[Doku] Hughes & Kettner AS64 Restauration

[NoiseZone]

Uha, ein Stück westdeutsche Verstärkergeschichte ?
Naja mal sehen.
Hughes & Kettner AS 64 Made in West Germany.
Das gute, die Verarbeitung ist schonmal soweit gut, man kann also noch daran rumbasteln...

Er geht zum Teil.
Endstufe funktioniert,Transenclean und Transenoverdrive gehen, Tube Overdrive (hat eine 12AX7) zu leise.
Chorus geht, Delay nicht, Noise-Gate geht nicht (kann man hinten an/aus schalten)
Stageboard geht, 10er Tastatur am Amp nicht.
Es wurde schon daran rumgefummelt, Schaltplan rückt Kettner nicht raus, da ich kein Fachbetrieb bin

Ok, als erstes Sichtprüfung, der Akku ist schonmal hinüber (Speichern der Presets), die Elkos schauen noch original aus.
Buchsen und Elkos müssen wohl erneuert werden.

Ich werd mal systematisch vor gehen.
Als erstes check ich die 10er Tastatur an der Front, da Umschalten via Stageboard funktioniert, muss der Fehler an der Tastatur selbst liegen.
Front abgeschraubt um an die vordere Platine zu gelangen.
Hier zeigt sich schon das erste Übel:

Papierflachkabel oder wie man das nennen mag, durch die Zeit brüchig und komplett abgerissen.
Also Tastatur aufgebrochen um an die "Platine" zu gelangen.
Versuche nun einzelne Kabel an das dünne Ding und an den Stecker zu löten, quasi handwired

...

 

[crazy-iwan]

Schaltplan rückt Kettner nicht raus, da ich kein Fachbetrieb bin

Das ist bestimmt die Ausrede für "ähm, wir haben die irgendwie verbummelt oder so"...

Ansonsten cooles Projekt! Diese Tube OD und Solid State OD Geschichte erinnert mich an die Bassamps mit sowas, da hat jemand versucht Gitarristen neue Technologien näherzubringen die den Bassern gefallen hat

 

[NoiseZone]

Mal sehen.
Kettner hat hier keine Bauteilbezeichnungen auf den Platinen gedruckt, was die ganze Sache ziemlich erschwert.

Man muss aufpassen das "Papier" nicht gleich mit durch zu schmoren...

Aber hat geklappt.
Deckel zu Affe tot...

Damit das nicht gleich wieder bricht und als Zugentlastung, schön dick Heißkleber drauf.

Bin mal testen obs funktioniert...


1:0 für mich

Also das funktioniert schonmal wieder, ich mache das natürlich noch anständig sobald die Frontblende wieder drauf kommt.
Möchte aber nun erstmal nach dem Delay schauen, das wird dann nicht so einfach

 

[DocWorst]

Gitarrenarchäologie Irgendwie erinnert mich das an "Zurück in Zukunft". ich drück dir die Daumen,das du alles wieder ans laufen bringst!

@NoiseZone

Vielleicht kann dir der Link weiterhelfen, da scheint einer den Schaltplan bekommen zu habe und zwar im letzten Jahr
http://music-electronics-forum.com/t29193/

http://www.sputnikmusic.com/forums/archive/index.php/t-444665.html

Vielleicht auch mal hier in der Werkstatt nachfragen, Hughes und Kettner sitzen ja im Saarland:
Six + Four Bellon und Bieg GmbH
Im Hessenland 14
D-66280 Sulzbach
Tel: 06897-924940
Fax: 06897-569769
Email: info@sixandfour.de

 

[crazy-iwan]

Hughes und Kettner sitzen ja im Saarland:

Im Hessenland 14

 

[DocWorst]

Hughes&Kettner sitzen in St. Wendel . Six and Four hat eine Werksbesichtigung in diesem Jahr bei Hughes&Kettner organisiert, d.h. die haben ganz gute Kontakte. Einfach mal fragen

 

[NoiseZone]

Ich bin noch nicht dazu gekommen weiter zu machen.
Denke aber das beste wird sein die beiden Platinen mal komplett raus zu nehmen.
Links ist der analoge Teil und rechts die Effektgeschichte, bzw. Midi, Stageboard und Effektwegsteuerung/switching...

Hoch interessant ist auch die Konstruktion der Stereobox.
Der digitale Chorus und das digitale Delay sind ja beide Stereo ausgelegt, sowie die Endstufe und die 3 Effektwege (ein serieller und zwei parallele), alles in Stereo.
Zudem sind die drei Effektwege auch noch programmierbar, bzw. schaltbar.
Hab die Front mal abgezogen damit man u.a. die seitlichen Öffnungen sieht.

 

[NoiseZone]

Gitarrenarchäologie Irgendwie erinnert mich das an "Zurück in Zukunft". ich drück dir die Daumen,das du alles wieder ans laufen bringst!

@NoiseZone

Vielleicht kann dir der Link weiterhelfen, da scheint einer den Schaltplan bekommen zu habe und zwar im letzten Jahr
http://music-electronics-forum.com/t29193/

I emailed H&K again this time they sent me a circuit diagram. When I took another look at it I discovered fuse feeding the preamp tube that had blown. Now with it replaced the amp works great.

Naja für ne defekte Sicherung brauch ich kein Schaltplan

 

[NoiseZone]

An diesem AS64 wurde nachträglich einiges dran gelötet, ich vermute sogar ab Werk.
Bilder folgen.
Da war wohl die Platinenherstellung zu schnell fertig

.....

So, am Gehäuse mussten nur Kleinigkeiten gemacht werden.
Fussel ab gesaugt (gefühlte 3 Stunden lang)
Paar neue Polsternägel an der spitzen Schallwandverbindung (alles Multiplex) rein gehauen.
Stabile und plane Verbindung, da knarrt nix mehr und eine optimale Schallübertragung ist gewährleistet.

Jemand Speakertips parat ?
Glaub im Original waren Celestions G12-85 verbaut ?
Der Amp hat, soweit mir bekannt, 2 x 85 dicke Mosfetwatt :cool01:

 

[muhbrother]

Ich hatte das Teil vor einigen Jahren mal eher zufällig mit Board sehr günstig gekauft.
Der Amp ist sackschwer...verbaut waren die G12-85. Die hatte ich durch 2 Jensen ersetzt, irgendwas mit Q12. Passten sehr gut !
Die Tastatur war dann ebenfalls defekt und wurde bei Axels Music in Essen durch eine andere ersetzt.
Leider ging nach und nach immer mehr dahin. Schade drum.

 

[NoiseZone]

Hier das digitale Schalt/Effekt- Board...

Den Fehler habe ich im Gedanken schon gefunden, (Multimeter 9 Volt Batterie leer...)
Ich vermute einen defekten Transistor (BC 237B), welcher einfach das Delay dazu/weg schaltet.
Da der Amp ziemlich alt ist und noch alle originalen Elkos verbaut sind, kommen da erstmal komplett neue rein.
Vor allem diese weinroten RDE Elkos sind nicht die besten Bauteile und einige bröseln schon vor sich hin.

 

[uli72]

Viel Glück dabei!

 

[NoiseZone]

So, nachdem meine Lötstation ihren Geist aufgegeben hat, musste ich kurz aussetzen...

Ich vermute mal, diese beiden kleinen Daughterboards sind Delay links und Chorus rechts.
Da sowieso alle Elkos getauscht werden, kann ich hier gleich die Transistoren und Chips testen---

Ich brauch den Schaltplan verdammt

 

[NoiseZone]

Sodala, kurzes Update.
Nach ca. 3 Tage Leitungen messen und Chips überprüfen (das ist ein halber Computer), hab ich den Delay zum Laufen bekommen.
Mit Schaltplan hätte ich den Fehler wohl innerhalb 5 Minuten entdeckt, ohne dauerte es halt etwas länger.
Danke Kettner
OK also mittlerweile funktioniert alles bis auf den Tube-Kanal, der ist noch zu leise und klingt nach nichts.
Hier muss ich noch durch messen und sowieso noch alle Elkos tauschen, insgesamt um die 50 Stück
Naja wenn dann richtig.

Hier ein Bild vom kurzen Delay Check

 

[NoiseZone]

Weiter gehts.
Um an die hinteren ROE Elkos zu kommen muss das Endstufenboard auch raus.
Hier sieht man auch die Pins von den vier Mosfet Leistungstransistoren.

Aufpassen muss man hier, da Doppeltplatine.
Mit Geduld und richtigem Auslöten klappt das aber ohne Probleme.
Jetzt erstmal die Elkos tauschen und dann Fehlersuche..

 

[NoiseZone]

Schlechte Nachrichten.
Nachdem ich jetzt sämtliche Elkos erneuert hatte und heute einen Langzeittest wagte.
Rauchte die Endstufe leider ab.
Zumindest einer der beiden Treiber-Transistoren brannte
Preamp und Effekte gehen aber noch.
Ob ich nun weiter mache, mal sehen.
Der Amp klingt clean ganz gut, Transenoverdrive zu einem gewissen Grad an Distortion akzeptabel...
Der Tube-Overdrive ist für Crunchsachen geeignet, High Gain klingt auch hier eher mies.
Chorus und Delay sind stereo und naja eher ne Spielerei.
Mal schaun wie es weiter geht...

 

[NoiseZone]

Kurzes Update.
Ja, der Amp lebt noch, bzw. nun geht er komplett wieder.
Hatte heut ein wenig Zeit an der Endstufe rum zu machen
Preamp geht
Endstufe geht
Effekte gehen
Switchlogic geht
Noisegate geht noch nicht

Aber das wird wohl nur der Schalter an sich sein
Es ist noch alles lose und nicht befestigt, damit man anständig messen kann.

Werde nun erstmal alles wieder zusammen flicken und noch mal nach dem komischen Noise-Gate gucken
Danach gibts n Langzeittest.

 

[Bassassasin187]

Nerv bitte H&K weiter.
Ich hatte einen coreblade und dafür einen Schaltplan gebraucht.
Kurz ne Mail geschrieben und direkt die nötigen Unterlagen bekommen... Wohl gemerkt, ich bin kein Fachbetrieb

Deine Doku gefällt mir sehr gut, macht Mut mein altes dynacord Pult zu restaurieren.

Was hatte die Endstufe jetzt eigentlich?

 

[NoiseZone]

Naja, hab schon zweimal email geschickt, immer nur Absagen zwecks Schaltplan, kein Fachbetrieb bla bla bla.
Wahrscheinlich hamse selber keinen Schaltplan ^^
Aber der Amp läuft soweit, Noise-Gate war typischer Kabelbruch an dem verschissenen Flachkabel
Löt ich grad Point to Point

Der eine Transistor war hinüber BC 640, der Treiber für die Mosfets.
Habe erst nach nem kurzen gesucht irgendwo, oder Lötbrücke, war aber tatsächlich nur der eine Transistor.
Es gehen beide Endstufenkanäle, und der Rest auch.

Die Endstufentransistoren bekommen auch ne PTP Verdrahtung, das ist mir im original (direkt auf die Platine) zu lidschäftig.
Nun wird erstmal alles sauber verlötet, hab ne neue Ersa Lötstation da geht alles gleich viel besser

 

[miko0001]

Hut ab vor deinem Restaurierungs-Projekt!
Ich hätte zwar statt Einzeladern für die Zehnertastatur n altes Floppy-/HDD-Flachbandkabel verwurstet, aber egal, Hauptsache es funktioniert!