groovejazz
Registrierter Benutzer
Ich besitze und spiele eigentlich seit langem einen Nord Stage 88 EX mit dem ich super zufrieden bin und den ich höchstens gegen einen Stage 2 austauschen würde.
vor ein paar Monaten habe ich aber unverhoffterweise ein Casio PX5-S zum langfristigen testen bekommen (nein, ich kriege leider kein Geld dafür ;-) ). Nach dem der erste Eindruck beim Auspacken, die Plastikhaptik und die spontane Bedienerunfreundlichkeit mich etwas abgeschreckt hat, habe ich mich jetzt doch ein mal mit den inneren Werten des Pianos beschäftigt und es auf einigen Proben, ein paar kleinerer Gigs und einer Studio-Session (als Tastatur) mitgenommen und dabei durchaus schätzen gelernt.
hier mal meine Einschätzungen und Meinung als pros und contras in Stichpunkten:
PRO
· sehr leicht (11kg), gut transportabel. Ob das Gerät auf Dauer einen härteren Road-Alltag übersteht, bleibt fraglich
· Sehr gute Tastatur. Schön straff abgestimmt, deutlich schwerer gewichtet als mein Stage. Für mich angenem spielbar. Die Tasten repetieren allerdings etwas "zäh" aber vielleicht gibt sich das noch, wenn ich mehr darauf gespielt habe. Die Haptik der Tastatur mit den leicht angerauten Tasten ist weitaus besser als die das Plastikgehäuses
· Sehr brauchbare Sounds. Die Flügelsounds sind ordentlich, könnten aber noch etwas mehr "tragen", der Concert-Grand klingt zu hause gut, "mupft" live aber ein bisschen. (Obwohl ich keine zu spitzen Pianos mag) habe ich jetzt noch einen etwas brillianteren und trotzdem dynamischen Flügelsound aus dem PX5-S-Forum geladen. Dieser wartet aber noch auf den nächsten live-Einsatz. Bin mal gespannt, wie der sich schlägt. Im Forum werden auch richtig coole und wesentlich bessere Rhodes-Sounds zum freien Download angebotenen als die Werkspresets . Nebenbei gibt es eine Vielzahl an gut einzusetzender Clavis, Flächen, Synths und sonstige Brot und Butter-Sounds. Im Forum gibt es sogar eine halbwegs brauchbare Orgel mit 6Drawbars über die Slider.
· Weitreichende Programierbarkeit, Bearbeitung der Presets, Erstellen von eigenen Setups und Sounds vor allem mit der von Casio zur Verfügung gestelten Programmer und Librarian-Software. Durch das Forum wächst das Angebot an downloadbaren Sounds ständig. Bisher guter Support, das Betriebssystem wurde schon zwei mal upgegradet
· Audioeingang als zwei Monoklinken - Hammmer!!! Ein Grund warum ich das Teil öfters mitnehmen würde, das erspart einem einen Submixer. Die Lautstärke des Eingangs kann man sich sogar auf einen Slider legen. Das hat nicht mal der Stage
. Midi über USB
· große Zahl an frei belegbaren Slidern und Drepotis ermöglicht live ein prima Zugriff auf wichtige Parameter. z.B. mal schnell ein Delay reinfahren, welches man ja sogar über den Umweg Arpeggiator tappen kann.
· mit den vier Zonen lassen sich externe Gerärte recht gut steuern oder das PX lässt sich selber von außen, z.B. über ein zweites kleines Controller-Keyboard für die Synth-Sounds sehr einfach ansteuern.
· Preis!!!
CONTRA
· keine Möglichkeit zum Anschluss eines Volumen- oder Expressionpedals!!! mE schlimmster Faux Pas. Es gibt zwar einen Anschluss für ein zweites Pedal aber anscheinend ist diese nur Mono für einen Taster ausgelegt, so dass nicht mal ein Firmwareupgrade helfen kann. Was soll das denn? Das konnte ich erst echt nicht glauben. Das gibt´s doch gar nicht :-( , sehr schade, brauche ich wirklich oft. Es gibt aber auch nette Möglichkeiten wie bei einem Wah-Clavi-Werkspreset das Wah über das Sustainpedal zu steuern, was zu meiner Überraschung recht gut funktioniert.
· keine Möglichkeit für einen Notenhalter. Vermisse ich schmerzlich bei Dienstleistungs-Jobs
· Die vielen durchaus vorhandenen inneren Werte muß man sich erkämpfen. Es ist sicher kein Plug&Play Gerät - oder vlt bin ich einfach vom Stage verwöhnt oder mittlerweile verblödet. Die Speicher- und Menustruktur ist etwas unübersichtlich. Viele Dinge erfordern ein Blick in die auch nicht wirklich gute Bedienungsanleitung
· Verarbeitung und Design vom Gehäuse, Plastik Haptik, nicht sehr solide wirkende Taster, Potis und Slider - über die Optik läßt sich streiten (diese ist nicht unbedingt mein Fall)
· Externes Netzteil - naja zu verschmerzen, aber der Ministecker - wie lange der einem Roadalltag standhalten wird?
Fazit:
wer bei einem schmalen (Schüler- oder Studenten-) Budget trotzdem ein möglichst vielseitiges und gut klingendes Arbeitsgerät für die Bühne sucht ist mit dem PX5-S sehr gut bedient. Wenn man bedenkt, dass dieses Piano weniger als ein Drittel von einem Nord Stage kostet aber trotzdem ein Großteil dessen kann...
Für meinen persönlichen Geschmack klingen die Piano- und Rhodessounds meines Nords vor Allem in der Sustainphase deutlich edler - aber das ist wie immer eine ziemliche Geschmacksfrage über die man trefflich streiten kann.
In jedem Fall ein Instrument, mit dem auch auf professionellem Niveau recht ordentlich und mit Spaß Musik machen kann.
Aber mal noch ne Frage: wozu braucht ein Stage-Piano ohne Lautsprecher ein Batteriefach für Batteriebetrieb??? mir wäre ne Stereobuchse für ein Expressionpedal wesentlich lieber gewesen.
vor ein paar Monaten habe ich aber unverhoffterweise ein Casio PX5-S zum langfristigen testen bekommen (nein, ich kriege leider kein Geld dafür ;-) ). Nach dem der erste Eindruck beim Auspacken, die Plastikhaptik und die spontane Bedienerunfreundlichkeit mich etwas abgeschreckt hat, habe ich mich jetzt doch ein mal mit den inneren Werten des Pianos beschäftigt und es auf einigen Proben, ein paar kleinerer Gigs und einer Studio-Session (als Tastatur) mitgenommen und dabei durchaus schätzen gelernt.
hier mal meine Einschätzungen und Meinung als pros und contras in Stichpunkten:
PRO
· sehr leicht (11kg), gut transportabel. Ob das Gerät auf Dauer einen härteren Road-Alltag übersteht, bleibt fraglich
· Sehr gute Tastatur. Schön straff abgestimmt, deutlich schwerer gewichtet als mein Stage. Für mich angenem spielbar. Die Tasten repetieren allerdings etwas "zäh" aber vielleicht gibt sich das noch, wenn ich mehr darauf gespielt habe. Die Haptik der Tastatur mit den leicht angerauten Tasten ist weitaus besser als die das Plastikgehäuses
· Sehr brauchbare Sounds. Die Flügelsounds sind ordentlich, könnten aber noch etwas mehr "tragen", der Concert-Grand klingt zu hause gut, "mupft" live aber ein bisschen. (Obwohl ich keine zu spitzen Pianos mag) habe ich jetzt noch einen etwas brillianteren und trotzdem dynamischen Flügelsound aus dem PX5-S-Forum geladen. Dieser wartet aber noch auf den nächsten live-Einsatz. Bin mal gespannt, wie der sich schlägt. Im Forum werden auch richtig coole und wesentlich bessere Rhodes-Sounds zum freien Download angebotenen als die Werkspresets . Nebenbei gibt es eine Vielzahl an gut einzusetzender Clavis, Flächen, Synths und sonstige Brot und Butter-Sounds. Im Forum gibt es sogar eine halbwegs brauchbare Orgel mit 6Drawbars über die Slider.
· Weitreichende Programierbarkeit, Bearbeitung der Presets, Erstellen von eigenen Setups und Sounds vor allem mit der von Casio zur Verfügung gestelten Programmer und Librarian-Software. Durch das Forum wächst das Angebot an downloadbaren Sounds ständig. Bisher guter Support, das Betriebssystem wurde schon zwei mal upgegradet
· Audioeingang als zwei Monoklinken - Hammmer!!! Ein Grund warum ich das Teil öfters mitnehmen würde, das erspart einem einen Submixer. Die Lautstärke des Eingangs kann man sich sogar auf einen Slider legen. Das hat nicht mal der Stage
. Midi über USB
· große Zahl an frei belegbaren Slidern und Drepotis ermöglicht live ein prima Zugriff auf wichtige Parameter. z.B. mal schnell ein Delay reinfahren, welches man ja sogar über den Umweg Arpeggiator tappen kann.
· mit den vier Zonen lassen sich externe Gerärte recht gut steuern oder das PX lässt sich selber von außen, z.B. über ein zweites kleines Controller-Keyboard für die Synth-Sounds sehr einfach ansteuern.
· Preis!!!
CONTRA
· keine Möglichkeit zum Anschluss eines Volumen- oder Expressionpedals!!! mE schlimmster Faux Pas. Es gibt zwar einen Anschluss für ein zweites Pedal aber anscheinend ist diese nur Mono für einen Taster ausgelegt, so dass nicht mal ein Firmwareupgrade helfen kann. Was soll das denn? Das konnte ich erst echt nicht glauben. Das gibt´s doch gar nicht :-( , sehr schade, brauche ich wirklich oft. Es gibt aber auch nette Möglichkeiten wie bei einem Wah-Clavi-Werkspreset das Wah über das Sustainpedal zu steuern, was zu meiner Überraschung recht gut funktioniert.
· keine Möglichkeit für einen Notenhalter. Vermisse ich schmerzlich bei Dienstleistungs-Jobs
· Die vielen durchaus vorhandenen inneren Werte muß man sich erkämpfen. Es ist sicher kein Plug&Play Gerät - oder vlt bin ich einfach vom Stage verwöhnt oder mittlerweile verblödet. Die Speicher- und Menustruktur ist etwas unübersichtlich. Viele Dinge erfordern ein Blick in die auch nicht wirklich gute Bedienungsanleitung
· Verarbeitung und Design vom Gehäuse, Plastik Haptik, nicht sehr solide wirkende Taster, Potis und Slider - über die Optik läßt sich streiten (diese ist nicht unbedingt mein Fall)
· Externes Netzteil - naja zu verschmerzen, aber der Ministecker - wie lange der einem Roadalltag standhalten wird?
Fazit:
wer bei einem schmalen (Schüler- oder Studenten-) Budget trotzdem ein möglichst vielseitiges und gut klingendes Arbeitsgerät für die Bühne sucht ist mit dem PX5-S sehr gut bedient. Wenn man bedenkt, dass dieses Piano weniger als ein Drittel von einem Nord Stage kostet aber trotzdem ein Großteil dessen kann...
Für meinen persönlichen Geschmack klingen die Piano- und Rhodessounds meines Nords vor Allem in der Sustainphase deutlich edler - aber das ist wie immer eine ziemliche Geschmacksfrage über die man trefflich streiten kann.
In jedem Fall ein Instrument, mit dem auch auf professionellem Niveau recht ordentlich und mit Spaß Musik machen kann.
Aber mal noch ne Frage: wozu braucht ein Stage-Piano ohne Lautsprecher ein Batteriefach für Batteriebetrieb??? mir wäre ne Stereobuchse für ein Expressionpedal wesentlich lieber gewesen.
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