LostLover
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Da mir mein Digitech Hardwire Delay vor kurzem verreckt ist, musste ich mich auf die Suche nach einem neuen Delay Pedal machen. Ich nutze den Effekt zwar nicht ausufernd, aber hier und da ein wenig Tape Delay, zum Anfetten oder breiter machen, muss für mich einfach sein. Da ich auch wirklich ausschließlich Tape Delay Sounds benutze, kam ich eigentlich notgedrungen auf das TC Electronic Alter Ego2
Ich fang mal mit den richtig tollen Features an: die Bedienung und Verarbeitung ist alleroberste Schublade. Das Audio-Tap ( heißt: Fußschalter 2 Sek. halten, im Takt über die Saiten schrubben, Fußschalter loslassen - Delay in Time! ) ist imo eine geniale Idee und der Toneprint sowieso. Abstriche gibt's nur für die undefinierte Rasterung des Wahl-Potis. Ein etwas weniger weicher Lauf und eine klarere Rasterung wären besser gewesen. Sehr gut wiederum: man kann mit internem DIP-Switch wählen, ob man True Bypass oder Buffer nutzt. Ich bevorzuge bei Delays immer den Buffer, damit der Effekt beim Abschalten natürlich ausfadet, anstatt hart abgeschnitten zu werden.
Ach, und die Optik: klasse - ausgesprochen edel in meinen Augen. Auf jeden Fall kein Vergleich zum eklig senffarbenen Vorgänger.
Die Sounds sind...ja...groß. Beeindruckend. Und darin liegt imo auch ein Problem. Für meinen Geschmack haben die Designer in ihrer Begeisterung etwas ZU freigiebig und plakativ mit den Modulationen gearbeitet. Allerdings: es gibt ja noch einen Toneprint-Platz, den man selbst mit einem nüchternen "Brot-Und-Butter-Delay" belegen kann, wenn man das braucht. Insofern ist der üppige Umgang mit den Modulationen nicht allzu dramatisch.
Ich fasse die Models mal nach Brauchbarkeit ( also: für MICH!) zusammen:
Erec2 und EP1 sind für meine Ohren fantastisch. Ich habe nahezu ausschließlich das EP1 in Betrieb und habe da sehr schnell eine Einstellung gefunden, die für alle meine Zwecke exzellent funktioniert.
(.... eigentlich kann ich hier ja aufhören, weil: alles gut! )
Das BBD gibt ein großartiges Slapback ab oder recht unauffällige, typisch dumpfe AnalogDelays, die das Signal angenehm anfetten.
CKat könnte auch großartig sein, hat aber für meinen Geschmack zu viel Verzerrung. Da wäre weniger mehr gewesen. Schade.
SP, 2290 M und DMM C wären in den meisten anderen Pedalen wohl echte Kracher - hier sind sie halt irgendwie dabei. Speziell das 2290 hätte ich mir ohne Modulation, dafür evtl. lieber als Ducking Delay gewünscht.
T Org und Rev M sind was für Spezialisten. Wenn man nicht ganz gezielt diese Sounds für einen bestimmten Song sucht, dann sind die irgendwo zwischen "WTF?" und "naja". Aber halt im Paket mit drin, man weiß ja nie.
Beim Experimentieren ist mir aufgefallen, daß die Echos zwar schön in die Oszillation zu bringen sind, wenn man mal richtig lärmen möchte - aber die Time-Veränderung dann das typische, überschnappende Bandecho-Jaulen nicht erzeugt. Das klingt doch etwas halbherzig-unvollständig. Auch nicht ganz nachvollziehbar ist die Entscheidung, anscheinend nur das EP1 voll Stereo ( also mit panning für Einsatz im Studio ) auszustatten und die anderen Modelle nicht.
Mit den beiden oben zuerst genannten Sounds, insbesondere mit dem EP1, kann ich persönlich wunderbar arbeiten. Und zwar - das muss betont werden - nicht für verträumte "Ambient-Mucke", sondern klassischen, handfesten Rock. Ein deutlich dezenteres Delay hab ich auf den Toneprint-Platz gelegt. Damit allein ist das Pedal - trotz der kleinen Abstriche - sein Geld allemal wert. Alles andere ist ein Bonus, den man eben nutzen kann oder auch nicht - so ist das bei Multis halt.
Mich hat das Pedal jedenfalls angefixt und inspiriert, neue Dinge auszuprobieren. Wer diese spezielle Form von "Vintage-Echo" sucht, der wird hier sehr gut und preiswert bedient. Für richtig experimentelle oder feingetunte Tape-Delay-Sounds sollte man zwar lieber woanders suchen, z.B. bei Strymon oder Catalinbread. Mit den vorgefertigten Models und Toneprint ist das Alter Ego aber ein sehr guter Kompromiss - oder vielleicht auch genau die richtige Lösung, wenn eben genau der eine Sound drin ist, den man braucht.
Das ist ein relativ spezielles Pedal, das TC da mit dem Andy vom Pro Guitar Shop zusammen gebaut hat. Die Grundidee war wohl, eine Sammlung klassischer Echo-Maschinen zu bekommen, die insbesondere Ambient-Sounds und das "große Effekt-Kino" unterstützen. Das haben die schon ziemlich gut hinbekommen. "Ziemlich" heisst: ein paar kleine Wünsche sind offen, aber in der Gesamtheit ist das schon ein tolles Pedal - um das Ergebnis mal gleich vorweg zu nehmen.Ich fang mal mit den richtig tollen Features an: die Bedienung und Verarbeitung ist alleroberste Schublade. Das Audio-Tap ( heißt: Fußschalter 2 Sek. halten, im Takt über die Saiten schrubben, Fußschalter loslassen - Delay in Time! ) ist imo eine geniale Idee und der Toneprint sowieso. Abstriche gibt's nur für die undefinierte Rasterung des Wahl-Potis. Ein etwas weniger weicher Lauf und eine klarere Rasterung wären besser gewesen. Sehr gut wiederum: man kann mit internem DIP-Switch wählen, ob man True Bypass oder Buffer nutzt. Ich bevorzuge bei Delays immer den Buffer, damit der Effekt beim Abschalten natürlich ausfadet, anstatt hart abgeschnitten zu werden.
Ach, und die Optik: klasse - ausgesprochen edel in meinen Augen. Auf jeden Fall kein Vergleich zum eklig senffarbenen Vorgänger.
Die Sounds sind...ja...groß. Beeindruckend. Und darin liegt imo auch ein Problem. Für meinen Geschmack haben die Designer in ihrer Begeisterung etwas ZU freigiebig und plakativ mit den Modulationen gearbeitet. Allerdings: es gibt ja noch einen Toneprint-Platz, den man selbst mit einem nüchternen "Brot-Und-Butter-Delay" belegen kann, wenn man das braucht. Insofern ist der üppige Umgang mit den Modulationen nicht allzu dramatisch.
Ich fasse die Models mal nach Brauchbarkeit ( also: für MICH!) zusammen:
Erec2 und EP1 sind für meine Ohren fantastisch. Ich habe nahezu ausschließlich das EP1 in Betrieb und habe da sehr schnell eine Einstellung gefunden, die für alle meine Zwecke exzellent funktioniert.
(.... eigentlich kann ich hier ja aufhören, weil: alles gut! )
Das BBD gibt ein großartiges Slapback ab oder recht unauffällige, typisch dumpfe AnalogDelays, die das Signal angenehm anfetten.
CKat könnte auch großartig sein, hat aber für meinen Geschmack zu viel Verzerrung. Da wäre weniger mehr gewesen. Schade.
SP, 2290 M und DMM C wären in den meisten anderen Pedalen wohl echte Kracher - hier sind sie halt irgendwie dabei. Speziell das 2290 hätte ich mir ohne Modulation, dafür evtl. lieber als Ducking Delay gewünscht.
T Org und Rev M sind was für Spezialisten. Wenn man nicht ganz gezielt diese Sounds für einen bestimmten Song sucht, dann sind die irgendwo zwischen "WTF?" und "naja". Aber halt im Paket mit drin, man weiß ja nie.
Beim Experimentieren ist mir aufgefallen, daß die Echos zwar schön in die Oszillation zu bringen sind, wenn man mal richtig lärmen möchte - aber die Time-Veränderung dann das typische, überschnappende Bandecho-Jaulen nicht erzeugt. Das klingt doch etwas halbherzig-unvollständig. Auch nicht ganz nachvollziehbar ist die Entscheidung, anscheinend nur das EP1 voll Stereo ( also mit panning für Einsatz im Studio ) auszustatten und die anderen Modelle nicht.
Mit den beiden oben zuerst genannten Sounds, insbesondere mit dem EP1, kann ich persönlich wunderbar arbeiten. Und zwar - das muss betont werden - nicht für verträumte "Ambient-Mucke", sondern klassischen, handfesten Rock. Ein deutlich dezenteres Delay hab ich auf den Toneprint-Platz gelegt. Damit allein ist das Pedal - trotz der kleinen Abstriche - sein Geld allemal wert. Alles andere ist ein Bonus, den man eben nutzen kann oder auch nicht - so ist das bei Multis halt.
Mich hat das Pedal jedenfalls angefixt und inspiriert, neue Dinge auszuprobieren. Wer diese spezielle Form von "Vintage-Echo" sucht, der wird hier sehr gut und preiswert bedient. Für richtig experimentelle oder feingetunte Tape-Delay-Sounds sollte man zwar lieber woanders suchen, z.B. bei Strymon oder Catalinbread. Mit den vorgefertigten Models und Toneprint ist das Alter Ego aber ein sehr guter Kompromiss - oder vielleicht auch genau die richtige Lösung, wenn eben genau der eine Sound drin ist, den man braucht.
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