Behringer RV600, VD400 und V-Tone Guitar GDI21

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Behringer RV600, VD400 und V-Tone Guitar GDI21


Ich habe mir mit diesen drei Effektgeräten ein Wohnzimmer- und Homerecording-Rig zusammengestellt.
Ressentiments gegen Behringer habe ich persönlich keine.
Seit den 90er Jahren habe ich zahllose Produkte dieser Firma besessen und bin so gut wie nie enttäuscht worden.

In letzter Zeit interessiere ich mich sehr für Amp-Modeling in analoger Form.
Die Geräte von Tech21, wie auch einige andere, finde ich persönlich sehr interessant.

So kam ich dazu, mir den V-Tone Guitar GDI21 von Behringer zu bestellen.
Durch ein Amazon Marketplace-Angebot fand ich ein nahezu neuwertiges, leicht gebrauchtes Exemplar für 17€.
Dieses Gerät bietet drei verschiedene Amps zur Auswahl: Tweed, British und California.
Die Namen verraten, wo die Reise hingeht: Fender, Marshall und Mesa Boogie sollen hier emuliert werden.
Dazu kann man zwischen drei verschiedenen Gainstufen (Clean, Hot, Hi-Gain) wählen und die
Position des virtuellen Mikrofons vor dem Amp ausrichten.
In der Praxis erweist sich das GDI21 als extrem vielseitig - man bekommt so gut wie jeden bekannten
Verstärkersound ziemlich authentisch hin.
Ich spiele vor allem Sixties-Kram: Beatles, Kinks, Who, Doors, Hendrix und ein bisschen Britpop a la Oasis.
Diese verschiedenen Sounds sind mit dem Gerät alle machbar.
Mir gefällt besonders gut, dass es komplett analog ist, was man sehr deutlich hört.
Es klingt nicht blechern, nicht dosig und das Signal wird auch nicht plattgemacht und seiner Dynamik beraubt,
wie man es oft bei schlechten computergenerierten DSP-Effekten hat.
Für mich ist der V-Tone perfekt, um zu später Stunde noch ein bisschen zu rocken, ohne dass die Nachbarn aus dem
Bett fallen, aber ich denke, dass ich es in Zukunft auch für Recording- und Live-Zwecke benutzen werde.
Ans Mischpult angeschlossen und durch Monitorboxen abgehört, bleibt der gute Eindruck erhalten.


Das Vintage Delay VD400 kommt ebenfalls komplett analog daher.
Es arbeitet mit der sogenannten "bucket brigade"-Technik, die in den 70er Jahren populär wurde.
Das Signal wird durch verschiedene Kondensatoren weitergereicht (eben wie Wasser bei einer "Eimerkette"),
wodurch der Delay-Effekt entsteht.
In den 70ern revolutionierte diese Technik, die auf dem Markt erhältlichen Effektgeräte:
Sündhaft teure Tape-Delays, bei denen man regelmäßig das Band tauschen musste, waren nicht mehr vonnöten.
Das VD400 ist eine Kopie eines längst nicht mehr erhältlichen Boss-Pedals aus eben jener Zeit.
Klanglich gefällt es mir sehr gut. Auch hier behält das Signal seine Dynamik und seine Offenheit, es
klingt nicht nach Blechdose.
Lange, extreme Delay-Zeiten sind allerdings nicht drin, das funktioniert mit
dieser Technik nicht, aber mir reicht die Verzögerungszeit aus.
Wenn man bedenkt, dass ich für dieses Pedal bei Thomann gerade 21€ bezahlt habe, dann ist das schon
ein Knaller. Mehr "Vintätsch" geht nicht, außer man kauft wirklich ein Tape-Delay wie Echolette & Co..


Das RV600 ist ein multifunktionales Hallpedal, welche eine Menge verschiedener Reverbarten simulieren kann:
Feder-, Raum-, Plate-, Ducking-, und Spacehall sind die wohl bekanntesten.
Ich habe mir das Pedal bestellt, weil ich sehr auf abgefahrene Halleffekte stehe und sie
gerne in meinen Produktionen einsetze (Phil Spector und Joe Meek lassen grüßen).
Das RV600 ist mit ca. 35€ das teuerste von den hier vorgestellten Tretern.
Auch hier ist es überraschend, wie gut es klingt. Das Eingangssignal wird nicht verfälscht oder
seiner Dynamik beraubt. Auch durch den Kopfhörer klingen die Hallarten authentisch - und das
obwohl dieses Pedal natürlich komplett digital ist.
Wenn ich überlege, was ich in den 90ern für digitale Reverbs benutzt habe, die in sündhaft teuren
Racktürmen steckten, wird mir klar, wie weit die Technik inzwischen fortgeschritten ist.
Klar: Mit Halleffekten der Oberklasse, wie z.B. von Lexicon, kann das Behringer nicht mithalten, aber
um einzelne Instrumente damit lebendiger und räumlicher erklingen zu lassen, ist es wirklich gut
geeignet.
Besonders abgefahren ist der Space-Hall, bei dem ein sanftes oktaviertes Schimmern auf dem
Klang liegt.


Fazit:
Ich bin mit den Pedalen sehr zufrieden. Für einen Gesamtpreis von knapp 80€ habe ich hier ein nettes
kleines Rig zusammengestellt, welches auch über das Wohnzimmer hinaus seine Verwendung finden wird.
Es ist nicht großartig, aber trotzdem ausgesprochen gut und es macht wirklich Spaß, sich damit zu beschäftigen.
Die oft monierten Plastikgehäuse dieser Pedale mindern meinen guten Eindruck nicht.
Sie wirken nicht klapprig und auch nicht zerbrechlich. Wenn Ihr damit nicht extrem rabiat umgeht,
werden sie keine Beschädigungen erleiden.
Für meine Ansprüche reicht die Plastikschale jedenfalls.
Die Verarbeitung aller drei Pedale ist gut. Die Knöpfe sind griffig und nicht zu leichtgängig, daher
gibt es auch hier kaum Kritikpunkte.
Es ist ganz normal, dass gute Produkte mit der Zeit auch in billiger Version erhältlich sind.
Wenn man sich mal das Delay mit der 'bucket brigade'-Technik genauer ansieht, fällt einem
auf, dass da wirklich kein Hexenwerk und kein High Tech hintersteckt.
Das ist jahrzehntealte Technik, die jeder theoretisch selber nachbauen kann.
Warum soll also ein Pedal dieser Art für knapp 20€ zwangläufig schlecht sein?

In diesem Demo-Video gehe ich die verschiedenen Soundmöglichkeiten des V-Tones durch.
Ich habe einfach ein bisschen mit mir selber gejammt und vor mich hin gedudelt,
also keine Meisterleistungen erwarten. ;)

 
Eigenschaft
 
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Coole Idee und super, dass du alle teilhaben lässt.
 
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Die oft monierten Plastikgehäuse dieser Pedale mindern meinen guten Eindruck nicht.
Sie wirken nicht klapprig und auch nicht zerbrechlich. Wenn Ihr damit nicht extrem rabiat umgeht,
werden sie keine Beschädigungen erleiden.
Für meine Ansprüche reicht die Plastikschale jedenfalls.
Die Verarbeitung aller drei Pedale ist gut.


Über die Kunststoffgehäuse von Behringer wird immer so viel negatives geschrieben, aber die sind aus Spritzguss und daher eigentlich sehr haltbar, weil Spritzguss auch im Bereich technische Kunststoffe in der Industrie verwendet wird. Und wenn man nicht ständig wie ein Berserker auf den Pedalen rum tritt, sind es echte Alternativen.
 
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Zufällig befinden sich das RV600 und das V-Tone Guitar GDI21 auch in meinem Fundus. :)

Das RV600 Reverb finde ich auf jeden Fall empfehlenswert. Ich würde das bei Bedarf auch auf ein Board setzen.

Beim V-Tone Guitar GDI21 habe ich etwas Probleme mit dem Level-Regler für die Ausgangslautstärke.
Selbst bei Einstellung "TWED Clean" kann der nie weit aufgedreht werden, bei verzerrten Ampsimulationen nur ein bisschen, sonst kommt nur noch Rauschen raus, d.h "CALIF Hot" geht kaum.
Es ist zwar zumindest für den Heimbedarf immer laut genug, aber es stellt sich die Frage, wofür die restlichen 80% des Reglers sind. :nix:
Ich wollte das schon einmal thematisieren bzw. herausfinden, ob das ein Montagsmodell ist, hat aber nicht richtig funktioniert, weil bei so einem billigen Pedal natürlich die "was willst du zu dem Preis erwarten"-Fraktion auf der Matte steht.
 
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@DEPUTY JOHN, vor einiger Zeit hat Uli Behringer hier im Board etwas zu dem Plastik geschrieben. Es handelt sich laut seiner Aussage, wirklich um ein Spezialgemisch, welches weniger Gummi und dafür ein paar andere Zutaten enthält, die es sehr stabil machen.
Es ist definitiv nicht aus demselben Kunststoff, aus dem Playmobil-Spielzeug oder ähnliches ist.
Das mit dem Metallgehäuse ist einfach nur eine Kopfsache.
Ich finde die Effektqualität ist echt gut, daher würde ich immer wieder Behringer-Pedale kaufen.
Bei billigen Pedalen ist es oft so, dass sie, wenn es um einen einzigen, klassischen, einfachen Effekt (Distortion, Overdrive, Phaser, Flanger, Delay etc.) geht, recht gut klingen - noch dazu, wenn es analoge Pedale sind.
Ich würde aber kein billiges Multieffektgerät kaufen, weil ich in der Hinsicht nur schlechte Erfahrungen gemacht habe.
Der größte Reinfall war für mich das Digitech RP-55. Das klang einfach nur schlecht nach Blechdose und war schwer zu bedienen.
Aber so ein Pedal würde ich auch nicht von Behringer kaufen, weil das einfach nicht gut sein kann.

Hier, das ist ein Video, dass ich vor einiger Zeit mal zum Behringer Hellbabe-Wah gemacht habe.
Das ist auch aus Plastik und Hartgummi und ich habe es schon oft heftig getreten, ohne dass es kaputt geht.
Es hat den gängigen Pedalen anderer Hersteller noch voraus, dass der Sensor optisch ist und sich somit nicht abnutzt.
Außerdem hat es noch eine Boost-Funktion für Soli.
Hier:




@GEH Für cleane Sounds beim V-Tone nehme ich die cleane Tweed-Einstellung, drehe die Zerre ganz zurück und das Volume recht weit auf.
Den Rest musst Du mit den Bass und Treble Reglern ausbalancieren.
Es kommt natürlich auch auf die Gitarre an. Mit einer Strat geht es ganz gut.
Oben in dem Video habe ich ja auch ein paar cleane Sounds ausprobiert - es geht, wenn es natürlich auch nicht dafür gemacht ist.
 
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Ich würde aber kein billiges Multieffektgerät kaufen, weil ich in der Hinsicht nur schlechte Erfahrungen gemacht habe.
Der größte Reinfall war für mich das Digitech RP-55. Das klang einfach nur schlecht nach Blechdose und war schwer zu bedienen.
Aber so ein Pedal würde ich auch nicht von Behringer kaufen, weil das einfach nicht gut sein kann.

Mit Multis habe ich auch schlechte Erfahrung gemacht.
Meine Tochter hat das 55er ich finde die Bedienung beim Programmieren eigentlich nicht schwer. ABER der Klang ist wirklich Blechern......Ich hatte auch das RP 250 und RP 350, die haben mir beide auch nicht zugesagt......Das Behringer V-Amp2 war Bedienungsmäßig nicht das was ich brauchte. Dann hatte ich auch noch das Zoom G1 Next. Das hatte ich dann wieder weggegeben, weil ich mein Equipment umgestellt habe. Das Zoom G1 Next hat mir von denen die ich hatte, aber am besten gefallen.
Dennoch würde ich mir nie wieder ein Multieffektgerät zulegen.....
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
@DEPUTY JOHN, vor einiger Zeit hat Uli Behringer hier im Board etwas zu dem Plastik geschrieben. Es handelt sich laut seiner Aussage, wirklich um ein Spezialgemisch, welches weniger Gummi und dafür ein paar andere Zutaten enthält, die es sehr stabil machen.
Es ist definitiv nicht aus demselben Kunststoff, aus dem Playmobil-Spielzeug oder ähnliches ist.
Das mit dem Metallgehäuse ist einfach nur eine Kopfsache.
Ich finde die Effektqualität ist echt gut, daher würde ich immer wieder Behringer-Pedale kaufen.

Recht hast du.
Ich finde die Behringer Sachen auch nicht schlecht. Aus Erfahrung weis ich, dass es bei vielen automatisch schlecht ist, nur weil Behringer draufsteht.
Na ja, egal ich habe ein Reverb gebraucht und da es in der True Tone Serie von Harley Benton keine Reverb gab, habe ich das RV600 bestellt, ist aber noch nicht da....Ich hatte die Wahl zwischen dem RV600 und DR600 TC Hall of Fame. Wegen der Features habe ich mich dann für das RV600 entschieden.
Das TC war mir, ehrlich gesagt zu teuer !!
lg
D_J
 
@Soulagent79 : Sehe ich da eine Vintage Overdrive?
Danke für das Review umd insbesondere für deinen entspannten Umgang mit Behringerprodukten, sicher ist da nicht alles toll, aber es gibt, wie du gezeigt hast, auch sehr brauchbares Mateial.
 
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Ja, das ist der Vintage Overdrive. Den finde ich auch ziemlich klasse.
Wie gesagt, die einfachen Standard-Effekte sind auch in den billigen Varianten oft wirklich gut, weil da nicht viel hinter ist, an Technik und Material.
 
Ich habe den auch und bin sehr zufrieden. Habe mal eine Fu.z Fact.r. Clone-Bausatz selber zumsammen gelötet, der funktioniert wunderbar und im Vergelich zum Original war der sehr günstig. Das hat diese Boutique Pedal für mich etwas entzaubert.
Für mein Zweitboqrd hab ich nur auf Harley Benton und Joyo Pedale gesetzt und ich finde es klingt vor einem Bugera V22 echt brauchbar.
 
Ich hatte vor einiger Zeit bei einem Gewinnspiel einen Marken-Tubescreamer-Clone gewonnen, der ungefähr so teuer wie das Original von Ibanez ist - also knapp das vierfache des Harley Benton-Overdrives.
Soll ich ehrlich sein?
Nach zwei Wochen habe ich den teuren TS-Clone bei Ebay verkauft, da ich den Harley Benton vom Klang besser finde. :D
Der klingt um einiges cremiger und fetter als die teure Variante.
 
Leider hat ich bis jetzt noch nicht die Möglichkeit das Original zu testen. Aber davon abgesehen gefällt mir der Sound vom Vintage auch sehr gut. Das Rv600 hat ich auch mal und war da auch sehr zufrieden mit.
 

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