@Jojobabaum
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
Ich wünsche dir viel Spaß mit der neuen Hupe. Für den Anfang könntest du dir vielleicht noch das Büchlein von Frank Möwes "Die ein- und zweiventilige Bassposaune" anschaffen.
http://blechpunkt.vep-bayern.de/Noten/Schulen-Et--den/Die-ein--und-zweiventilige-Ba--posaune.html
Schließe mich dem an - sowohl was den GLÜCKWUNSCH angeht, als auch das Heftchen vom Frank - einige Übungen daraus sind bei mir zu Routine geworden, sehr zu empfehlen, selbst wenn es teurer wäre! Frank ist selber ein (sehr guter) Amateur und weiß, worauf es (uns Amteuren) ankommt. Eigentlich ist er ja Pfarrer. Er ist aber auch Webmaster von
www.bassposaunen.de und organisiert alle 2 Jahre einen tollen Workshop für (Amateur) Posaunisten.
Ich schätze den Klang der Bach 50 - die ich ja wie gesagt selbst lang genug gespielt habe - sehr und habe selbst noch kein fernöstliches Fabrikat angespielt, das dem das Waser hätte reichen können. Klar geht es auch besser, aber probier mal einer zu dem Preis eine gebrauchte Lätzsch zu bekommen. Kurioserweise hatte ich meine Bach 50 seinerzeit gebraucht im Alter von 19 Jahren gekauft
Kurze Zwischenfrage, welche Ventilmechanik hast Du? Meine Bach 50 hatte original diese alte, berühmt-berüchtigte, Klapperkonstruktion mit der dicken Kugel, die man am besten mit Trombotine (!) geschmiert hat. Es folgte bei meiner dann ja recht bald der Umbau auf Mini-Ball und auch Bach selbst hat irgendwann mal auf eine Art Mini-Ball umgestellt.
Zur Frage mit dem Baden:
Eine Bach-Posaune bloß nicht in zu heißes Wasser legen. Ich habe es zwar selbst noch nicht gesehen, aber aus Gerüchten hört man heraus, dass sich damit der sehr weiche Lack lösen soll...
Wenn ich das Instrumente reinigen will, fülle ich zunächst in beide Zugrohre einen Tropfen Spülmittel und fülle den Zug zu ca. 3/4 mit warmem (nicht zu heißem!) Wasser. Dann halte ich beide Öffnungen zu und drehe den Zug, so dass das Wasser sich bewegt und das Spülmittel sich gut verteilt, bevor ich dann den Zug mit warmem Wasser komplett auffülle (Vorsicht Schaum, ich mache das über der Badewanne). Dann lasse ich den Zug aufrecht in der Ecke lehnend einweichen und kümmere mich um das Oberteil.
Vom Oberteil entferne ich alle Züge und weiche sie mit Wasser und einem Tropfen Spülmittel umgedreht stehend ein. Gelegentlich kann man auch die Ventilrohre mit Wasser und Spülmittel befüllen und einweichen lassen. Das geht natürlich nur, wenn die Ventile dicht sind - daher vorsichtshalber in die Badewanne oder Dusche stellen, falls was rauslaufen sollte. Ich bürste die Ventilrohre und Stimmzüge mit der flexiblen
Aufsatzbürste zum Slide-O-Mix Reinigungsstab aus und spüle die Rohre danach großzügig mit Wasser. Die Kontaktflächen der Stimmzüge fette ich dann
dünn mit dem
LaTromba Kork-Fett, auf den Lack kommt bei mir das
LaTromba Lacquer Polish drauf. Die (Mini-Ball) Ventilmechanik bekommt bei mir an jedem Gelenk und an den Federn eine kleinen Tropfen des
Kreul B 411 Mechanic Oils (ich glaube, ich habe das Öl für Holzblasinstrumente, funktioniert aber auch). Und die Ventile bekommen bei mir - gar nix! Sind ja auch die kugelgelagerten full-flow Ventile, die brauchen nunmal kein Öl
. Meine Bach hat von mir aber immer das
Yamaha Rotor Oil bekommen, allerdings immer nur auf die Ventilzapfen (Deckel abschrauben und Tropfen in die Bach-typische Vertiefung (Reservoir) des Ventilzapfens geben, auf der Gegenseite mit der Nadel einen Tropfen auf den Zapfen draufgeben). Beide Öle haben bei mir ewig gehalten, vom Mechaniköl habe ich immer noch meine allererste Flasche seit >20 Jahren. Ich habe mir trotzdem neuliche eine nachgekauft, weil mir die Gummikappe zum Verschluß abhanden gekommen war - außerdem wollte ich nach der Zeit einfach mal "frisches" Öl.
Wenn ich mit all dem fertig bin, kommt endlich der zuvor eingeweichte Zug dran. Nach dem Entleeren lege ich den Innenzug beiseite. Dem Außenzug gebe ich wieder beidseitig einen Tropfen Spülmittel zu und bürste die Zugrohre durch auf-und-ab- und Drehbewegungen mit dem
Heyday's Cleaning Rod mit passender
Aufsatzbürste aus (Vorsicht: es gibt zwei Bürstendurchmesser, für Bassposaune unbedingt die dickere nehmen). Empfehlen kann ich den verlinkten, 3-teiligen Stab aber nur bedingt, da bei mir aus einem Carbon-Zwischenstück schon ganz am Anfang das Gewinde ausgebrochen ist und ich daher nur mit der 2-teiligen Variante arbeiten kann. Es gibt den langen Stab aber auch einteilig. Den unteren Teil des Zuges inkl. Bogen bürste ich dann mit dem Slide-O-Mix Stab mit Aufsatzbürste (s.o.) aus, bevor ich den Zug dann großzügig mit Wasser ausspüle. Nach kurzem Trocknen gehe ich dann unkonventionell vor: Ich habe noch den Reinigungsstab meiner alten Bach-Posaune mit der Öse. Anstatt ein Baumwolltuch zu verwenden, nehme ich Tempo-Taschentücher (unbedingt Tempo nehme! Kein Zewa, oder sonstwas, Tempo ist wirklich reißfest und hier gehe ich kein Risiko ein!): Das noch gefaltete Taschentuch wird ca. in der Mitte durchteilt, so dass man zwei in etwa gleich große Quadrate erhält (je nach Bohrung die Grße variieren). Ein solches Quadrat wird dann in der Mitte gefaltet und durch die Öse des Reinigungsstabs gesteckt, so dass beide Hälften zu gleichen Teilen aus der Öse herausschauen - das Hineinstecken muss schwer gehen, ansonsten läuft man Gefahr, dass das Taschentuch im Zug stecken bleibt. So hat man nun einen perfekten Wischer zum Auswischen und Trocknen des Außenzugs. Normalerweise reichen mir 2 Durchgänge pro Zugrohr. Ich widerhole aber, bis das letzte Stück Taschentuch keinerlei Schmutz mehr zu Tage führt.
Nun kommt der Innenzug an die Reihe, dessen Rohr ich von innen genauso wie den Außenzug reinige. Da der Durchmesser kleiner ist, kann es aber sein, dass die Heyday's Bürstchen (und die Taschentuch-Stückchen) zu groß sind. Also entweder die kleineren Bürstchen auch noch kaufen oder mit der Slide-O-Mix Bürste ausbürsten, die hat aber weniger "Power", will sagen, die Borsten sind weniger dicht als bei Heyday's. Besonders eindrucksvoll finde ich nach getaner Arbeit den Blick in das komplett saubere und trockene Rohr des Innenzugs, wenn er wirklich zu 100% sauber ist.
Die noch leicht feuchte Außenseite des Innenzugs creme ich großzügig mit Spülmittel ein und spüle das dann langsam und gründlich unter dem Wasserhahn wieder ab (horizontal langsam durch den warmen Wasserstrahl ziehen). Der Zug ist eigentlich fast trocken, die letzten Minitropfen werden mit einem sauberen, fusselfreien Taschentuch (jetzt ruhig auch von Zewa oder sonst ein Produkt) entfernt und dann kommt bei mir das klassische
Slide-O-Mix drauf: erst 5-7 Tropfen aus der kleinen Flasche auf einen Zugschuh, Außenzug (nur das eine Rohr) drauf und durch hoch-und-unter- sowie Drehbewegungen verteilen. Das Ganze mit dem anderen Zugrohr wiederholen. Dann auf beide eine ca. 10cm lange Linie aus der großen Flasche draufgeben (vorher Flasche schütteln!) und gleichermaßen verteilen - Fertig. Den Lack natürlich auch nicht vergessen (s.o.), das Zugschloß öle ich regelmäßig mit dem (nicht-harzenden!) Mechaniköl (s.o.), auch die Feder an der Wasserklappe bekommt gelegentlich dieses Öl - vermutlich ist das aber unnötig.
Und fertig ist die
Pflegeanleitung für Bassposaunen (Uups, war so nicht geplant).
Die genannten Produkte sind übrigens nur als meine persönliche Präferenz und nicht wertend zu verstehen. Da ich viele der anderen Produkte auf dem Markt nicht probiert habe, kann es durchaus sein, dass man mit diesen auch zu einem zufriedenstellenden Ergebnis kommt.
Viele Grüße
Marco