*wird rot* mein Handy - Akku war leer: DAS war der längste "Cliff - Hänger" aller Zeiten - sorry:
Also: Ich bin grundsätzlich schon immer ein großer Fan des "Yamaha - Klanges" schon zu meiner Zeit im Wiener Musikverein. Da war ich besonders - wie oben geschrieben - nun auch auf das Bösendorfer gespannt. Ev. war dann meine Erwartungshaltung auch etwas hoch, denn schon mit dem CFX - Flügel hatte ich erste leichte Probleme: Ich hatte etwas das Gefühl, dass das neue CLP 585 sich in den dynamischen Übergängen nicht so sauber wie bisher von Yamaha DIGITAL gewohnt spielen lies. Besonders bemerkte ich das im Diskant - dann ging mir der Übergang vom gedeckten warmen piano zum forte etwas zu wenig differenziert. Die Tatsache, dass das Bösendorfer "nur" auf Speicherplatz 2 liegt lies Böses erahnen. Tatsächlich klingt es für mich etwas unspektakulär - so als eine "weitere" Variante. Allerdings sind die reinen Samples besonders ab Forte wirklich sehr schön und unterscheiden sich klar vom CFX. Nochmals möchte ich aber festhalten, dass meine Erwartung hier völlig überzogen war und niemand ernst behaupten könnte Yamaha's neues Flaggschiff wäre grundsätzlich nicht absolut "State of the Art". Hier geht es ev. auch etwas um Geschmack als Technik. Nur habe ich doch ein KLEIN WENIG das Gefühl gehabt, Yamaha hat sich hier "aus dem Stand" etwas viel an Entwicklungs - Highlights vorgenommen (physical modelling, viel mehr und neue samples, diverse neue virtuelle Parameter, neue Klangabstrahlung,....).
Auch ist natürlich klar (leider), dass man dem Kunden nicht zeigen will, wie gewaltig ein Bösendorfer 290 Imperial klingen kann im Vergleich zum CFX
. Das nennt man dann Firmenpolitik. Auch lieben die Japaner (und das ist grundsätzlich nichts Schlechtes) den feinen und präzisen Klang eher.
Super gelungen ist das "Upright" - Sample, dass es nur im CLP 585 gibt. Das alleine wäre für mich schon ein Grund aber da bin ich viel zu sehr "Freak" und ein Digitalpiano dieser Klasse kauft man ja sowieso nicht jedes Jahr ;-).
Das eingebaute Verstärkersystem ist leistungsstark und ohne Fehl und Tadel. Im Fortissimo schwingt und kling es wirklich gewaltig. Das kannte ich bisher nur vom LX 15 von Roland.
Ein zweiter Punkt ist mir aufgefallen: Den (die) Kopfhörer - Ausgänge habe etwas genauer unter die Lupe genommen (mit AKG 701), da dies sicher für viele ein Kaufgrund für ein Digitalpiano ist: Ich ging nach der Beschreibung im Prospekt von einer Art "Raumklangsimulation" oder Virtual Surround aus. Allerdings konnte ich zwar eine sehr präzise Stereo - Ortung wahrnehmen aber keinen Raumklang. Und auch eine sehr gute aber "anders" klingende Verstärkung als mit dem (sehr guten) Lautsprechersystem. Dies ist für mich ein größeres Problem, da man sich an einen "Pianoklang" immer etwas gewöhnen muss und sich auch spieltechnisch herantastet. Hier habe ich das Problem, dass ich ständig "hin und her" gerissen bin wenn ich die Kopfhörer aufsetze. Das einzige Piano, dass hier "aus der Schachtel" die Aufgabe gut gemeistert hat war von einer anderen Marke im Shop.
Extrem gut gefallen hat mit die Tastatur. Die ist absolut einzigartig. Ohne "Wenn und Aber" und kommt nach meiner Meinung an eine "gute justierte" Hammermechanik heran. Allerdings ist die Gewichtung (wie bei allen bisher getesteten Klaviaturen einen Hauch (ein winziger Lufthauch
) leichter ausgeführt als "real". Dies ist scheinbar der "Alltagstauglichkeit" geschuldet und es bleibt dabei: Ich glaube besser geht es heutzutage nicht.
Die Pedale sind genial und das Dämpferpedal sehr dosiert einsetzbar.
Bei den weiteren Klängen bin ich lang hängengeblieben. Die sind für ein "Digitalpiano" auf höchstem (Yamaha) Niveau. Auch die Möglichkeit einer einfachen "Schlagzeugbegleitung" in der Metronom Sektion finde ich super praktisch.
Sonst habe ich auch keine weiteren "Ecken" und "Kanten" entdecken können - Aufnahme und Wiedergabemöglichkeiten Top und Verarbeitung und Optik tadellos.
Hoffe das hilft Euch etwas.
Alexander