TripleK
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Die Verleihaktion von Shure hat mich sofort angesprochen, da ich bisher nur ein SM-57 in meinem kleinen Mikro-Bestand habe, und gerne wissen wollte was Shure noch so im Repertoire hat.
Von den zum Testen angebotenen Kandidaten wurde es dieses seitlich zu besprechende Kleinmembran Mikrofon: Shure Beta 181C
Warum gerade dieses Mikrofon? Ganz einfach, es sieht wirklich cool aus! Und es ist sehr klein:
Darüberhinaus ist es - wie man leicht sehen kann - modular aufgebaut, d.h. auf den Mikrofonverstärker kann man vier verschiedene Kapseln für verschiedenste Anwendungen und Stereo-Mikrofonierungen aufschrauben. Das „C" in der Bezeichnung steht für Cardioid. Geliefert wird in einem praktischen Case, in dem neben dem Winschutz auch die Wechselkapseln Platz finden.
Außerdem hat mich interessiert, wie dieses kleine Teil mit einem für Kondensatormikrofone vergleichsweise geringen Output (2,4 mV) und einer Unverbindlichen Preisempfehlung von knapp 500€ klingt.
Es gibt bereits 2 Reviews zu diesem Mikro, die sich aber mit anderen Schwerpunkten befassen.
Als ich mir das Datenblatt und die Frequenzgänge anschaute, hatte ich sofort bestimmte Erwartungen an den Klang. Ein sehr ebener Frequenzgang zwischen 50 und 3000 Hz, eine Anhebung von ca. 5 dB bei 10 kHz, und ein deutlicher Abfall ab 15 kHz kennzeichnen die datentechnischen Rahmenbedingungen. Von einigen dynamischen Mikros kennt man diesen Abfall im mittleren 5-stelligen Hz Bereich. Für ein Kondensatormikro ist der Verlauf überraschend.
Wo könnte man eine solche Vorgabe gebrauchen? Sofort fiel mir der Livebereich ein. Da ist ein filigranes Obertonspektrum vielleicht nicht unbedingt der primäre Focus. Dazu fand ich dann das oben verlinkte Review.
Der großzügig Ausgelegte maximale Schalldruck von 151,5 dB gibt einen Hinweis auf eine weitere Einsatzmöglichkeit: Amps, Gebläse und vor allem Drums! Obwohl ich das nicht ausprobiert habe, kann ich mir hier eine Anwendung gut vorstellen. Ich mag vom Handling her ja schon mein ebenfalls seitlich besprechbares Gefell MT711s an der Snare. Das Beta 181/C ist allerdings nochmal deutlich kompakter und dürfte von der Plazierung für viele Anwendungen absolut unkompliziert sein. Auf folgendem Bild sieht man ein Schöps Kleinmembraner mit Spinne und das Gefell MT711s umrahmt von den Beta 181/C:
Der geringe Output von 2,4mV liegt auch eher im (oberen) Bereich der dynamischen Mikros. Auf Nachfrage erklärte mir Jürgen Schwörer - der diese Verleihaktion freundlicherweise hier im Board installierte - dass dieses Mikro im professionellen Bereich gesehen wird, wo auch entsprechend gute Preamps vorhanden sind. Da stellte sich mir natürlich sofort die Frage, ob mein Apogee Quartet mit diesem Mikro klarkommen würde.
Also habe ich einige Aufnahmen gemacht, um das zu klären, und einen guten Eindruck von den Potentialen dieses kleinen und handlichen Mikros zu geben. Zwei davon möchte ich hier bereitstellen.
Warum nicht mal nach den eben zu Papier gebrachten Gedanken etwas ganz anderes machen, nämlich Sprache aufnehmen?
Der Klang bei meinem Sprachaufnahme-Test hat mich positiv überrascht. Durch den ab 4 kHz langsam ansteigenden Präsenzbereich bis 10 kHz ist die Sprachverständlichkeit wirklich gut. Durch den starken Abfall ab 15 kHz klingt es recht trocken und nicht ganz so luftig wie bei einem typischen Großmembraner für Sprache. Hört selbst:
https://www.dropbox.com/s/ce6ex5sy6q55qmt/Shure Beta 181:C Sprache.wav?dl=0
Soloaufnahmen mit Gitarre würde ich mit diesem Mikro nicht machen. Da ist mir der Frequenzverlauf zu uneben. Obenrum fehlt einfach die „Luft“.
Für Backgroundstrumming oder Parts, wo der Charakter des Mikros gewünscht ist, passt es wiederum.
https://www.dropbox.com/s/mlviqiysgwv1jma/Shure Beta 181:C Gitarre.wav?dl=0
Das Beta 181/C ist ein interessantes und spannendes Kleinmembranmikro. Es macht einen sehr robust gebauten Eindruck. Die mitgelieferte Mikroklemme wirkt ähnlich stabil (=unverwüstbar) wie die des SM 58. Das Case, in das alles nötige Zubehör wie Klemme, Windschutz und Wechselkapseln passen, passt ins Bild eines kleinen und roadtauglichen Mikrofons. Klanglich hat es Charakter, was - wie immer bei nicht ganz neutralen Mikros- die universelle Verwendbarkeit einschränkt. Wenn man diesen Charakter braucht, ist es toll, da die Auflösung kleinmembrankondensatormikrofonmäßig -)) gut ist.
DANKESCHÖN an Jürgen Schwörer und Shure!
Von den zum Testen angebotenen Kandidaten wurde es dieses seitlich zu besprechende Kleinmembran Mikrofon: Shure Beta 181C
Darüberhinaus ist es - wie man leicht sehen kann - modular aufgebaut, d.h. auf den Mikrofonverstärker kann man vier verschiedene Kapseln für verschiedenste Anwendungen und Stereo-Mikrofonierungen aufschrauben. Das „C" in der Bezeichnung steht für Cardioid. Geliefert wird in einem praktischen Case, in dem neben dem Winschutz auch die Wechselkapseln Platz finden.
Außerdem hat mich interessiert, wie dieses kleine Teil mit einem für Kondensatormikrofone vergleichsweise geringen Output (2,4 mV) und einer Unverbindlichen Preisempfehlung von knapp 500€ klingt.
Es gibt bereits 2 Reviews zu diesem Mikro, die sich aber mit anderen Schwerpunkten befassen.
Erwartung
Als ich mir das Datenblatt und die Frequenzgänge anschaute, hatte ich sofort bestimmte Erwartungen an den Klang. Ein sehr ebener Frequenzgang zwischen 50 und 3000 Hz, eine Anhebung von ca. 5 dB bei 10 kHz, und ein deutlicher Abfall ab 15 kHz kennzeichnen die datentechnischen Rahmenbedingungen. Von einigen dynamischen Mikros kennt man diesen Abfall im mittleren 5-stelligen Hz Bereich. Für ein Kondensatormikro ist der Verlauf überraschend.
Wo könnte man eine solche Vorgabe gebrauchen? Sofort fiel mir der Livebereich ein. Da ist ein filigranes Obertonspektrum vielleicht nicht unbedingt der primäre Focus. Dazu fand ich dann das oben verlinkte Review.
Der großzügig Ausgelegte maximale Schalldruck von 151,5 dB gibt einen Hinweis auf eine weitere Einsatzmöglichkeit: Amps, Gebläse und vor allem Drums! Obwohl ich das nicht ausprobiert habe, kann ich mir hier eine Anwendung gut vorstellen. Ich mag vom Handling her ja schon mein ebenfalls seitlich besprechbares Gefell MT711s an der Snare. Das Beta 181/C ist allerdings nochmal deutlich kompakter und dürfte von der Plazierung für viele Anwendungen absolut unkompliziert sein. Auf folgendem Bild sieht man ein Schöps Kleinmembraner mit Spinne und das Gefell MT711s umrahmt von den Beta 181/C:
Der geringe Output von 2,4mV liegt auch eher im (oberen) Bereich der dynamischen Mikros. Auf Nachfrage erklärte mir Jürgen Schwörer - der diese Verleihaktion freundlicherweise hier im Board installierte - dass dieses Mikro im professionellen Bereich gesehen wird, wo auch entsprechend gute Preamps vorhanden sind. Da stellte sich mir natürlich sofort die Frage, ob mein Apogee Quartet mit diesem Mikro klarkommen würde.
Also habe ich einige Aufnahmen gemacht, um das zu klären, und einen guten Eindruck von den Potentialen dieses kleinen und handlichen Mikros zu geben. Zwei davon möchte ich hier bereitstellen.
Klang Sprache
Warum nicht mal nach den eben zu Papier gebrachten Gedanken etwas ganz anderes machen, nämlich Sprache aufnehmen?
Der Klang bei meinem Sprachaufnahme-Test hat mich positiv überrascht. Durch den ab 4 kHz langsam ansteigenden Präsenzbereich bis 10 kHz ist die Sprachverständlichkeit wirklich gut. Durch den starken Abfall ab 15 kHz klingt es recht trocken und nicht ganz so luftig wie bei einem typischen Großmembraner für Sprache. Hört selbst:
https://www.dropbox.com/s/ce6ex5sy6q55qmt/Shure Beta 181:C Sprache.wav?dl=0
Klang Nylon-String-Gitarre
Soloaufnahmen mit Gitarre würde ich mit diesem Mikro nicht machen. Da ist mir der Frequenzverlauf zu uneben. Obenrum fehlt einfach die „Luft“.
Für Backgroundstrumming oder Parts, wo der Charakter des Mikros gewünscht ist, passt es wiederum.
https://www.dropbox.com/s/mlviqiysgwv1jma/Shure Beta 181:C Gitarre.wav?dl=0
Fazit
Das Beta 181/C ist ein interessantes und spannendes Kleinmembranmikro. Es macht einen sehr robust gebauten Eindruck. Die mitgelieferte Mikroklemme wirkt ähnlich stabil (=unverwüstbar) wie die des SM 58. Das Case, in das alles nötige Zubehör wie Klemme, Windschutz und Wechselkapseln passen, passt ins Bild eines kleinen und roadtauglichen Mikrofons. Klanglich hat es Charakter, was - wie immer bei nicht ganz neutralen Mikros- die universelle Verwendbarkeit einschränkt. Wenn man diesen Charakter braucht, ist es toll, da die Auflösung kleinmembrankondensatormikrofonmäßig -)) gut ist.
DANKESCHÖN an Jürgen Schwörer und Shure!
Anmerkung der Redaktion - mh: Es gibt als Zubehör noch weitere Austauschkapseln mit Supernieren-, Kugel- und Acht-Charakteristik
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