Klangunterschied : Kopfhörer vs. Lautsprecher

  • Ersteller iswestija
  • Erstellt am
Der Haken ist, dass die Raumakustik nicht einfach nur den Frequenzgang ändert. Bestimmte (tiefe) Frequenzen klingen oft zu lange nach, andere Resonieren kaum. Diese zeitliche Komponente kannst du nicht mit einem EQ kompensieren.

Außerdem kann der EQ nur auf genau eine Abhörposition eingestellt werden. 10cm davon entfernt sieht die Lage aber ganz anders aus und die EQ-Moves die gerade noch kompensierend gewirkt haben, wirken jetzt möglicherweise verstärkend.

Es führt kein Weg daran vorbei den Raum zu akustisch optimieren. Oder man lässt es halt und lebt mit den Problemen.
 
Der Haken ist, dass die Raumakustik nicht einfach nur den Frequenzgang ändert. Bestimmte (tiefe) Frequenzen klingen oft zu lange nach, andere Resonieren kaum. Diese zeitliche Komponente kannst du nicht mit einem EQ kompensieren.

Außerdem kann der EQ nur auf genau eine Abhörposition eingestellt werden. 10cm davon entfernt sieht die Lage aber ganz anders aus und die EQ-Moves die gerade noch kompensierend gewirkt haben, wirken jetzt möglicherweise verstärkend.

Es führt kein Weg daran vorbei den Raum zu akustisch optimieren. Oder man lässt es halt und lebt mit den Problemen.

Das ist ja auch das, was ich als Voraussetzung geschrieben habe.
Allerdings ist ja die Abhörposition IMMER auf einen bestimmte Position im Raum optimiert, egal ob die Raumakustik an sich gut ist oder nicht.
Ich hatte, als mein Homestudio (insofern es überhaupt diesen Namen verdient :) noch wo anders war, die Möcglichkeit, den Recordingtisch auf dem auch die Abhören stehen von der Wand weg mitten in den Raum zu schieben. Das hat zwar die Basslastigkeit etwas reduziert, ich habe aber auch mitten im Raum wo jede Wand meterweit weg war immer noch eine Überbetonung bei meinen Lautpsrechern feststellen müssen. Daher auch der Nährboden für solcher Ideen.
Heute steht der Recording-Tisch allerdings fest an einem Platz und er steht halt wie in allen kleine Räumen - mangels Alternativen - an der Wand.

Man kann ja auch, bevor man wieder jedes Problem mit Geld erschlagen will, mal einfach einen EQ in den Master ziehen und damit rumspielen und sich die daraus resultierenden Mixing oder auch Mastering Ergebnisse auf anderen Systemen anhören. Vorausgessetzt man hat vor dem Rendern den EQ dann wieder deaktiviert. :tongue:
 
Tja, du kannst natürlich machen was du willst. Ausprobieren ist immer gut.

Die Bekämpfung der Raumresonanzen verbessert aber eben den Sound im ganzen Raum und verringert die Klangunterschiede an verschiedenen Positionen.

Boxen an der Wand ist nicht so schlimm wie du glaubst. Da ist mit ein wenig Shelving im Bassbereich eigentlich schon fast alles kompensiert. Nicht umsonst werden in einigen Studios die Boxen direkt in die Wand eingelassen.
 
Gerade in "kleinen" Räumen ist eine wandnahe Position zu bevorzugen.
 
Wobei der SPL Phonitor 2 da mit der Crossover-Funktion angeblich (Test in der aktuellen Sound&Recording) eine recht gute funktionierende Lösung zur "Speaker-Simulation" liefern soll.

Nicht nur "angeblich". Habe den Phonitor (1) seit Jahren im täglichen Einsatz. Auf das wertige Stück Edeltechnik kann ich mich auch verlassen, wenn ich mal in einer akustisch nicht ganz optimalen Umgebung arbeiten muss. Klare Kaufempfehlung.
 
Habe mir mittlerweile den Phonitor Mini gegönnt - aber noch nicht dazu gekommen mich mit der Matrix näher zu beschäftigen. Habs kurz mal durchprobiert, fand den Effekt aber nicht so umwerfend (eher subtil) - allerdings wie gesagt nicht in Ruhe und nur kurz angetestet. Was man so liest macht sich der Effekt auch eher bei langen Hörsessions bemerkbar.

Allerdings muß ich sagen das es mir gar nicht behagt aufpassen zu müssen den Kopfhörer nicht abzuziehen, ohne den Phonitor vorher zu muten oder stromlos zu machen. Es wird deutlich gewarnt, das man die klinkensteckerbedingten Kurzschlüsse beim Stecken die Endstufe killen können. :-S
 
Der Phonitor ist besser als nichts, aber noch lange nicht mit echten Lautsprechern zu vergleichen. Für Situationen in denen LS nicht möglich sind, Geld aber keine allzu limitierte Ressource darstellt, gibt es den Smyth Realiser. Hier erreicht man, abgesehen vom Körperschall, tatsächlich den Klangeindruck eines richtigen Lautsprechersetups.
 
Zum Mond kommt man leider nicht ganz, da wären am Preis wohl noch seeeehr viele Nullen mehr dran :D
Kurzfassung der Prinzips:
Die Person die das nacher benutzen will geht mit seinem Kopfhörer und dem Smyth Realiser in ein super Studio, schließt das Teil an, steckt sich mitgelieferte Mikros in die Ohren, der Realiser spielt ein paar Töne über die Anlage, dazu gibt es immer anweisungen wohin man dabei sehen soll. Dann das ganze nochmal mit Kopfhörer auf. Dadurch ist die gesamte Kette inklusive Kopfhörerer gemessen und das Gerät kann nun benutzt werden. Dazu befestigt man sich am Kopfhörer ein kleinen Tracker, der die Kopfdrehung erfasst, damit der Klang immer passend berechnet wird. Das ganze funktioniert dann aber auch nur für die Person die eingemessen wurde.
 
Kopfhörerhören und Lautsprecherhören ist immer anders! Im Hifi-Bereich waren das für mich auch immer zwei Paar Schuhe.

Wo willst Du denn mit dem Ergebnis hin? Je nach der Art der Musik die Du machst gibt es ja unterschiedliche Prioritäten.
Ein Referenzstück hilft, weil man dann etwas hat an das man sich annähern kann.
Es gibt Stücke, die klingen auf dem Küchenradio, auf dem Handy, auf der Hifi-Anlage und über eine PA.
Andere verlieren mit der Qualität der Ausgabe deutlich.
Wenn Du ein Stück hast, was auf Deinem Kopfhörer und auf Deiner Abhöre ähnlich gut klingt, dann such den Fehler nicht bei der Abhöre, sondern bei Deinem Mix! ;)

Man muss den weniger detailreichen Wiedergabegeräten auch ein Chance geben.
Wenn Du von Soundbrei sprichst und selbstgebautem Verstärker, dessen Frequenzgang in Ordnung sein müsste klingt das eher nicht nach High-End-Wiedergabe.
Da machen sich gewisse Schwächen eher bemerkbar.

Zum Beispiel die einzelnen Instrumente, die Du raushören möchtest könnten sich in den Frequenzen überschneiden.
Ein Kopfhörer kriegt das noch vermittelt aber eine minderwertige Abhöre in einem schlechtem Raum eben nicht mehr.
Also den Instrumenten im Mix möglichst exklusive Frequenzbereiche geben.
Lass Dir das Klangspektrum anzeigen, finde Überlagerungen und hau mit dem EQ dazwischen.
http://mixen-und-mastern.de/2012/07...r-grundlagen-und-die-besten-freeware-plugins/

Wenn tiefe Töne die Präsenz höherer Töne einschränken kannst Du mit Gates und Sidechains arbeiten.
 
@Bccc1

Haha! :D

Danke für den kleinen Exkurs. Klingt sehr spannend. Wird das dann intern über Filter etc. realisiert?
 
Die Person die das nacher benutzen will geht mit seinem Kopfhörer und dem Smyth Realiser in ein super Studio,...

Dann sollte diese Person aber entsprechende Kabel nicht vergessen... Der Umstand, dass die Kiste nur RCA-Anschlüsse bietet, lässt mich daran zweifeln, dass es wirklich für professionelle Anwendungen konzipiert ist.
 
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Was nun wirklich die Hauptzielgruppe ist, weiss ich auch nicht, aber die haben damit auf jedenfall schon auf passenden Messen Werbung gemacht und das Toningenieuren vorgeführt. In diesem Paper wird es relativ klar für den professionellen Einsatz beworben.

Das genaue Funktionsprinzip verraten die leider nicht, sonst würde es wohl jeder nachbauen, aber einen Grundlegenden Eindruck kann man aus dem Paper gewinnen. Es werden die Impulsantworten der Kombinationen Kopfhörer+Kopf und Lautsprecher+Raum+Kopf unter mehreren Winkeln (-30°, 0°, +30°) gemessen, wahrscheinlich mit FIR-Filtern entzerrt und mit irgendeinem tollen Algorithmus wird zwischen den Messungen interpoliert. Das wichtigste für die Ortung ist ja die HRTF, also die Veränderung der Klangs durch die individuelle Kopf- und Ohrform. Dies ist abhängig vom Winkel in dem der Schall auftritt. Wenn man diese Winkelabhängigkeit außer acht lässt und nur für eine Position misst, könnte man sich so ein System auch selber bauen, da man nur die Messungen machen, daraus einen Filter berechnen und dann diesen mit BruteFIR oder ähnlichem anwenden müsste.
 
Nabend zusammen:)

also ich habe das ARC Advanced Room Corretion System. Mit Messmikrofon. (Softwarebasierend)
Anfangs fand ich es super. Der Klang war ausgewogener.

Aber ich habe dann bald bemerkt dass ARC irgend was am Stereobild rum pfuscht. Wenn man zB eine Snare die im Panorama in der Mitte sein müsste, rutscht die Snare seitlich weg, sobald man das Tool einschaltet.
Ich habe dann meine Messungen wiederholt, aber ich habe es nicht hin bekommen, dass das Stereobild richtig war.
Wir habens auch bei einem Kolleg getestet. Auch da war der erste Eindruck positiv, aber beim zweiten hin hören stimmte einfach das Stereobild irgendwie nicht.

Ich kenne nur das ARC System, aber ich möchte zur Vorsicht raten bevor man ein System in dieser Art kauft.
 

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