eDHa
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Hi, liebe Board-Musiker,
als Homerecording-Amateur spiele ich meine Gitarren praktisch nur über Modeller direkt in die Soundkarte vom PC, früher mit dem Vox-Tonelab, jetzt meist mit der Scuffham-SGear-Software.
Aus Lust am Basteln, einer gewissen Faszination für die urzeitliche Röhrentechnik und als Grundlage für eigene Modding-Experimente habe ich nach einem Niedrig-Watt-Amp für den Hausgebrauch gesucht und bin dabei auf den Lummerland-Express-Bausatz von Tube-Town gestoßen. Sound-Files oder Demo-Videos habe ich im Netz nicht gefunden. Wohl aber welche vom Trainwreck Express, dem der Lummerland nachempfunden ist, und die fand ich interessant.
So habe ich mir vor ein paar Monaten den Lummerland-Express-Bausatz bei Tube-Town bestellt, einschließlich Chassis, Roh-Gehäuse und einer 1 x 12 Box mit Celestion-Greenback. Das Gehäuse habe ich mit Kirschbaum-Furnier "veredelt" (wahrscheinlich Geschmackssache).
Sicherheitshinweis: kein Projekt für Elektronik-Anfänger, es treten lebensgefährliche Spannungen auf, man muss wissen, was man tut. Es gibt keine Schritt-Für-Schritt-Bauanleitung, nur Schaltplan und Aufbau-Schema.
Der Amp hat 2 12AX7-Röhren in der Vorstufe und 1 12AU7-Röhre in der Endstufe mit einer Leistung von ca. 1,5 W. Alternativ sind auch andere Endstufenröhren möglich. Ich habe die ECC99 ausprobiert (ca. 3,5 W Leistung), die nach meinem Eindruck etwas weniger Zerre und einen voluminöseren Ton liefert.
Der Amp hat Regler für Drive (Gain), Bass, Treble und Master. Statt eines Mid-Reglers ist im Tone-Stack ein Festwiderstand vorgesehen (hier könnte man noch experimentieren). Ich habe noch eine Modifikation eingebaut, nämlich das RC-Glied vor dem Ausgangsübertrager mehrfach schaltbar gemacht, was eine unterschiedliche Höhenabsenkung bewirkt. Das war mehr für Testzwecke, letztlich bleibe ich meist bei den Originalwerten. Vielleicht baue ich später stattdessen einen Umschalter für verschiedene Lautsprecher-Impedanzen oder eine Direct-Out-Buchse mit Speaker-Sim ein.
Kleines Unglück: Beim ersten Anschalten baute sich zunächst der Sound auf, dann nach einem Klack Totenstille. Nach Abkühlen und erneutem Anschalten immer das gleiche. Durch Spannungsmessungen und Röhrentausch war schnell klar, dass eine der Vorstufenröhren defekt war. Diese wurde nach sehr nettem Kontakt mit Dirk von Tube-Town prompt ersetzt.
Wie ist nun der Sound? Ich verzichte hier auf nichtssagende Phrasen zu "Wärme", "Druck" etc. und verweise auf das untenstehende Demo-Video, dass zumindest einen kleinen Eindruck verschafft. Gut finde ich, wie der Amp auf wechselnde Anschlagsstärke und das Volumen-Poti der Gitarre reagiert. Es bleibt auch bei hohem Drive viel vom Originalcharakter der Gitarre und des gewählten PU erhalten, auch "krumme" Akkorde wie ein Fmaj7#11 (s. Video) kommen bei hoher Verzerrung noch relativ transparent rüber. Aber hört selbst. Vielleicht mache ich später noch ein Demo-Video mit Strat. Die Stärken des Amps liegen sicherlich bei Crunch- und Zerr-Sounds, man bekommt aber auch schöne komprimerte Clean-Sounds hin bei voll aufgedrehtem Master- und runtergedrehtem Drive-Regler.
Übrigens: 1,5 W sind in der Wohnung sehr, sehr laut! Voll aufgedreht ist es keinesfalls ein Wohnzimmer-tauglicher Amp (sagt meine Frau ). Bei mir steht er im Keller, und ich kann ihn, selbst wenn sonst keiner zuhause ist, nicht voll aufdrehen.
Anregung und Bitte: Falls jemand von euch eines der anderen Tube-Town-Projekte gebaut hat, wie wär's mit einem Review einschließlich Soundfiles oder Video? Würde mich sehr interessieren!
Gruß
eDHa
als Homerecording-Amateur spiele ich meine Gitarren praktisch nur über Modeller direkt in die Soundkarte vom PC, früher mit dem Vox-Tonelab, jetzt meist mit der Scuffham-SGear-Software.
Aus Lust am Basteln, einer gewissen Faszination für die urzeitliche Röhrentechnik und als Grundlage für eigene Modding-Experimente habe ich nach einem Niedrig-Watt-Amp für den Hausgebrauch gesucht und bin dabei auf den Lummerland-Express-Bausatz von Tube-Town gestoßen. Sound-Files oder Demo-Videos habe ich im Netz nicht gefunden. Wohl aber welche vom Trainwreck Express, dem der Lummerland nachempfunden ist, und die fand ich interessant.
So habe ich mir vor ein paar Monaten den Lummerland-Express-Bausatz bei Tube-Town bestellt, einschließlich Chassis, Roh-Gehäuse und einer 1 x 12 Box mit Celestion-Greenback. Das Gehäuse habe ich mit Kirschbaum-Furnier "veredelt" (wahrscheinlich Geschmackssache).
Sicherheitshinweis: kein Projekt für Elektronik-Anfänger, es treten lebensgefährliche Spannungen auf, man muss wissen, was man tut. Es gibt keine Schritt-Für-Schritt-Bauanleitung, nur Schaltplan und Aufbau-Schema.
Der Amp hat 2 12AX7-Röhren in der Vorstufe und 1 12AU7-Röhre in der Endstufe mit einer Leistung von ca. 1,5 W. Alternativ sind auch andere Endstufenröhren möglich. Ich habe die ECC99 ausprobiert (ca. 3,5 W Leistung), die nach meinem Eindruck etwas weniger Zerre und einen voluminöseren Ton liefert.
Der Amp hat Regler für Drive (Gain), Bass, Treble und Master. Statt eines Mid-Reglers ist im Tone-Stack ein Festwiderstand vorgesehen (hier könnte man noch experimentieren). Ich habe noch eine Modifikation eingebaut, nämlich das RC-Glied vor dem Ausgangsübertrager mehrfach schaltbar gemacht, was eine unterschiedliche Höhenabsenkung bewirkt. Das war mehr für Testzwecke, letztlich bleibe ich meist bei den Originalwerten. Vielleicht baue ich später stattdessen einen Umschalter für verschiedene Lautsprecher-Impedanzen oder eine Direct-Out-Buchse mit Speaker-Sim ein.
Kleines Unglück: Beim ersten Anschalten baute sich zunächst der Sound auf, dann nach einem Klack Totenstille. Nach Abkühlen und erneutem Anschalten immer das gleiche. Durch Spannungsmessungen und Röhrentausch war schnell klar, dass eine der Vorstufenröhren defekt war. Diese wurde nach sehr nettem Kontakt mit Dirk von Tube-Town prompt ersetzt.
Wie ist nun der Sound? Ich verzichte hier auf nichtssagende Phrasen zu "Wärme", "Druck" etc. und verweise auf das untenstehende Demo-Video, dass zumindest einen kleinen Eindruck verschafft. Gut finde ich, wie der Amp auf wechselnde Anschlagsstärke und das Volumen-Poti der Gitarre reagiert. Es bleibt auch bei hohem Drive viel vom Originalcharakter der Gitarre und des gewählten PU erhalten, auch "krumme" Akkorde wie ein Fmaj7#11 (s. Video) kommen bei hoher Verzerrung noch relativ transparent rüber. Aber hört selbst. Vielleicht mache ich später noch ein Demo-Video mit Strat. Die Stärken des Amps liegen sicherlich bei Crunch- und Zerr-Sounds, man bekommt aber auch schöne komprimerte Clean-Sounds hin bei voll aufgedrehtem Master- und runtergedrehtem Drive-Regler.
Übrigens: 1,5 W sind in der Wohnung sehr, sehr laut! Voll aufgedreht ist es keinesfalls ein Wohnzimmer-tauglicher Amp (sagt meine Frau ). Bei mir steht er im Keller, und ich kann ihn, selbst wenn sonst keiner zuhause ist, nicht voll aufdrehen.
Anregung und Bitte: Falls jemand von euch eines der anderen Tube-Town-Projekte gebaut hat, wie wär's mit einem Review einschließlich Soundfiles oder Video? Würde mich sehr interessieren!
Gruß
eDHa
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