Das wirft die Frage auf, was ist ein Solo? Ich gehe hier, da der TE ja explizit den Thread aus dem Gitarrenbereich erwähnt, von einem Konzept des Solos aus, wie es in der Rock- und Popmusik verwendet wird und meistens in der Form eines Gitarrensolos daherkommt.
Ein Solo sollte nach meiner Definition:
- sich von den anderen Teilen des Stücks absetzen (das kann es nur, wenn der Rest des Stückes nicht ausschließlich aus singulären Teilen besteht)
- eine erkennbare Melodieführung haben (wobei Melodie hier frei auszulegen ist, Test: kann man die prägnanten Stellen nachsingen/-pfeifen?)
- und sich vom Hauptthema des Stücks unterscheiden.
Außerdem:
- hat es oft eine monophone Stimmführung (muss aber nicht sein).
- unterscheidet sich das Timbre des Soloinstruments von den Klängen, die die Rhythmusgruppe bilden, d.h. öfter spielt das Instrument in höheren Lagen und die Sounds sind obertonreich.
Bei "The Final Countdown" spielt die Synths das Hauptthema, das macht aber m.E. noch kein Solo.
Bei "Take One Me" gibt es nach dem 2. Refrain etwas Geplänkel mit ein paar Skalenläufen und Chord-Einwürfen, das macht m.E. noch kein Solo.
"Maid Of Orleans" hat am Anfang eine Klangcollage, ansonsten spielt das Keyboard Variationen des Haupthemas, manchmal gedoppelt, das macht m.E. noch kein Solo.
Bei "Enola Gay" spielen die Synths auch immer nur das Haupthema, ab ca. 1:28 eine Variation der Gesangsmelodie mit einem anderen Sägezahn Leadsound und etwas tiefer. Das ist ein Grenzfall, aber m.E. ist die Eigenständigkeit gegenüber der Gesangsmelodie auch hier nicht groß genug, um von einem Solo zu sprechen.
"I Want To Break Free" lasse ich gelten
"Light My Fire" hatten wir schon.
"Toccate und Fuge", ok, aber das ganze Konzept des Solos in der Rock-und Popmusik, ergibt m.E. nur Sinn als herausstechender Abschnitt in einem Stück, das ansonsten Liedstruktur hat. Diesen Begriff auf ein klassisches Instrumentalstück anzuwenden, das von seiner Form her eigentlich eine niedergeschriebene Improvisation ist, bringt m.E. nicht viel.