Ich habe sie heute zur Post gebracht und nun geht sie erst zu Roland und von dort dann weiter zum nächsten Tester. Nach 3 Monaten fühlte sie sich schon an wie meine eigene, von daher habe ich mich schon etwas schwer getan mit dem einpacken. Aber gut, nun muss ich wohl erst einmal wieder schön Wetter mit meinen hier Verbliebenen machen. Ich glaube die sind gerade etwas zickig mit mir
.
Ich hatte sehr viel Spaß mit ihr und unsere Begegnung war äußerst interessant und lehrreich für mich. Dafür hatte sie es nicht gerade leicht mit mir! Ich habe an ihr rumgeschraubt, sie musste viele schräge Töne ertragen und sich zudem noch gegen die eigene Familie in Form eines GT-100 behaupten. Aber sie hat sich ganz wacker geschlagen ...
Nun habe ich in den ersten Wochen mit meinen bescheiden Erfahrungen versucht an Infos heraus zu holen was ich konnte und meine Beiträge jetzt noch einmal alle gegen gelesen. Meine geschilderten Eindrücke haben sich insoweit verfestigt und besonders viele neue Erkenntnisse gab es in den letzten Wochen von daher nun auch nicht mehr. Die Roland hat auch über die Dauer hinweg ihren Job ohne Probleme erledigt. Auch das anfängliche Problem, dass das Modelling nicht starten wollte ist nie wieder aufgetreten.
Ich hatte es mir ja schon gedacht, habe aber trotzdem dafür noch beim Roland Support nachgehakt. Es gibt von Roland noch ein Gitarren Synthesizer GR-55 der ebenfalls einen GK Pickup benötigt. Es gibt auch Instrumente die für diesem Zweck bereits einen GK Tonabnehmer verbaut haben oder alternativ ein Paket mit einem GK als Erweiterung für ein vorhandenes Instrument. Der GK Pickup aus dieser Roland G5 kann hierfür aber nicht genutzt werden, da dieser nun bereits für das interne Modelling verwendet wird und die Anschlüsse nicht extern zur Verfügung stehen.
@relact hat
hier mit der Variax noch einen kleinen Vergleich gebaut, der auch im Bezug auf diese Roland aufzeigt, wie marginal in der Praxis die Unterschiede von echt zu Modeling auseinander liegen können.
Im Großen und Ganzen hat sich so an meinem Zwischenfazit aus dem
Post 37 nicht mehr viel geändert.
Für mich persönlich wäre eine Gitarre und ein Effektboard ala GT-100 die bessere Variante. So wie ich es hier bei mir bereits auch nutze. Ich habe nun die ganzen 3 Monate auf der Roland geübt. Dabei hatte ich für mich immer subjektiv das Gefühl, würde ich nun mit einer meiner Gitarren und dem Sound des GT spielen würde es wohl etwas besser klingen. Mag sein, nur gemerkt hätte ich es wohl kaum!? Aber für viele Gitarristen ist ja genau dieser Gedanke DAS Haar in der Suppe.
Die Roland funktioniert so wie sie aus der Box kommt, keine Software, keine Firmwareupdates... nimm sie so wie sie ist und mache Musik mit ihr. Das Modelling könnte auch noch so toll und gut klingen, noch so vielseitig sein, es würde einen aber nicht weiterhelfen wenn man das Instrument selbst nicht mag oder es einen einfach nicht liegt. Ich hatte nun soweit überhaupt keine Probleme mit dieser Roland. Ich habe mich zumindest nicht unwohl gefühlt und sie gerne gespielt und ich denke die meisten die auf einer Strat spielen mögen, kämen auch mit dieser Roland locker zurecht.
Was mir nicht liegt sind die Vintage Trems die doch eher ein wenig zur Verstimmung beitragen. Ein Floyd Rose wie an meiner Schecter hätte mir da schon etwas besser gefallen, zumal sich auch gerade durch die Möglichkeiten der unterschiedlichen Modelling Tunnings ein Locking Nut und ein Floyd Rose durchaus anbieten. Ja, na gut, dann wäre es ja aber auch keine klassische Strat mehr, ok!
Insgesamt gibt es aus meiner Sicht ein paar Punkte die damit den Käuferkreis schon etwas einengen. Sie ist kein Massenprodukt, spricht aber bestimmt den einen oder anderen Käuferkreis der genau dieses Konzept benötigt an. Ein einfaches unkomplziertes vielseitiges Instrument!
Pro
- Vielseitig ohne viel TamTam
- Solides und anständig gefertigtes Instrument
- Als reine Strat ohne Modelling und ohne Akkus bespielbar
- Austausch der verbauten Pickups ist möglich
- Einsatz von Standard Akkus
- Modelling Sounds die aus meiner Sicht durchaus praxistauglich sind
- Modelling Tunnings (sofern man genau diese braucht)
Contra
- Die Bünde gehören anständig geschliffen und poliert bei einer Gitarre um die 1000 EUR
- Position der Tremolo Abdeckung (Probleme beim Saitenwechseln)
- Einen fest montierten Batteriefachdeckel hätte ich besser gefunden
- "Nur" ein Vintage Tremolo
- Diese extrem grelle LED
- Zu wenig Tunnings, bzw. keine individuellen User Tunnings möglich
Anmerken möchte ich noch, das Kritik ja immer leichter fällt als Lob und wenn hier das eine oder andere auch etwas negativ rüber kommen mag, ist das Gesamtkonzept doch eine durchaus anständige Lösung. ;-)
Ich bedanke mich bei euch für das Interesse, eure Fragen und der Mühe mir zuzulesen und die vielen Likes und Kekse. Darüber hinaus noch einen ganz besonderen herzlichen Dank an
@Martin Hofmann, der mir das Vertrauen für diesen Test entgegen gebracht hat und mir damit viele schöne und interessante Stunden beschert hat und selbstverständlich auch an die Firma Roland die diesen Test ja überhaupt erst ermöglicht hat.
DANKE!
Und nun warte ich ganz gespannt auf die Eindrücke des nächsten Tester.
LG Kay