Haben Piezos Eigenklang?

  • Ersteller Stollenfiddler
  • Erstellt am
Hallo,

hier meine Gedanken zu stollenfiddlers und fiddles Ausführungen

Zu These 1: Es müssen nicht zwangsläufig mehrere Piezos verbaut werden, wenn die Positionierung stimmt, reicht einer aus.

These 2: Sehe ich etwas anders. Die Postionierung unter G und D-Saite : Dort habe ich auf der Akustik immer die besten Ergebnisse gehabt. Selbst bei meinen Anfängen mit PU´s habe ich dort intuitiv nach zahlreichen Tests meinen ersten PU angebracht.

Als ich den L.R.Baggs spielte, wo der PU eher unter A und in Richtung E verbaut war, fehlte mir die Kraft auf D und G.
Ich würde behaupten, dass unter G und D entweder am/im Steg oder in dort in Stegnähe die geeigneten Punkte zu finden sind für die Plazierung eines einzelnen Piezos, um einen ausgewogenen Klang aller Saiten zu bekommen.
Vielleicht hat das mit dem Saitendruck zu tun, den fiddle von der E-Saite am stärksten beschrieb; weiß ich aber nicht.
Vom Schwingungsverhalten habe ich keine Ahnung, Theorie war noch nie so mein Ding.....

These 3: Würde ich sagen: Stimmt. Nach fest kommt lose ..... und dann kommt der Meister :D.

Meine These 4: Wir werden nie wirklich herausbekommen, welche Art von Piezo wir in fertigen Systemen bekommen oder kaufen. Entweder wir bauen und entwickeln selber (worauf ich keinen Bock, weil zu wenig Ahnung habe), oder müssen solange suchen, bis wir etwas gefunden haben, was uns einigermaßen zusagt. Das ist für mich dann die Basis, auf der ich weitermache.

Ich kann mir auch durchaus vorstellen, dass ein Conrad Piezo für 50 Cent super Ergebnisse bringen kann. Aber ich habe einfach keine Lust und Zeit, das Wissen und die Fertigkeiten dazu, es auszuprobieren. Wer dafür die Nerven hat, vor dem ziehe ich den Hut und sage: Respekt.


robbert
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich kann mir auch durchaus vorstellen, dass ein Conrad Piezo für 50 Cent super Ergebnisse bringen kann. Aber ich habe einfach keine Lust und Zeit, das Wissen und die Fertigkeiten dazu, es auszuprobieren. Wer dafür die Nerven hat, vor dem ziehe ich den Hut und sage: Respekt.

Ich bin gerade dran, hehe, nur als erstes für nen Cello. Geige muß noch ne Weile warten. ;)

Eins hab ich immerhin herausgefunden: man kann Piezos in Form schleifen und sie funktionieren danach immernoch.
Für mich und meinen experimentier-Fimmel eine bedeutende Erkentnis. Da waren unsere Elektroniker sogar erstaunt.


cheers, fiddle
 
...ich habe mal bei Geigit reingehört. Mir hat sein Geigen-Sound wirklich sehr gut gefallen. Ich finde, dass er das sehr gut im Griff hat.
@geigit
Ich denke nicht, dass die Beschriftung falsch aufgebracht ist.
Meiner Meinung nach verfolgt jeder Hersteller ein eigenes Konzept.
Danke robbert.
Sollte ich demnächst mal Zeit haben, werde ich vielleicht mal den Piezo drehen und hören, was dann rauskommt.
Wenn es sich lohnt, mache ich dann wieder eine Aufnahme, falls es euch interessiert.
Und wenn ich ganz viel Zeit habe mache ich noch eine mit dem original Steg.
Ob ich den Test dann noch erweitere und die ausgebaute aktive Elektronik nochmal anschließe weiß ich noch nicht, mal sehen.
These 1: ein Piezo alleine bringt nicht genug Saft, es müssen mehrere sein (Barbara?).

These 2: wenn der Piezo unter dem "G+D-Stegfuß" steht, dann ist der Ton wärmer.
…Vielleicht hat Höfner das schon gemacht...

These 3: je mehr Vorspannung der Piezo hat, desto mehr Leistung kommt heraus.

@GeiGit + Amazing Grace: ich finde den Klang Deiner E-Geige echt super, es ist eine der "wärmsten" E-Geigen die ich bisher so gehört habe, klingt allerdings dafür auch ein wenig nasal und auf der E-Saite wird es sprunghaft brilliant.
Vom Klang abgesehen finde ich es angnehm zurückhaltend gespielt, die Melodie lädt so sehr dazu ein mit ihr zu spielen, gleichzeitig verträgt sie es aber nicht. Und fein gemischt ist es auch.
Zu These 1 ist bei meiner Geige definitiv nicht der Fall. Sie bringt mit Original-Steg mehr Pegel wie alle meine E-Gitarren, vor allem bei Doppelgriffen. Mit meinem neuen Steg ist der Pegel etwa auf „E-Gitarren-Niveau“. Deshalb denke ich auch: 1 Piezo reicht, aber ob an einer Position alle Frequenzen und alle Saiten gleich laut ankommen hängt sicherlich von der Geige ab.
Zu These2 und These3: Ich werde mal bei meiner akustischen Geige, die momentan unter jedem Fuß einen Piezo hat, den Versuch machen und den jetzigen Klang gegen die Abnahme von jeweils nur einem Fuß antreten lassen. Bei ihr kommt natürlich noch das unterschiedliche Schwingverhalten des Steges über dem Bassbalken, bzw. über der harten Abstützung der Stimme dazu. Diesen Unterschied hat meine E-Geige ja nicht.
Solltest du meine Geige mit dem Satz „Vielleicht hat Höfner das schon gemacht…“ gemeint haben, kann ich das nicht beurteilen, da es eine Carlo Giordano EV-201 ist, keine Höfner. Sie sehen sich zwar ähnlich, sind aber unterschiedlich in der Zargenform (mit/ohne Eckklötze) und vom Holz der Decke (Ahorn/Fichte)
Carlo Giordano EV-201 / Höfner AS-160E-V
Ansonsten sehen sie sich seeeehr ähnlich und könnten aus einem Werk kommen :)
Danke für dein Lob meiner Spielweise und deine Einschätzung zum Klang meiner E-Geige! Das nasale des Klanges wird zum einen teilweise durch den nasalen Eigenklang der Geige und zum Anderen durch den etwas stärker dämpfenden Steg hervorgerufen. Es bleibt eben eine E-Geige mit kleinem Klangkörper und hat in dem Bereich Nachteile gegenüber einer akustischen Geige.
Eins hab ich immerhin herausgefunden: man kann Piezos in Form schleifen und sie funktionieren danach immernoch.
Das kann ich bestätigen. Ich hatte mich ca. 1995 mit einem Entwickler (?) von K+K auf der Messe unterhalten und auch später noch ein paar Mal telefoniert. Die ersten K+K-Piezos meiner akustischen Geige waren auch rund und wurden von mir seitlich und vorne so beschliffen, dass sie vom Steg-Fuß bedeckt waren. Ich bekam damals für meine „sachdienlichen Hinweise für eine unauffällige Montage“ zwei der größeren Piezos zugeschickt, die ich dann rund gelassen habe. Sie sind auf meiner akustischen Geige verbaut. Die Vorgänger tun auch heute noch Dienst im Kontrabaß meines Bruders :)
K+K ist im Bereich Piezos und passende Vorverstärker sehr gut und hat einige verschiedene Systeme.
Interessant fände ich auch diesen sehr flachen Piezo.
Sie haben wohl auch verschieden klingende Piezos z.B. für Piano und für 12-String-Gitarren die man sicherlich auch mal „zweckentfremdet“ auf der Geige testen könnte :)
Ansonsten sieht man an ihrem Geigen-Tonabnehmer auch, dass der mittlere Abnehmer nicht rund, sondern beschliffen ist.
 
So, im Dienste der Wissenschaft habe ich mal kurz den Lötkolben angeworfen und 2 Piezos unter die Stegfüsschen meines Cellos geklemmt. Aufgefallen ist mir vor allem, das beim Test vor dem Einbau die Piezos (2 x ø35 Conrad Piezos) sehr unterschiedlich laut sind. Im Eingebauten Zustand war der Unterschied von der Lautstärke aber nur noch minimal.
Das Signal geht von den Abnehmern direkt in die Soundkarte meines PCs und hat keinerlei EQing oder sonstige Effekte durchlaufen.
Wenn man sich die Wellenformen anschaut, sieht man übrigens sehr schön, wo mit Aufstrich oder Abstrich gespielt wurde.
PiezoTest.jpg

ABer jetzt zum Ergebniss, bitte schön:
https://app.box.com/s/x2gu9al8stv8gh4psm0k Piezo unterhalb A-Saite
https://app.box.com/s/t43x2o53p0ogkpfn1vi0 unter C-Saite
https://app.box.com/s/8ijqleg51n7h1w8gxbuk beide gleichzeitig
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
@OLLEC: darf Dir leider nicht schon wieder Kekse reichen...

Ich habe die Files jetzt mehrfach gehört. Das Signal ist unter der C-Saite mit mehr Höhen ausgestattet, es klingt deutlich härter. Der PU unter der A-Saite hat den direktesten und wärmsten Klanng. Beide PUs zusammen haben für meine Ohren mehr "E-Charakter", gerade die gezupften Tönen klingen teilweise so, als würde da noch ganz leichter Choruseffekt mitlaufen. Erstaunlich. Sollte ich Recht haben mit meiner zweiten These? Wenn ja, warum sind dann Bass-Balken und Stimme nicht anders herum montiert? Oder vertauscht sich im Korpus das Schwingverhalten durch die Balance des Bassbalkens erneut?

@GeiGit: da siehste mal, hatte deine Giordano schon gegoogelt und sie ist mir zu tief in die Höffner Schublade geraten. Asche auf mein Haupt. Egal was dransteht - sie klingt stark.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Sollte ich Recht haben mit meiner zweiten These? Wenn ja, warum sind dann Bass-Balken und Stimme nicht anders herum montiert?

Es gefällt mir zwar nicht, aber es ist denkbar, daß du Recht hast.

Jedoch möchte ich unbedingt erwähnen, daß der Rückschluß von Piezo-Signalen auf das tatsächliche Schwingverhalten
eines akustischen Streichinstrumentens, so nicht stehen bleiben kann. Der Piezo nimmt nur die Schwingungen und Drücke ab,
die unmittelbar dort am Stegfuß herrschen.

Der klassische Geigenbau ist alles andere als wissenschaftlich.
"Ich mache das und das beeinflußt jenes.." - alles empirisch, über Jahrhunderte.

Ein zu steif gelassener Bassbalken erzeugt keinen warmen, vollen Klang.
Ein zu niedrig gestochener Bassbalken gibt dem Instrument nicht genügend Fundament.
Ob die Schwingungen über die Bass-, oder Diskant-Seite transportiert werden, interessiert den Geigenbauer nicht.
Er macht das, was er gelernt hat und wovon er weiß, daß der Eingriff das gewünschte Resultat bringt.

An eine Umbenennung von Bassbalken zu Diskantbalken glaube ich nicht wirklich.
Es ist denkbar, daß deine These stimmt und die mechanischen Abläufe spiegelverkehrt(er) funktionieren.
Das wird das Handwerk aber nicht umkrempeln.
Danke für diese Anregung. Jetzt hab ich wieder nen neuen Floh im Hirn.


cheers, fiddle
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Den Geigenbau umzukrempeln war, ist und wird nie mein Anliegen sein. Wäre die Geige "falsch herum" mit Stimme und Bassbalken ausgestattet, dann müsste eine Standardgeige ja in den Händen eines linkshändigen Rechtsgeigers zur Wunderwaffe werden - da mein Geigenlehrer so ein "Goofie" war, hätte ich davon gehört. Doch auch der hatte sich über die Jahre einen ganzen Satz "linker" Instrumente angeschafft.

Ich vermute mal ganz unrein, dass auf der Diskantseite des Stegs zwar mehr Energie auf den Korpus übertragen wird, diese sich aber in der Schallabgabe des überaus komplexen Resonanzsystems wieder auf der die Bass-Seite der Geige verlagert. Ist ja alles miteinander in Rückkopplung und an der Stelle linear zu denken kann nicht funktionieren.

Je mehr man über Geigen nachdenkt, desto wundersamer werden die Teile. Wenn man dann im Sinn hat, dass sich diese Form ohne langen Vorlauf gefunden hat, anschließend nur noch in Details entwickelt wurde, dann liegt eigentlich der Schluss nahe, dass dieses Instrument göttlichen Ursprung hat. Oder uns von Außerirdischen gebracht wurde. Oder der menschliche Genius größer sein kann, als die Realität uns glauben lässt. Ich drifte ab.
 
Eins hab ich immerhin herausgefunden: man kann Piezos in Form schleifen und sie funktionieren danach immernoch.
Für mich und meinen experimentier-Fimmel eine bedeutende Erkentnis. Da waren unsere Elektroniker sogar erstaunt.
Das ist doch auch verständlich, ein Stück Kupfer leitet schließlich auch immer noch wenn man es zurecht biegt und schleift.

Wundert mich, dass eure Elektroniker da erstaunt sind darüber ^^

Der Vergleich hinkt zwar ein wenig, aber reicht zur Veranschaulichung: Der Piezoelektrische Effekt ist eine Materialeigenschaft, und als solcher nicht von der Formgebung des Kristalls abhängig. Siehe dazu auch mein Beitrag auf der vorigen Seite.
Solange auf den gegenüberliegenden Seiten des Piezoelements Elektroden angebracht sind, entsteht an diesen ein Potentialunterschied ("elektrische Spannung") sobald der Kristall gedehnt oder gestaucht wird.
Im Gegensatz zu elektromagnetischen Tonabnehmern hängt die Spannung übrigens von der Auslenkung ab, und nicht von der Auslenkungsgeschwindigkeit ab.
Es handelt sich somit um einen Druckempfänger (im Gegensatz zu einem Schnelleempfänger).
 
Vieleicht sollte ich hier noch erwähnen, dass ich den Versuch an meinem Semi-Akustik Cello gemacht habe. Ob das Ergebnis bei einem normalen Korpus ähnlich ist, kann ich nicht sagen.
 
Die Bedenken bei einer Bearbeitung waren: Korrosion durch einen nun entstandenen Anschnitt, Überhitzung
(ich habe mehrfach gekühlt, Wasserhahn :D), Bruch der Kristallstruktur bei Bearbeitung.
Die Nanoflex-Transducer kann man angeblich wegwerfen, wenn man sie mit einer Schere abschneidet..

Da es, vor mir, niemand bei T versucht hatte, war es doch immerhin ein Aha-Effekt.

cheers, fiddle

p.s.
..Oder der menschliche Genius größer sein kann, als die Realität uns glauben lässt. Ich drifte ab.
DAS unterschreibe ich sofort, da ich einen schwachen Einblick habe. Im Gegensatz zu da Vincis Genialitäten, waren
an der Entwicklung der Geige mehrere begnadete Handwerker beteiligt und das über einen längeren Zeitraum.
Das Resultat ist eines der am effektiv abreitenden, mechanischen Systeme, eine statische Meisteleistung des Leichtbaus
und eine nicht zu übertreffende Harmonie bezüglich Materialanwendung, Verbindungen, Form und Zweck.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vieleicht sollte ich hier noch erwähnen, dass ich den Versuch an meinem Semi-Akustik Cello gemacht habe. Ob das Ergebnis bei einem normalen Korpus ähnlich ist, kann ich nicht sagen.
Hallo Ollec. Wie ist denn dein Semi-Akustik-Cello aufgebaut? Meine E-Geige hat ja weder Bassbalken, noch Stimme. Insofern kann es schon sein, dass hier die Klangausbreitung etwas anders stattfindet wie bei einem klassisch aufgebauten Instrument.

These 2: Sehe ich etwas anders. Die Postionierung unter G und D-Saite : Dort habe ich auf der Akustik immer die besten Ergebnisse gehabt. Selbst bei meinen Anfängen mit PU´s habe ich dort intuitiv nach zahlreichen Tests meinen ersten PU angebracht.
Als ich den L.R.Baggs spielte, wo der PU eher unter A und in Richtung E verbaut war, fehlte mir die Kraft auf D und G.
Ich würde behaupten, dass unter G und D entweder am/im Steg oder in dort in Stegnähe die geeigneten Punkte zu finden sind für die Plazierung eines einzelnen Piezos, um einen ausgewogenen Klang aller Saiten zu bekommen.
Vielleicht hat das mit dem Saitendruck zu tun, den fiddle von der E-Saite am stärksten beschrieb; weiß ich aber nicht.
Vom Schwingungsverhalten habe ich keine Ahnung, Theorie war noch nie so mein Ding.....
Ich habe mir darüber noch einige Gedanken gemacht und denke, dass der Unterschied hier in der "Befestigunsmethode" des Piezos liegt, bzw. an der Art des Druckes, den er bekommt.
Ich glaube , dass es ein großer Unterschied ist, ob der Piezo unter der Saite (Barbera) im Steg (L-R.Baggs) oder unterm Steg (bei vielen E-Geigen) sitzt.
Die Saiten schwingen ja ziemlich horizontal, also in der Bogenebene.
Die Piezos, die direkt unter der Saite sitzen werden also mit einer Quertorsion "verbogen" und erzeugen dadurch die Spannung.
Der Piezo im Steg des L.R.Baggs bekommt die Druckänderungen mit, die dadurch entstehen, dass der Steg seitwärts schwingt und sich intern durch diese Schwingungen verformt.
i7_138_violin_bridge.gif
section.GIF

Der Piezo unter den Stegfüßen bekommt die komplette Druckänderung, die an dieser Stelle durch die Schwingung entsteht.
Dieser ist bei einer klassischen Geige wahrscheinlich noch unterschiedlicher zwischen den Beinchen.
Der Druck durch die A+E-Saite und den harten Gegendruck durch die Stimme
bzw. der geringere Druck der G+D-Saite mit dem weicheren, stärker schwingenden Gegendruck des Bassbalkens.
Wahrscheinlich ist der Obertonbereich bei der Stimme stärker, wie beim Bassbalken.

Ich denke da hat fiddle absolut recht:
Jedoch möchte ich unbedingt erwähnen, daß der Rückschluß von Piezo-Signalen auf das tatsächliche Schwingverhalten
eines akustischen Streichinstrumentens, so nicht stehen bleiben kann. Der Piezo nimmt nur die Schwingungen und Drücke ab,
die unmittelbar dort am Stegfuß herrschen.
Ich denke genau das ist der Knackpunkt und letzendlich ist die "richtige Abnahmeposition" dann der tatsächliche "Klang" des Piezos :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Die Kristallpiezos vom Conrad (und wahrscheinlich alle anderen Kristallpiezos auch) reagieren garnicht auf direkten Druck.
Das dachte ich auch lange. Flach auf dem Tisch, drauf rumklopfen -> nix.
Legt man den Piezo aber mit der Lötstelle auf den Tisch (Plättchen kann beim Beklopfen verbogen werden, da Mitte in der Luft) kommt deutlich Signal.

-> Der Piezo muß verbogen / verwunden werden, daß was passiert
(so stehts eigentlich auch bei Wiki..)
Wahrscheinlich ist das der Grund, warum fast alle Piezos in Gummischlauch gefasst sind.
Sie können darin verbogen werden.

So, jetzt kannst du dein Modell wieder neu überdenken, hehe, aber die Zeichnungen sind schon sehr nahe
an dem dran, was tatsächlich passiert und von daher ist das ein sehr guter Beitrag! (Die Pfeile sind nicht richtig.
Z.B. fädelt man den Bogebn nicht zwischen G und D-Saite durch, um die D-Saite zu streichen.. :D [Korinthenkackermodus aus])
(ich kenne bereits diese Steg/Decken-Bewegungen, ohne Bebilderung, aber kann, das hier abgebildete, nachvollziehen - ist echt gut!)

Keine Sorge, ich grübel auch, wo der Piezo wie am besten funktioniert.
Ich bastel gerade ein E-Cello um und das muß! am Ende gut funktionieren!


chers, fiddle
 
Die Kristallpiezos vom Conrad (und wahrscheinlich alle anderen Kristallpiezos auch) reagieren garnicht auf direkten Druck.
Das dachte ich auch lange. Flach auf dem Tisch, drauf rumklopfen -> nix.
Legt man den Piezo aber mit der Lötstelle auf den Tisch (Plättchen kann beim Beklopfen verbogen werden, da Mitte in der Luft) kommt deutlich Signal.

-> Der Piezo muß verbogen / verwunden werden, daß was passiert
(so stehts eigentlich auch bei Wiki..)
Wahrscheinlich ist das der Grund, warum fast alle Piezos in Gummischlauch gefasst sind.
Sie können darin verbogen werden.
Hallo fiddle, willkommen bei "Jugend forscht" :great: Bald schreiben wir einen "wissenschaftlich basierten Praxisanwender-Leitfaden für Piezo-Tonabnehmer für Streichinstrumente"
Neee, eigentlich schreiben wir den ja hier schon eine ganze Weile ;)

Bei Wiki meinst du den Artikel über Ferroelektrischer Lautsprecher? Oder den über Piezoelektrizität?
Ich habe mit den Conrad-Summern bisher keinerlei Erfahrung. Bei meinen Piezo-Tonabnehmern handelt es sich eher um Piezoelemente. Sie sind bei mir auch alle entweder in Alufolie verpackt und haben ca. 1mm Dicke, oder sind einseitig eine Kupferplatte und die andere vergossen. Was da drunter steckt weiß ich nicht.
Diese sind jedenfalls alle "klopfempfindlich". Also auf den Tisch legen, klopfen, Ton kommt :great:
Also gibt es Unterschiede.
Das bei jeglicher Torsion eines Werkstoffes intern Druck- und Zugänderungen passieren ist ja klar. Also wäre es komisch, wenn bei einer Verbiegung kein Ton käme. Vielleicht sind Deine Summer eben nicht so ausgangsstark, oder eben anders aufgebaut.
Bei einer punktuellen, oder vollflächigen Druckänderung gibt es ebenfalls internen Druck, bzw. Zug, also wiederspricht sich hier eigentlich nichts :)

Letzten Endes haben wir aber schon auf der ersten Seite festgestellt, dass es unterschiedliche Piezos gibt, die sich nicht nur durch die Form unterscheiden, sondern auch durch Material, Dicke, Anschluss usw.

[Korintenkackermodus an] Apropos Pfeile: Die sollen nicht die Streichrichtung und Schwingungsrichtung der Saite darstellen, sondern die Bewegung des Steges ;) [Korintenkackermodus aus]

:engel:

Ergänzung:
Ich habe im Netz bei Rall Guitars eine Beschreibung für den Bau eines Piezo-Stegs für E-Gitarre gefunden. Er schreibt dort auch über den unterschiedlichen Klang von Piezos und über den Grundaufbau von "Unter-Steg-Piezo-Abnehmern" wie er in Akustik-Gitarren verwendet wird. Das war für mich sehr aufschlussreich und unterstützt mich in meiner nun neu gebildeten Meinung:

Piezo's haben Eigenklang, je nach Bauart und Material ist er unterschiedlich. Genauso "klangentscheidend" ist der Einbauort und die dort vorliegenden Saitenschwingungen.

Sehr interessant ist in dem Zusammenhang auch die Maturarbeit zum Thema "Schwingungsmuster einer Geigendecke" von Sebastian Ryffel
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Die Kristallpiezos vom Conrad (und wahrscheinlich alle anderen Kristallpiezos auch) reagieren garnicht auf direkten Druck.
Das dachte ich auch lange. Flach auf dem Tisch, drauf rumklopfen -> nix.
Legt man den Piezo aber mit der Lötstelle auf den Tisch (Plättchen kann beim Beklopfen verbogen werden, da Mitte in der Luft) kommt deutlich Signal.

-> Der Piezo muß verbogen / verwunden werden, daß was passiert
Das kann ich so leider nicht stehen lassen.
Die Verformung ruft eine Verschiebung des Ladungsschwerpunktes hervor, was zu einem Potentialunterschied und damit zu einer elektrischen Spannung führt.

Das kann man messtechnisch auch recht einfach überprüfen.

Selbst wenn es den Anschein hat, dass ein Piezo-Plättchen sich nicht verformt wenn man von oben draufdrückt (Plättchen auf den Tisch legen, draufklopfen) - es verformt sich natürlich schon, aber eben nicht in einem Ausmaß das man mit bloßem Auge so einfach feststellen könnte.

Auch eine "Verzerrung" entlang der Ebene kann einen piezoelektrischen Effekt hervorrufen. Je nach Schnitt des Kristalls kann der transversale oder der longitudinale piezoel. Effekt überwiegen.

Bildschirmfoto 2015-02-25 um 17.37.32.png
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Wenn ich flach drauf kloppe und am Amp kommt kein Signal, dann ist es mir vollkomen wurscht,
ob der Piezo longitudinal, oder transversal geschnitten ist.

Ich bin Praxis-verhaftet und alle Theorie will praktisch nachvollzogen sein.
Das fordern auch physikalische Theorien, ansonsten bleiben sie Theorie.

Ich will nicht ausschließen, daß ich durch meine Experimente falsche Schlußfolgerungen ziehe.
..nur: ich mache auch welche..

cheers, fiddle
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Bei meinen Piezo-Tonabnehmern handelt es sich eher um Piezoelemente. Sie sind bei mir auch alle entweder in Alufolie verpackt und haben ca. 1mm Dicke, oder sind einseitig eine Kupferplatte und die andere vergossen. Was da drunter steckt weiß ich nicht.
Diese sind jedenfalls alle "klopfempfindlich". Also auf den Tisch legen, klopfen, Ton kommt :great:
Also gibt es Unterschiede.
Wie schon gesagt, sind meine Piezoelemente klopfempfindlich:
neu045_beschnitten.jpg P1080002_beschnitten.jpg P1080871_beschnitten.jpg P1080918_beschnitten.jpg
Letztere sind diese:
 
Wenn ich flach drauf kloppe und am Amp kommt kein Signal, dann ist es mir vollkomen wurscht,
ob der Piezo longitudinal, oder transversal geschnitten ist.
Ich hab die ganz normalen Conrad-Piezos auch hier vor mir liegen - wenn ich die an meinem Interface anschließe (FOcusrite Liquid Saffire 56, hochohmiger Eingang, 1 MOhm) und mit einem Drumstick draufklopfe, dann passiert das hier:

Bildschirmfoto 2015-02-26 um 01.57.43.png717770_BB_00_FB.EPS_1000.jpg

War sogar noch ein bisschen Schaumstoff zwischen Stick und Quartz, weil die Plättchen ja doch relativ spröde sind.
Auch wenn sie quasi nix kosten, will ich sie doch nicht andauernd neu machen müssen nach einem Bruch.

Die Theorie ist also nicht nur "grau", sondern sagt sogar ziemlich gut das vorher, was tatsächlich passiert. Piezokristalle sind recht gut erforscht :)

Das fordern auch physikalische Theorien, ansonsten bleiben sie Theorie.
Genau genommen wäre es dann keine Theorie sondern eine Hypothese, aber wir wolln ja nicht kleinlich sein :D
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Piezo's funktionieren auch auf einer flachen Platte montiert problemlos. Wird der Tonabnehmer aber so montiert, dass er sich leicht verbiegen kann, ergibt das wesentlich mehr Output. Mir persönlich ist ein starkes Signal, dass man nur noch wenig verstärken muss irgendwie sympathischer. Allerdings könnte ich mir vorstellen das nicht jeder Vorverstärker gleichviel Signal benötigt/verträgt um gut zu arbeiten.
 
Allerdings könnte ich mir vorstellen das nicht jeder Vorverstärker gleichviel Signal benötigt/verträgt um gut zu arbeiten.

...was ja eins der Grundsatzprobleme ist: Vorverstärkung inklusive Impedanzanpassung. Die für Piezos entwickelten Fishman Preamps haben tatsächlich eine Gainanpassung. Dennoch ist das was hinten rauskommt manchmal etwas mager. Was meiner Meinung nach daran liegt, dass minimale Änderungen im Umfeld des Piezos starke Auswirkungen auf das Signal haben, da kann auch schon mal ein Nachstimmen ausreichen, um dem Klang die Sahnehaube zu klauen...

Ich hätte da insgesamt gerne mehr Kontrolle drüber, weil eben meine "Alta" sich als zickig erweist: steht der Steg optimal auf dem PU, dann klingt das Teil richtig, richtig gut. Zweimal schief angeschaut ist der Klang wieder "normal". Diese Beobachtung stützt die Hypothese vom Verhältnis von Vorspannung und Signalabgabe. Mit transversaler und longitudialer Spannungsabgabe bekomme ich das noch nicht zusammen. Aber ich glaube, da geht noch was...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
steht der Steg optimal auf dem PU,
ja, diese Klangveränderungen habe ich bei meiner Reiter auch beobachtet.
Wenn ich den Steg nur mm-weise verschiebe, bringt das erhebliche Klangunterschiede.

Alles andere ist mir zu viel Theorie,
.....und ich weiß noch nicht mal, wo Transversalien liegt. ;):D
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben