mr.coleslaw
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Es gibt ja mittlerweile in Deutschland einige E-Gitarrenbauer wie z.B. Nick Huber, Nik Page, Boris Dommengeth oder Siggi Braun, die schon einen nationalen oder gar internationalen Bekanntheitsgrad aufweisen.
Daneben existieren aber eine Reihe von deutschen Gitarrenbauern, die entweder noch nicht so lange in der Szene tätig sind oder nur Kleinserien fertigen, die Insidern bekannt sind.
Von zwei Gitarren aus meinem Besitz, die von diesen Gitarrenbauern stammen,
möchte ich gerne berichten.
Beginnen werde ich mit einem Modell namens "Zeitgeist 1" des Frankfurter Gitarrenbauers Mathias Schindehütte. Mathias betreibt im Frankfurter Stadtteil Bornheim einen Repairshop für Gitarren, d.h. er bundiert, repariert, stellt ein usw. und das alles auf einem Top professionellen Niveau (er arbeitet u.a. auch für Session Music Frankfurt). Seit Mitte der 80er Jahre baut er auch Gitarren, i.d. R. waren es aber bisher Nachbauten der üblichen bekannten Modelle wie Strat, Tele etc.
Seit 2014 bringt er nun mit der ZEITGEIST ein eigenes Modell heraus, welches 4 Varianten umfasst (Zeitgeist 1 als zwei Pickup Gitarre in 50s und 60s Version, Zeitgeist 2 als drei Pickup Gitarre in S-S-S und S-S-H Version).
Beide Modelle sind konzeptionell an Tele (ZG1) und Strat (ZG2) orientiert, warten aber mit einer speziellen Features auf, die schon bei der Form beginnen (siehe Bild).
Der Korpus besteht aus aus 2-teiliger, leichter Roterle, die mit einer schwarzen Nitrolackierung versehen und leicht gerelict wurde. Der Ahornhals mit Griffbrett aus indischem Palisander hat C-Form, 21 medium jumbo Bünde und einen 12" Radius, was eine sehr komfortable Spielweise zulässt. Gotoh Tuner, eine Glendale Telebrücke mit Alu und Messingraiter sowie ein weisser dreilagiger Pickguard runden das Paket ab.
An Pickups wurden am Steg ein Fad-Bad-Twang Singlecoil von David Barfuss verbaut, der mit seinen 6mm durchmessenden Alnico V Magneten und 8.4 kOhm Gleichstromwiderstand sehr kräftig ausfällt. Hervorragend dazu passt der am Hals befindliche Seymour Duncan Seth Lover Humbucker, der ungewachst ist und 7.4 kOhm Gleichstromwiderstand hat.
Der 5-weg Schalter ermöglicht ermöglicht die Schaltungsvarianten HB voll, HB gesplittet, HB/SC seriell, HB/SC parallel und SC was hohe Flexibilität bedeutet.
Wie spielt sie sich und klingt sie denn nun, das ist es ja worauf es letztendlich ankommt ? Trocken gespielt unterscheidet sie sich kaum von einer entsprechend guten Tele auf CS Niveau, d.h. sehr gute Schwingungseigenschaften, der entsprechende Twang mit relativ hellem Klang und eine hervorragende Handhabung.
Verstärkt ergibt sich ein etwas anderes Bild - denn diese Gitarre rockt !!! Das trocken vorhandene helle Klangbild rückt in den Hintergrund und gibt den notwendigen "chime" (mir fällt kein entsprechendes deutsches Wort hierfür ein) für einen straffen und erdigen Rocksound der insbesonders im Bereich des des Bridge Pickups zum tragen kommt. Hier klingt der Fad-Bad Twang wirklich weitaus mehr nach einen P-90 als nach einem T-Singlecoil Pickup. Schaltet man auf den Symour Duncan am Neck um so repräsentiert dieser das absolut passende Pendant um die entprechenden Soli beizusteuern, sehr warm durch die Alnico 2 Magnete und klangmässig vergleichbar, wenn auch etwas schlanker, als bei einer guten Les Paul.
Die drei Zwischenpositionen ergeben auch einen entsprechend guten Soundeindruck und machen die Gitarre sehr flexibel insbesondere wenn man sich im cleanen oder angezerrten Bereich bewegt.
Bei der ZEITGEIST 1 handelt es sich alles in allem um eine außergewöhnliche Interpretation eines alten Klassikers, der natürlich auch in anderen Pickupkonfigurationen oder Farben gebaut werden kann.
Für den, den es interessiert, hier der Link zur Homepage von Mathias Schindehütte:
http://www.schindehuette-gitarren.de
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