Und was gibt es Cooleres als einanständiges B3-Solo - trotz der Elektotechnik.
Wie könnte ich Dir da widersprechen...
Wesentlich bei der Hammond ist jedeoch die einzigartige
elektromagnetische Tonerzeugung, genau wie bei den E-Pianos à la Rhodes oder Wurlitzer (bitte
nicht verwechseln mit Digitalpianos, auch wenn das häufig geschieht).
Die "Elektrotechnik" besteht ja nur aus einzelnen, einfachen Bauteilen (neben der Mechanik eigentlich nur Spulen, Widerstände und Kondensatoren) und wirkt nur im Zusammenspiel mit passenden, klangformenden Verstärkern (schon mal eine Hammond "nackt" (ohne Leslie) gehört? Das will keiner haben
). Keine integrierten Schaltkreise oder gar Digitaltechnik. Alles "natürlich" - Elektrizität ist schließlich seit Anbeginn Teil unseres Lebens und der Natur.
Worauf ich hinaus will (um nicht Off-Topic zu werden):
Das "Hauptproblem" bei Instrumenten wie den V-Accordions ist, daß sie eben
keine eigenständigen Instrumente mit eigenem, nie dagewesenem Klangcharakter sind, sondern lediglich
digital versuchen, echte Originalklänge zu reproduzieren.
Also: Konserven abspielen. Praktisch alle "Sounds" der V-Accordions sind digitale Konserven von "echten" Instrumenten (seien es nun Akkordions oder Orchester-Instrumente), und es ist völlig klar, daß eine solcher Reproduktionsversuch zwangsläufig schiefgehen muß bzw. hinter dem Original hinterherhinkt.
Aus diesem Grund ist ein solches elektronisches Instrument im Zuge des technischen Fortschritts bald wertlos, während ein gute "echtes" Instrument seinen Wert behält.
Eine alte Gola ist immer noch ein relativ unschlagbares Spitzen-Instrument (Manfred Leuchter spielt so ein "altes Ding" oder Gallianos Victoria ist auch aus den 60ern).
Aber es wird niemand unbedingt ein FR-2 spielen wollen, weil seine Nachfolger in vielen Punkten deutlich besser geworden sind.
Und wer es sich leisten kann/will, steht heute unter Umständen immer noch mit einem echten Klavier/Flügel, einem echten Rhodes/Wurlitzer, einem echten Hohner Clavinet oder einer echten Hammond auf der Bühne, das Alter ist höchstens für die Zuverlässigkeit (und evtl. Nebengeräusche
) ein Problem.
Es steht außer Frage, daß man auch ein elektronisches Akkordeon kreativ und musikalisch einsetzen kann (allein Klangbutter hat genügend Beweise geliefert), man kann es auch als "Schnittstelle" zum Musiker sehen und allerlei externe Tonerzeuger ansteuern. Damit meine ich jetzt nicht die vorgefertigten speziellen "Alleinunterhalter-Expander", die auch nur so gut es geht "echte" Instrumente reproduzieren, sondern auch Synthesizer und diverses anderes Gerät mit eingenständigen Klängen.
In vielen Fällen klingt so eine elektronische "Instrumente-Imitation" über kurz oder lang zwangsläufig wie gewollt und nicht gekonnt bis hin zu unerträglich (Stichwort: Hohner Electravox
) und ist nur noch als Elektroschrott zu betrachten, während ein gutes Original seinen Wert behält oder gar zu einem besonders begehrten Objekt wird.
Der so unvermeidliche Preisverfall bei
elektronischen Instrumenten ist also damit verbunden, daß sie ihren Nachfolgern in der Regel nicht das Wasser reichen können und fast schon abgemeldet sind, sobald ihr Nachfolger auf den Markt kommt.
Diesen Preisvorteil beim FR-2 kann man nutzen, wenn man die Nachteile gegenüber dem FR-8x in Kauf nimmt und sich auch der Vor- und Nachteile gegenüber akustischen Instrumenten bewußt ist.
Viele Grüße
Torsten