mr.coleslaw
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Und wieder mal gelüstete es mich nach einer Strat mit H-S-S Bestückung, nachdem ich vor 2 Jahren meine Fender CS Jason Smith Masterbuild wieder verkauft hatte, da mir auf Dauer das Floyd Rose und der damit verbundene Steg nicht behagten.
Also, wieder mal bei den bekannten 4 großen T, SM, MS und MP ins Netz geschaut, dann auch bei den kleineren mal rumgeguckt, aber so richtig machte mich da nichts an was ich nicht schon in den Fingern gehabt hätte.
Irgendwann erinnerte ich mich dann an ein ESP 400 Modell, das ich mal besaß und das die Männer von Metallica ja auch eher die ESP Spieler sind, was ja für die Marke spricht. Also, next way into the eBay und dort mal geschaut, was es so gibt und für das ich mich erwärmen könnte. Und, siehe da, aus dem Jahr 2007 gab es dann ein Stratmodell mit der Bezeichnung GL (für George Lynch, das ist der von DOKKEN bzw. Lynch Mob), die eigentlich all das hatte, was mir so vorschwebte, also gerelicter Erlenkorpus, maple neck/board, single coils in der Mitte und am Hals, einen Humbucker (Pearly Gates von Seymour Duncan) an der Bridge und vor allem ein Vintage Tremolo. Das 56 steht hier für die Stratmodelle aus dem Jahr 1956, an die dieses Modell angelehnt wurde.
Mir gelang es dann, diese ehemals in D ca. 2.300 € teure Gitarre für umgerechnet 1.200 € zu ersteigern, d.h. bis ich sie im Haus hatte lag der Preis bei ca. 1.550 € inkl. Fracht, Zoll und Einfuhrumsatzsteuer.
Bedingt durch die Weihnachtszeit dauerte es von Kauf bis zur Lieferung ca. 4 Wochen, wobei die ESP knapp 3 Wochen beim Zoll in Frankfurt verbrachte.
Nachdem ich sie ausgepackt, die Saiten wieder gespannt und dem Hals etwas Zeit gegönnt hatte, sich wieder an die Saitenspannung zu gewöhnen, fiel als erstes das geringe Gewicht (um die 3 kg) und der doch sehr "schnelle" Hals auf der es zulies, die Saiten so flach einzustellen, das nichts schnarrte, aber Bendings in den Lagen ab 12.Bund schon tonal schwierig waren. Hieraus resultierend wurden als erstes Einstellarbeiten vorgenommen, d.h. die Saitenböckchen etwas höher geschraubt wonach auch Bendings problemlos liefen und es immer noch flach genug war.
Das Vintagetremolo arbeitet verstimmungsfrei, wobei auch die Sperzel locking tuner einen grossen Anteil haben. Beim Bodyfinish fällt auf, das es trotzt des abgeschrubbelten Aussehens eine glatte Oberfläche aufweist.
Vom Klang her ist sie charakteristisch Erlestrat mit Mapleneck, die Single Coils gefallen mir persönlich sehr gut und sind mit 6.5 kOhm Gleichstromwiderstand auch eher kräftig ausgelegt. Der Pearly Gates HB ist leicht overwound und passt sowohl tonal wie als auch von der Lautstärke her sehr gut zu den beiden Einspulern wobei der Klang eher mittenbetont ist und etwas dass Bassfundament vermissen lässt, wie ich es von konstruktionsgleichen Strats mit einem etwas schwereren Korpus und dickerem Hals her kenne.
Die Verschaltung des 5-way switches ist klassisch, in der 2.Position wird dann der Humbucker gesplittet und die verbleibende Spule mit der Mittelspule parallel geschaltet, was einen schönen rockigen Ton ergibt. Das Tonpoti liegt auch hier klassich am nack und middle pickup an.
Die GL-56 ist alles in allem eine sehr gute und nicht so häufig bei uns anzutreffende Rockgitarre, die ich als gute Alternative zu anderen Modellen empfehlen kann.
- Eigenschaft
