Cmaj7 in Eb Dur?

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Ich sitze grade an einer Hausarbeit(stufenanalyse) und habe ein paar Probleme bei folgenden Akkorden ( tonart is eb dur)

Cmaj7(9)
Am7(b5)
Ab/Bb

der letzte Takt besteht aus Db7 und Ebmaj7
Db7 müsste doch die subV/VI sein bezieht sich aber nich auf die VI sondern die I ? Wieso weshalb warum?

Danke fürs lesen, Hilfe wäre toll!
 
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der letzte Takt besteht aus Db7 und Ebmaj7
Db7 müsste doch die subV/VI sein bezieht sich aber nich auf die VI sondern die I ? Wieso weshalb warum?
Hallo,

Db7 in Eb Dur kann 2 Funktionen haben. Entscheidend dabei ist die Dauer des Akkordes und die Richtung seiner Auflösung.
1.) Ist er von kurzer Dauer und löst sich Halbtonweise nach unten in die VI Stufe auf, so nennt man ihn subV7/VIm7. Er gilt dann als Tritonusstellvertreter von G7. Seine Chordscale ist dann MM4.
2.) Ist er von etwas längerer Dauer und löst sich ganztonweise nach oben in die Tonika auf, handelt es sich um einen modalen Austauschakkord aus dem gleichnamigen Aeolisch. Db7 ist also in diesem Moment die bVII7 Stufe aus Eb Aeolisch. Die original Chordscale wäre Mixolydisch. Da der Akkord aber im Dur Kontext steht, nimmt er MM4. Im Unterschied zu Aeolisch beinnhaltet Db MM4 die Durterz der Grundtonart Eb Dur.
 
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Ok, also ist echt nicht die SubV/VI, da es sich nicht in die VI Stufe Cm7 auflöst?
Was mich verwirrt, ist die Tatsache, dass es ja ansich der gleiche Akkord ist wie die bVII7 aus MI(aeolisch). Jeweils Db7, oder irre ich mich?
Und wie kommt nun Cmaj7(9) in Eb-Dur?
 
Ok, also ist echt nicht die SubV/VI, da es sich nicht in die VI Stufe Cm7 auflöst?
Was mich verwirrt, ist die Tatsache, dass es ja ansich der gleiche Akkord ist wie die bVII7 aus MI(aeolisch). Jeweils Db7, oder irre ich mich?
Genau das habe ich versucht Dir zu erklären. Es sind 2 verschiedene Funktionen für ein und denselben Akkord.
Und wie kommt nun Cmaj7(9) in Eb-Dur?
Und wie soll ich Dir das bitteschön erklären, wenn Du Dich in Rätsel hüllst. Bitte poste die komplette Aufgabe. So etwas kann man nur aus dem Zusammenhang heraus analysieren. Bitte Taktschema vollständig aufschreiben!
 
Genau das habe ich versucht Dir zu erklären. Es sind 2 verschiedene Funktionen für ein und denselben Akkord.

Und wie soll ich Dir das bitteschön erklären, wenn Du Dich in Rätsel hüllst. Bitte poste die komplette Aufgabe. So etwas kann man nur aus dem Zusammenhang heraus analysieren. Bitte Taktschema vollständig aufschreiben!
Sorry, das habe ich außer acht gelassen.
Der Cmaj7(9) kommt in folgendem Kontext vor -

Abm7 Db7(9) | Cmaj7(9) | Bbm7. A7#11. |

Anschließend habe ich noch das Problem bei Am7b5 in folgendem Kontext -


Abmaj7. Am7b5. |. Ab/Db. Abm7 |
 
Sorry, das habe ich außer acht gelassen.
Der Cmaj7(9) kommt in folgendem Kontext vor -

Abm7 Db7(9) | Cmaj7(9) | Bbm7. A7#11. |

Ich kann nicht glauben dass
Abm7 Db7(9) | Cmaj7(9) | Bbm7. A7#11. |
die komplette Aufgabe ist.

In Deinem Eingangspost schreibst Du " tonart is eb dur"
Wo ist denn bei Deinem 3 taktigen Beispiel Eb Dur? Das geht doch nach dem A7#11 noch weiter!

In Deinem Eingangspost schreibst Du weiterhin:
Am7(b5)
Ab/Bb
"

Jetzt schreibst Du:
Am7b5. |. Ab/Db.

Wenn Du nicht gewillt bist die ganze Aufgabe vollständig und korrekt zu posten, kann ich Dir leider nicht helfen. Sorry!
 
Wenn Du nicht gewillt bist die ganze Aufgabe vollständig und korrekt zu posten, kann ich Dir leider nicht helfen. Sorry!


Cudo II, nochmal sorry für die Rätsel die ich hier anscheinend schüre, war mir dessen wirklich nicht bewusst, ich dachte 2 Takte würden reichen.
Umso dankbarer bin ich dir, dass du trotzdem versuchst mir zu helfen!

Also wie gesagt, Aufgabe ist eine stufenharmonische Analyse - die / - sollen Taktstriche darstellen
Ich schreibe mal jeweils unter eine Zeile meine Analyse, die stellen, die ich nicht weiß, versehe ich mit Fragezeichen.

/ Edim7 / Ebmaj7 / Abmaj7 / Dm7b5 / Gm7(11)-G7b9) /
#IIdim7/ I / IV / VII / III - V/VI /

/ Cm7 - C7b13 / Fm7(9) / Bb7(13) - E7#9 / Ebmaj7(9) - Fdim7 /
VI - V/II / II / V - subV/I / I - #III dim7 /

/ Gbmaj7 / Abm7 - Db7(9) / Cmaj7(9) / Bbm7 - A7#11 /
bIII(MI AOL) / IVm7(MI AOL)- subV/VI / ?????? / Vm7(MI AOL)- sub V/IV /

/ Abmaj7 / Am7(b5) / Ab/Bb / Abm7 - Db7 / Ebmaj7 /
IV / ????? / ????? / IVm7(MI AOL)- bVII(MI AOL) / I /

ich hoffe das damit hab ich jetzt alle Infos für eine Antwort geliefert! Vielen Dank schonmal!
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie Du sagtest ist das eine Hausarbeit. Ich gehe daher davon aus, dass es eine "konventionelle" Akkordfortschreitung sein soll.
Als ich dich bat die ganze Aufgabe vollständig und korrekt aufzuschreiben, meinte ich natürlich auch die Form des Stückes zu erfassen.
Hier habe ich Dir mal Deine Changes in Form aufgeschrieben:

hausarbeit.jpg


Es gibt ein paar Stellen die absolut keinen Sinn machen.
Takt 1 beginnt mit einem o7 Akkord der sich falsch auflöst. Kannst Du das bitte nochmal überprüfen.

Der Fo7 in Takt 8 geht nirgendwohin. Der ist einfach falsch. Bitte überprüfen.

In Takt 6 und 7 stimmt der Harmonische Rhythmus nicht.

Takt 9 und Takt 18. Die Tonika fällt auf einen geraden Takt. Das kommt nur sehr selten vor.

Und vieles mehr.


Bitte überprüfe mein Sheet genau auf die Dauer der einzelnen Akkorde und die zwei o7 Akkorde die komplett daneben sind.
 
Ich hab dir meinen sheet mal abfotografiert ( ich weiß hätt ich auch gleich machen können ) aber auf die idee bin ich grad erstgekommen als ich deinen gesehn hab :engel:

der Edim7 im ersten Takt ist glaub ich eine Art Auftakt

Beim zweiten Fdim7 ist mir ein Fehler unterlaufem Gbmaj7 statt G..

Die anderen beiden Punkte, die du genannt hast, versteh ich leider nicht..
 

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Ja, schade. dass Du das nicht gleich gemacht hast.
Aus dem Auftakt o7 Akkord werde ich nicht schlau. Ich habe das so noch nie gesehen.
Der Rest ist nun klar. Du hattest einige Fehler in deinen Aufzeichnungen wie bereits vermutete.
Hier meine Analyse:

hausarbeit 001.jpg
 
Hallo -

sorry, dass ich dazwischengrätsche, aber ich würde - als jemand, der noch nie "Stufenanalyse" gemacht hat - gern die Frage nach dem Wesen der Aufgabe stellen; dann erklären, wieso der originale Antwortversuch von "hilf mich" "danebenging", und wieso CUDO IIs Antwort tatsächlich teils mit dem zusammenpasst, was ich mir zusammengereimt habe, teils aber nicht. Ich hoffe, dadurch dem Originalfrager auch zu helfen - wenn ich mehr verwirre, bitte ich vorab schon um Entschuldigung.

Also:
a) Man könnte meinen, dass man aus dem Wissen, dass das Stück in Eb ist, einfach für jeden Basston zählen muss, wie weit er von Eb weg ist, diese römische Zahl hinschreiben (mit ein paar "Verzierungen", die man aber praktisch von den Akkordsymbolen abschreiben kann), und dann ist man fertig. Der erste Lösungsversuch von "hilf mich" sieht so aus (wenn ich mich nicht verschaut habe - vielleicht ist mehr dahinter). Aber: Das wäre keine Analyse, sondern maximal ein Umschreiben in eine andere Notation.

b) Der Witz ist doch ein anderer: Nämlich dass man sich (1) die "tonalen Zentren" im Stück sucht, also die "Toniken"; (2) diese dann mit I bezeichnet; (3) dann feststellt, welche Akkorde sich auf welche Tonika beziehen; und (4) sie dann schlussendlich mit einer Stufe relativ zu der "zuhörigen Tonika" versieht.
Deshalb ist bei CUDO II der erste Akkord der dritten Zeile ein I (ma7, aber das ist nur "Beiwerk"): Wir sind hier in Gb-Dur (wie im Takt davor in Klammern festgestellt), und daher ist das die I und nicht eine bIII.

Erste "Erkenntnis": Es führt also vor der Analyse kein Weg dran vorbei, sich das Stück oft anzuhören/sich vorzuspielen und dabei diese tonalen Zentren zu finden. Sorry, dass ich diese Trivialität hinschreibe - aber vielleicht ist das für manche nicht ganz so trivial: Denn dieses "finden" enthält ein "Entscheiden" = ich muss, mit meinem Wissen und Gespür für Musik, sagen, dass hier ein tonales Zentrum ist. Wie mache ich das? Weiß ich nicht - das ist eben ("analytische") Musikalität.

Wegen dieses (einerseits standardisierten, aber andererseits doch persönlichen) Entscheidens gibt es aber nun "Streitfälle": So höre ich z.B. den Abschnitt von Takt 3 (Auftakt nicht gezählt!), also dem Dm7 bis Takt 5 als eine Cm-Strecke, daher wäre bei mir z.B. auch der erste Takt der zweiten Zeile ein I (von mir aus m, weil Moll; und 7 als "Beiwerk") <-- ich lasse mir aber gern erklären, wieso das nach irgendeiner Regel falsch ist (das tonale Zentrum c-moll höre ich hier aber trotzdem - das lass ich mir nicht wegnehmen!).

Zweite Erkenntnis also: Die Stufenanalyse ist nicht eindeutig (dasselbe könnte ich nun auch für die Funktionsanalyse hinschreiben, aber ich will nicth abschweifen).

Problematisch können nun noch Akkorde "dazwischen" sein: Denn der Wechsel des tonalen Zentrums passiert nicht eindeutig an einer Stelle, sondern über einen oder mehrere Akkorde "verschmiert". Und aus Sicht des Zuhörers i.d.R. später (erst, wenn das Ziel erreicht ist - oder kurz vorher in Kadenzen und anderen "bekannten Mustern" - weiß er das tonale Zentrum) als aus Sicht des Komponisten und Aufführenden (der mit jedem Akkord schon "hinzielt" auf das nächste Zentrum, auch wenn es noch weit weg ist). Daher:

Dritte Erkenntnis: Diese Zwischenakkorde kann man "von hinten her" (von einem Ziel her=Komponistensicht) bezeichnen oder "von vorne her" (von dem bisher Gehörten=Zuhörersicht) - auch dafür muss man sich, mit irgendwelchen Gründen (und sei's nur, dass man die eine der beiden Sichten bevorzugt), entscheiden.

Macht das Sinn, was ich schreibe? @hilf mich: Wenn ich hier in Deinem Thread noch mehr verwirrt habe, dann bitt ich schon vorab um Entschuldigung - aber vielleicht hilft diese "Meta-Analyse" Dir oder sonstwem ja ein bisschen ...

H.M.

// Edit: Zwei Ergänzungen:
Um's konkreter zu machen: Meine Toniken wären:
  • Takt 1 und 2 (Auftakt nicht gezählt): Eb
  • Takt 3-5: Cm
  • Takt 6-8: Eb
  • Takt 9-10: Gb
  • Takt 11: "schwebend" - unklar; würde ich noch auf Gb beziehen
  • Takt 12-13: Ab
  • Takt 14-17: Eb
Mit diesen Entscheidungen könnte ich die Stufen nun nach CUDOs Notation schnell hinschreiben.

Und der Auftakt: Das ist "halt ein chromatisch einschleifender Auftakt" - hat sich halt der Erfinder so gedacht. Ich glaube, das gibt es doch ganz schön häufig - einige Gospel- und Jazz-Chorstücke fangen so an, weil's "einiges hermacht" (ich müsste jetzt aber konkrete suchen gehen ...).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo hmmueller,
Takt 3-5: Cm und Takt 12-13: Ab, das sind Kadenzen hin zu Sekundärdominanten.
Sekundärdominanten sind Dominanten die sich quintweise in einen diatonischen Akkord auflösen und sie sind von daher sehr tonartnah. Sie werden deswegen auf die Tonart bezogen.
Takt 10-11 ist eindeutig ein neues tonales Zentrum. Es ist zwar außergewöhnlich kurz, aber es ist eins.

hmmueller, ich habe in den letzten Jahren etwas über 1600 Jazz-Standards leadsheet-mäßig nieder geschrieben und mir ist
darunter kein einziger Standard mit dieser Auftakt-Situation (o7 Akkord) vorgekommen. Bitte sende mir Beispiele. Ich wäre Dir sehr dankbar dafür.


PS
Stufenanalyse steht für mich in keinster Weise im Wiederspruch zur Funktionsanalyse. Beide ergänzen sich wunderbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo CUDO II,

Ich "lass Dir" Deine Analyse, meine aber zweierlei:
  • die "Kadenzen zu Sekundärdominanten": für mich (der ich schon ziemlich gut Akkorde und tonale Zentren hören kann) sind das keine "meinem inneren Strukturgehör" bekannten Kadenzen, deshalb kommt sowas wie das "tonale Zentrum" Cm zustande. Da aber das Hören von Kadenzformen (a) immer erlernt ist (d.h., man kann eine Kadenzform nicht kennen und sie daher nicht hören) und (b) aus Zuhörersicht immer "unklar" ist, ob die Kadenzform auch so abgeschlossen wird, gibt es eben solches "vorläufiges Hören eines tonalen Zentrums", das sich dann im Nachhinein als Teil einer Kadenz herausstellen kann.
  • "Takt 10-11 ist eindeutig ein neues tonales Zentrum. Es ist zwar außergewöhnlich kurz, aber es ist eins." - nämlich jenes, das Du mit (C) bezeichnet hast. Mein Zuhören geht hier einen anderen Weg. Nehmen wir an, das Stück würde Gb noch ein wenig mehr bestätigen wollen, nämlich so
Es2.png

dann wäre das eine vollkommen normale II-V-I-Kadenz in Gb - und daher ändert sich für mich aus Zuhörersicht das tonale Zentrum erst im Takt 11, und dort auch eher überraschend (daher diese Bemerkung mit dem "schwankend").

(Mein Gegenargument gegen meine Argumente wäre, dass die Zuhörersicht nicht a priori bevorzugt für eine Analyse ist, sondern dass man interessante Strukturen erkennen kann, indem man sich vom zeitlichen Ablauf des Stückes löst. Aber eine Diskussion auf dieser Ebene wäre jetzt eine Meta-Meta-Diskussion, die ich als absoluter Nicht-Wissenschaftler in diesem Gebiet sicher nicht sinnvoll bestreiten könnte ... und die Anzahl meiner Akkordanalysen liegt auch eher in der Gegend von 16 als von 1600!).


Zu dem Vorhalt: Ich fürchte, dass ich einige Arrangements gehört haben, die mit einer Tritonussubstitution beginnen und die sich deshalb von der Basslinie und von der "gefühlten Schrägheit" her so anhören wie der Eo hier; und dass ich das deshalb für ein mir bekanntes Schema halte, woran ich aber jetzt zu zweifeln beginne. Als Noten geschrieben:
Trit.png

Hier steht eine normale Kadenz mit Tritonussubstitution. Farbig steht neben dem Tritonusakkord der fragliche Auftaktakkord, zum Vergleich als Alteration notiert: Das fes ist gleich; und das hohe des leitet zu der charakteristischen ma7 im Eb, wie bei der "normalen Tritonussubstitution" das d zur Oktav leiten würde; der Rest ist zusammen mit der obersten Stimme verschoben. Und deshalb, meine ich, hört(e) sich das für mich(!) nach einer Variante der "vertrauten Tritonussubstitution" an. Wenn ich aber jetzt auf dem Klavier die beiden Varianten vergleiche, bezweifle ich die von mir behauptete Verwandtheit auch bei meinem eigenen Hören doch. Ich suche trotzdem in meinen Chornoten, ob ich ein Stück finde, wo ich dieses "Vertrautheitsgefühl" mit diesem verminderten Auftaktakkord hatte ...

Grüße
H.M.

PS. Stufen- und Funktionsanalyse sind auch für mich zwei Methoden, die sich "nichts wegnehmen" (nur bin ich in der Stufenanalyse gar nicht bewandert, in der Funktionsanalyse wenigstens ein kleines bisschen).
 
  • die "Kadenzen zu Sekundärdominanten": für mich (der ich schon ziemlich gut Akkorde und tonale Zentren hören kann) sind das keine "meinem inneren Strukturgehör" bekannten Kadenzen, deshalb kommt sowas wie das "tonale Zentrum" Cm zustande.
Ein neues tonales Zentrum wird in der Regel durch erneutes abkadenzieren bestätigt. Bei den Sekundärdominanten in obigem Stück ist das nicht der Fall, denn sie werden sofort wieder zurück in die Tonart geführt.
  • Sekundärdominanten sind tonartbezogene Akkorde.
...dann wäre das eine vollkommen normale II-V-I-Kadenz in Gb - und daher ändert sich für mich aus Zuhörersicht das tonale Zentrum erst im Takt 11, und dort auch eher überraschend (daher diese Bemerkung mit dem "schwankend").
Da hast Du natürlich Recht, aber ->

(Mein Gegenargument gegen meine Argumente wäre, dass die Zuhörersicht nicht a priori bevorzugt für eine Analyse ist,
genauso ist es. Die Analyse kann und muss harmonischen Kontext auch rückwirkend aufzeigen. Dafür ist sie ja schließlich da. Es würde weniger Sinn machen Takt 10 als IIm7 V7 in Gb Dur zu sehen, als vielmehr vorausschauen als Tritonus-Substitut von C Dur.






Zu dem Vorhalt: Ich fürchte, dass ich einige Arrangements gehört haben, die mit einer Tritonussubstitution beginnen und die sich deshalb von der Basslinie und von der "gefühlten Schrägheit" her so anhören wie der Eo hier; und dass ich das deshalb für ein mir bekanntes Schema halte, woran ich aber jetzt zu zweifeln beginne. Als Noten geschrieben:
Trit.png

Hier steht eine normale Kadenz mit Tritonussubstitution. Farbig steht neben dem Tritonusakkord der fragliche Auftaktakkord, zum Vergleich als Alteration notiert: Das fes ist gleich; und das hohe des leitet zu der charakteristischen ma7 im Eb, wie bei der "normalen Tritonussubstitution" das d zur Oktav leiten würde; der Rest ist zusammen mit der obersten Stimme verschoben. Und deshalb, meine ich, hört(e) sich das für mich(!) nach einer Variante der "vertrauten Tritonussubstitution" an. Wenn ich aber jetzt auf dem Klavier die beiden Varianten vergleiche, bezweifle ich die von mir behauptete Verwandtheit auch bei meinem eigenen Hören doch. Ich suche trotzdem in meinen Chornoten, ob ich ein Stück finde, wo ich dieses "Vertrautheitsgefühl" mit diesem verminderten Auftaktakkord hatte ...
.
Du hörst das schon richtig. Eo7 und subV7/I, also Fb7, haben absolut nichts miteinander zu tun.
o7 Akkorde die sich halbtonweise nach unten auflösen kommen eigentlich nur als bIIIo7 und eventuell als bVIo7 in der gängigen Literatur vor, wobei mir keine Beispiele von bVIo7 bekannt sind.
 
Hallo CUDO II,

Ändert sich eigentlich was an Deinem Erstaunen über diesen ersten Akkord, wenn man ihn als Bb°/E notieren würde, also einen "ganz normalen, allerdings etwas verbogenen Akkord der 5.Stufe" (das Schöne an den verm. Septakkorden ist ja, dass sie so symmetrisch sind, dass man jeden ihrer Töne "nach unten drehen" kann ..). In enger Lage wär das dann einfach

Trit2b.png

(nur dass es im Original statt mit der sixte ajoute c mit der maj7 d weitergeht).

Ich meine nämlich jetzt, mein "Vertrautheitsgefühl" (meine Nicht-so-wie-bei-Dir-Überraschung) kommt einfach von dem Bb - das hier nur zufällig nicht im Bass steht, das ich aber sofort mit der linken Hand "trivialisierenderweise" anschlagen würde, und dann wär das ganze nichts als eine Variante von V-I ...

H.M.

// Edit: e --> fes, um die runterschreitende Terz "d-f" (nein, des-fes) --> es-c klar zu machen ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir persönlich fällt es auch sehr schwer, den Edim7 irgendwie harmonisch sinnvoll zu hören ...
Um es als V irgendwie zu deuten, fehlt mir Terz und/oder Septime ...
Überhaupt wirkt das ganze Stück auf mich harmonisch recht "sprunghaft" und wenig stabil ...

Thomas
 
Hallo CUDO II,

Ändert sich eigentlich was an Deinem Erstaunen über diesen ersten Akkord, wenn man ihn als Bb°/E notieren würde, also einen "ganz normalen, allerdings etwas verbogenen Akkord der 5.Stufe" (das Schöne an den verm. Septakkorden ist ja, dass sie so symmetrisch sind, dass man jeden ihrer Töne "nach unten drehen" kann ..). In enger Lage wär das dann einfach

Trit2b.png

(nur dass es im Original statt mit der sixte ajoute c mit der maj7 d weitergeht).

Ich meine nämlich jetzt, mein "Vertrautheitsgefühl" (meine Nicht-so-wie-bei-Dir-Überraschung) kommt einfach von dem Bb - das hier nur zufällig nicht im Bass steht, das ich aber sofort mit der linken Hand "trivialisierenderweise" anschlagen würde, und dann wär das ganze nichts als eine Variante von V-I ...

H.M.

// Edit: e --> fes, um die runterschreitende Terz "d-f" (nein, des-fes) --> es-c klar zu machen ...

Wenn Du Eb6 (=Cm7) als Ziel nimmst, klingt es deswegen vertrauter da das ganze dann nach Bb Dur gedeutet werden kann und zwar so:

Dbo7 | Cm7 F7 | BbMA7 |

Hier hat der o7 Akkord, enharmonisch umgedeutet,
die Funktion der bIIIo7 Stufe in Bb Dur.

Ich muss Turko unbedingt Recht geben wenn er sagt, das ganze Stück wirkt auf mich harmonisch recht "sprunghaft" und wenig stabil ...
 
Wenn Du Eb6 (=Cm7) als Ziel nimmst, klingt es deswegen vertrauter da das ganze dann nach Bb Dur gedeutet werden kann und zwar so: ...
Ah - das klingt vernünftig - danke für Darstellung.

Und dem ....
Ich muss Turko unbedingt Recht geben wenn er sagt, das ganze Stück wirkt auf mich harmonisch recht "sprunghaft" und wenig stabil ...
... schließe ich mich an - ich habe es an die 10mal vorsichtig durchgespielt, bis ich mich für "meine" tonalen Zentren entschieden habe ...

H.M.
 
In Takt 6 und 7 stimmt der Harmonische Rhythmus nicht.

Warum stimmt der harmonische Rhythmus nicht? Ist doch vorausgehend Akk auf C (Zwischendom.), dann Quintfall auf Fm, dann nochmaliger Quintfall auf B(b) ....

P.S. Der einleitende Akkord E°7 (Takt 1) steht auf funktional-tonikaler Stufe, ist ein T7b9 mit gestr. Grundton, und steht für die tonikalen Grundtöne c - es - fis(ges) - a (man suche sich den passenden raus...)
 
Warum stimmt der harmonische Rhythmus nicht? Ist doch vorausgehend Akk auf C (Zwischendom.), dann Quintfall auf Fm, dann nochmaliger Quintfall auf B(b) ....
Hallo,
hier der harmonische Rhythmus beginnend ab Takt 5 wäre:

| stabil | instabil | weniger stabil | instabil|

Fm7 hat Subdominantfunktion, Bb7 Dominantfunktion und EbMA7 Tonikafunktion.

In der Regel fällt die Subdominante auf einen relativ stabileren Takt als die darauffolgende Dominante.
Weiterhin fällt in der Regel die Dominante auf einen relativ instabileren Takt als die darauffolgende Tonika. Somit stimmt der Harmonische Rhythmus in besagten Takten nicht.



.S. Der einleitende Akkord E°7 (Takt 1) steht auf funktional-tonikaler Stufe
Das musst Du mir näher erklären. Wie kann es sein, dass Du die #I, bzw. bII Stufe als tonikal bezeichnest.

...
ist ein T7b9 mit gestr. Grundton...
Ich konnte den Begriff "gestr. Grundton" (wahrscheinlich "gestrichen") leider nicht ergoogeln. Bitte um Erklärung. Danke.

und steht für die tonikalen Grundtöne c - es - fis(ges) - a (man suche sich den passenden raus...)
Wieso "tonikal"? Ich habe noch nie einen tonischen Akkord gesehen der einen Tritonus in seiner Struktur erhält.
Wenn Du natürlich meinst alle 4 Akkordtöne von einem o7 Akkord können Grundton sein, dann ist das natürlich etwas anderes! Das hat aber nichts mit "tonikal" zu tun.
 
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