[Gitarre] Harley Benton TE-70 Rosewood Deluxe Series

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Hallo!

Da ich im Review Gewinnspiel zu meiner sehr freudigen Überraschung einen Thomann Gutschein gewonnen hatte, musste dieser natürlich schnell angelegt werden. Verbrauchsmaterial? Ne, das hätte ich mir sowieso gekauft. Eher etwas überflüssiges, was Spaß macht. ;)

Kurz hatte ich an einen Bausatz gedacht, aber die überzeugten mich nicht so. Also kam bei mir die Idee auf, einen billige Harley Benton zu kaufen und diese Quasi als „Bausatz“ anzusehen.

Die Wahl fiel dann auf die Harley Benton TE-70 Rosewood Deluxe Series.


Die hat mich einfach von der Optik her angesprochen. Und in letzter Zeit bin ich irgendwie den Teles sehr zugetan. Also wurde die TE-70 bestellt. Es gibt dazu zwar schon zwei Reviews, aber versprochen ist versprochen. Hier also meins:

1) Auspacken und Sichtprüfung

Gewohnt schnell lieferte Thomann. Also die Gitarre aus dem Karton geholt. Wie ist der erste Eindruck?

Der Body ist hochglänzend lackiert und die Optik des Palisander-Furniers ist richtig gut. Das cremefarbene Binding ist sehr hübsch. Optisch lässt es den Body dadurch sehr schmal wirken. Gefällt! Das Palisanderholz des Griffbrettes ist etwas „bunt“, es gibt hellere und dunklere Teile des Griffbrettes. Nichts was stört. Der Headstock ist in passender Farbe lackiert.

Am Hals die ersten kleineren Kritikpunkte: Im 18. Bund hat das Griffbrett einen „Macke“ die aussieht, als wenn jemand mit dem Messer dort reingeschnitten hat. Die Bünde sind gut abgerichtet, bis auf den 10. Bund. Zur hohen E-Saite hin ist der Bund am Griffbrettrand etwas verbastelt. Außerdem steht das Bundstäbchen dort etwas höher raus, wie mein Test mit einer EC-Karte schnell bestätigte. Diese Bund ist definitiv nicht ordentlich abgerichtet bzw. eingelassen worden.

Der Hals als solches ist ordentlich eingesetzt und gerade ausgerichtet. Die Halstasche ist eng anliegend. Der Sattel ist gut abgerichtet und die Saitenlage passt – aber halt, was ist das? Bei leichtem Klopfen/Rütteln am Hals hört man den Trussrod lose rappeln. Das sollte nicht sein.

Der Body selbst und auch der Hals ansonsten sind sauber lackiert und es gibt keine sichtbaren weiteren Mängel.

Ich musste natürlich noch unter das Schlagbrett schauen (alles ok) und in das E-Fach. In letzterem ist der Kanal für die Kabel zum Stegpickup nicht sehr sauber gebohrt. Er landete im Prinzip zu tief im E-Fach und ließ das Holz dort am Boden aufsplittern. Nichts was man wahrnimmt im verschlossenen Zustand, dennoch eine etwas nachlässige Arbeit.


2) Die Gitarre spielfertig machen

Jetzt hätte man wegen des hochstehenden Bundstäbchens die Gitarre auch zurückschicken können. Bei dem Preis war mit jedoch bewusst, dass man ggf. etwas Hand anlegen muss und daran hatte ich durchaus auch Spaß bzw. ich hatte die Gitarre ja zum Basteln gekauft. Also habe ich folgendes erledigt:

Der Halsspannstab ist ein Double-Action Trussrod, der also in beide Richtungen arbeitet. Der befand sich in der 0-Position genau in der Mitte und übte somit keine Kraft aus. Man konnte ihn in beide Richtungen einstellen und sobald die Inbus-Schraube gedreht wurde, hatte der Spannstab kein Spiel mehr. Das war also eher eine Kleinigkeit. Die Halskrümmung selbst habe ich auf 0,3 mm eingestellt.

Danach habe ich den leicht einseitig hochstehenden Bund bearbeitet. Es zeigte sich, dass das Bundende selbst wieder auflag, also konnte er nicht tiefer eingeschlagen werden. Wohlgemerkt, wir reden nur von deutlich weniger als einem Millimeter, es passte gerade die Spitze eines sehr dünnen Blatt Papieres an der einen Seite drunter. Dennoch habe ich den Bund mit Schleifpapier (Micro-Mesch von ca. 1000 bis zuletzt 6400) abgerichtet, gerundet und am Ende poliert. Dabei wurde dann auch das Bundende an dieser Stelle beigeschliffen, da es dort eine scharfe Kante hatte. Nachdem dies erledigt war, war die Bespielbarkeit des Halses sehr gut.

Zuletzt noch die „Schramme“ im 15 Bund weggeschliffen, was aber nicht ganz gelang. Die war doch etwas tiefer als erst angenommen. Ich habe die Stelle am Ende etwas auspoliert, so dass die Stelle nicht mehr so auffällt. Zuletzt wurde der Hals noch mit d’Andrea Lemon Oil behandelt.

Vor dem Anspielen fiel dann auch noch auf, dass die Klinkenbuchse nicht passgenau montiert war. Die Kontermutter war so montiert, dass die eigentliche Buchse tiefer lag, als die Außenmutter. So konnte der Stecker nicht ganz so weit reingesteckt werden, dass die innenliegende Kontaktzunge in die Mulde an der Spitze des Klinkensteckers greifen konnte. Das war durch Verstellen der Konter- und Außenmutter schnell geschehen. Jetzt schloss die Buchse mit der Oberkante der Außenmutter ab.


Saitenlage und Oktavreinheit ließen sich sehr gut einstellen. Bei der Brücke muss man aufpassen, dass die Saiten gerade drüber verlaufen. Am Anfang ist sind dort noch keine Kerben, so dass die Saite durchaus auch schräg verlaufen kann. Ungleiche Saitenabstände wären die Folge. Die Brücke ist übrigens ein Toploader, also werden die Saiten nur von Hinten eingefädelt. Ich habe immer gedacht, das geht schneller als bei einer String-Through-Body Brücke. Aber es ist sogar etwas fummeliger. Da man die Saiten etwas mühsamer über die Böckchen fummeln muss. Als Saiten habe ich den 095 Satz D’Addario EXL 120+ aufgezogen.


Kurzes Zwischenfazit: Etwas gemischt die erste Einschätzung. Während der Großteil der Gitarre ordentlich verarbeitet war, gab es doch ein paar Fehler, die so eigentlich nicht sein sollten. Ein Anfänger wäre mit dieser Gitarre wohl nicht glücklich geworden und hätte sie vermutlich umgetauscht. Die meisten Sachen ließen sich ja schnell beheben. Der herausstehende Bund ist aus meiner Sicht ein echter Makel.


3) Anspielen und Soundeindruck

Jetzt aber eingestöpselt. Pickup-Wahlschalter und Volume- wie Tonregler arbeiten ohne Beanstandung. Zunächst der Halspickup angespielt. Ein runder, sehr warmer Ton, der nach meinem Geschmack aber etwas Höhen vermissen lässt. Die konnten am Verstärker zwar etwas nachgeregelt werden, insgesamt aber etwas nichtssagend. Übrigens: Das war bei meiner Fender Telecaster auch so. Ich habe den Pickup dann einmal im Vergleich zu meiner jetzt mit Tonerider Pickup ausgestatteten Fender Telecaster und der Squier Classic Vibe gespielt. Es blieb dabei: Der Klang ist in Ordnung, ausgewogen an sich, aber etwas zu wenig Glanz in den Höhen, dadurch doch etwas farblos.

Jetzt auf den Stegpickup: Holla, was ist das? Der Stegpickup klingt mal so richtig klasse. Vielleicht weniger Twang als eine Vintage Telecaster, er macht aber richtig Druck. Und er löst auch schwierige Akkorde verzerrt gespielt gut auf. Schnell mal am Boss ME-80 mein Preset für „Keep on Rocking in the Free World” gewählt: Das passt richtig gut. Auchmehr Gain kann man es hier wagen, die Akkorde des Refrains offen zu spielen (G-D-C-Em). Spätestens bei C-Dur schaudert es mich auf vielen Gitarren (wenn verzerrt gespielt wird). Nicht hier, der Akkord bleibt super sauber. Im weiteren Vergleich zu meinen anderen Gitarren klingt dieser Stegpickup etwas mittiger, was aber insbesondere Spiel mit mehr Gain sehr entgegen kommt.


Zweites Zwischenfazit: Die Gitarre darf bleiben. Nach den durchgeführten Arbeiten lässt sie sich sehr angenehm spielen, der Stegpickup überzeugt gänzlich und für den Halspickup findet man bestimmt noch Ersatz.


4) Pickup Austausch des Halspickups

Da ich in meinen beiden anderen Teles schon die Tonerider TRT-1 Vintage Plus habe. Habe ich mir als Halspickup den Tonerider TRT-2 Hot Classics bestellt. Nach dem Einbau muss ich sagen, dass er optimal mit dem schon vorhandenen Stegpickup (von Wilkinson) harmoniert. Ich habe jetzt einige Tage auf der HB TE-70 gespielt und kann, auch nachdem der erste Eindruck verflogen ist, sagen, dass mir das Spielen darauf viel Spaß macht. Erfreulicherweise hebt sie sich klanglich doch etwas von meinen beiden anderen Teles ab.


Resümee: Wer etwas Spaß am Basteln hat, kann ohne Bedenken zugreifen. Einem Anfänger würde ich sie ebenfalls empfehlen, dann sollte man sie aber kritisch durchsehen und sofern problematische Dinge zu sehen sind ggf. tauschen. Hat man ein einwandfreies Exemplar erwischt oder das notwendige selbst erledigt, hat man für den Preis von 139 Euro eine Gitarre, die nicht nur schön aussieht, sondern auch zum Musikmachen geeignet ist.


In den nächsten Tagen werde ich noch ein paar Fotos nachliefern.
 
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Hallo!


Hier noch einige Fotos. Beim nächsten Mal muss ich wieder einen anderen Koffer nehmen, das rote Plüsch reflektiert zu stark im Metall.


2015 01 11_124717.jpg 2015 01 11_124914.jpg 2015 01 11_125133.jpg 2015 01 11_125144.jpg
 
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Hi Guitar-Chris,

ich habe die Gitarre ebenfalls seit ein paar Monaten und bin sehr zufrieden mit ihr. Wie sich jedoch die Geschmäker unterscheiden gefällt mir der Stegpickup nicht so ganz wie ich es mir vorgestellt habe. Ich möchte einen DiMarzio Chopper einbauen. Das ist ein SC im HB Format. Meine Frage wäre, welche Pickup-Form hat der Steg Pickup? die Pickupform für Teles oder die normale?

Da du ja schon etwas rumgelötet hast weißt du das vielleicht, ohne das ich bei mir die Saiten runtermachen muss.

Gruß Ali.
 
Für mich sieht das auf den Bildern wie ein typischer Tele-Steg-PU mit den 3 Schrauben aus.
Bei einem Strat-SC sind die Schraublöcher seitlich angebracht.
 
Meine Frage wäre, welche Pickup-Form hat der Steg Pickup? die Pickupform für Teles oder die normale?

Ich war am Bridge Pickup noch nicht dran. Aufgrund der Einstellschrauben muss die Grundplatte des Pickups aber dem Tele-Standard entsprechen.
 
So hab für die Gitarre mal folgende Pickups bestellt:

Neck: DiMarzio TwangKing
Bridge: DiMarzio Chopper T

Die Pickups kosten fast schon mehr als die Gitarre selber, aber mal gucken was aus der Gitarre so rauszuholen ist.

Gruß Ali.
 
.. seit die TE-70 von top loader auf through body umgestellt wurde, war die kleine Verlockung auf meiner Wunschliste, am Palisandergedenktag habe ich dann mal eine bestellt, B-stock, laut Beschreibung ein Rückläufer mit "ggf. Gebrauchsspuren" (der Standardtext). Einen Versuch wert, bei T. laufen solche Sachen so entspannt, dass ich mir keine Sorgen machte, falls die "Gebrauchsspuren" meine Toleranz überschreiten würden.

Leider waren es aber wohl eher etliche (einzeln für sich genommen wohl nicht so gravierende) Produktionsfehler, die das gute Stück zum B machten.
Ich teile durchaus im Prinzip die weiter oben geäußerte Vorstellung, in der Preislage müssten eben Abstriche gemacht werden. Anders als @Guitar-Chris beziehe ich das aber lediglich auf mögliche Optimierungsarbeiten, nicht auf substanzielle Produktionsfehler. Will ich "bessere" Hardware, ist das irgendwie mein Ding und Teil meiner Kaufentscheidung, fällt aber der Lack ab oder erhalte ich ein unsplelbares Instrument, wird das schon kritisch für mich. Ich kann z.B. nicht mal eben in den Keller gehen und eine Gitarre neu lackieren, eine etwas matte Stelle kann ich aber nachpolieren, ich poliere auch gerne Bünde und entgrate sie, abrichten und gar befestigen möchte ich sie aber eher nicht. Eine Sattelkerbe etwas zu weiten, kein Problem, den Sattel zu tauschen, weil die Saiten in ihm rumlabbern: eher inakzeptabel.

Hätte der Steg-Pickup nicht auch noch bei relativ geringer Lautstärke ein Pfeifkonzert von sich gegeben, das sich durch Fixierung mit Fingerdruck beheben ließ (also wohl irgendein Montageproblem, für dessen Beseitigung zeitraubende Ausprobiererei notwendig werden kann, wenn man nicht einfahc den Pickup rauswirft), hätte das Tele-Leichtgewicht im eleganten understatement Palisander-Look noch eine Chance gehabt. So ist sie am selben Tag nach kurzer Rücksprache mit dem immer verbindlichen und freundlichen T-Service (oh, hätte doch auch das T-elekommunikationsunternehmen etwas vergleichbares ... ) zurück gegangen. Gut, dass ich nur über die Straße laufen muss, um ein Paket loszuwerden ;)

Ich warte also auf Nummer zwei und bin gespannt.

1rst fret finish.jpg 9th fret finish 2.jpg 9th fret finish.jpg binding fault.jpg dirt in finish.jpg nut glue.jpg upper horn binding scratches 01.jpg upper horn binding scratches 02.jpg
 
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Ich warte also auf Nummer zwei und bin gespannt.
.. so, heute angekommen, optisch weitestgehend makellos (zwei winzige Einschlüsse im Halslack, das ist nun echt kein Problem für mich)
Es geht also :) Tuner laufen ordentlich, der Sattel ist diesmal fachgerecht eingesetzt und die Kerben ordentlich gesetzt. Ab Werk einigermaßen brauchbare Intonation. Nur winzige Überstände an den Bundenden, Bundoberfläche etwas weniger geschmeidg als bei der Ersten, aber auch nicht böse. Der Lack ist auch nicht ganz so Tauchbad-artig, wie das sonst häufig zu sehen ist bei Billigheimern.

Was nicht so fein ist:
auch beim zweiten Versuch ist der Pickup an der Brücke nicht für auch nur geringste Gainstufen zu gebrauchen, das Geheule geht schon bei Zimmerlautstärke los.
Offenbar schwingt der ganze Pickup, wie bei der ersten kann ich ihn versuchen mit Fingern "zur Ruhe" zu bringen.
Ich hatte bei T. mal nachgefragt, ob das wohl öfter vorkommt, scheint aber nicht die Regel zu sein, wenn auch nicht einzigartig ...
Wie ist das bei euren?

Harley Benton TE-70 Rosewood 2016 (2).jpg Harley Benton TE-70 Rosewood 2016 back flash.jpg Harley Benton TE-70 Rosewood 2016 back.jpg Harley Benton TE-70 Rosewood 2016 binding angle.jpg Harley Benton TE-70 Rosewood 2016 body.jpg Harley Benton TE-70 Rosewood 2016 finish dirt.jpg Harley Benton TE-70 Rosewood 2016 head (2).jpg Harley Benton TE-70 Rosewood 2016 head.jpg Harley Benton TE-70 Rosewood 2016 neck pocket.jpg Harley Benton TE-70 Rosewood 2016 neck to body.jpg Harley Benton TE-70 Rosewood 2016 nut.jpg Harley Benton TE-70 Rosewood 2016.jpg
 
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Vielleicht erstmal vorab: Ich bin reiner Hobbyspieler, habe 15 Jahre kaum mal eine Klampfe in der Hand gehabt und mich ließ das Gefühl nicht los, das eine Gibson Les Paul Custom zu schade dafür ist, langsam vor sich hin zu verstauben. Also habe ich letztes Jahr wieder angefangen und nehme auch seit Dezember wieder Unterricht.
Sehr schnell hatte ich aber das Bedürfnis, auch ein Tele-ähnliches Instrument zu erwerben und wollte dafür nicht die Welt ausgeben.
Mein Gitarrenlehrer hat mich dabei auf Harley Benton gestoßen. Vor ein paar Jahren seien die Dinger eher Brennholz gewesen, heute aber überwiegend anständige Instrumente, die für den Hausgebrauch allemal und mitunter sogar für semiprofessionelle Ansprüche taugen.
Also ab auf die Thomann-Seite und ich hatte mich sofort in die Optik der Rosewood verliebt. 30 Tage Rückgaberecht taten ihr übriges: Das Ding wurde bestellt.
Samstag kam sie. Optisch ein Traum und von der Verarbeitung habe ich - zumindest auf den ersten Blick - nix zu meckern. Ordentlich eingestellt ist sie auch. Saitenlage finde ich komfortabel, Bünde sind sauber abgerichtet, oktavrein ist sie auch. Sogar die Saiten waren ok (angeblich d'Addario 010-046, ist glaubwürdig), wenn gleich sie anfangs etwas "schmutzten".
Einzig sie Stimmstabilität ließ anfangs zu wünschen übrig, was aber beim Transport bei deftigen Minusgraden keine Überraschung war. Nachdem sich der Knochen akklimatisiert hatte, war auch das in Ordnung.
Dann ab an den Amp - in meinem Fall ein etwas älteres Schätzchen (ein Hughes&Kettner ATS sixty). Mir gefällt der Sound des Teils, der Hals-PU liefert einen schönen warmen und bluesigen Klang, allerdings fehlt vielleicht ein bisschen die Brillianz, aber das sind Nuancen und wir reden hier über 149 €. An der Bridge kommt hier schon deutlich mehr, ein schön knackiger perkussiver Ton, der schon ziemlich nah an dem ist, was z.B. eine Classic Vibe liefert (die mal eben das dreifache kostet). Was das Thema "Pfeifen" angeht, wenn man den Gain-Regler nach rechts dreht: Null .. Mir gefällt der Sound zwar im cleanen und leicht angezerrten Bereich besser, High Gain ist nicht unbedingt die Welt dieses Instruments, aber Heulen und Pfeifen höre ich hier nicht.
Fazit unterm Strich: Für einen sehr bescheidenen Obolus ein prima Instrument, das auf jeden Fall bleiben darf.
 
Stellt sich die Frage, ob...

- die Wilkinson-PUs eine gewisse "Streuung" haben und nicht alle aus der Baureihe gleich klingen
- möglicherweise zumindest hier und da unterschiedliche Varianten verbaut werden oder
- ob Unterschiede im Holz der Axt (Linde ist ja nicht gleich Linde, eine andere Charge kann da ja schon mal was ausmachen) dafür verantwortlich sind

Ich habe 'ne Weile mit mir gerungen, bis ich die TE-70 bestellt hatte und ohne die Empfehlung meines Lehrers hätte ich wahrscheinlich etwas namhafteres gewählt ... aus purem Misstrauen, dass für ein so schmales Budget ein ernsthaftes Instrument auf die Beine gestellt werden kann.
Aber es scheint - wenn man sich Rezensionen zu HBs allgemein durchliest, immer wieder auch ein bisschen Glückssache zu sein, was man denn am Ende bekommt.
Die ganz schlimmen Ausreißer nach unten scheinen über die Jahre seltener und die nach oben häufiger geworden zu sein, aber ein bisschen Lotto ist es wohl noch.
 
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Hole das Thema mal wieder hoch. Hatte mir die te70 auch als Zweitgitarre bestellt - morgen geht sie nach 10Tagen Nachdenken zurück. Die Mechaniken laufen mega unrund und sind nicht stimmstabil. Der BridgePU ist mir zu schrill, der HalsPU nicht so glasig/transparent wie ich es mir von einer Tele wünsche. Ich war total bereit, bei diesem Preis Abstriche zu machen. Insgesamt stellte sich aber keine echte Spielfreude ein. Schade...
 
Die Mechaniken laufen mega unrund und sind nicht stimmstabil.
unrund kann passieren, aber Mechaniken sind IMMER stimmstabil (zieh spaßeshalber mal an einer Saite und schau zu, wie sich die Mechanik bewegt :D ) . Die Irritationen werden in aller Regel vom Sattel (nicht gut eingesägte slots ...) kommen, oder aber von nicht ordentlich vorgedehnten Saiten.
Was ich inzwischen bei Billiggitarren öfter entdeckt habe: der Halsstab ist häufig nur einfach montiert, aber nicht richtig eingestellt/angezogen. Das hat neben Auswirkungen auf die Stimmstabilität/Temperaturanfälligkeit auch klanglich negative Effekte zur Folge ...

Der BridgePU ist mir zu schrill, der HalsPU nicht so glasig/transparent wie ich es mir von einer Tele wünsche.
.. schon mal an den Pickuphöhen (Justage meine ich) rum probiert?
 
unrund kann passieren, aber Mechaniken sind IMMER stimmstabil (zieh spaßeshalber mal an einer Saite und schau zu, wie sich die Mechanik bewegt :D ) .

Guter Hinweis, danke. Die Mechaniken liefen allerdings in der Tat unrund - das macht beim Stimmen wenig Spaß. Vorgedehnt waren die Saiten, mglw lag es tatsächlich am Sattel.

.. schon mal an den Pickuphöhen (Justage meine ich) rum probiert?

Ja, ich hatte die Saitenlage korrigiert (die waren mir zu hoch) und dann auch an den Pickuphöhen verschiedene Einstellungen probiert. Dadurch wurde es auch besser - aber grundsätlich blieb es beim oben geschilderten Klangempfinden.

Was mich auch gestört hat: Die Bundstäbchen waren wohl nicht ganz glatt, so dass es beim Bending etwas kratzte. Das hätte sich wohl mit der Zeit abgeschliffen (oder ich hätte es selbst schleifen können), aber das hatte ich bei meinen anderen Gitarren so noch nicht erlebt.
Grundsätzlich bin ich leider nicht der große Gitarrenbauer vor dem Herren, mir fehlt auch die Zeit dazu. Kleine Justierungen sind kein Problem, aber im Großen und Ganzen sollte eine Gitarre bei mir mit dem Kauf funktionieren. Insofern passte es einfach nicht zwischen mir und der Gitarre, es stellte sich nicht das "wohlige Gefühl" zwischen Instrument und mir ein.
 
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Die Bundstäbchen waren wohl nicht ganz glatt
... ja, das scheint einer der Sparpunkte zumindest bei günstigen HB zu sein. Immerhin sind offenbar überstehende Bundstäbchen nur noch selten ein Thema (Sägezahnhals :( ) , oder?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Insofern passte es einfach nicht zwischen mir und der Gitarre, es stellte sich nicht das "wohlige Gefühl" zwischen Instrument und mir ein.
..ja, kenne ich, manchmal lässt sich auch nicht so ganz einkreisen, woran es letztlich liegt. Bei mir scheint es meistens das Halsprofil zu sein, wenn sich eine sträubt, meins zu werden :D und dabei geht es nicht einfach um fett oder schlank ...
 

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