Gitarren aus ungewöhnlichen Holzarten

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Ich bin gerade nach einer wie üblich, für die Gegenwart vollkommen irrelevanten Suche, auf eine Seite gestoßen die verschiedene Hölzer importiert.
Auch Instrumentenholz wird in Zuschnitten angeboten. Bis hierhin alles normal und weitgehend sind 0185-Holzsorten des E-Gitarrenbaus, von schlicht bis edel, vorrätig.
Da gibt es ja Unglaubliches: Violettes Amaranth, Thuya welches aussieht wie eine dunklere Mischung aus Vogelaugen und Wölkchenahorn und mein persönlicher Favorit das Royal White, das schon von Natur aussieht wie eine Swirling-Lackierung in schwarz-weiß.
In der angehängten Galerie habe ich also verschiedenste Holzsorten gefunden, welche ich bisher noch nie bei einer Gitarre gesehen habe.
Da habe ich mich gefragt was MB-User schon alles gesehen haben. Was gut aussieht, was sich gut anfühlt oder sogar einen anderen Klang hat.

Wie findet ihr ungewöhnliche, nicht allgemein bekannte Hölzer für Hals, Korpus (Decke oder Massiv), etc.?
Und was für Erfahrungen habt ihr bisher damit gemacht?

Hier die Holzauswahl der Firma samt Galerie unten:
http://www.cropp-timber.com/E_Guitars/Cropp_Holz_-_E_Gitarren_Rockwood_Elements_Lieferprogramm.htm

PS: Bitte, bitte Fotobeispiele zeigen, wenn möglich, solltet ihr Exponate irgendwo gesehen haben.

PPS: Grade Quittenholz entdeckt. Ich weiß jetzt schon was ich mache, wenn meine Eltern irgendwann einmal den Quittenbaum in ihrem Garten fällen sollten. :evil:
 
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Es geht mir nicht um den Laden oder welche Größen oder Preise sie anbieten, sondern um Gitarren/Bässe aus diesen ungewöhnlichen Hölzern. ;)
Die kann man meinetwegen aus den hintersten Ecken der Welt geholt haben.
 
Wie jetzt?

Mit den Maßen muß man aber ordentlich stückeln und günstig ist anders.... ;)

In den Maßen wird üblicher Weise Tonholz für Bodies angeboten. Zwei Teile zusammengeleimt ergibt das einen passenden Korpusblock...
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Es geht mir nicht um den Laden oder welche Größen oder Preise sie anbieten, sondern um Gitarren/Bässe aus diesen ungewöhnlichen Hölzern. ;)
Die kann man meinetwegen aus den hintersten Ecken der Welt geholt haben.

Den Holzimporteur Cropp kenne ich schon lange! Meine erste Selbstgebaute Gitarre wurde aus Hölzern der Hamburger Firma gebaut. Diese hatte ich in den Gelben Seiten entdeckt, als ich dort auf einer Dienstreise war. Vor mehr als 20 Jahren. Damals hatten die keinen Schimmer, was Tonholz ist und war. Eine Gitarre oder Bass hatte vorher dort niemand gesehen... Durch mich haben die dann die Niesche gefunden... die Preise angehoben. Damit war es für mich dann erledigt. Das nur so als Info..
Ich habe in den letzten mehr als 20 Jahren Gitarren gebaut aus sehr vielen Holzsorten, neben den üblichen: Esche, Erle, Mahagoni und Pappel - so wie Linde..
Das waren Fichte, Kiefer, Ulme, Kirsche, Bubinga, Vogelaugenahorn, Muschelahorn, Lacewood, Riegelesche, Zeder und einige Sorten, die ich nicht einmal kannte...Habe die Hölzer gesehen - und gekauft! Risiko! Bis auf Bubinga (viel zu hart und klanglich steril), war alles machbar.
So etwas mache ich gerade mit Hälsen. Da verwende ich auch Sorten, aus denen ich noch nie einen Hals gesehen habe:

IMG_4390-2000.jpg
IMG_4390-2000.jpg
IMG_4391-2000.jpg
IMG_4392-2000.jpg
 
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Wie im Avatar zu sehen: Decke aus Movingui (Distemonanthus benthamianus oder afrikanisches Zitronenholz); durchschittliche Dichte, sehr gut zu bearbeiten, grob- und offenporig - generell ähnlich Mahagoni.

Einmal nur geschliffen:

103 Body geschliffen.JPG

... und einmal geölt:

110 geoelt.JPG

Über angebliche klangliche Eigenschaften des Korpusholzes von E-Gitarren lasse ich mich nicht aus :D

Cheers,
Martin
 
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In den Maßen wird üblicher Weise Tonholz für Bodies angeboten. Zwei Teile zusammengeleimt ergibt das einen passenden Korpusblock...
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Den Holzimporteur Cropp kenne ich schon lange! Meine erste Selbstgebaute Gitarre wurde aus Hölzern der Hamburger Firma gebaut. Diese hatte ich in den Gelben Seiten entdeckt, als ich dort auf einer Dienstreise war. Vor mehr als 20 Jahren. Damals hatten die keinen Schimmer, was Tonholz ist und war. Eine Gitarre oder Bass hatte vorher dort niemand gesehen... Durch mich haben die dann die Niesche gefunden... die Preise angehoben. Damit war es für mich dann erledigt. Das nur so als Info..
Ich habe in den letzten mehr als 20 Jahren Gitarren gebaut aus sehr vielen Holzsorten, neben den üblichen: Esche, Erle, Mahagoni und Pappel - so wie Linde..
Das waren Fichte, Kiefer, Ulme, Kirsche, Bubinga, Vogelaugenahorn, Muschelahorn, Lacewood, Riegelesche, Zeder und einige Sorten, die ich nicht einmal kannte...Habe die Hölzer gesehen - und gekauft! Risiko! Bis auf Bubinga (viel zu hart und klanglich steril), war alles machbar.
So etwas mache ich gerade mit Hälsen. Da verwende ich auch Sorten, aus denen ich noch nie einen Hals gesehen habe:

Anhang anzeigen 410403 Anhang anzeigen 410403 Anhang anzeigen 410404 Anhang anzeigen 410405

Gibt es da ein herausragendes Holz bzgl. Klangeigenschaften im Vergleich zu den üblichen Verdächtigen, oder ist das mehr fürs Auge, Geldbeutel bzw. Voodoo?
 
Gibt es da ein herausragendes Holz bzgl. Klangeigenschaften im Vergleich zu den üblichen Verdächtigen, oder ist das mehr fürs Auge, Geldbeutel bzw. Voodoo?
Nur Optik, du hörst auf deiner Paula ja auch nicht ob die Decke Normales Maple oder AAA Flamed Maple ist, und ich denke der Soundunterschied zwischen den diversen Hölzern ist vor allem bei 'nur' der Decke minimal
Es wird auch einen Grund geben dass diese Hölzer nicht bekannter als Korpusholz sind, wahrscheinlich weil manche zu teuer, zu selten oder einfach ungeeignet sind
 
Nur Optik, du hörst auf deiner Paula ja auch nicht ob die Decke Normales Maple oder AAA Flamed Maple ist, und ich denke der Soundunterschied zwischen den diversen Hölzern ist vor allem bei 'nur' der Decke minimal
Es wird auch einen Grund geben dass diese Hölzer nicht bekannter als Korpusholz sind, wahrscheinlich weil manche zu teuer, zu selten oder einfach ungeeignet sind

Ups, sorry!
Ich spiele aber nur Strats, bzw. demnächst auch Tele.:D
 
Hammermäßig. Vielen Dank für die Fotos erstmal.
Was ist das für ein Holz in der Mitte? Das interessiert mich besonders. Das Zweite von links finde ich aber auch besonders gelungen.
Ansonsten rate ich mal wild drauflos von links nach rechts:
1. (Helle) Mooreiche/Wenge/Ebenholz? ,2. Goldfield? ,3. Amaranth, 4.?, 5. Bergahorn , 6. Riegelahorn, Muschelahorn
Die Griffbretter von 5 + 6 dürften Palisander sein.
Königsholz könnte auch was für dich sein, wenn du das Amaranth gut findest. Ist etwas brauner mit stärkerer Maserung.

Wie im Avatar zu sehen: Decke aus Movingui (Distemonanthus benthamianus oder afrikanisches Zitronenholz); durchschittliche Dichte, sehr gut zu bearbeiten, grob- und offenporig - generell ähnlich Mahagoni.
...
Über angebliche klangliche Eigenschaften des Korpusholzes von E-Gitarren lasse ich mich nicht aus :D
Sieht super aus danke. Hatte überlegt mit Zitronenholz irgendwann mal ne Tele zu bestücken in einem klassischen Gelb. Hatte ursprünglich an Butterscotch gedacht, aber das stell ich mir in Zitronengelb schon geil vor. Bspw. dann mit nem farbig passenden geölten Zebranohals. :saliva:

Und Mango ist auch ein unglaublich tolles Holz. Leider noch nicht in Instrumentenform in der Hand gehabt. :/
 
ich denke der Soundunterschied zwischen den diversen Hölzern ist vor allem bei 'nur' der Decke minimal

Täusch dich da mal nicht. Hier kommt es darauf an wie dick die Decke ist. Die komplette Aufhängung der Saite und deren Schwingaxe spielt sich auf der Decke und dem Hals ab. Somit hat der Hals einen riesen Einfluss auf den Ton und wenn die Decke richtig massiv ist, die auch.
 
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Hm, so schön die Hölzer auch sind,

ich weiß nicht , wie es Euch geht, aber ein schlechtes Gewissen bzgl. Wälder, Tiere usw. hätte ich doch.

Ist doch nur eine Gitarre.

"Die Menschheit hat zu sehr am Wasser und auf Sand gebaut."
Der Gedanke kam mir gestern.

Ich weiß, O.T.
:gruebel:

Edit: Die schönsten und teuersten Instrumente hatten nach meiner langjährigen Erfahrung immer ausgerechnet die Tanzmukker. ;-)
 
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Was ich viel schlimmer finde ist, dass so viele Edelhölzer für Terassenböden verwendet werden. Da sind sie meistens auch noch matt, da Hochglanz und Witterung nicht miteinander auskommen, so dass man absolut nix vom besonderen Charakter der Hölzer mehr sieht. Echt traurig sowas :(. Hab ich herausgefunden als ich nach verschiedenen von den Edelhölzern gesucht hab.
Da finde ich den Instrumentenbau noch weit sinnvoller, da man rein ästhetisch mit viel weniger Material viel mehr von hat.
 
...dann machen wir doch mal einen MB Ausflug zu jemandem mit einer solchen Terasse:evil:
 
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da krieg ich ja ein halbes GAS... :p
Hast du Erfahrungen mit diesem Royal white?

Antwort: Nein, überhaupt nicht...
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Hammermäßig. Vielen Dank für die Fotos erstmal.
Was ist das für ein Holz in der Mitte? Das interessiert mich besonders. Das Zweite von links finde ich aber auch besonders gelungen.
Ansonsten rate ich mal wild drauflos von links nach rechts:
1. (Helle) Mooreiche/Wenge/Ebenholz? ,2. Goldfield? ,3. Amaranth, 4.?, 5. Bergahorn , 6. Riegelahorn, Muschelahorn
Die Griffbretter von 5 + 6 dürften Palisander sein.
Königsholz könnte auch was für dich sein, wenn du das Amaranth gut findest. Ist etwas brauner mit stärkerer Maserung.
:/

Nicht ganz richtig: Von L.n.R.: Ovangkol/ Palisander; Vogelaugenahorn/Bocote; Purple Heart(Amaranth)plus Griffbrett Amaranth; Lacewood(Perlholz)/ Cocobolo; Riegelahorn/Riegelahorn; Riegelahorn/ Madagaskarpalisander; Vogelaugenahorn/Indisch Palisander
Wie es klingt muss ich erst noch ausprobieren. Ich werde an einem Erlekorpus alle Hälse nacheinander testen... Sobald ich Zeit habe.
 
Nur Optik, du hörst auf deiner Paula ja auch nicht ob die Decke Normales Maple oder AAA Flamed Maple ist, und ich denke der Soundunterschied zwischen den diversen Hölzern ist vor allem bei 'nur' der Decke minimal
Es wird auch einen Grund geben dass diese Hölzer nicht bekannter als Korpusholz sind, wahrscheinlich weil manche zu teuer, zu selten oder einfach ungeeignet sind

Da muss ich Dir ganz energisch widersprechen, und auch Azriel beipflichten, ohne die endlosen Diskussionen darüber wieder loszutreten. Ohne Klugscheißen zu wollen: Ich habe in den 24 Jahren inzwischen so um die 400!! E-Gitarren gebaut. Aus sehr vielen unterschiedlichen Hölzern. Und damit vermutlich mehr, als einige professionelle Kollegen. Auch hatte ich vor vielen Jahren -das habe ich im MB auch schon dutzendmal gepostet- die Möglichkeit verschiedene Hölzer und Formen schwingungstechnisch "untersuchen" (vergleichen) zu lassen. Diese, meine Erfahrung, und eben die Vergleiche, zeigen ganz deutlich, es gibt Unterschiede was Sustain, Tiefton, Mitten und Höhenbereich angeht, zu verstärken. Wenn das nicht so wäre, würden alle Hersteller deckend lackierte Instrumente nur aus den billigen Sorten fertigen, denn Geiz ist ja geil. Besonders bei großen Firmen! Natürlich gibt es innerhalb gleicher Sorten auch Unterschiede, durch Dichte, Wuchs, Alter und anderer Faktoren. Aber die grobe Richtung ist: Je härter und dichter das Holz ist, je mehr Brillianz wird erreicht. Vor Jahren habe ich in einer Fachzeitung eine "Formel" gelesen, wie viel Deckenholz es sein muss, um eine klangliche Auswirkung zu erzielen. Es wurde angegeben 10%. Das würde bei einer Tele so eine Decke von 5-6mm bedeuten. Ich verwende Decken ab 8mm, wenn möglich.
Was die Nichtverwendung verschiedener Hölzer für Bodies angeht: Manche sind zu schwer. Eiche oder Buche, wären "gesundheitsschädigend"...Dazu wäre die Dichte für einen sterilen Ton verantwortlich, so wie mein Bubingakorpusversuch (Ein Eierschneider, sah aber lecker aus...) Dann bitte bedenken, für einen Korpus zu verwendendes Holz benötigt eine Stammstärke von mindestens 80 cm, da nicht der ganze Stammdurchmesser verwendet werden kann. Andere Sorten sind zu selten - damit zu teuer (Koa z.B.), oder es ist geschützt, (Gott sei Dank!)

Und um es für die ganz Ungläubigen auf die Spitze zu treiben: Selbst alle Tonabnehmer sind nicht für alle Holzsorten gleich gut geeignet. Aus eigener, "leidvoller" Erfahrung. Für eine Gitarre aus den teuersten Hölzern für mich gebaut, wollte ich die Tonabnehmer verwenden, die mir damals zusagten, die Tom Anderson. Die Gitarre war eine einzige "Enttäuschung". Stand mehrere Wochen ungeliebt rum, bis ein Kunde ausgerechnet solche PU's wollte, weil er davon gutes gelesen hatte. Ich sagte ihm, das ich die nicht so toll fände - aber egal. Da er solche wollte, baute ich meine aus und überließ ihm diese für seine in Auftrag gegebene Sumpfesche Tele. Kurz: Die wurde damit ein Hammer!! In die "Löcher" meiner Gitarre baute ich andere, überzählige Van Zandt ein- und die Gitarre war nun auch so, wie ich sie wollte. Manchmal bin ich einfach ratlos...
 
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nur mal die frage, was hast du mit all diesen gitarren denn gemacht?
bin ja jetzt schon ein wenig neugierig :D
Einen Hals aus reinem weißen Ebenholz würd eich zu gerne mal spielen :)
 
Ich kann mich da noch an Ginanni Gitarren aus Brasilien erinnern. Die haben sich bei der Holzauswahl in den 80ern auch richtig ausgetobt. Sah klasse aus, aber klanglich sooo gelungen fand ich das damals nicht..
0011Um+S%25C3%25A9culo+de+Instrumento+de+Cordas.jpg
 
Bis auf Bubinga (viel zu hart und klanglich steril), war alles machbar.
Vielleicht passt das nicht zu Gitarren, für Bässe wird das aber erfolgreich verwendet. Das Holz ist allerdings ziemlich schwer und bereitet dem Rücken nicht so viel Freude (das sind zumindest die wenigen Erfahrungen, die ich mit Bubinga habe).
nur mal die frage, was hast du mit all diesen gitarren denn gemacht?
bin ja jetzt schon ein wenig neugierig :D
Schau mal hier: https://www.musiker-board.de/threads/der-rbc-gitarren-user-thread.340740/
 
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