Hepcat
Registrierter Benutzer
Fender „Custom“ Vibrolux Reverb-Amp (CVR) – Mods (Modifikationen)
Einleitung
oder Untertitel: „Auf der Suche nach meinem perfekten Amp“
Einmal kurz zu dem Grund dieses Review zu verfassen. Jeder von uns kennt es: Die Suche nach dem heiligen Amp.
Ich spiele seit 35 Jahren Gitarre im Genre Rockabilly. Für mich ist wichtig einen lauten aber dabei cleanen Sound zu erzeugen. Bei Gitarren sind bei mir „Gretsch mit TV-Jones Filtertrons“ und „Fender Telecaster“ die erste Wahl. Selten kam ein Verstärker zum Einsatz der nicht das Fender-Logo trug. Egal wie groß ein Amp war, so gut wie immer ist es eine Entscheidung zwischen schwer/leicht und laut/nicht laut genug. Ich habe in den Jahren viel durch ;-)
Vor ca. 3 Jahren habe ich mich von meinem Fender Twin-Reverb getrennt und mich für einen „Super-Sonic 60 Head“ mit 2x12er Box für Open-Airs entschieden. Ich hatte als Clublösung einen „Super-Sonic 60-Combo“ oder CVR angedacht. Der „Super-Sonic 60-Combo“ musste dem CVR weichen.
Begründung: Zu schwer und leider nur einen 12er Speaker. Die Entscheidung viel auf den CVR. Dieser hat 2x10er Speaker (ich mag den Klang von zwei Speakern lieber) ist erheblich leichter und 40 Watt reichen für jeden Clubgig.
Erste Erfahrungen
Der Amp leistet was er leisten soll. Er hatte genug Lautstärke und endlich ein Amp der nicht so schwer ist. Er sieht gut aus (habe ihn mit Blonde-Tolex neu bezogen, da ein Blonder nicht zu bekommen war) und hat Tiltback-Legs. Zwei voneinander getrennte Kanäle, die mit Hilfe eines Patch-Kabels gebrückt werden können. Damit hat er sehr viele Möglichkeiten im Sound angepasst zu werden da beide Kanäle angesteuert werden. Reverb und Vibrato auf beiden Kanälen.
Allerdings hatte er ein ordentliches Grundrauschen im Ruhezustand, das aber verschwindet sobald man spielt. Das macht ihn nicht sehr Wohnzimmertauglich obwohl er auch bei kleinen Lautstärken ordentlich klingt.
Mods (Modifikationen)
Das Grundrauschen hat mich bewogen das Internet zu durchforsten, dabei bin ich schnell auf das sogenannte „Mark-Moyer-Mod“ gestoßen. Leider gibt es hierzu fast nur englischsprachige Infos, die das ganze doch manchmal sehr undurchsichtig machen und die dazu existierenden YouTube-Videos geben nicht annähernd das wieder, was die Mods bewirken.
Genauere Betrachtung des CVR und der Mods
Die Bezeichnung „Vibrolux“ ist von Fender nicht sehr gut gewählt, denn der CVR ist eigentlich kein Vibrolux sondern ein „hotrodded '63 Vibroverb“ der von Bruce Zinky modifiziert wurde. Ein ehemaliger Mitarbeiter des Fender-Custom-Shop. Der CVR ist kein Custom-Shop-Amp sondern ein Amp der „Pro-Serie“.
Die Modifikationen von Bruce sind für mich sehr fragwürdig. Der Reverb ist nicht sehr intensiv bei Vollausschlag und der Amp klingt sehr kratzig. Einzig die Möglichkeit den Reverb und das Vibrato auf beiden Kanälen zu nutzen ist toll. Ein klarer Vorteil gegenüber dem Vibroverb. Das „Mark-Moyer-Mod“ baut die Schaltung des CVR in einen '63 Vibroverb zurück und beläßt die Möglichkeiten des Reverb und Vibrato auf beiden Kanälen. Der Reverb ist nach dem Umbau intensiver bei Vollausschlag.
Mark Moyer hat die Modifikationen beschrieben. Mehr nicht. Die benötigten Teile inklusive Anleitung zu bekommen ist der nächste Part. Gefunden habe ich sie bei Fromel-Electronics in den USA.
Fromel bietet 2 verschiedene Mod-Kits an. Das "Mod Kit" und das „Recap Kit“ beide zusammen können als „Supreme Kit“ für knapp 100 US-Dollar plus ca. 20 US-Dollar Porto bestellt werden. Hinzu kommen 20€ Einfuhrsteuer.
Zusammen gefasst werden, im „Supreme-Kit“ der Reverb verbessert, das "Mark-Moyer-Mod" integriert und einige Elektronik-Komponenten von minderer Qualität durch hochwertige Komponenten ersetzt.
Der Amp-Doktor meines Vertrauens hat mir das Kit eingebaut. Bin ja kein Elektroniker ;-)
Im hohen Norden der Republik ist man bei „Amptown ASC“ in Hamburg-Wandsbek gut aufgehoben. Jörg und Uli aus dem Service-Team von ASC lieben Gitarrenverstärker.
Jörg hat mir zusätzlich eine Schaltung eingebaut, bei der ich in der Buchse 2 des ersten Kanal die Brücke zum zweiten Kanal nutzen kann so, dass ich das Patchkabel nicht mehr brauche (Patchkabel sieht zwar interessant aus, verdeckt aber das Fender Logo. ;-))
Langzeiterfahrungen
Im Laufe der drei Jahre sind bei den Gigs immer wieder Gitarristen auf mich zugekommen und haben meinen Gitarrensound bewundert und gelobt. Das ist sehr ungewöhnlich und ist in den 35 Jahren nur beim CVR so vorgekommen. In den 3 Jahren kam beim „Super-Sonic 60 Head“ niemand. Obwohl ich finde, dass dieser ein wirklich toller Fender-Amp ist.
Zu meinen Effekten: Nocturne DynoBrain, Boss RE-20.
Nachdem ich auch bei Aufnahmen festgestellt habe, dass der Sound des CVR mit den Mods einfach nur gut klingt hatte ich mich entschlossen den „Super-Sonic 60“ zu veräußern und mir einen zweiten CVR zuzulegen und diesen zu modifizieren. Da ich ein Fan des Blonde-Tolex bin habe ich nach der „1995er Edition“ gesucht und einen Wohnzimmergepflegten gefunden. Einen von ca. 200 Stück.
Einziger Unterschied ist, dass die Hallspirale bei der 95er-Edition nicht mit Cinch-Buchsen von hinten ins Gehäuse geführt werden, sondern die Cinch-Stecker in der Hallspirale gesteckt werden und der 95er mit den blauen Eminence-Speakern versehen ist. Nach 1995 wurden von Fender Celestion-Speaker verbaut
.
Jetzt nachdem ich die Möglichkeit hatte diese beiden Amps direkt zu vergleichen ging für mich erst richtig die Sonne auf.
Beide Amps nebeneinander gestellt. Beide Amps mit gleichen Reglereinstellungen versehen.
Getestet mit Volume 2 stelle ich fest, dass der gemoddete um die gleiche Lautstärke zu erreichen eine Volume-Einstellung von 4 brauchte. Im ersten Moment war ich davon erschrocken, merkte aber sehr schnell, dass es den Vorteil bringt die Lautstärke viel besser dosiern zu können.
Der Originale hat ein starkes Kratzen im Ton, ein ordentliches Grundrauschen und wie schon erwähnt ein nicht sehr großen Hall-Spielraum.
Der gemoddete dagegen hat eine schönen Hall-Spielraum, das Grundrauschen ist nicht weg aber erheblich leiser und der Ton „singt“ ich kann es nicht anders beschreiben.
Unglaublich schön „singend“. Egal ob Filtertron-Humbucker oder Telecaster-Single Coil.
Fazit
Der mit den Mods versehene CVR ist ein toller „singender“ Amp. Er hat die richtige Größe/Gewicht/Kraft und Lautstärke für jeden Gig, ob Club oder große Bühne. Ich würde jederzeit wieder diesen Schritt machen. Da ohnehin viel an Komponenten ausgetauscht werden muss, kann es ja vielleicht auch ein defekter CVR für kleines Geld sein. Der Amp-Doktor kann alles reparieren ;-)
ICH habe ihn gefunden: MEINEN heiligen Amp! ;-)
Schluss
Ich hoffe allen, die auf der Suche nach dem mysteriösen "Mark-Moyer-Mod" sind ein paar Fragen beantwortet zu haben. Sollten noch welche offen sein schreibt mir einfach.
Bin auch jederzeit für konstruktive Kritik offen.
Rockige Grüße
Andy
Einleitung
oder Untertitel: „Auf der Suche nach meinem perfekten Amp“
Einmal kurz zu dem Grund dieses Review zu verfassen. Jeder von uns kennt es: Die Suche nach dem heiligen Amp.
Ich spiele seit 35 Jahren Gitarre im Genre Rockabilly. Für mich ist wichtig einen lauten aber dabei cleanen Sound zu erzeugen. Bei Gitarren sind bei mir „Gretsch mit TV-Jones Filtertrons“ und „Fender Telecaster“ die erste Wahl. Selten kam ein Verstärker zum Einsatz der nicht das Fender-Logo trug. Egal wie groß ein Amp war, so gut wie immer ist es eine Entscheidung zwischen schwer/leicht und laut/nicht laut genug. Ich habe in den Jahren viel durch ;-)
Vor ca. 3 Jahren habe ich mich von meinem Fender Twin-Reverb getrennt und mich für einen „Super-Sonic 60 Head“ mit 2x12er Box für Open-Airs entschieden. Ich hatte als Clublösung einen „Super-Sonic 60-Combo“ oder CVR angedacht. Der „Super-Sonic 60-Combo“ musste dem CVR weichen.
Begründung: Zu schwer und leider nur einen 12er Speaker. Die Entscheidung viel auf den CVR. Dieser hat 2x10er Speaker (ich mag den Klang von zwei Speakern lieber) ist erheblich leichter und 40 Watt reichen für jeden Clubgig.
Erste Erfahrungen
Der Amp leistet was er leisten soll. Er hatte genug Lautstärke und endlich ein Amp der nicht so schwer ist. Er sieht gut aus (habe ihn mit Blonde-Tolex neu bezogen, da ein Blonder nicht zu bekommen war) und hat Tiltback-Legs. Zwei voneinander getrennte Kanäle, die mit Hilfe eines Patch-Kabels gebrückt werden können. Damit hat er sehr viele Möglichkeiten im Sound angepasst zu werden da beide Kanäle angesteuert werden. Reverb und Vibrato auf beiden Kanälen.
Allerdings hatte er ein ordentliches Grundrauschen im Ruhezustand, das aber verschwindet sobald man spielt. Das macht ihn nicht sehr Wohnzimmertauglich obwohl er auch bei kleinen Lautstärken ordentlich klingt.
Mods (Modifikationen)
Das Grundrauschen hat mich bewogen das Internet zu durchforsten, dabei bin ich schnell auf das sogenannte „Mark-Moyer-Mod“ gestoßen. Leider gibt es hierzu fast nur englischsprachige Infos, die das ganze doch manchmal sehr undurchsichtig machen und die dazu existierenden YouTube-Videos geben nicht annähernd das wieder, was die Mods bewirken.
Genauere Betrachtung des CVR und der Mods
Die Bezeichnung „Vibrolux“ ist von Fender nicht sehr gut gewählt, denn der CVR ist eigentlich kein Vibrolux sondern ein „hotrodded '63 Vibroverb“ der von Bruce Zinky modifiziert wurde. Ein ehemaliger Mitarbeiter des Fender-Custom-Shop. Der CVR ist kein Custom-Shop-Amp sondern ein Amp der „Pro-Serie“.
Die Modifikationen von Bruce sind für mich sehr fragwürdig. Der Reverb ist nicht sehr intensiv bei Vollausschlag und der Amp klingt sehr kratzig. Einzig die Möglichkeit den Reverb und das Vibrato auf beiden Kanälen zu nutzen ist toll. Ein klarer Vorteil gegenüber dem Vibroverb. Das „Mark-Moyer-Mod“ baut die Schaltung des CVR in einen '63 Vibroverb zurück und beläßt die Möglichkeiten des Reverb und Vibrato auf beiden Kanälen. Der Reverb ist nach dem Umbau intensiver bei Vollausschlag.
Mark Moyer hat die Modifikationen beschrieben. Mehr nicht. Die benötigten Teile inklusive Anleitung zu bekommen ist der nächste Part. Gefunden habe ich sie bei Fromel-Electronics in den USA.
Fromel bietet 2 verschiedene Mod-Kits an. Das "Mod Kit" und das „Recap Kit“ beide zusammen können als „Supreme Kit“ für knapp 100 US-Dollar plus ca. 20 US-Dollar Porto bestellt werden. Hinzu kommen 20€ Einfuhrsteuer.
Zusammen gefasst werden, im „Supreme-Kit“ der Reverb verbessert, das "Mark-Moyer-Mod" integriert und einige Elektronik-Komponenten von minderer Qualität durch hochwertige Komponenten ersetzt.
Der Amp-Doktor meines Vertrauens hat mir das Kit eingebaut. Bin ja kein Elektroniker ;-)
Im hohen Norden der Republik ist man bei „Amptown ASC“ in Hamburg-Wandsbek gut aufgehoben. Jörg und Uli aus dem Service-Team von ASC lieben Gitarrenverstärker.
Jörg hat mir zusätzlich eine Schaltung eingebaut, bei der ich in der Buchse 2 des ersten Kanal die Brücke zum zweiten Kanal nutzen kann so, dass ich das Patchkabel nicht mehr brauche (Patchkabel sieht zwar interessant aus, verdeckt aber das Fender Logo. ;-))
Langzeiterfahrungen
Im Laufe der drei Jahre sind bei den Gigs immer wieder Gitarristen auf mich zugekommen und haben meinen Gitarrensound bewundert und gelobt. Das ist sehr ungewöhnlich und ist in den 35 Jahren nur beim CVR so vorgekommen. In den 3 Jahren kam beim „Super-Sonic 60 Head“ niemand. Obwohl ich finde, dass dieser ein wirklich toller Fender-Amp ist.
Zu meinen Effekten: Nocturne DynoBrain, Boss RE-20.
Nachdem ich auch bei Aufnahmen festgestellt habe, dass der Sound des CVR mit den Mods einfach nur gut klingt hatte ich mich entschlossen den „Super-Sonic 60“ zu veräußern und mir einen zweiten CVR zuzulegen und diesen zu modifizieren. Da ich ein Fan des Blonde-Tolex bin habe ich nach der „1995er Edition“ gesucht und einen Wohnzimmergepflegten gefunden. Einen von ca. 200 Stück.
Einziger Unterschied ist, dass die Hallspirale bei der 95er-Edition nicht mit Cinch-Buchsen von hinten ins Gehäuse geführt werden, sondern die Cinch-Stecker in der Hallspirale gesteckt werden und der 95er mit den blauen Eminence-Speakern versehen ist. Nach 1995 wurden von Fender Celestion-Speaker verbaut
.
Jetzt nachdem ich die Möglichkeit hatte diese beiden Amps direkt zu vergleichen ging für mich erst richtig die Sonne auf.
Beide Amps nebeneinander gestellt. Beide Amps mit gleichen Reglereinstellungen versehen.
Getestet mit Volume 2 stelle ich fest, dass der gemoddete um die gleiche Lautstärke zu erreichen eine Volume-Einstellung von 4 brauchte. Im ersten Moment war ich davon erschrocken, merkte aber sehr schnell, dass es den Vorteil bringt die Lautstärke viel besser dosiern zu können.
Der Originale hat ein starkes Kratzen im Ton, ein ordentliches Grundrauschen und wie schon erwähnt ein nicht sehr großen Hall-Spielraum.
Der gemoddete dagegen hat eine schönen Hall-Spielraum, das Grundrauschen ist nicht weg aber erheblich leiser und der Ton „singt“ ich kann es nicht anders beschreiben.
Unglaublich schön „singend“. Egal ob Filtertron-Humbucker oder Telecaster-Single Coil.
Fazit
Der mit den Mods versehene CVR ist ein toller „singender“ Amp. Er hat die richtige Größe/Gewicht/Kraft und Lautstärke für jeden Gig, ob Club oder große Bühne. Ich würde jederzeit wieder diesen Schritt machen. Da ohnehin viel an Komponenten ausgetauscht werden muss, kann es ja vielleicht auch ein defekter CVR für kleines Geld sein. Der Amp-Doktor kann alles reparieren ;-)
ICH habe ihn gefunden: MEINEN heiligen Amp! ;-)
Schluss
Ich hoffe allen, die auf der Suche nach dem mysteriösen "Mark-Moyer-Mod" sind ein paar Fragen beantwortet zu haben. Sollten noch welche offen sein schreibt mir einfach.
Bin auch jederzeit für konstruktive Kritik offen.
Rockige Grüße
Andy
- Eigenschaft
Zuletzt bearbeitet: