Welche Stimme habe ich?

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Guitarspikex
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Hallo Leute,

ich habe vor 2 Jahren Tears in Heaven mit einer sehr hohen Stimme Gesungen . Es war zwar keine gesangliche Glanzleistung aber meine Stimme klang in der Tonlage recht gut.

Das seltsame war das ich jetzt zwei Jahre lang versucht habe alle möglichen Lieder zu singen, aber jedes einzelne hörte sich mit meiner Stimme verdammt scheiße an.

Nach 2 Jahre rumprobieren bin ich durch zufall auf eine ganz tiefe Stimmlage gestoßen. Ich habe mit dieser tiefen Stimme "Hanging Tree" von Tribute von Panem gesungen . Und endlich hatte ich mal wieder ein Lied das sich einigermaßen mit meiner Stimme anhört.

Das seltsame ist das ich wenn ich jetzt wieder versuche ein anderes Lied zu singen, es sich wieder total kacke anhört.

Ich bin jetzt einfach total verwirrt.

- Mit welcher Stimmlage soll ich singen, hoch/tief ?

- In welche Tonlage muss ich die Lieder pitchen damit sie zu meiner Stimme passen.

- Was kann ich tun um meinen Gesang zu verbessern?

Wäre sehr sehr nett wenn mir jemand weiterhelfen könnte.

Gruß

Marvin
 
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Hmmm. Du schaust grad ned so übermäßig alt aus. Kann es sein, dass Dein Stimmbruch die letzten beiden Jahre noch angedauert hat? Hast Du grad mal ein Lied da, das sich "kacke" anhört? Wegen meiner auch per PN :)

- Mit welcher Stimmlage soll ich singen, hoch/tief ?

- In welche Tonlage muss ich die Lieder pitchen damit sie zu meiner Stimme passen.

Mit der, bzw. in die, in der Du Dich wohlfühlst.

- Was kann ich tun um meinen Gesang zu verbessern?

Ich bin ja Fan von Gesangsunterricht. :)

Hanging Tree ist ziemlich tief, das klingt mir, wenn wir in Schubladen denken wollen, nach Bass. Das heißt aber nicht zwingend, dass keine Höhen mehr da wären. Geht Tears of Heaven noch ohne große Anstrengung? Und was ist dazwischen, kannst Du in der Mitte singen? Kann sein, dass da so lästige Brüche sind, die kann man aber ausbügeln.

Was ist eigentlich rausgekommen vor zwei Jahren, als Du wegen kratzen gefragt hast, waren die Stimmlippen ok?

Btw, es gibt hier eine GL, die der Meinung ist, Talent verpflichte. Dem will ich zustimmen - mach was aus Deiner Stimme, es wäre ein Jammer, wenn Du sie nicht entwickeln würdest.
 
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Du lieferst zwei Beispiele in unterschiedlichen Stimmlagen. Beide klingen ganz gut, vielleicht hast du noch ein Beispiel, das sich deiner Meinung nach schlecht anhört? Ich glaube kaum, dass du zwei Jahre lang kein Lied gefunden hast, dass (objektiv betrachtet) zu deiner Stimme passt.

Vielleicht ist das Problem eine Frage deiner Selbstwahrnehmung? Wobei dann noch zu klären wäre, warum dir ausgerechnet diese beiden Stücke - die du ja sehr unterschiedlich interpretierst - doch zusagen.

Übrigens ist Tears in Heaven nicht extrem hoch. Ich glaube, du gehst bis zum d', hohe Männerstimmen singen oft eine Quinte höher, manchmal auch mehr. Hanging Tree dagegen geht runter bis D, das ist schon sehr tief. Das Stück würde ich aber etwa einen Ganzton höher spielen, die tiefen Töne sind grenzwertig.

Geht Tears of Heaven noch ohne große Anstrengung?
Und was ist dazwischen, kannst Du in der Mitte singen?
Das würde mich auch interessieren!
 
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Hey,

danke erstmal für eure schnellen Antworten :)

Also meine Stimmbänder untersuchen lassen habe ich leider nicht.

Im Stimmbruch bin ich schon lange nicht mehr. Bin jetzt 23 Jahre alt.

Tears in Heaven kann ich immer noch problemlos in dieser Tonlage singen.

Eine Aufnahme die sich scheiße anhört habe ich im Moment leider nicht parat (vor lauter Scham immer direkt gelöscht :D)

Tonlagen dazwischen kann ich auch nicht singen.

Ich würde mir ja gerne GL Unterricht nehmen, leider hapert es aber an der Kohle :(

Ich glaube ich nehme mal eine Aufnahme auf, wo es sich nicht gut anhört. Dann wisst ihr was ich meine.
 
Hi Marvin,

Anhand der beiden Aufnahmen wuerde ich sagen, da laesst sich was rausholen. :)

Allerdings verwundert mich etwas dein Hinweis:

>> Tonlagen dazwischen kann ich auch nicht singen.

Bei einzelnen Toenen waere dies ebenfalls nachvollziehbar (d.h. der Wechsel von Brust- zu Kopfstimme), aber "Tonlagen" hoert sich fuer mich krass viel an.

Was offensichtlich fehlt ist die ominoese Stuetze. Krass beschrieben (sorry fuer die Schreibweise), singst Du wie ein schlafer Sack. :eek:

Dies ist natuerlich bildlich zu verstehen, aehnlich wie ein Dudelsack muss beim Singen die richtige Spannung existieren, ohne diese kommen die Toene schwach, flatterich und nicht sauber reproduzierbar heraus. Schau dir Videos auf YouTube an, gute Saenger sind "aufgeblasen". Nicht weil es arrogante Gockel sind sondern weil die Technik dies erfordert. Und zwar auch wenn es um ruhige Stuecke wie z.B. Tears in Heaven geht. Sie geben so viel (oder besser wenig) Leistung ab wie noetig, koennen aber auch sofort Vollgas geben.

Du singst IMO "falsch zurueckhaltend" (Sch* die Aufnahme laeuft, dann muss ich wohl). Du musst Praesenz zeigen und das "Standgas" erhoehen, hierbei ist es aber nicht leicht trotz "PS" nur das abzugeben, was das entsprechende Stueck braucht. Auch hinkt der Autovergleich etwas, da die Stuetze nicht "hochtourig" ist, und einen Saenger auch nicht sonderlich anstrengt, jedenfalls nicht wenn er "im Training" ist. Dies kommt "gespannt locker", wie ein Sprinter, der trabt, man macht sich warm ...

Getragene Songs wie deine Beispiele sind sehr locker und auch lange singbar (d.h. es strengt nicht sonderlich an, und kann auch ueber mehrere Stunden gehen).

Was die "Tonlagen" betrifft, das Loch zwischen Brust- und Kopfstimme erscheint mir extrem gross (und ist sicher auch nicht vorhanden :)).

Du hast zwei Bereiche deiner Stimme entdeckt, die dir gefallen (und nicht nur dir :)). Das Puzzle Stimme musst Du halt weiter aufdecken, dann wirst Du weitere Facetten kennenlernen, genauso wie Du an Grenzen stossen wirst. Ein GL koennte dir natuerlich deutlich besser Feedback geben, das Preis-Tag ist halt fuer junge Menschen oft nicht machbar, und es geht auch ohne. Du lernst genau so gut wie Du deine Stimme interpretierst und auf Moeglichkeiten und Grenzen reagierst.

Bzgl. Brust- und Kopfstimme:
Am sauberen Uebergang von Brust- zu Kopfstimme kann man verzweifeln, ging mir jedenfalls so, mein GL konnte dies damals perfekt, ich war dagegen ein Loser. Arbeitsbedingt habe ich es irgendwann dann auch gesteckt. Jetzt mache ich wieder Musik und siehe da, ist gar nicht so wild. Nicht dass ich den sauberen Uebergang von Brust- zu Kopfstimme koennte (hab's nie wieder probiert :D), aber bei Songs faellt mir dieses i.a. nicht auf (da halt nicht in (Halb-)Tonschritten druebergeritten wird).

Technisch bringt dich ein GL mit Sicherheit voran, ob Du es musikalisch umsetzen kannst (bzw. benoetigst) ist eine ganz andere Sache. ;)

VG Helmut
 
Zuletzt bearbeitet:
Was offensichtlich fehlt ist die ominoese Stuetze. Krass beschrieben (sorry fuer die Schreibweise), singst Du wie ein schlafer Sack. :eek:

[...]

Du singst IMO "falsch zurueckhaltend" (Sch* die Aufnahme laeuft, dann muss ich wohl). Du musst Praesenz zeigen und das "Standgas" erhoehen [...]

Hm, ne, das höre ich dann doch anders. So ganz ohne Stütze hält man den langen Ton bei 2:15 min im ersten Video eher nicht. ;) Die Songs sind beide sehr entspannt gesungen, aber für mich klingt die jeweilige Lage eigentlich gut und balanciert angesetzt. Das passt. Da jetzt nur "mehr Schmackes" führt meiner Meinung nach in die falsche Richtung.

@ Guitarspikex: Mal vorweg, mir gefallen beide Songs für sich genommen sehr gut. Hättest Du Dein Problem nicht geschildert, hätte ich das einfach für zwei sehr flexible Facetten gehalten. ;)

Dass die beiden Lagen so unterschiedlich klingen, liegt daran, dass Du sie in zwei völlig verschiedenen Registern singst: Tears in Heaven in einer kopfigen Randstimme, The Hanging Tree in einer reinen Bruststimme - kein Wunder, dass es so verschieden klingt. In der jeweiligen Lage, in der Du singst, passt das durchaus gut zum Song. Du bleibst ja auch jeweils im Wohlfühlbereich, in dem Dein Ansatz gut funktioniert.

Das Ziel von Gesangsunterricht wäre es, die beiden Register zu verbinden. Das erfordert von jeder Lage aus, von oben nach unten oder umgekehrt, technische Anpassungen. Bei Männern macht man das üblicherweise von der Vollstimme aus, also die Stimme in der Du "Hanging Tree" singst. Ich vermute, dass Dir, um von dort aus höher zu singen, vor allem ein Zugang zu Deiner Kopfresonanz fehlt. Die nutzt Du bei Tears In Heaven bereits, aber Du kannst sie auch auf die Vollstimme übertragen, damit diese mehr Raum nach oben und mehr Leichtigkeit erhält.

Mich würde auch mal eine angeblich "schlechte" Aufnahme interessieren - dann könnte man auch besser einschätzen, woran es vielleicht hapert. Die beiden Aufnahmen sind wie gesagt recht gelungen. :)
 
Da jetzt nur "mehr Schmackes" führt meiner Meinung nach in die falsche Richtung.

Mir fehlt etwas die Körperspannung. Auch habe ich es natürlich "sehr anschaulich" beschrieben habe. Man muss nicht rumlaufen wie ein aufgeblasener Luftballon, besonders nicht wenn die Stücke eher plätschern, es sollte halt die Richtung verdeutlichen. Wie gesagt die Stütze fehlt mir etwas. Wenn man sich dieser bewusst ist kann man sich immer noch zurücklehnen. ;)

Was die "Sprungkraft" mancher Stimmen betrifft, Ian Gillan bei Gethsmane (Jesus Christ Superstar) ist ein extrem gutes Beispiel. Die Bruststimme kommt im Song erst total entspannt (fast niedergeschlagen) rüber, und er ist dann ohne Ansatz *da* (BTW, der "Schaupieler" im Video ist *nicht* Gillan).



PS: Nicht dass ich es so singen könnte, es wird recht schnell unnachahmlich, aber es scheint zu gehen. ;)

Edit: von dem Schaupieler im Video kann man sich gesangstechnisch ziemlich genau 0.0% abschauen (wollte nur die Musik als Bsp. bringen :rolleyes:).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube nicht, dass Du wirklich Stütze meinst, sondern, dass Du ein von Dir präferiertes Klangideal vermisst, dass etwas mehr "Biss" hat. In dem Video, das du verlinkt hast, höre ich durchgehend eine gewisse Schärfe in der Stimme. Das hat aber an der Stelle nix mit mehr oder weniger korrekter Stütze zu tun. Abgesehen davon, dass die Stimme viel höher angelegt ist und sowieso einen anderen "ring" hat.

Ich glaube nicht, dass es das ist, was Guitarspikex an der Stelle fehlt. Zumindest ist es meiner Meinung nach nicht das, was er zu fokussieren versuchen sollte. Wer sich auf die Suche nach Spannung oder Stütze begibt, endet meist nicht beim Gesuchten. ;)
 
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Nein Foxx,

ich will aus Marvin sicher keinen Gillan machen, sondern habe das Video (besser den Ton :rolleyes:) als Bsp. genommen wie eine entspannte Stimme anziehen kann. ;)

Dies soll Marvin beim Verstaendnis meines Posts helfen. Beide Videos von ihm sind gesanglich nicht schlecht, dies habe ich ja auch direkt geschrieben. Seine Koerpersprache ist halt sehr zurueckhaltend, was ich dann auch etwas ueberspitzt formuliert habe.

Der Punkt warum "zwischendrin" nix kommt ist mir auch ein Raetsel.

VG Helmut
 
Der Punkt warum "zwischendrin" nix kommt ist mir auch ein Raetsel.

Mein Tip aus der nicht funktionierenden Kristallkugel: falsche Einstellung, nicht rechtzeitig verschlankt, fehlende/unpassende Stütze, zu viel Druck auf den Kehlkopf, ...
 
Ich halte es mit Foxx, es geht hier nicht um fehlende Stütze - und mehr Gas geben würde mAn hier eher zu Problemen führen als welche zu lösen. Ganz davon abgesehen, daß es zu keinem der beiden Songs passen würde...
Hanging Tree ist ok, das ist deine Vollstimme, deine Ausgangsbasis. Es könnte etwas präziser und stabiler sein, aber das kommt mit der Zeit und der Übung. Tears in Heaven klingt für mich etwas gehaucht, nicht klar genug. Sollte das keine Absicht sein, würde ich das im Unterricht abstellen. Und auch wenn du es als Stilmittel einsetzt, solltest du in der Lage sein, auch ohne Hauch zu singen. Da strömt Luft am Ton vorbei bzw. es wird nicht die ganze Luft in Ton umgewandelt. Davon abgesehen funktioniert die Lage. Singen kannst du in beiden, solange du sie aber nicht wirklich verbinden kannst, wird es dazwischen eine Grauzone geben, denn beide Register klingen nur in ihrem begrenzten Bereich gut.
 
Ich halte es mit Foxx, es geht hier nicht um fehlende Stütze - und mehr Gas geben würde mAn hier eher zu Problemen führen als welche zu lösen

Kannst Du mir eben mal schreiben, wie Du Stütze definierst, bitte? Du bitte auch, @Foxx.

Soweit ich das bisher mitbekommen habe, spielt die Stütze immer mit rein, wenn irgend etwas nicht passt. Sie spielt dabei zusammen mit den Einstellungen "oben" - wenn das nicht zusammenpasst, egal ob nun zu viel oder zu wenig oder wasweißich, klingt es nicht. Daher schrieb ich (für den Bereich in der Mitte, da haben wir aber immer noch nichts gehört) fehlende/unpassende Stütze, wobei der Schrägstrich als oder zu lesen ist.
 
Kannst Du mir eben mal schreiben, wie Du Stütze definierst, bitte? Du bitte auch, @Foxx.

Sehe ich auch so. :)

Stuetze bedeutet fuer mich, dass der Ton "oben" ist (kann es nicht anders beschreiben :redface:). Egal ob Brust- oder Kopfstimme, der Ton darf nicht runterfallen, er muss an entsprechenden Stellen im Kopfraum klingen (auch bei der Bruststimme ist der Ton oben, halt mit mehr Brustresonanzanteil).

Man kann die Stuetze auch mit "wenig Druck" erreichen, mehr ist bei "Tears in Heaven" auch nicht noetig (wichtig ist ja nur dass der Ton an der richtigen Stelle sitzt). Und wenn der Ton richtig sitzt kann man von fast 0 auf 100 aufdrehen, dies sollte mein Bsp. mit Gillan verdeutlichen. Eine saubere Stuetze ist IMO Grundvoraussetzung egal wie laut/leise es ist, oder welches Genre bedient wird. Ein Shouter ohne Stuetze ruiniert sich die Stimme wahrscheinlich in kuerzester Zeit.

Und Stuetze hat etwas mit Koerperhaltung zu tun. Dies muss man sich bewusst werden. Deswegen mein Hinweis mit denen, die richtig Gas geben (dort ist es offensichtlich dass es nur mit geht ;)).
 
Sehe ich auch so. :)

? Wie sehe ich es denn?

Ich habe eine Frage aus Interesse gestellt, nicht, um zu kritisieren. Das nur vorsichtshalber erwähnt :) Es kommt aus meiner Erfahrung heraus, dass ich in bequemer Lage Töne einigermaßen lange aushalten kann und trotzdem von meinem GL postwendend aufs Butterbrot bekomme, ich hätte nicht sauber gestützt. Und gemeinerweise hat er damit so gut wie immer recht.

Stuetze bedeutet fuer mich, dass der Ton "oben" ist (kann es nicht anders beschreiben :redface:). Egal ob Brust- oder Kopfstimme, der Ton darf nicht runterfallen, er muss an entsprechenden Stellen im Kopfraum klingen (auch bei der Bruststimme ist der Ton oben, halt mit mehr Brustresonanzanteil).

:gruebel: Das ordne ich eher unter Stimmsitz/Resonanz ein. Saubere gestützt bedeutet bei mir eher, dass genau die richtige Menge an Luft am Kehlkopf ankommt, so dass ein ordentlicher Ton zustande kommt, der aber frei schwingt.
 
? Wie sehe ich es denn?

Oh, falsch gequotet. :redface:

moniaqua schrieb:
Soweit ich das bisher mitbekommen habe, spielt die Stütze immer mit rein, wenn irgend etwas nicht passt.


Es kommt aus meiner Erfahrung heraus, dass ich in bequemer Lage Töne einigermaßen lange aushalten kann und trotzdem von meinem GL postwendend aufs Butterbrot bekomme, ich hätte nicht sauber gestützt. Und gemeinerweise hat er damit so gut wie immer recht.

Da man die bequemen Lagen auch "mit weniger Aufwand" gesungen bekommt.

Um mal wieder auf Marvin zurueck zu kommen, er singt beide Songs in fuer ihn bequemen Lagen. ;)


:gruebel: Das ordne ich eher unter Stimmsitz/Resonanz ein

Stimmsitz/Resonanz setzen halt eine funktionierende Stuetze voraus. Weiter oben (im Kopfbereich) koennen dann die Toene teils extrem variert werden (sauber, eingefaerbt, verzerrt, growling, etc).

Die Stuetze ist somit Grundveraussetzung fuer Stimmsitz/Resonanz.


Saubere gestützt bedeutet bei mir eher, dass genau die richtige Menge an Luft am Kehlkopf ankommt, so dass ein ordentlicher Ton zustande kommt, der aber frei schwingt.

Mir fehlt bei deiner Definition etwas die Dynamik, bzw. diese kommt nicht genug heraus. Auch ist es nicht nur die Luft, vielmehr eine Mischung aus Luft und Druck.

Mir faellt nur ein Vergleich ein. Oboe spielt man (nicht dass ich es koennte) vornehmlich mit Druck, die Luftmenge ist dabei gering. Bei der Trompete heisst es Ansatz, auch da ist die Luft eher gering. Beim Sax wird auch mal gerne mehr Luft verwendet, als Stilmittel, dann hoert es sich fast gehaucht an.

Die Luft ist IMO nicht das Kriterium der Stuetze, sondern die Luftsaeule die aufgebaut wird. Diese kann/wird bei leisen Toenen weniger Druck haben, wird es laut muss sie aber beinhart sein. Die Luftmenge die dabei abgegeben werden muss entspricht einer definierten Menge (wie Du ja auch geschrieben hast), diese ist jedoch eher gering (d.h. man singt i.a. mit wenig Luft).

Die "Luft" spielt IMO nur als Stilmittel eine Rolle, wenn (aehnlich wie beim Sax) gehaucht einsetzt wird. Mit viel Luft wird man aber etliche Dinge nicht singen koennen (z.B. laute oder hohe Toene), da eigentlich eine falsche Technik.
 
Ich sehe es wie Foxx und reisbrei, die Stütze ist nicht das primäre Problem, sondern wahrscheinlich der Registerwechsel, die Mittellage. Natürlich braucht man beim Singen immer Stütze und vieles bedingt sich gegenseitig, aber deswegen ist nicht immer alles Stütze sowie auch nicht immer alles Twang ist. Auch mit der genialsten Atemtechnik und Stützübungsmeister funktioniert der Registerwechsel und eine saubere Mittellage nicht, wenn man den Vokaltrakt nicht koordinieren kann.
Und nein, man muss bei einem langsamen, ruhigen, leisen Song nicht gespannt wie Flitzebogen stehen in Kampfposition. Man muss nicht immer powern, damit man von Stütze sprechen kann.

Jedenfalls bleibt das Problem solange diffus, solange es keine Hörprobe mit besagten Problem gibt. Ich hör zwar auch ein paar Sachen in den Hörproben, die man anders machen könnte, aber definitiv kein Problem. Unter "total kacke" stellt sich auch jeder was anderes vor. Deswegen bitte ich auch um eine Hörprobe die vermeintlich "total kacke" klingt. Einfach so einstellen, dass man nur mit Link zur Hörprobe kommt (auf YT nicht gelistet), hier wird niemand ausgelacht und wenns doch so megapeinlich ist gerne auch als PN an ausgewählte Leute des Vertrauens oder halt einem Gesangslehrer anvertrauen und ganz privat zeigen wo der Schuh drückt (z.B. kostenlose Probestunde oder ein paar Stunden für ein paar Übungen, 30€ für eine einmalige Coachingstunde wird man wohl zusammenkratzen können).

Oder zumindest mal beschreiben, was "total kacke" ist. Intonation falsch? Klingt zu dünn? Jodelts unkontrolliert? Krächzt es? Klingt wie ein 4-jähriges Mädchen, wie Kermit oder eine sterbende Katze? Etc etc.
 
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Hi Vali,

Und nein, man muss bei einem langsamen, ruhigen, leisen Song nicht gespannt wie Flitzebogen stehen in Kampfposition. Man muss nicht immer powern, damit man von Stütze sprechen kann.

habe ich ja ebenfalls geschrieben, dass die Stütze nicht im immer knallhart sitzen muss. Man sollte sich dieser aber bewusst sein, und dies ist für Gesangsanfänger nicht einfach (da schlecht vorstellbar, ging mir anfangs so).

Irgendwie gefiel mir halt die Analogie zum Dudelsack, da anschaulich, weswegen ich dies etwas überspitzt formuliert habe um den Fokus drauf zu lenken. Und ich habe das Gegenbeispiel mit Gillan gebracht um die Möglichkeit des Stimmwechsels zu verdeutlichen.

VG Helmut
 
Natürlich braucht man beim Singen immer Stütze und vieles bedingt sich gegenseitig, aber deswegen ist nicht immer alles Stütze sowie auch nicht immer alles Twang ist.
Stimmt. Nur in sehr vielen Fällen. Ich sag ja, die Kristallkugel tut nicht :nix: Eine Hörprobe des problematischen Bereichs wäre echt nett und hilfreich. Ich persönlich frage mich aber dann doch schon, wie man stützen kann, wenn man auf der Couch "rumlümmelt". Ich schaffe das nicht. Daher auch die Erwähnung; wobei natürlich die Einstellungen des oberen Vokaltraktes unbedingt überprüft werden sollten. Am besten von geschulten Ohren und live.
 
Stütze ist für mich die Balance zwischen Atmungs- und Kehlmuskulatur. Also im Grunde das, was auch Du schreibst, moniaqua. Meinetwegen kann man noch das, was inzwischen gerne als "Anchoring" bezeichnet wird, nämlich eine generelle Spannung der den Rumpf stabilisierenden Muskelgruppen, mit in die Definition einbezogen werden, aber das sind für mich eher zwei verschiedene Mechanismen.

Ich höre in den beiden Songs keine wirkliche Disbalance (bis auf die leichte Überlüftung in der Kopfstimme, die reisbrei anspricht). Dass das außerhalb der Wohlfühllage so sein mag, kann ich mir durchaus vorstellen, aber es ist jetzt bereits oft genug gesagt worden, dass wir ohne Höreindruck hier nicht weiterkommen. Für die beiden Songs, so wie sie gesungen sind, sehe ich jedenfalls keinen Bedarf, mich auf das Thema Stütze zu stürzen. Unabhängig davon führt die Anweisung "mehr stützen" gerade bei gesangstechnischen Laien eigentlich nie zum Ziel. Und selbst wenn in der höheren Lage die Stütze nicht ausreichend sein sollte, würde ich das anders angehen, und, wie reisbrei auch schildert, die "Hanging Tree"-Lage als Ausgangspunkt nehmen und von da aus den Kopfklang öffnen.

Nein Foxx,

ich will aus Marvin sicher keinen Gillan machen, sondern habe das Video (besser den Ton :rolleyes:) als Bsp. genommen wie eine entspannte Stimme anziehen kann. ;)
Das hatte ich schon verstanden, nur dass Gillan in dem Song eigentlich nie wirklich völlig entspannt singt, auch in der Tiefe nicht. Da ist immer eine Grundspannung dabei, die ich oben mit "Biss" meinte, die die Klangästhetik beeinflusst aber für die Tiefe an der Stelle eigentlich nicht zwingend notwendig sondern eben geschmacksgebunden ist - daher mein Einwand.
 
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Ok, danke, dann sind wir eh d'accord.
 

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