Diavel
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Hallo, liebes Forum, ich habe bisher kein Review geschrieben aber wollte unbedingt mal diesen Bass vorstellen, da die Marke nun wirklich selten vertreten ist oder viele noch nie von ihr gehört haben.
Damit ihr wisst wie das gute Stück überhaupt aussieht:
Traben zeichnet sich eigentlich durch monströse Bridges aus, wie z.B. bei der Phoenix Serie. Finde ich an sich garnicht so schlecht, allerdings wollte ich es dann doch subtiler und entschied mich für einen Traben aus der Chaos Serie, wo die Bridge ebenfalls massiv ist, allerdings unsichtbar im Korpus eingebettet. Man sieht, dass der Cutaway auch sehr großzügig dimensioniert wurde, was an sich garnicht so wichtig ist aber hey....lieber haben und nicht brauchen als brauchen und nicht haben, oder?
Ich kam das erste mal mit 15 (also 2007) in Kontakt mit Traben, als ich in Irland in einem kleinen Musikalienhandel über diesen Bass mit der Riesenbrücke gestolpert bin und ziemlich angetan war, da ich so was noch nie vorher gesehen habe. Dann fiel mir der Name des Herstellers am Anfang diesen Jahres wieder ein und durfte feststellen, dass die Preise stark gesunken waren. Somit fing ich an über einen Kauf nachzudenken, hatte aber kein Geld und bin von Natur aus schon ziemlich geizig. Als mir dann vor einem Monat mein Warwick Rockbass abschmierte wollte ich dann aber doch was neues. Nach 7,5 Jahren konnte ich das auch mit meinem geizigen Gewissen vereinbaren.
Ich suchte überall nach den Bässen und wollte erst einen Array nehmen, da die Bridge nicht ganz so opulent ist. Und dann war da noch die Chaos Serie. Bei Thomann das Einstiegsmodell gesehen aber eigentlich in das "Core" Modell mit dem Maplefretboard verliebt, war allerdings zu teuer. Also einen Kompromiss gesucht: den Chaos Attack 5. Wurde dann endlich bei Muziker.de fündig und bekam das allerletzte Modell als Aussteller.
Ich hab ihn blind und taub bestellt, also nix von gehört oder ihn in der Hand gehalten. Die meisten raten davon ab. Aus gutem Grund, viele wissen welchen Sound sie haben wollen. Ich bin da praktisch ahnungslos und mach immer irgendwie das beste draus. Nachdem die letzten paar aktiven Bässe mich sowieso überzeugt haben war ich da auch zuversichtig, dass der Traben nicht enttäuscht. Aber dazu später mehr.
Insgesamt sehr sauber verarbeitet. Keine großen Spaltmaße, nix wackelt, klackert, fällt ab, vibriert, quietscht, stinkt, gammelt oder ähnliches. Es gibt lediglich eine winzig kleine Stelle an der Kopfplatte, wo etwas dunkles auf dem hellen Hals abgerieben hat oder sowas, aber das ist wirklich so unauffällig, dass es mir erst beim dritten Drübersehen aufgefallen ist. Die Mechaniken drehen sauber ohne zu "ruckeln", ebenso wie die Potis. Der Fiveway-Switch rastet sauber ein und ist nicht zu fest oder lose. Der Lack ist sauber und hat keine Macken. Durch die matte Farbe sieht man auch keine Fingerabdrücke oder sonstige Schmierereien. Viel kann ich dazu nicht sagen, ich hab nicht so viele Bässe ausprobiert als dass ich nun sagen könnte: "Das macht Firma XY x-Mal besser."
Der Hals ist ein Broadneck. Mein Warwick Rockbass hatte dies nicht. Das soll heissen, dass beim Warwick die Saitenabstände verringert wurde um den Hals nicht allzu breit zu machen. Das ist hier nicht so. Die Saitenabstände sind denen eines viersaitigen Basses sehr ähnlich, was für Leute mit kurzen Fingern ein Nachteil sein könnte, besondern in den höheren Bünden, wo es nahezu Butterbrotdimensionen annimmt. Dafür ist der Hals aber auch flacher.
Der Bass ist nicht kopflastig, was durch die massive eingebettete Brücke wohl auch keine große Überraschung ist. Für mich ist die natürliche Ausrichtung am Gurt gut spielbar. Sitzend ist das alles eine andere Geschichte. Durch die kurze untere Zarge ist das Spielen im Sitzen nicht unbedingt unmöglich aber nicht empfehlenswert. Er rutscht gern etwas weg, vorallem wenn man den Hals gern etwas nach oben richtet. Horizontal sollte es keine Probleme geben.
Was soll man dazu sagen? Ich spiele so ziemlich jedes Genre, was er eigentlich auch ganz gut hinbekommt. Allerdings liegt der Focus beim Bass klar auf Hard Rock und Heavy Metal, da der Bass sehr outputstark ist. In der Big Band, wo ich mitspiele, reicht der Fender-Amp (fragt bitte nicht welcher) mit knapp 15% Volume aus um hörbar zu sein wenn der Bass auf 100% steht und die Equalizer neutral sind. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass der Bass für Jazz/Swing irgendwo doch zu wuchtig ist, auch wenn unser Bandleiter gerne einen "warmen" Bass hat. Für die paar funkigen Sachen im Repertoire macht er aber beim Slapping und besonders beim Popping eine gute Figur. Die Höhen sollten auch gut sein, sonst hätte man sich den riesen Cutaway schenken können. Man kann die Humbucker auch splitten. Hier mal ein Diagramm:
Für Metal ist er hingegen bestens gerüstet. Die Rockfield Pickups werden ihrem Ruf gerecht und drücken was das Zeug hält. Ich kann leider nichts aufnehmen, da ich momentan keinen Verstärker habe und so auch kein Interface oder Software oder sonst irgendwas besitze.
Für 350€ trat dieser Bass bei der Kaufentscheidung gegen den Sterling by Music Man SubRay 5 und den Ltd B205 an. Den Ltd konnte ich anspielen, den Traben nicht. Trotzdem ist er es geworden. Warum? Er gefiel mir optisch am besten, und er hat Seltenheitswert. Damit kriegt man mich irgendwie rum. Der Sterling hat nur einen Pickup, das hat mich irgendwie nicht überzeugt, ich wollte schon gerne zwei haben. Der Ltd hatte optisch schon nichts was mich überzeugte. Für mich tut das eine Menge zur Sache. Ich will schon ein für mich ansehnliches Instrument haben, da ich sonst irgendwie die Lust verliere, auch wenn das für die meisten irgendwie seltsam klingt.
Bei Thomann steht er nun wieder auf der Homepage für 400€, was ein ziemlich guter Preis für diesen Bass ist, wenn man denn hauptsächlich modernen Rock und Metal spielt, wie ich es tue. Wer für 400€ lieber ein absolutes Allroundinstrument sucht sollte sich wohl doch bei einem anderen Hersteller umsehen, da ich keine hohen Anforderungen an den jazzigen Sound stelle.
Ich hoffe der eine oder andere kann etwas hiermit anfangen und hat nun einen Eindruck von diesem Instrument. Wer irgendwelche Fragen hat soll nur damit rausrücken, ich bin mir sicher, dass ich das eine oder andere nicht gesagt habe, was relevant sein könnte.
Mit freundlichen Grüßen
Diavel
Damit ihr wisst wie das gute Stück überhaupt aussieht:
Datenblatt
- 35" Mensur
- 24 Bünde
- geschraubter Hals
- Rockfield 3-Band EQ 18V
- Rockfield Humbucker PUs
- Kaiserpaulownie Korpus
- Ahorndecke
- Palisander Griffbrett
Warum dieser Bass?
Traben zeichnet sich eigentlich durch monströse Bridges aus, wie z.B. bei der Phoenix Serie. Finde ich an sich garnicht so schlecht, allerdings wollte ich es dann doch subtiler und entschied mich für einen Traben aus der Chaos Serie, wo die Bridge ebenfalls massiv ist, allerdings unsichtbar im Korpus eingebettet. Man sieht, dass der Cutaway auch sehr großzügig dimensioniert wurde, was an sich garnicht so wichtig ist aber hey....lieber haben und nicht brauchen als brauchen und nicht haben, oder?
Ich kam das erste mal mit 15 (also 2007) in Kontakt mit Traben, als ich in Irland in einem kleinen Musikalienhandel über diesen Bass mit der Riesenbrücke gestolpert bin und ziemlich angetan war, da ich so was noch nie vorher gesehen habe. Dann fiel mir der Name des Herstellers am Anfang diesen Jahres wieder ein und durfte feststellen, dass die Preise stark gesunken waren. Somit fing ich an über einen Kauf nachzudenken, hatte aber kein Geld und bin von Natur aus schon ziemlich geizig. Als mir dann vor einem Monat mein Warwick Rockbass abschmierte wollte ich dann aber doch was neues. Nach 7,5 Jahren konnte ich das auch mit meinem geizigen Gewissen vereinbaren.
Ich suchte überall nach den Bässen und wollte erst einen Array nehmen, da die Bridge nicht ganz so opulent ist. Und dann war da noch die Chaos Serie. Bei Thomann das Einstiegsmodell gesehen aber eigentlich in das "Core" Modell mit dem Maplefretboard verliebt, war allerdings zu teuer. Also einen Kompromiss gesucht: den Chaos Attack 5. Wurde dann endlich bei Muziker.de fündig und bekam das allerletzte Modell als Aussteller.
Ich hab ihn blind und taub bestellt, also nix von gehört oder ihn in der Hand gehalten. Die meisten raten davon ab. Aus gutem Grund, viele wissen welchen Sound sie haben wollen. Ich bin da praktisch ahnungslos und mach immer irgendwie das beste draus. Nachdem die letzten paar aktiven Bässe mich sowieso überzeugt haben war ich da auch zuversichtig, dass der Traben nicht enttäuscht. Aber dazu später mehr.
Verarbeitung & Spielbarkeit
Insgesamt sehr sauber verarbeitet. Keine großen Spaltmaße, nix wackelt, klackert, fällt ab, vibriert, quietscht, stinkt, gammelt oder ähnliches. Es gibt lediglich eine winzig kleine Stelle an der Kopfplatte, wo etwas dunkles auf dem hellen Hals abgerieben hat oder sowas, aber das ist wirklich so unauffällig, dass es mir erst beim dritten Drübersehen aufgefallen ist. Die Mechaniken drehen sauber ohne zu "ruckeln", ebenso wie die Potis. Der Fiveway-Switch rastet sauber ein und ist nicht zu fest oder lose. Der Lack ist sauber und hat keine Macken. Durch die matte Farbe sieht man auch keine Fingerabdrücke oder sonstige Schmierereien. Viel kann ich dazu nicht sagen, ich hab nicht so viele Bässe ausprobiert als dass ich nun sagen könnte: "Das macht Firma XY x-Mal besser."
Der Hals ist ein Broadneck. Mein Warwick Rockbass hatte dies nicht. Das soll heissen, dass beim Warwick die Saitenabstände verringert wurde um den Hals nicht allzu breit zu machen. Das ist hier nicht so. Die Saitenabstände sind denen eines viersaitigen Basses sehr ähnlich, was für Leute mit kurzen Fingern ein Nachteil sein könnte, besondern in den höheren Bünden, wo es nahezu Butterbrotdimensionen annimmt. Dafür ist der Hals aber auch flacher.
Der Bass ist nicht kopflastig, was durch die massive eingebettete Brücke wohl auch keine große Überraschung ist. Für mich ist die natürliche Ausrichtung am Gurt gut spielbar. Sitzend ist das alles eine andere Geschichte. Durch die kurze untere Zarge ist das Spielen im Sitzen nicht unbedingt unmöglich aber nicht empfehlenswert. Er rutscht gern etwas weg, vorallem wenn man den Hals gern etwas nach oben richtet. Horizontal sollte es keine Probleme geben.
Sound
Was soll man dazu sagen? Ich spiele so ziemlich jedes Genre, was er eigentlich auch ganz gut hinbekommt. Allerdings liegt der Focus beim Bass klar auf Hard Rock und Heavy Metal, da der Bass sehr outputstark ist. In der Big Band, wo ich mitspiele, reicht der Fender-Amp (fragt bitte nicht welcher) mit knapp 15% Volume aus um hörbar zu sein wenn der Bass auf 100% steht und die Equalizer neutral sind. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass der Bass für Jazz/Swing irgendwo doch zu wuchtig ist, auch wenn unser Bandleiter gerne einen "warmen" Bass hat. Für die paar funkigen Sachen im Repertoire macht er aber beim Slapping und besonders beim Popping eine gute Figur. Die Höhen sollten auch gut sein, sonst hätte man sich den riesen Cutaway schenken können. Man kann die Humbucker auch splitten. Hier mal ein Diagramm:
Für Metal ist er hingegen bestens gerüstet. Die Rockfield Pickups werden ihrem Ruf gerecht und drücken was das Zeug hält. Ich kann leider nichts aufnehmen, da ich momentan keinen Verstärker habe und so auch kein Interface oder Software oder sonst irgendwas besitze.
Fazit
Für 350€ trat dieser Bass bei der Kaufentscheidung gegen den Sterling by Music Man SubRay 5 und den Ltd B205 an. Den Ltd konnte ich anspielen, den Traben nicht. Trotzdem ist er es geworden. Warum? Er gefiel mir optisch am besten, und er hat Seltenheitswert. Damit kriegt man mich irgendwie rum. Der Sterling hat nur einen Pickup, das hat mich irgendwie nicht überzeugt, ich wollte schon gerne zwei haben. Der Ltd hatte optisch schon nichts was mich überzeugte. Für mich tut das eine Menge zur Sache. Ich will schon ein für mich ansehnliches Instrument haben, da ich sonst irgendwie die Lust verliere, auch wenn das für die meisten irgendwie seltsam klingt.
Bei Thomann steht er nun wieder auf der Homepage für 400€, was ein ziemlich guter Preis für diesen Bass ist, wenn man denn hauptsächlich modernen Rock und Metal spielt, wie ich es tue. Wer für 400€ lieber ein absolutes Allroundinstrument sucht sollte sich wohl doch bei einem anderen Hersteller umsehen, da ich keine hohen Anforderungen an den jazzigen Sound stelle.
Ich hoffe der eine oder andere kann etwas hiermit anfangen und hat nun einen Eindruck von diesem Instrument. Wer irgendwelche Fragen hat soll nur damit rausrücken, ich bin mir sicher, dass ich das eine oder andere nicht gesagt habe, was relevant sein könnte.
Mit freundlichen Grüßen
Diavel
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