[AMP] Vox AC4c1-12 - Review

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Thema dieses Artikels ist mein neuer Amp, der Vox AC4c1-12

Warte mal... irgendwie kommt mir der Titel bekannt vor ...

Achja vor knapp 2 Jahren habe ich euch ja mit der Geschichte zur Suche nach meinem Linnemann M45 „geplagt“. Das Teil ist übrigens immer noch mein Amp nr.1!
Naja was tun, wenn man Bock auf einen Vollröhrenamp für zu Hause hat, der eine ähnliche Dynamik wie ein JTM und britischen Sound bietet? Er allerdings nicht gleich das ganze Musikzimmer abreißen darf, wenn man ihn verzerrt spielen will..(die Gefahr ist beim Linnemann wirklich groß, dass das passiert).

Also lange gesucht und die üblichen Geschäfte abgeklappert, sowie in der Bucht geschaut. Ich habe lange überlegt was zu meinen Ohren passen könnte. Genial wäre ja ein JTM im Zimmerformat, ala JTM-1 von Marshall oder etwas ähnliches. Aber (!) leider bin ich noch mitten im Studium und mit meinem Nebenjob-Gehalt funktioniert das leider nicht, vor Allem weil ich mir gerade vom Ersparten eine lang ersehnte Les Paul Custom gegönnt habe.. Also ein „Mini-Marshall“ fällt raus, weil zu teuer.. Tja, was dann? Orange Tiny Terror vielleicht? Hm ich hatte ja bereits den Micro Terror, der Preis / Leistung wirklich top ist, aber nicht so 100% mein Sound ist und für meinen Geschmack nicht dynamisch genug ist. Außerdem hätte ich mir noch eine bessere Box dazu besorgen müssen, das hätte dann auch wieder mein Budget gesprengt.

Ich will mich hier mal kurz halten, nach längerer Suche bin ich zum Vox AC4c1 gekommen, aber 10 Zoll, kommt mir nicht ins Haus, damit komme ich nicht klar.. Zum Glück bin ich noch auf die AC4c1-12 Version gestoßen. Siehe da, Vox fand ich schon immer interessant und ich wusste, vom Antesten aus der Vergangenheit, dass die Dinger nen interessanten Crunch und Dynamik besitzen, also einfach mal bestellt.

Nunja kurz die Daten zum Amp:

· Leistung: 4 W (Class A)
· Lautsprecher: Celestion 1 x 12" VX12
· Regler für Gain, Bass, Treble und Master Volume
· Röhren: 2 x 12AX7 und 1 x EL84
· Anschluß für externen Lautsprecher
· Abmessungen (B x H x T): 349 x 381 x 211 mm
· Gewicht: 7,9 kg

Erster Eindruck:

Ich fasse es mal kurz zusammen: genau so wie ich es von Vox erwartet hätte.. Gut! Verarbeitung ist rundum sauber und perfekt, keine Macken oder Klebereste am Tolex oder Fehler in der Frontbespannung.. Alles top! Der Amp kommt von sehr gut eingepackt in zwei Kartons (von Vox aus) und nochmal in einem vom Musikhandel. Ich bin sehr zufrieden! Der Verstärker ist made in China, was hier wirklich nix über eventuell mangelnde Qualität aussagt, ganz im Gegenteil. Im Inneren ist auch alles sauber auf einer Platine verlötet, es sind Alpha-Potis und „China-Röhren“ verbaut (dazu später mehr). Was auffällt, ist, dass der Vox für einen 12“ Combo ziemlich kompakt und leicht ist. Das ist natürlich gut für den Rücken, wenn man ihn transportieren will, schlägt sich durch ein kleineres Gehäuse und das dadurch geringere Volumen auch etwas auf den Sound nieder (weniger Volumen, bedeutet weniger Luft die bewegt wird und er klingt dadurch grundlegend etwas schlanker als andere größere Combos).

Zum Sound:

Der Sound ist kurz und knapp gehalten typisch Vox. Der klassische AC30-Sound, den ihr alle kennt für zu Hause, das ist das, was man bekommt. Man bekommt einen unglaublich guten Clean-sound und wenn man den Amp mal richtig aufreißt auch den typischen Vox-Crunch! Sehr geil, das hatte ich mir erhofft. Zudem ist er ziemlich dynamisch, er reagiert extrem feinfühlig auf das Spiel und die Anschlagstärke. Das ist genau das, was ich von meinem Linnemann kenne und liebe.. Den Amp einfach aufdrehn, leichter Crunch und alles andere lässt sich über Anschlag und das Volume-poti regeln. Für mich als Purist, der Hammer! Der Verzerrungsgrad ist hier natürlich gedeckelt, ohne weiteres kommt man hier auf guten Crunch mehr nicht. Alles andere muss man sich über Pedale holen.

Klang ist ja immer schwierig zu beschreiben, deshalb habe ich euch zur Einfachheit mal eine Clean und eine Crunch aufnahme bereit gestellt (Meine Spielfähigkeiten und Spielfehler lasst dabei bitte außer acht).

Die Clean Aufnahme ist so direkt in den Amp, lediglich etwas Reverb dabei. Crunch ist Anfangs mit Gain auf 1-2 Uhr ca. in der Mitte der Aufnahme voll aufgedreht und am Ende 2-3 Uhr mit einem Tubescreamer vorgeschaltet. Es hat keine Nachbearbeitung stattgefunden, lediglich die Pegel einzelner Spuren habe ich angepasst.

https://soundcloud.com/dennis-ko/test-vox-ac4c1-12-original

https://soundcloud.com/dennis-ko/test-vox-ac4c1-12-original-1

Fazit:

Nunja was soll ich sagen, ich bin zufrieden und habe in dem kleinen Vox einen sehr guten Amp fürs Üben und zum Homerecording gefunden. Über den Sound und die Qualität kann ich nichts negatives sagen..

Allerdings sind mir zwei Sachen in den paar Wochen die ich den Amp jetzt besitze aufgefallen.

1. Die China-Röhren, sind wirklich China... soll heißen, die Endstufenröhre rasselt/ surrt bei bestimmten Frequenzen, die Bleche oder Heizwendel oder etwas anderes vom Innenleben virbiert dann, was man auf der Clean-Aufnahme auch heraushören kann.. das ist ziemlich nervig und geht meiner Meinung nach gar nicht... Naja zum Glück sind ein paar vernünfte Röhren ja nicht so teuer.. Die Vorstufenröhren habe ich bereits gegen zwei Sovtek ausgetauscht die ich noch zu Hause hatte, die Endstufenröhre werde ich bald auch noch tauschen und dann ist hoffentlich Ruhe.

2. Ich habe es ja bereits angesprochen, dass der Combo gezwungener Maßen durch seine Größe etwas schlanker klingt, mir persönlich hat sich dann die Idee ergeben, dem mit einem anderen Speaker Abhilfe zu schaffen, da ich einen Eminence Guitar Legend GB12 für schlappe 59€ bekommen habe, hab ich dem kleinen Vox die Aufwertung auch nicht verwehrt. Dadurch klingt er jetzt noch etwas erwachsener mit mehr Bums! (Versteht mich nicht falsch der originale Celestion ist kein schlechter Speaker, in meinem open Back Gehäuse macht er eine viel bessere Figur als direkt im Vox).

Bei Bedarf kann ich euch von dem neuen Setup mit dem Eminence Speaker auch noch Aufnahmen bereit stellen.

Insgesamt, kann ich für diesen kleinen Brüllwürfel definitiv eine Kaufempfehlung aussprechen!

Hier noch ein paar Bilder:

IMG_7153.jpg

IMG_7160.jpg


und noch ein paar weitere Bilder

IMG_7156.jpg


IMG_7157.jpg
 
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Wenn du Lust hättest tatsächlich noch einen Soundclip mit dem Eminence Speaker zu machen wäre das klasse.
Danke für die Review!
 
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Mache ich gerne! Werd mich morgen mal drum kümmern und es dann hochladen.

Danke für die positive Aufnahme bisher! :great:

Ich bin natürlich für weitere Rückfragen oder Kritik offen!
 
Schönes Review, gut gemacht und informativ!!!!!!:great:
 
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Vielen Dank

Hatte heute vor der Arbeit schon etwas Zeit, hier mal was mit dem neuen Eminence Speaker verbaut:

https://soundcloud.com/dennis-ko/test-vox-ac4c1-12-eminence

https://soundcloud.com/dennis-ko/test-vox-ac4c1-12-eminence-1
 
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Stimmt, der Original Speaker klingt etwas belegter, bzw. der Eminence spitzer. Ich wüsste gar nicht welchen ich bevorzugen würde.
Danke für die Soundfiles.
 
was ich finde der eminence klingt insgesamt ausgewogener hat meiner Meinung nach aber auch etwas mehr Low-end ohne, dass es gleich zu viel ist..

Vor Allem im verzerrten Betrieb finde ich hat der Eminence genau den richtigen Mittenbereich betont, da hat mir der Celestion nicht so sehr gefallen. Der Eminence klingt dadurch etwas straffer und direkter..

Sind aber eigentlich alles eher Nuancen, der Celestion, den Vox hier werksseitig verbaut ist definitiv ein guter Speaker, wie beschrieben macht er in meinem Open-back Gehäuse was ich noch hier hatte eine ganz andere Figur, da gefällt er mir außerordentlich gut drin!
 
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Tolles Review - gerade als Vox-Besitzer kann ich viele Pluspunkte mehr als verstehen und vor allem nachvollziehen! :)
 
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Habe nun die endstufenröhre gegen eine TAD EL 84 str getauscht, in der vorstufe hatte ich ja bereits sovtek's platziert. Das nervige Rasseln der china röhren ist und weg.

Falls euch das innenleben auch interessiert:
 

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