Burstbucker oder 57 Classic auf LP Classic 1960?

  • Ersteller Stratspieler
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Der Mule ist schon ein klein wenig "heißer", als die anderen Kandidaten aus der Serie, der Stormy Monday ist ja der "schwächste" im Bunde. Trotzdem finde ich den Mule keinesfalls zu deftig. Auf jeden Fall bleibt er schön klar und liefert super Cleansounds, die auch etwas "perlig" sind.
Der Black Dog ist nochmal ein anderes Kaliber. Der hat schon eine ganze Menge Mitten und wird daher nicht jedem gefallen. Selbst für tiefergestimmte Metalsounds wird dieser PU gerne genommen.

Bei Bareknuckle sollte man auch beachten, dass sie nicht mit ihren PAF-Repliken bekannt geworden sind. Größere Berühmtheit hat die Firma mit "heißen" Pickups gemacht, die auch bei vollem Gain immer noch schön klar und transparent bleiben. BKP ist gerade in diesem Sektor auch sehr präsent.
Die Produktpalette ist dann nach und nach erweitert worden.
Ich glaube daher auch nicht, dass es bei Bareknuckle so genau darauf ankommt, einen PAF 1-zu-1 nachzubauen, der wirklich zu 100% historisch korrekt ist. Wenn man so etwas sucht, würde ich vielleicht woanders suchen. Aber der Klang und das Spielgefühl entscheidet.

Außerdem gab es damals ja sowieso nicht wirklich einheitliche Standards und ein Pickup klang anders, als der andere. Manche waren heißer, heller oder dunkler im Klang... Das sieht man z.B. ja auch an Billy Gibbons Pearly Gates-PUs, die ja nun auch einen ganz eigenen Charakter haben.
 
PS: Sehe erst jetzt, dass mein Beitrag mehrere Male gepostet wurde. Lag an Technik und war meinerseits keine Absicht. Bei Möglichkeit bitte löschen!
 
Also erst einmal nochmal vielen Dank an alle!

Klar - es ist eine relativ teure Gitarre und ich möchte nun nicht ausgerechnet an den Pickups sparen. Bei Singlecoils habe ich mit der Zeit "meine" mit dem entsprechenden Preisleistungsverhältnis durch diverse Versuche gefunden. Bei den Humbuckern bin ich noch ganz schön unsicher mangels eigener Tests.
 
Ich habe da noch eine Theorie. Sie ist wissenschaftlich nicht bewiesen und nur meine eigene Theorie, aber in der Praxis hat es bis jetzt immer sehr gut funktioniert: als Faustregel kannst Du sagen, dass die Pickups immer eine "Kategorie" besser sein sollten, als die Gitarre. Selbst viele hochwertige Gitarren der großen Firmen sind von haus aus oft mit mangelhaften Pickups ausgestattet, die die Gitarre runterziehen und nicht erlauben, ihre Fähigkeiten voll zu entfalten. Mit besseren Pickups kann man da schon sehr viel machen - allerdings nicht alles! Es macht z.B. wenig Sinn, in eine Squier PUs von Josephina Campos einzubauen, da solche Tonabnehmer den Unterschied zwischen einfacherer und hochwertiger Gitarre doch sehr tlich zeigen (ebenso z.B. sehr teure Kabel). Deshalb meine unwissenschaftliche Faustregel von der einen Kategorie.

Hier mal einige Erfahrungen, die ich selbst gemacht bzw. in meinem unmittlebaren Freundeskreis gesehen habe:

- Mexican Standard Strat mit Stock Pickups - Sound langweilig, farblos; Fender Texas Specials eingebaut - viel besserer Sound, Gitarre klang lebhafter und durch die vielen Mitten vor allem im Crunch/Overdrive bereich durchsetzungsfähiger.

- SRV Signature Strat mit Texas Specials (Stock) - Sehr kräftiger "Powerhouse Strat" Sound, aber unsubtil und clean wenig interessant; Lindy Fralins eingebaut und die Sonne ging auf.

- Die erwähnte R8 VOS Les Paul - Nach Einbau der Bare Knuckles klang sie - wie schon beschrieben - viel besser.

- Custom Shop Strat mit den normalen Pickups - mit Pickups von Michael McConachie klang sie auch viel, viel besser.

Was ich Dir deswegen raten würde: lieber auf ein Effektpedal verzichten oder eins verkaufen und das Geld in Pickups investieren. Du hast eine sehr schöne Gitarre, sie verdient es!
 
neben Chevchelios Thread findet man in den US-Foren ein paar Threads, in denen einige Ihre persönlichen Rankings von jeweils 5 Pafs abgeben. Damit ist man schon schwer angefixt aber auch tw. überfordert.
Der Erwerb von solchen Boutiquern wie Lollar oder Wolftones für die Hauptgitarre ist gar nicht so risikobehaftet, denn die gehen i. d. R. auch wieder für 70% des KPs in den Markt bzw. Du kannst bei Nichtgefallen die Wickler darauf ansprechen, was Du geändert haben möchtest.
Meine haben damals fast 400.-€ gekostet, der Unterschied zu den Rockingern oder Tonerider ist mir damals als wesentlich vorgekommen, sogar zu den Antiquities habe ich da einen deutlichen Unterschied gehört, da ich aber auch mit meiner Backupgitarre den Zielsound weitestgehend erreiche und das nicht mehr Kopfhörer analysiere, relativiert sich das mit zunehmender Zeit. Trotzdem würde ich es wahrscheinlich wieder machen. Diese Boutiquer haben neben dem Quäntchen mehr feinen Sound auch einen gewissen Selbstbefriedigungsfaktor. Die 36th hatte ich damals auch auf dem Schirm, war mir aber zu unsicher, weil es hieß, die würden stark den Charakter des Holzes wiedergeben und da hab ich meiner Basis nicht so sehr vertraut.
 
Mal abgesehen davon, das die eingebauten Keramikpickups zur Charaktersitik der Klampfe passen, empfehle ich dir das Slash Signature Set von Seymour Duncan.
Es klingt wärmer als die Burstbucker (also Richtung 57 Set) hat aber die bessere Saitentrennung.

Und wenn du richtig viel Geld ausgeben willst dann kauf die das neue 62 Set von Andreas Kloppmann (das habe ich eingebaut), was besseres gibts m.A. nach nicht.
 
Ich bin gedanklich noch etwas am Abwägen.

Sagt mal, wenn ich P94 oder ähnliche aka Singlecoils einbauen würde, dann gibt das ja sinnigerweise auch neben den erhöhten Einstreuungen einen anderen Klang.

Bräuchte man dann wg. möglicherweise geringerer DC-Widerstände auch andere Potis (vermutlich die mit 250 KOhm)?
 
Das ist auch etwas Geschmackssache, wie ich finde. P90s sind ja meist etwas voller und "dunkler" als z.B. Strat-Singlecoils. Ich würde es erst einmal mit 500k-Potis probieren.
Generell sagt man ja immer, 250K für Singlecoils und 500K für Humbucker. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass man das nicht zu genau nehmen sollte. Gerade etwas wärmere Singlecoils vertragen sich sehr gut mit etwas höheren Werten. Bei einem sehr hellen Singlecoil wie z.B. dem Seymour Duncan SSL-1 würde ich davon Abstand nehmen, aber bei Modellen wie z.B. dem SSL-3 oder einem DiMarzio SDS-1 sind 250K für gewisse Dinge schon mal etwas dumpf.
Ich weiß nicht, welche Potis in der Les Paul verbaut sind, aber Gibson nimmt ja gerne mal 300K-Volumepotis für Humbucker. Vielleicht ist das ja genau der richtige Zwischenwert?
Bei der Les Paul hat man ja auch den Komfort, für jeden PU die geeigneten Potis und Kondensatoren zu verwenden.

Eine gute Kombination ist auch ein Steg-HB zusammen mit einem P90 am Hals. Nicht jeder mag den Klang von Halshumbuckern. Ich musste mich damals auch erst etwas darauf einstellen, bis ich das richtige Setup gefunden habe.

Die Idee mit den Alnico II Pro-Pickups ist vielleicht auch nicht schlecht. Ich kenne nur den APH-1 als Halsmodell und das auch nur in einer Strat hinter dem 24. Bund, aber der HB liefert wirklich tolle Cleansounds. In einer Les Paul wird er noch eine ganze Ecke cremiger und dicker klingen. Die Slash-Modelle (APH-2) sind etwas heißer und mittiger. Für cleane Sounds sind die APH-1 vielleicht etwas besser geeignet, da er nicht so viel Output hat. Der APH-1 ist im Prinzip ein SH-2 Jazz mit Alnico 2-Magnet. Der SH-2 ist im Vergleich dazu noch etwas klarer mit strafferen und betonteren Bässen. Der APH-1 ist loser im Bassbereich mit runderen Höhen, insgesamt ein wenig wärmer und cremiger.
 
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Hi,

bevor Du die PUs auswechselst: unbedingt mal das 50s Wiring ausprobieren, vielleicht auch mal in Kombination mit PIO-Kondensatoren. Ich hatte mal eine sehr abgeranzte Classic zum Generalüberholen da. Die hatte auch einen sehr schönen "Holzsound", und ich dachte "Die Keramik-HB in so ner Gitarre, ach nee...". Nach dem Umbau aufs 50s Wiring (sogar mit den alten Potis und Caps) bekam ich aber mit ein wenig Zurückdrehen beider Potis so schöne Low Gain- und Cleansounds raus, dass ich die auch bei einer eigenen Gitarre nicht mehr rausgeschmissen hätte. Und der Besitzer, der eigentlich '57 Classics reinbauen lassen wollte, hat die alten PUs dann doch lieber behalten, nachdem er sie so ausprobiert hatte.

Nicht jeder Keramik-PU muss harsch und unangenehm klingen, gerade ihr etwas aggressiver Charakter war hier vielleicht sogar das, was den großzügigen Einstellbereich für die Tonregler eröffnet hat. Muss nicht bei jeder Gitarre klappen, aber es kostet ja praktisch nix und ist immer einen Versuch wert.

Gruß, bagotrix
 
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Hm, gute Idee, das zuerst zu machen, bevor ich die Pickups tausche. Daran hab' ich noch gar nicht gedacht! :great:
 
ich habe in meiner "alten" traditional am hals den original classic 57 und am steg den häussel vintage plus.

bin super zufrieden. der original classic 57+ am steg von gibson war mir zu scharf und zu leblos.
 
Neben dem Wiring kannst Du ggf. auch mit der Hardware die entsprechende Klangveraenderung erziehlen.
 
Unbedingt - gegenüber der Gibson-Hardware gibts doch deutlich besseres. Auch das ist allerdings etwas, das ich aus heutiger Sicht vorzugsweise vor dem Austausch der PUs erledigen würde.

Dinge wie Alu-Stoptails und Locking-Hardware, oder wie in meinem Fall eine gefräste Messing-TOM ändern den Grundton oft recht deutlich. Im Nachhinein hätte ich mir so manche PU-Tauschaktion sparen können. Auch wenn die WerksPUs meiner Studio wohl immer noch nicht zu meinen Vorstellungen passen würden, habe ich rückblickend versucht, über die PUs Defizite zu beseitigen, die man so nicht ausräumen kann (Attack, Sustain, Breitbandigkeit).

Stand heute würde ich sagen: mit PUs kann man den Sound der Gitarre dem eigenen Geschmack anpassen, aber im eigentlichen Sinne verbessern kann man sie mit der richtigen Hardware. Ich bin überzeugt, dass die durch letzteres erzielten Veränderungen an meiner Paula so ziemlich jeder Gitarrist als positiv ansehen würde, unabhängig ob er PAFs oder EMGs mag.

Meine Kombination ist inzwischen: ABM Messing-TOM (Nashville-Ausführung, aber mit neuen Buchsen, Stehbolzen und Einschlaghülsen und Kontermutter) und ein Alu-Stoptail. Die Bridge hat einen satteren, stabileren Ton mit mehr Saitentrennung gebracht, das Alu mehr Transparenz und Obertöne. Beides hat die Bässe definierter und knackiger (nicht dünner!) gemacht. Der letzte Schritt kam dann dieser Tage, da habe ich das Tailpiece fixiert mit dem Faber Tone-Lock Kit. Auch das hat nochmal eine Schippe draufgelegt in Sachen Sustain und Druck. Mit der ursprünglichen Hardware hat die Gitte immer etwas "geplärrt", das ist jetzt ganz weg.

Gruß, bagotrix
 
Männer,

das alles sind Anregungen ohne Ende, über die ich nun getrost nachdenken kann!

Momentan hat mir ein zufällig über den Weg gelaufener JTM45 finanziell erst einmal alle Gibson-Umbau-Überlegungen - sagen wir mal - zeitlich etwas verschoben. :)

Wundert Euch also nicht, wenn ich mich hier jetzt nicht weiter ausschweifend äußere, habt selbstverständlich an dieser Stelle ganz lieben Dank!
 
Soderle, nachdem ich letzte Woche ein ähnliches Projekt abgeschlossen habe, kann ich Dir auch die Kombi Classic 57 am Neck und Burstbucker Pro an der Bridge empfehlen.
Passen sehr gut zusammen und klingen einfach genial, wobei der Burstbucker Pro nicht so heiß brüllt wie z.B. ein 498T aber sehr schön singt.

cheers
gmc
 
Moin zusammen,

so, ich habe ein günstiges Angebot gebrauchter 57' Classic bekommen. Werde sie bei Gelegenheit ebenso wie das 50s Wiring einbauen und dann berichten.

CU MM
 
So, die Pickups sind drin und verkabelt habe ich das ganze wie auf dem Foto zu sehen ist:

DSC07093.JPG


Die beiden Kondensatoren sind 22nF-Typen aus meinem Bestand an alten RFT-Kondensatoren, ich habe solche auch in meiner anderen Standard drin. Die Lötkleckse, insbesondere auf den 300KOhm-Volume-Potis sehen in der Vergrößerung auf dem Foto schlimmer aus, als sie im Original sind; der 60-Watt-Lötkolben hatte damit keine Probleme.

Die 57' Classic "verbiegen" nicht den Primärsound der Classic. Die Gitarre behält ihr schwer zu beschreibendes "Leichtes" und "Luftiges" im Klang, ohne schwerfällig oder fett zu wirken. Die beiden Pickups fügen ihr einen Ticken "Glockigkeit" im Ton hinzu.

Was mir noch auffiel: Die Fräsungen sowohl für den Toggle Switch als auch die auf dem Foto zu sehende, waren ausgeführt, als wäre das Entgraten oder "Entspänen" der Bohrlöcher seitens des Herstellers ein Fremdwort gewesen - das kann man auch sauberer machen, was ich nun nachgeholt habe.

Der Umbau auf die 57' Classics hat sich gelohnt, mir gefällt's. :)
 
Ich hätte an deiner stelle zusätzlich 2 500k vol pots und das ganze auf 50´s wiring umgelötet hätte dem sound bestimmt nicht geschadet
 

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