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Helpful & Friendly User
Hintergrund zum Test der »JTV-69« Variax
Die 3. Runde der Testreihe Line6 JTV-69S Variax SG ging an mich. Ich trat damit das Erbe von lax_flow und Backstein123 an, die die Goldtop-Strat bereits näher beschnuppert und ihre Eindrücke geschildert haben. Die JTV-69S habe ich von Martin Hofmann leihweise im Zuge der Wandergitarrenaktion bekommen und möchte Euch hier meine Eindrücke schildern. Für meine Begriffe sind fast alle wichtigen Dinge unter verschiedenen Gesichtspunkten beleuchtet worden und im Wandergitarren-Thread nachzulesen. Wie auch immer ... hier sind meine persönlichen Eindrücke dieser Entdeckungsreise der Line6 JTV-69S Variax SG. Leider war bei mir der Zeitpunkt denkbar ungünstig und ich konnte nur viel weniger Zeit auf das Test-Projekt verwenden, als ich das wollte. Das Review kommt verspätet, da ich erst jetzt ein wenig Luft zum Niederschreiben meiner Eindrücke und Fertigstellen meiner Soundsamples habe. Ein herzliches Dankeschön gebührt Martin und Line6.
Paralleler Test der »JTV-59« Variax
Parallel zu der Testreihe der JTV-69 fand eine Testreihe zur JTV-59 statt, die von Bastard3 und exoslime durchgeführt wurde. Exoslime hat in seinem Review bereits auf die Modelle der Variax, die sich zur Zeit der Tests auf dem Markt befanden hingewiesen:
Die »günstige« Line6 Made-in-Korea Serie von 2014
JTV-59: Line6 Version einer Les Paul
JTV-69: Line6 Version einer Stratocaster
JTV-89: Line6 Version einer Powerstrat mit outputstarken Humbuckern
Spezifikationen
• Hersteller: Line 6
• Model: JTV-69S Variax SG
• Form: ST-Style
• Finish: SG = Shoreline Gold (Goldtop)
• Korpus: Erle
• Hals: Ahorn, Bolt-on
• Griffbrett: Palisander
• Mensur: 648 mm
• Bünde: 22 Medium Jumbo
• Profil: Tyler ’59 Neck Shape
• Einlagen: Dot
• Sattel: Graph Tech TUSQ XL
• Mechaniken: versiegelte Stimmechaniken mit 16:1 Übersetzung
• Hardware: Chrom
• Brücke: Tyler Design Tremolo Bridge mit Piezotonabnehmersystem
• PUs: 3 x Tyler Design Vintage Single Coils, LR Baggs Hex Piezo System
• Controls: Volume, Tone, 5-fach-Wahlschalter
• Modeling: 28 Vintage Instrumentenmodelle und 11 alternative Stimmungen
• Akku: Lithium-Ionenbatterie mit einer Laufzeit von 12 Stunden lt. Hersteller, inkl. Ladegerät
• Custom Tones: Variax Workbench USB-Adapter
• Zubehör: inkl. gepolstertem Gigbag und Line6 Workbench
Erste Anmutung
Die Line6 JTV-69S Variax SG ist eine ST-Style Gitarre, was einen optischen Vergleich mit einer meiner beiden Favorites - der Fender Stratocaster - bei der Erstbegutachtung geradezu aufzwingt. Ich kann nicht anders, als direkt zu vergleichen. Und da fehlt mir das Flair einer Strat von Fender. Es sind wohl nur Kleinigkeiten im Unterschied, vor allem der Headstock erinnert mehr an Ibanez, aber das coole Gefühl, eine Stratocaster in Händen zu halten, stellt sich bei mir nicht ein. Das mag zusätzlich auch noch dadurch verstärkt werden, dass ich kein Goldtop Fan bin. Mir persönlich fehlt also das Flair und der Charme bei dieser Goldtop ST-Style. Dieses Thema ist höchst subjektiv und eigentlich sollte ich nicht erwarten, bei einer Testgitarre das Styling gemäß meiner persönlicher Vorlieben zu bekommen. Mein Ding wäre eher die JTV-59-US der James Tyler Variax US Custom-Serie gewesen. Die ist für mich auch optisch ein echter Hingucker.
Verarbeitung & Haptik
Objektiv beurteilen lässt sich hingegen die Verarbeitung. Und die ist in meinen Augen vorbildlich. Die Aussage einiger anderer Tester, dass die Verarbeitung zu Wünschen übrig ließe kann ich nicht nachempfinden. Das einzige Manko ist nach meinen Maßstäben die Buchsenabdeckung, die nicht genau dem Bogen des Bodys folgt und absteht. Aufgrund der Testreihe sind am Hals bereits einige Gebrauchsspuren der Vorgänger zu erkennen. Ein Nachteil der Satinlackierung. Hier merkt man, dass diese etwas anfällig im Alltagseinsatz ist.
Korpus
Die Variax JTV 69 basiert auf einem leicht abgeänderten Strat-Shaping mit typischem Doppel-Cutaway. Die JTV 69 ist im Gegensatz zur JTV 59 mit einem Vibrato-System ausgestattet, das lt. Line6 von James Tyler entworfen wurde. Sinnvoller Weise stellt man es freischwebend ein, um den Ton nach oben und nach unten modulieren zu können. Für meinen Geschmack sind Lackierung und Vibrato-System sehr sauber verarbeitet. Ungewöhnlich für eine Strat sind neben dem Volume, Tone und 5-fach-Wahlschalter die beiden Controls für 28 Vintage Instrumentenmodelle und die 11 alternative Stimmungen. Darüber hinaus ist die Vorderseite Strat-typisch. Auf der Rückseite findet man drei große schwarze Kunststoffabdeckungen. Hinter der ersten befindet sich das Vibrato-System mit Federn, die zweite versteckt die Elektronik und die dritte verdeckt das Batteriefach. Lackierung auf der Rückseite und die Abdeckungen sind wiederum sehr sauber verarbeitet. Das Vibrato-System macht einen sehr sauberen Eindruck, nicht nur optisch. Sowohl bei der Bedienbarkeit als auch beim Saitenwechsel gibt es rein gar nichts zu beanstanden.
Hals
Der Ahornhals ist lt. Definition ein Tyler ´59 Neck Shape, der irgendwo in der Gegend eines Standard C anzusiedeln ist. Er liegt sehr gut in der Hand und ist der gute Kompromiss zwischen »zu dünn« und »zu dick«. Sehr angenehm fühlt sich der sehr dünn lackierte Halsrücken an und ist ein Musterbeispiel für schön glatt und sehr griffig. Für mich ist das exzellente Bespielbarkeit. Der Hals ist wie bei ST-Style Gitarren üblich mit vier Schrauben am Korpus befestigt und mit einem Palisandergriffbrett und 22 sehr gut abgerichteten Medium Jumbo Frets bestückt. Halskrümmung und Saitenlage sind von den Vortestern sehr tief eingestellt. Ich würde für meinen Gebrauch etwas mehr Luft lassen, habe aber weder Zeit noch Lust an einer fremden Gitarre rumzuschrauben. In jedem Fall ist nicht nur die Verarbeitung 1A sondern auch die Bespielbarkeit. Handwerklich ist bei der JTV 69 alles wirklich gut verarbeitet, die Bünde sind glatt und ermöglichen saubere Bendings und Vibratos. Auch am Halsrand gibt es keine überstehenden Kanten. Nimmt man die Variax als Stratspieler in die Hand, fühlt man sich aufgrund der gewohnten Korpusergonomie und des vertrauten Hals-Shapings sofort wohl und zu Hause. Die Mechaniken arbeiten mit 16:1 Übersetzung und auch hier ist alles im grünen Bereich bedienbar und vorbildlich verarbeitet. Die Kopfplatte selbst erinnert mich aufgrund ihrer Form an die von Ibanez. Am Halsübergang findet man den Zugang zum Einstellstab. Nachdem ich wenig Ambitionen zum Überarbeiten des Set-Ups hatte, habe ich keinen Eindruck wie leicht sich die Variax einstellen läßt.
Die Analog-Gitarre
Bevor man sich mit den vielen Möglichkeiten der Modeling Gitarre beschäftigt sei erwähnt, dass die Variax als Analog-Gitarre - »normale« Strat mit drei SC PUs - einen hervorragenden Eindruck macht. Die JTV 69 ist mit drei Vintage Style Single-Coils ausgestattet, die nach den Spezifikationen von James Tyler hergestellt wurden. Der Klangcharakter »Strat mit Vintage-Pickups« ist für meinen Geschmack exzellent getroffen. Die Variax klingt sehr »vintage-stratig-like«, auch hier gibt es wieder rein gar nichts zu meckern. Für mich liefert die Analog-Gitarre keinen Grund zu irgendwelchen Beanstandungen. Alles ist sauber verarbeitet, die PUs bieten die Soundpalette einer Strat und die Stimmung ist dank gut eingestelltem Vibrato-System stabil.
Die Modeling-Gitarre
Im Analog-Mode wird die Variax ganz normal mit den eingebauten Pickups benutzt und er schaltet traditionell die Tonabnehmer um. Im Modeling-Mode wird einer der drei Controls als Model-Wahlregler zur Auswahl einer modelierten Gitarren verwendet, die PU-Wahl erfolgt über den 5-Wege-Schalter. Über dem Hals-Pickup befindet sich ein weiterer Regler, mit dem die unterschiedlichen Tunings abgerufen werden können. Mit dem Drücken des Model-Wahlreglers wird der Modeling-Mode aktiviert, die Beleuchtung im Potiknopf geht an und erlaubt den Zugriff auf eine ganze Reihe renommierter Gitarrentypen aus verschiedenen Jahrzehnten. An sich ist die Bedienung des Modeling-Modes sehr einfach. Prinzipiell finde ich aber die Platzierung der Technologie innerhalb der Gitarre vom Konzept her als falsch. Zum einen kann die Lebensdauer von Digitaltechnik im Vergleich zur Lebensdauer von Gitarren nicht mithalten. Zu anderen empfinde ich es als umständlich, Amp-Modeling und Effekte mit dem Fuß zu schalten und gleichzeitig und parallel an der Gitarre das Modeling verändern zu müssen. Besser fände ich es, die Technologie aus der Gitarre zu nehmen und in die Fußleiste zu integrieren.
Folgende Instrumente sind die Vorbilder für die Modeling-Sounds der JTV 69
• 1960 Fender® Telecaster® Custom
• 1968 Fender® Telecaster®
• 1968 Fender® Telecaster® Thinline
• 1959 Fender® Stratocaster®
• 1958 Gibson® Les Paul® Standard
• 1952 Gibson® Les Paul® »Goldtop«
• 1961 Gibson® Les Paul® Custom (3 PU)
• 1956 Gibson® Les Paul® Junior
• 1976 Gibson® Firebird V
• 1955 Gibson® Les Paul® Special
• 1959 Gretsch® 6120
• 1956 Gretsch® Silver Jet
• 1968 Rickenbacker® 360
• 1966 Rickenbacker® 360-12
• 1961 Gibson® ES®-335
• 1967 Epiphone® Casino
• 1957 Gibson® ES®-175
• 1953 Gibson® Super 400
• 1959 Martin® D-28
• 1970 Martin® D 12-28
• 1967 Martin® O-18
• 1966 Guild® F212
• 1995 Gibson® J-200
• 1935 Douro® Alumilite
• Danelectro® 3021
• Coral/Dano® Electric Sitar
• Gibson® Mastertone Banjo
• 1928 National® Style 2 »Tricken«
Modeling-Sounds
Die Modeling-Sounds sind für meinen Geschmack sehr brauchbar. Sie unterscheiden sich für im direkten Vergleich etwas in der Dynamik. Modeling-Sounds komprimieren stärker als die Sounds der analogen Vorbilder. Soweit ich den Vergleich habe wurde der Charakter der Originalvorlage von Line6 ganz gut getroffen und simuliert. Ein paar vergleichende Beispiele sind im Soundfile weiter unten zu hören. Auch Akustik-Gitarren sind im Programm. Diese sollte man aber besser - genauso wie die Analog-Akustik-Gitarren - nicht über einen Gitarrenverstärker, sondern direkt über die PA oder ein Audio Interface spielen. Gerade die Akustik-Gitarren-Simulationen fallen im Vergleich zu einer echten A-Gitarre soundmäßig deutlich ab. Zum gelegentlichen Switchen im Bandkontext einer Rockband sind sie aber durchaus brauchbar. Will man den großen Vorteil des Convenience nutzen empfiehlt es sich daher, über ein Amp-Modeling-System und dann direkt in die PA zu spielen.
Stromversorgung und Akku-Laufzeit
Die Modeling-Technologie benötigt natürlich Strom und der kommt aus einem Lithium-Ionen-Akku. Dabei handelt es sich um einen großen Block, der fest im Korpus sitzt, auf der Rückseite des Bofies zu öffnen ist und die Elektronik mit Energie versorgt. Das Ladegerät ist im Lieferumfang enthalten. Laut Hersteller hat eine aufgeladene Batterie eine Laufzeit von ca. 11 Stunden, und das sollte lt. Line6 für einen langen Abend und eine heiße Show reichen. Der Akku hält auch tatsächlich erstaunlich lange. Der bittere Wehrmutstropfen ist jedoch, dass der Modeling-Mode nur bei vollen Akkus sauber und fehlerfrei arbeitet. Ab einem bestimmten Grad, der irgendwo zwischen 2/3 und 3/4 liegen dürfte, kommt es zu hörbaren Sound-Einbusen. Die Tuning-Simulationen werden unsauber und die simulierten Sounds werden »bröselig«. Nachdem es keinen »Wasserstandmelder« für die Restenergie gibt, und ich nicht mit Blick auf die Uhr spiele, fällt man soundtechnisch permanent ins kalte Wasser, sobald die Akkuleistung schwächer wird. Und das bewegt sich irgendwo zwischen einer und zwei Stunden. Der Akku reicht also nicht einmal für einen 2 Stunden Gig, wenn man ausschließlich im Modeling-Mode fährt.
Integrierte Tunings
• Standard: E A D G B E
• Drop D: D A D G B E
• 1/2 Down: Eb Ab Db Gb Bb Eb
• Drop Db: Db Ab Db Gb Bb Eb
• 1 Down: D G C F A D
• DADGAD: D A D G A D
• Open D: D A D F# A D
• Blues G: D G D G B D
• Reso G: G B D G B D
• Open A: E A C# E A E
• Baritone: B E A D F B
Tuning-Sounds
Auch bei den Tunings gibt es keinen Grund zur Beanstandung. Verschiedene Tunings funktionieren einwandfrei - leider wiederum nur bei fast vollem Akku im oberen Drittel der Laufzeit. Zu bedenken ist, dass man beim Spielen eine gewisse Lautstärke benötigt. Denn sonst hört man den Ton der Originalsaite und den getunten Ton gleichzeitig. Und das tut nicht nur den Ohren weh, sondern irritiert gewaltig.
Workbench
Die Variax bietet eine Workbench, über die man sich die Gitarre des Herzens selbst customizen kann. Leider hatte ich viel zu wenig Zeit während der Testphase, um mich mit diesem Thema zu befassen. Obwohl mich gerade dieser Part mit all seinen Möglichkeiten, an Nuancen zu drehen, sehr gereizt hätte.
Blindtest
Im Thread »Line6 JTV-69S Variax SG vs Gibson Les Paul Studio im Blindtest« sind 5 Soundfiles eines kurzen Intros zu hören. Eines der 5 Soundfiles wurde mit einer Gibson 2012 Les Paul Studio eingespielt, vier der 5 Soundfiles mit der Line6 JTV-69S Variax SG. Die Variax JTV 69 wurde drei mal mit Les Paul Emulation gespielt, einmal ohne Emulation als »Stratocaster« pur. Die Soundfiles des Blindtests sind nach wie vor online und wer Lust hat, kann den Blindtest jederzeit machen. Die Auflösung ist in Beitrag #31 im gleichen Thread zu finden.
Blindtest machen
Soundreview
Im verlinkten Video sind zwei Soundvergleiche zu hören:
1) Line6 Variax vs Gibson: Les Paul
2) Line6 Variax vs Fender: Stratocaster
Die zu hörenden Modelle sind:
A) Variax 61 Les Paul Custom - PU: Bridge + Middle Kombination
B) Variax 58 Les Paul Standard - PU: Neck
C) Gibson 2012 Les Paul Studio - PU: Neck Gibson 490R
D) Variax 55 Les Paul Special - PU: Neck P90
E) Variax JTV 69 Stratocaster - PU: Neck
F) Fender CP 60's Stratocaster - PU: Neck CS69
PRO und CONTRA
PRO
• Verarbeitung
• Flexible Gitarrensounds
• Flexible Tunings
• Vibrato System (bei nicht Vibrato-System-Gitarren)
CONTRA
• Qualitätsverlust vor Ende der Akku-Laufzeit
• Bedienung der Modeling-Technologie in der Gitarre selbst
Fazit
Sowohl die Verarbeitung als auch die Bespielbarkeit der Line6 JTV-69S Variax SG sind hervorragend. Die JTV 69 ist eine Gitarre, die sich erstklassig bespielen lässt und handwerklich auf hohem Niveau gefertigt ist. Die Bünde sind perfekt abgerichtet und der dünn lackierte Hals sorgt für ein außerordentlich angenehmes Spielgefühl. Für mein Gefühl fehlt es ihr an Flair und optisch ist sie für mich nicht überzeugend. Die drei Single Coil PUs sorgen im »Analog-Mode« für einen sehr authentischen und voll überzeugenden Vintage-Strat-Sound. Die Modeling-Sounds setzen soundtechnisch noch einen drauf und machen die JTV-69 zu einem sehr flexiblen und vielseitig einsetzbaren Instrument. In brauchbarer bis guter Qualität werden Sounds unterschiedlicher E- und A-Gitarrentypen renommierter Hersteller per Modeling-Technologie simuliert. Die Modeling-Sounds klingen in meinen Ohren im direkten Vergleich beim Selbstspielen zwar etwas komprimierter als nicht gemodelte Sounds, die Qualität ist aber so nahe am Original, dass im durchgeführten Blindtest nur wenige Teilnehmer das Original von der Simulation unterscheiden und richtig zuordnen konnten. Die Bedienung der Modeling-Technologie ist zwar im Grunde einfach, jedoch verliert man sich schnell in der Vielfalt an Möglichkeiten. Spielt man die Variax mit Amp-Modeling und Effekt-Steuerung auf der Fußleiste, verliert man durch paralleles Schalten an der Gitarre schnell den Überblick. Größtes Manko ist, dass der Modeling-Mode nur bei vollen Akkus sauber und fehlerfrei arbeitet. Fällt der Ladezustand der Akkus unter ca. 2/3 kommt es zu hörbaren Sound-Einbusen. Die Tuning-Simulationen werden ohne Vorwarnung unsauber und die simulierten Sounds werden »bröselig«. Mir würde ein Konzept besser gefallen, bei dem das Modeling nicht in der Gitarre selbst - mit den damit verbunden Nachteilen - untergebracht ist.
Weitere Tests
• Line6 Variax JTV-59 & JTV-69 Wandergitarren-Thread von Martin Hofmann
• JTV-69 Review von Backstein123
• JTV-59 Review von exoslime
• Bonedo Test der JTV69 mit einigen Soundfiles
Fotos
Die 3. Runde der Testreihe Line6 JTV-69S Variax SG ging an mich. Ich trat damit das Erbe von lax_flow und Backstein123 an, die die Goldtop-Strat bereits näher beschnuppert und ihre Eindrücke geschildert haben. Die JTV-69S habe ich von Martin Hofmann leihweise im Zuge der Wandergitarrenaktion bekommen und möchte Euch hier meine Eindrücke schildern. Für meine Begriffe sind fast alle wichtigen Dinge unter verschiedenen Gesichtspunkten beleuchtet worden und im Wandergitarren-Thread nachzulesen. Wie auch immer ... hier sind meine persönlichen Eindrücke dieser Entdeckungsreise der Line6 JTV-69S Variax SG. Leider war bei mir der Zeitpunkt denkbar ungünstig und ich konnte nur viel weniger Zeit auf das Test-Projekt verwenden, als ich das wollte. Das Review kommt verspätet, da ich erst jetzt ein wenig Luft zum Niederschreiben meiner Eindrücke und Fertigstellen meiner Soundsamples habe. Ein herzliches Dankeschön gebührt Martin und Line6.
Paralleler Test der »JTV-59« Variax
Parallel zu der Testreihe der JTV-69 fand eine Testreihe zur JTV-59 statt, die von Bastard3 und exoslime durchgeführt wurde. Exoslime hat in seinem Review bereits auf die Modelle der Variax, die sich zur Zeit der Tests auf dem Markt befanden hingewiesen:
Die »günstige« Line6 Made-in-Korea Serie von 2014
JTV-59: Line6 Version einer Les Paul
JTV-69: Line6 Version einer Stratocaster
JTV-89: Line6 Version einer Powerstrat mit outputstarken Humbuckern
Spezifikationen
• Hersteller: Line 6
• Model: JTV-69S Variax SG
• Form: ST-Style
• Finish: SG = Shoreline Gold (Goldtop)
• Korpus: Erle
• Hals: Ahorn, Bolt-on
• Griffbrett: Palisander
• Mensur: 648 mm
• Bünde: 22 Medium Jumbo
• Profil: Tyler ’59 Neck Shape
• Einlagen: Dot
• Sattel: Graph Tech TUSQ XL
• Mechaniken: versiegelte Stimmechaniken mit 16:1 Übersetzung
• Hardware: Chrom
• Brücke: Tyler Design Tremolo Bridge mit Piezotonabnehmersystem
• PUs: 3 x Tyler Design Vintage Single Coils, LR Baggs Hex Piezo System
• Controls: Volume, Tone, 5-fach-Wahlschalter
• Modeling: 28 Vintage Instrumentenmodelle und 11 alternative Stimmungen
• Akku: Lithium-Ionenbatterie mit einer Laufzeit von 12 Stunden lt. Hersteller, inkl. Ladegerät
• Custom Tones: Variax Workbench USB-Adapter
• Zubehör: inkl. gepolstertem Gigbag und Line6 Workbench
Erste Anmutung
Die Line6 JTV-69S Variax SG ist eine ST-Style Gitarre, was einen optischen Vergleich mit einer meiner beiden Favorites - der Fender Stratocaster - bei der Erstbegutachtung geradezu aufzwingt. Ich kann nicht anders, als direkt zu vergleichen. Und da fehlt mir das Flair einer Strat von Fender. Es sind wohl nur Kleinigkeiten im Unterschied, vor allem der Headstock erinnert mehr an Ibanez, aber das coole Gefühl, eine Stratocaster in Händen zu halten, stellt sich bei mir nicht ein. Das mag zusätzlich auch noch dadurch verstärkt werden, dass ich kein Goldtop Fan bin. Mir persönlich fehlt also das Flair und der Charme bei dieser Goldtop ST-Style. Dieses Thema ist höchst subjektiv und eigentlich sollte ich nicht erwarten, bei einer Testgitarre das Styling gemäß meiner persönlicher Vorlieben zu bekommen. Mein Ding wäre eher die JTV-59-US der James Tyler Variax US Custom-Serie gewesen. Die ist für mich auch optisch ein echter Hingucker.
Verarbeitung & Haptik
Objektiv beurteilen lässt sich hingegen die Verarbeitung. Und die ist in meinen Augen vorbildlich. Die Aussage einiger anderer Tester, dass die Verarbeitung zu Wünschen übrig ließe kann ich nicht nachempfinden. Das einzige Manko ist nach meinen Maßstäben die Buchsenabdeckung, die nicht genau dem Bogen des Bodys folgt und absteht. Aufgrund der Testreihe sind am Hals bereits einige Gebrauchsspuren der Vorgänger zu erkennen. Ein Nachteil der Satinlackierung. Hier merkt man, dass diese etwas anfällig im Alltagseinsatz ist.
Korpus
Die Variax JTV 69 basiert auf einem leicht abgeänderten Strat-Shaping mit typischem Doppel-Cutaway. Die JTV 69 ist im Gegensatz zur JTV 59 mit einem Vibrato-System ausgestattet, das lt. Line6 von James Tyler entworfen wurde. Sinnvoller Weise stellt man es freischwebend ein, um den Ton nach oben und nach unten modulieren zu können. Für meinen Geschmack sind Lackierung und Vibrato-System sehr sauber verarbeitet. Ungewöhnlich für eine Strat sind neben dem Volume, Tone und 5-fach-Wahlschalter die beiden Controls für 28 Vintage Instrumentenmodelle und die 11 alternative Stimmungen. Darüber hinaus ist die Vorderseite Strat-typisch. Auf der Rückseite findet man drei große schwarze Kunststoffabdeckungen. Hinter der ersten befindet sich das Vibrato-System mit Federn, die zweite versteckt die Elektronik und die dritte verdeckt das Batteriefach. Lackierung auf der Rückseite und die Abdeckungen sind wiederum sehr sauber verarbeitet. Das Vibrato-System macht einen sehr sauberen Eindruck, nicht nur optisch. Sowohl bei der Bedienbarkeit als auch beim Saitenwechsel gibt es rein gar nichts zu beanstanden.
Hals
Der Ahornhals ist lt. Definition ein Tyler ´59 Neck Shape, der irgendwo in der Gegend eines Standard C anzusiedeln ist. Er liegt sehr gut in der Hand und ist der gute Kompromiss zwischen »zu dünn« und »zu dick«. Sehr angenehm fühlt sich der sehr dünn lackierte Halsrücken an und ist ein Musterbeispiel für schön glatt und sehr griffig. Für mich ist das exzellente Bespielbarkeit. Der Hals ist wie bei ST-Style Gitarren üblich mit vier Schrauben am Korpus befestigt und mit einem Palisandergriffbrett und 22 sehr gut abgerichteten Medium Jumbo Frets bestückt. Halskrümmung und Saitenlage sind von den Vortestern sehr tief eingestellt. Ich würde für meinen Gebrauch etwas mehr Luft lassen, habe aber weder Zeit noch Lust an einer fremden Gitarre rumzuschrauben. In jedem Fall ist nicht nur die Verarbeitung 1A sondern auch die Bespielbarkeit. Handwerklich ist bei der JTV 69 alles wirklich gut verarbeitet, die Bünde sind glatt und ermöglichen saubere Bendings und Vibratos. Auch am Halsrand gibt es keine überstehenden Kanten. Nimmt man die Variax als Stratspieler in die Hand, fühlt man sich aufgrund der gewohnten Korpusergonomie und des vertrauten Hals-Shapings sofort wohl und zu Hause. Die Mechaniken arbeiten mit 16:1 Übersetzung und auch hier ist alles im grünen Bereich bedienbar und vorbildlich verarbeitet. Die Kopfplatte selbst erinnert mich aufgrund ihrer Form an die von Ibanez. Am Halsübergang findet man den Zugang zum Einstellstab. Nachdem ich wenig Ambitionen zum Überarbeiten des Set-Ups hatte, habe ich keinen Eindruck wie leicht sich die Variax einstellen läßt.
Die Analog-Gitarre
Bevor man sich mit den vielen Möglichkeiten der Modeling Gitarre beschäftigt sei erwähnt, dass die Variax als Analog-Gitarre - »normale« Strat mit drei SC PUs - einen hervorragenden Eindruck macht. Die JTV 69 ist mit drei Vintage Style Single-Coils ausgestattet, die nach den Spezifikationen von James Tyler hergestellt wurden. Der Klangcharakter »Strat mit Vintage-Pickups« ist für meinen Geschmack exzellent getroffen. Die Variax klingt sehr »vintage-stratig-like«, auch hier gibt es wieder rein gar nichts zu meckern. Für mich liefert die Analog-Gitarre keinen Grund zu irgendwelchen Beanstandungen. Alles ist sauber verarbeitet, die PUs bieten die Soundpalette einer Strat und die Stimmung ist dank gut eingestelltem Vibrato-System stabil.
Die Modeling-Gitarre
Im Analog-Mode wird die Variax ganz normal mit den eingebauten Pickups benutzt und er schaltet traditionell die Tonabnehmer um. Im Modeling-Mode wird einer der drei Controls als Model-Wahlregler zur Auswahl einer modelierten Gitarren verwendet, die PU-Wahl erfolgt über den 5-Wege-Schalter. Über dem Hals-Pickup befindet sich ein weiterer Regler, mit dem die unterschiedlichen Tunings abgerufen werden können. Mit dem Drücken des Model-Wahlreglers wird der Modeling-Mode aktiviert, die Beleuchtung im Potiknopf geht an und erlaubt den Zugriff auf eine ganze Reihe renommierter Gitarrentypen aus verschiedenen Jahrzehnten. An sich ist die Bedienung des Modeling-Modes sehr einfach. Prinzipiell finde ich aber die Platzierung der Technologie innerhalb der Gitarre vom Konzept her als falsch. Zum einen kann die Lebensdauer von Digitaltechnik im Vergleich zur Lebensdauer von Gitarren nicht mithalten. Zu anderen empfinde ich es als umständlich, Amp-Modeling und Effekte mit dem Fuß zu schalten und gleichzeitig und parallel an der Gitarre das Modeling verändern zu müssen. Besser fände ich es, die Technologie aus der Gitarre zu nehmen und in die Fußleiste zu integrieren.
Folgende Instrumente sind die Vorbilder für die Modeling-Sounds der JTV 69
• 1960 Fender® Telecaster® Custom
• 1968 Fender® Telecaster®
• 1968 Fender® Telecaster® Thinline
• 1959 Fender® Stratocaster®
• 1958 Gibson® Les Paul® Standard
• 1952 Gibson® Les Paul® »Goldtop«
• 1961 Gibson® Les Paul® Custom (3 PU)
• 1956 Gibson® Les Paul® Junior
• 1976 Gibson® Firebird V
• 1955 Gibson® Les Paul® Special
• 1959 Gretsch® 6120
• 1956 Gretsch® Silver Jet
• 1968 Rickenbacker® 360
• 1966 Rickenbacker® 360-12
• 1961 Gibson® ES®-335
• 1967 Epiphone® Casino
• 1957 Gibson® ES®-175
• 1953 Gibson® Super 400
• 1959 Martin® D-28
• 1970 Martin® D 12-28
• 1967 Martin® O-18
• 1966 Guild® F212
• 1995 Gibson® J-200
• 1935 Douro® Alumilite
• Danelectro® 3021
• Coral/Dano® Electric Sitar
• Gibson® Mastertone Banjo
• 1928 National® Style 2 »Tricken«
Modeling-Sounds
Die Modeling-Sounds sind für meinen Geschmack sehr brauchbar. Sie unterscheiden sich für im direkten Vergleich etwas in der Dynamik. Modeling-Sounds komprimieren stärker als die Sounds der analogen Vorbilder. Soweit ich den Vergleich habe wurde der Charakter der Originalvorlage von Line6 ganz gut getroffen und simuliert. Ein paar vergleichende Beispiele sind im Soundfile weiter unten zu hören. Auch Akustik-Gitarren sind im Programm. Diese sollte man aber besser - genauso wie die Analog-Akustik-Gitarren - nicht über einen Gitarrenverstärker, sondern direkt über die PA oder ein Audio Interface spielen. Gerade die Akustik-Gitarren-Simulationen fallen im Vergleich zu einer echten A-Gitarre soundmäßig deutlich ab. Zum gelegentlichen Switchen im Bandkontext einer Rockband sind sie aber durchaus brauchbar. Will man den großen Vorteil des Convenience nutzen empfiehlt es sich daher, über ein Amp-Modeling-System und dann direkt in die PA zu spielen.
Stromversorgung und Akku-Laufzeit
Die Modeling-Technologie benötigt natürlich Strom und der kommt aus einem Lithium-Ionen-Akku. Dabei handelt es sich um einen großen Block, der fest im Korpus sitzt, auf der Rückseite des Bofies zu öffnen ist und die Elektronik mit Energie versorgt. Das Ladegerät ist im Lieferumfang enthalten. Laut Hersteller hat eine aufgeladene Batterie eine Laufzeit von ca. 11 Stunden, und das sollte lt. Line6 für einen langen Abend und eine heiße Show reichen. Der Akku hält auch tatsächlich erstaunlich lange. Der bittere Wehrmutstropfen ist jedoch, dass der Modeling-Mode nur bei vollen Akkus sauber und fehlerfrei arbeitet. Ab einem bestimmten Grad, der irgendwo zwischen 2/3 und 3/4 liegen dürfte, kommt es zu hörbaren Sound-Einbusen. Die Tuning-Simulationen werden unsauber und die simulierten Sounds werden »bröselig«. Nachdem es keinen »Wasserstandmelder« für die Restenergie gibt, und ich nicht mit Blick auf die Uhr spiele, fällt man soundtechnisch permanent ins kalte Wasser, sobald die Akkuleistung schwächer wird. Und das bewegt sich irgendwo zwischen einer und zwei Stunden. Der Akku reicht also nicht einmal für einen 2 Stunden Gig, wenn man ausschließlich im Modeling-Mode fährt.
Integrierte Tunings
• Standard: E A D G B E
• Drop D: D A D G B E
• 1/2 Down: Eb Ab Db Gb Bb Eb
• Drop Db: Db Ab Db Gb Bb Eb
• 1 Down: D G C F A D
• DADGAD: D A D G A D
• Open D: D A D F# A D
• Blues G: D G D G B D
• Reso G: G B D G B D
• Open A: E A C# E A E
• Baritone: B E A D F B
Tuning-Sounds
Auch bei den Tunings gibt es keinen Grund zur Beanstandung. Verschiedene Tunings funktionieren einwandfrei - leider wiederum nur bei fast vollem Akku im oberen Drittel der Laufzeit. Zu bedenken ist, dass man beim Spielen eine gewisse Lautstärke benötigt. Denn sonst hört man den Ton der Originalsaite und den getunten Ton gleichzeitig. Und das tut nicht nur den Ohren weh, sondern irritiert gewaltig.
Workbench
Die Variax bietet eine Workbench, über die man sich die Gitarre des Herzens selbst customizen kann. Leider hatte ich viel zu wenig Zeit während der Testphase, um mich mit diesem Thema zu befassen. Obwohl mich gerade dieser Part mit all seinen Möglichkeiten, an Nuancen zu drehen, sehr gereizt hätte.
Blindtest
Im Thread »Line6 JTV-69S Variax SG vs Gibson Les Paul Studio im Blindtest« sind 5 Soundfiles eines kurzen Intros zu hören. Eines der 5 Soundfiles wurde mit einer Gibson 2012 Les Paul Studio eingespielt, vier der 5 Soundfiles mit der Line6 JTV-69S Variax SG. Die Variax JTV 69 wurde drei mal mit Les Paul Emulation gespielt, einmal ohne Emulation als »Stratocaster« pur. Die Soundfiles des Blindtests sind nach wie vor online und wer Lust hat, kann den Blindtest jederzeit machen. Die Auflösung ist in Beitrag #31 im gleichen Thread zu finden.
Blindtest machen
Soundreview
Im verlinkten Video sind zwei Soundvergleiche zu hören:
1) Line6 Variax vs Gibson: Les Paul
2) Line6 Variax vs Fender: Stratocaster
Die zu hörenden Modelle sind:
A) Variax 61 Les Paul Custom - PU: Bridge + Middle Kombination
B) Variax 58 Les Paul Standard - PU: Neck
C) Gibson 2012 Les Paul Studio - PU: Neck Gibson 490R
D) Variax 55 Les Paul Special - PU: Neck P90
E) Variax JTV 69 Stratocaster - PU: Neck
F) Fender CP 60's Stratocaster - PU: Neck CS69
PRO und CONTRA
PRO
• Verarbeitung
• Flexible Gitarrensounds
• Flexible Tunings
• Vibrato System (bei nicht Vibrato-System-Gitarren)
CONTRA
• Qualitätsverlust vor Ende der Akku-Laufzeit
• Bedienung der Modeling-Technologie in der Gitarre selbst
Fazit
Sowohl die Verarbeitung als auch die Bespielbarkeit der Line6 JTV-69S Variax SG sind hervorragend. Die JTV 69 ist eine Gitarre, die sich erstklassig bespielen lässt und handwerklich auf hohem Niveau gefertigt ist. Die Bünde sind perfekt abgerichtet und der dünn lackierte Hals sorgt für ein außerordentlich angenehmes Spielgefühl. Für mein Gefühl fehlt es ihr an Flair und optisch ist sie für mich nicht überzeugend. Die drei Single Coil PUs sorgen im »Analog-Mode« für einen sehr authentischen und voll überzeugenden Vintage-Strat-Sound. Die Modeling-Sounds setzen soundtechnisch noch einen drauf und machen die JTV-69 zu einem sehr flexiblen und vielseitig einsetzbaren Instrument. In brauchbarer bis guter Qualität werden Sounds unterschiedlicher E- und A-Gitarrentypen renommierter Hersteller per Modeling-Technologie simuliert. Die Modeling-Sounds klingen in meinen Ohren im direkten Vergleich beim Selbstspielen zwar etwas komprimierter als nicht gemodelte Sounds, die Qualität ist aber so nahe am Original, dass im durchgeführten Blindtest nur wenige Teilnehmer das Original von der Simulation unterscheiden und richtig zuordnen konnten. Die Bedienung der Modeling-Technologie ist zwar im Grunde einfach, jedoch verliert man sich schnell in der Vielfalt an Möglichkeiten. Spielt man die Variax mit Amp-Modeling und Effekt-Steuerung auf der Fußleiste, verliert man durch paralleles Schalten an der Gitarre schnell den Überblick. Größtes Manko ist, dass der Modeling-Mode nur bei vollen Akkus sauber und fehlerfrei arbeitet. Fällt der Ladezustand der Akkus unter ca. 2/3 kommt es zu hörbaren Sound-Einbusen. Die Tuning-Simulationen werden ohne Vorwarnung unsauber und die simulierten Sounds werden »bröselig«. Mir würde ein Konzept besser gefallen, bei dem das Modeling nicht in der Gitarre selbst - mit den damit verbunden Nachteilen - untergebracht ist.
Weitere Tests
• Line6 Variax JTV-59 & JTV-69 Wandergitarren-Thread von Martin Hofmann
• JTV-69 Review von Backstein123
• JTV-59 Review von exoslime
• Bonedo Test der JTV69 mit einigen Soundfiles
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