Mehr Demokratie für "Bewerbungsspiele"

  • Ersteller Johannes Hofmann
  • Erstellt am
Man muss halt nur mal ein paar Stunden investieren, um in den Zirkel aufgenommen zu werden - nicht zuviel verlangt, finde ich...

Genau der selben Meinung bin ich auch.
Ich behaupte mal jeder hier im Forum besitzt was Musikalisches worüber man ein interessantes Review für die anderen schreiben kann.
Bei Usern die schon mal ein gutes Review geschrieben haben, ist die Warscheinlichkeit doch zehn mal höher, dass bei einem Gewinn ein Review folgt
 
Generell würde ich auch jemanden auswählen, der sonst auch sinnvolle und von Fachwissen geprägte Beiträge postet. Da ist die Chance, dass ein Review fundiert und nachvollziehbar ist wohl am größten. Das sollte ja Sinn und Zweck eines Review sein.
Das tun wir ja eigentlich... wobei wir die Vorauswahlkriterien relativ locker halten, so dass der Zufall eine gewichtige Rolle spielt.

Der Begriff "objektiv" tauchte jetzt schon öfter mal auf. Ist im Falle von Reviews aber wohl auch zu dick aufgetragen.
Kann das überhaupt "objektiv" sein? Und warum auch?
Objektivität ist mMn nicht das oberste Maß. Ein Review ist ein Blickwinkel auf ein Produkt. Was wir allerdings nicht brauchen, sind Leute, die Vorurteile verbreiten und bestätigen wollen. Ich versuche mal zu erklären was ich damit meine:

Das wäre ein hochinteressantes Review:
Ein User glaubt, die Grtlbrnft XR-35C sei seine optimale Traumgitarre. Er kauft sie und merkt in den ersten 3 Wochen, dass sie ihn maßlos enttäuscht. Er beschreibt seine Erfahrungen in einem sicher subjektiven Review.​

Das ist brauchen wir nicht:
Ein User denkt, Grtlbrnft baut eh nur Schrott. Nun möchte er, dass wir ihm eine Grtlbrnft XR-35C besorgen, damit er seine Vorurteile bestätigen kann. Nach dem Review versemmelt er das Ding an einen aus seiner Sicht "Deppen" bei Ebay. Das ist auch subjektiv, aber relativ überflüssig.​

Die Mischung macht es … Ich kann für Gitarre xyz ewig viele sachliche und fundierte Reviews lesen - und weiß so wenig als wie zuvor. Dann kommt eines ausschließlich aus der emotionalen Richtung und mir wird klar was ich für mich selbst will …
Genau das meine ich: Die Bestätigung des Vorurteils ist überflüssig. Viel interessanter sind emotionelle Dinge wie: "Warum hat er sich für die Grtlbrnft XR-35C entschieden?, Warum ist er enttäuscht oder glücklich."

Wer wäre denn geeignet? Am Liebsten sind mir persönlich Reviews von verschiedenen Testern.

Ja, das ist auch meine Idealvorstellung, Aber wir finden vermutlich keine, der mal eben so 10 Amps spendiert... oh... hatten wir auch schon: https://www.musiker-board.de/threads/das-musiker-board-verlost-10-bugera-g5-infinium-vollröhren-topteile.576886/

Ich fände bei genauerem Hinsehen ein bereits vorhandenes Review (also eins, das für die Review-Datenbank als OK befunden worden ist) durchaus auch als Teilnahmekriterium sehr geeignet, wenn es um Review-"Spiele" geht, bei denen der Tester das Ding nachher behalten darf.
Ja, das hätte für das Board auch gute Nebeneffekte :evil:

Ich weiß ja nicht wie die Herstellerreaktionen sind, wenn einer Tacheless redet.

Glaub mir: Wir reden Tacheles. ;)

Der einzige Sponsor, von dem wir tatsächlich abhängig sind, ist Thomann. Aber Thomann haben wir damals mit Bedacht gewählt, weil sie das Konzept des MB verstanden haben und klar war, dass das MB als Treffpunkt für Musiker wichtiger ist, als ein kurzer Werbeeffekt. Zudem ist Thomann ziemlich egal, ob ein Kunde nun Gibson, Fender oder Grtlbrnft kauft.


Sind ja möglicherweise auch Sponsoren von MB dabei.

Das ist sogar sehr wahrscheinlich. Aber wir haben nicht den Job, möglichst viele Werbebanner zu verkaufen, sondern eine Plattform zu organisieren, wo Musiker sich wohl fühlen und die sie ansteuern, wenn sie Informationen suchen.

Ich habe btw keinen vorgefassten Plan, was die Reviews betrifft. Ich diskutiere mit euch, weil das ein interessantes Thema ist, und weil wir es gut organisieren wollen.
 
Aber wir finden vermutlich keine, der mal eben so 10 Amps spendiert.

Ja ... und ich glaube auch nicht, dass wir Firmen oder Personen finden, die uns was geben um es als Wander-Dingens durch die Gegend zu schicken ..

Oh .... hatte wir auch schon ...

- https://www.musiker-board.de/threads/gibson-sj-200-wandergitarre.520893/
- https://www.musiker-board.de/threads/line-6-variax-als-wandergitarre.560028/
- https://www.musiker-board.de/threads/roland-g-5-als-wandergitarre-3.590383/
- https://www.musiker-board.de/threads/z-glide-test-an-dean-zelinsky-private-label.588109/

Und auch die Beleuchtung des Gibson Min-E-Tune Systems mit 2 Gitarren und jeweils 3 Testern.

Übrigens eine Spielform die ich sehr interessant finde, da mehrere Blickwinkel relevant werden. Ebenso wird der Review Aufwand nicht unmittelbar entlohnt. Der Gegenstand lässt sich unter den z.B. 3 Tester verlosen. Damit ist die Eintrittskarte zu einer guten Gewinnchance mit einem Review zu lösen, aber nicht sofort der Gewinn abzuräumen.

Das es auch für den Werbepartner attraktiv sein kann, wenn länger drüber gesprochen wird - brauche ich sicher nicht extra zu betonen.

Gruß
Martin
 
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Die Variante, User zu berücksichtigen, welche bereits gute Reviews geschrieben haben, gefällt mir. Ich betreibe nebenbei noch ein kleines Portal im Bereich Computerspiele (bzw. eher in einer Nische eben dieser), das auch Testberichte von Erweiterungen veröffentlicht. Neue Redakteure, die vorher noch nie etwas geschrieben haben, bekommen dann auch keine kostenpflichtige Software zum Testen, die wir von den Herstellern quasi "geschenkt" bekommen. Da muss dann Freeware reviewed oder die Payware aus eigener Tasche bezahlt werden. Stimmt das Endergebnis, können wir den Redakteuren dann so ziemlich alles zum Testen besorgen, die Software (wir reden hier von immerhin 30-50€ pro Erweiterung, Musik-Gear ist natürlich oft teurer, aber trotzdem) dürfen sie dann behalten. Das ist natürlich ein ordentlicher Anreiz, wir hatten aber schon Leute, die einfach nur abstauben wollten.

Mit der "Review-Index-Lösung" wäre dieses Problem aber auf jeden Fall aus der Welt geschafft, und jeder Musiker wird wohl etwas haben, das er schnell "vertestberichten" kann.
 
Das es auch für den Werbepartner attraktiv sein kann, wenn länger drüber gesprochen wird - brauche ich sicher nicht extra zu betonen.

Ach ja, da du ja an mehreren solcher Aktionen beteiligt warst: Haben wir dir in irgendeiner Weise gesagt, was du schreiben sollst oder was die Sponsoren lesen möchten?

Wir haben eher das Problem, dass einige Vertriebe/Hersteller versuchen selbst aktiv zu werden, dh, sie wollen unser Los-Auswahlverfahren umgehen und die Reviewer selbst raussuchen... oder sie melden kurzerhand anonym einen Mitarbeiter an, der das erledigt. Dagegen haben wir natürlich ganz massiv was. Allerdings ist nicht 100% sicher gewährleistet, dass das nicht hin und wieder passiert. Aber ich sagte ja schon:

Reviews zeigen immer einen ganz persönlichen Blickwinkel auf ein Produkt. Ich bin da auch schon reingefallen. zB habe ich mir kürzlich eine überwiegend mit 5 Sternen bewertete Knoblauchpresse gekauft - und die ist wegen eines Konstruktionsfehlers nach ein paar Wochen auseinander gefallen... jetzt habe ICH sie reviewt. :evil:

Die Variante, User zu berücksichtigen, welche bereits gute Reviews geschrieben haben, gefällt mir.

Mir auch - je mehr ich darüber nachdenke.
 
Give-Aways der Hersteller - tolle Sache. Aber die müssen ja auch nix "verschenken".

Man könnte das ja auch staffeln.

Will sagen: Wenn jemand ein Review über z. B. einen Fellsatz schreibt, kann er den behalten. Die 30 - 50 € sollten für den Hersteller kein Verlust sein.
Schreibt jemand eins über ein Shellset, sieht es anders aus. Da könnte man ja auch eine Art Rabatt machen. Der Reviewschreiber bekommt es dann zum Vorzugspreis (z. B. 30 % ermässigt).
 
Schreibt jemand eins über ein Shellset, sieht es anders aus. Da könnte man ja auch eine Art Rabatt machen. Der Reviewschreiber bekommt es dann zum Vorzugspreis (z. B. 30 % ermässigt).
Da gibt es gleich mehrere Hindernisse: Vertriebe dürfen idR nichts an Endverbraucher verkaufen. In den allermeisten Fällen können sie das auch nicht über Thomann abrechnen, dieweil dann andere Händler auf die Palme steigen. Wenn wir das testen, ist das dann eh eine B-Ware, die sich ohnehin nur schwierig und mit entsprechendem Rabatt an einen Händler verkaufen ließe. Es ist also gar nicht so fern liegend, das Dingens einfach abzuschreiben und weg damit. Sie könnten es zB dem Musiker-Board schenken und das buchhalterisch als Werbekosten rausbuchen und so geschieht das letztlich dann auch meist. Wir wiederum wollen und dürfen das dann auch nicht einfach an einen User verkaufen, denn wir haben keine Einzelhandelslizenz. Aber versschenken dürfen wir.

Die Frage ist also eher: Ist es drin, ein ganzes Set zu verschenken? Und das kommt immer auf die Situation an. Man kann das auch mal anders betrachten: Was kostet eine Seite in einem Fachmagazin? Und wie viele Leute motiviert diese Seite dann, das abgebildete Produkt zu kaufen? Ich glaube, das Verhältnis ist verheerend schlecht.

Der Sinn der Werbung ist erst mal, Aufmerksamkeit zu erreichen. Darin sind wir recht gut - ich denke sogar, wie sind besser als Fachzeitschriften. Wenn wir hier ein unbekanntes Produkt reviewen oder verlosen, führt das nicht unmittelbar dazu, dass jetzt alle in die Läden rennen und das kaufen. Aber, es führt dazu, dass Leute, die ohnehin mit einer Kaufentscheidung schwanger sind, das Produkt - neben anderen - uU in Erwägung ziehen.

Nehmen wir als Beispiel Natal. Das ist hier in Deutschland jetzt keine Traditionsmarke. Wenn wir so ein Natal-Set verlosen und der Gewinner ein Review schreibt, dann erzeugt das eine gewisse Aufmerksamkeit. Und das kann bewirken, dass später Kaufentscheidungen zu gunsten von Natal fallen... wenn andere Faktoren eben auch passen. Aber die Sets scheinen ja gut zu sein, soweit wir das aus den Reviews rauslesen können. Dennoch wird jeder User dass noch weiter überprüfen, bevor er sein Geld ausgibt
 
Zumal auch dieses 2x getestet wurde ...

Gruß
Martin

P.S. Um die Frage von oben auch zu beantworten. Jede berechtigte Kritk ist erlaubt. Beim Min-E-Tune hat Gibson beim Sattel ganz schön einstecken müssen - inkl. amerikanischen Produktspezi auf der Musikmesse. Der fand das ziemlich unbequem, hat es aber ertragen ...
 
Ich finde die aktuelle Handhabe, daß die letzte Entscheidung hinter verschlossenen Türen stattfindet gar nicht schlecht. Die Bedenken mit den Likes, etc. wurde genannt - da würden viele potentiell gute Review-Schreiber wahrscheinlich recht schnell die Lust verlieren, nochmal die Zeit zu investieren, um eine gute Bewerbung zu schreiben.

Aber da da denke ich eher daran, die User zu nehmen, die bislang schon Reviews geschrieben haben. Wer gute Reviews in unserem Review-Index hat, bei dem kann man halbwegs davon ausgehen, dass er das kann.
Da ist dann die Frage, womit Du User eher motivierst... Schreib schon mal ein paar Reviews, dann darfst Du später evtl. auch mal, oder ein verborgenes Talent bewirbt sich, weil er genau diesen Artikel interessant findet und es motiviert ihn so sehr, daß er in Zukunft weitere Reviews aus seinem Fuhrpark verfasst.
 

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