau so einen Spot. Des Sound war furchtbar und auch das Gefiedel für mich nur Krach. Und das von nem Kerl, der sehr gere Soli in seinen eigenen Songs hat (Ich).
MIT Kontext (Und wieder nehme ich The Best Of Times als Beispiel) hingegen ist es fast göttlich. Wie ich schon sagte ein großartiger Höhepunkt des Songs. Und dabei ist es mir egal ob es ein langsames gewfühlvolles ist oder gekonntes schnelles Solo. Nur eins muss es haben mMn: Geschmack und ein kleines bisschen technische Finesse. Beides aber mit ein bisschen Übung erreichbar.

Soli: JA. Mit Sinn: JA. Ohne: NÖ, dann lieber nicht.
 
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The Best Of Times wollte ich auch schon als positives Beispiel für ein langes Solo nennen. Da passt für mich jede Note und nichts ist "too much".
 
The Best Of Times wollte ich auch schon als positives Beispiel für ein langes Solo nennen. Da passt für mich jede Note und nichts ist "too much".
Ja, der hat halt auch ein geniales Feeling für Soli. Nicht nur was und wann er spielt, sondern auch wann es zu ENDE sein sollte.
Ein anderes gutes Beispiel für ein minutenlanges Solo, das so sein MUSS: Comfortably Numb von der Pulse Tour CD/DVD. Unglaublich.
 

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