Power Soaks sind irgendwie zwar Sowas wie ein Modethema, aber es ist schon eine Mode die sich hält. Und weil wir Jungs in gewisser Weise dazu verdammt sind auf ewig neue Spielsachen ausprobieren zu wollen ist eben irgendwann ein Soak fällig, es sei denn es geht wirklich um den Sound, weniger ums Geld ausgeben.
Ich bin in den meisten Punkten bei Myxin. Wirklich gute Endstufenzerre kenne auch ich in erster Linie aus ohnehin leistungsschwachen Tweed Amps. Das was in der Hinsicht aus modernen Topteilen kommt ist recht "klobig" und schwer zu kontrollieren.
Auch in Sachen Speaker gehöre ich nicht zu jenen, die wenig Wirkungsgrad als Antwort auf bessere Soundentfaltung sehen, im Gegenteil: Ein Speaker mit gutem Wirkungsgrad hat zumeist guten satten Punch und klare transparente Artikulation. Da würde ich eher die Einstellung der Vorstufe optimieren.
Einen Soak allerdings einzusetzen um dem Sweet Spot näher zu kommen, also dem Punkt wo der Amp in "Sparkle" Gefilde kommt finde ich schon nachvollziehbar. Das "gebundene" Spiel, bzw. die Modellierbarkeit des Tones wird einfacher, man kann dadurch "inspirierter" aufspielen. In diesem Zusammenhang werden auch gern die Tone Bones eingesetzt, Oktal-Adapter welche die Leistungsreduktion über EL84 Endstufenröhren in Class A realisieren. Die Frage ist, ob es damit weit genug in den Keller geht und ob die Tubes die klanglichen Präferenzen des Amps nicht zu stark verwässern......
Bessere Soaks lassen bei starker Bedämpfung immer noch genug Höhen durch, bzw. lassen diese reinregeln, ein Feature auf das man achten sollte.
Ich spiele einen 10 Watt Cornell Romany Plus Tweed Amp, also einen der schon von Haus aus geeignet ist für Endstufenzerre. Weil er aber als Home- und Recording Amp ausgelegt ist hat er eine vierstufige Leistungsanpassung an Bord. Ich kann ihn mit 10, 1,5, 0,3 und 0,05 Watt betreiben. Dieser Amp ist der einzig mir Bekannte der eine wirklich kultivierte Endstufenzerre bei Zimmerlautstärke auf die Füsse bekommt. Ich nutze dieses Faeture aber nur recht selten. Weit öfter suche ich den bereits erwähnten Sweet Spot um ihn einfach nur schön singen zu lassen im Grenzbereich zwischen Clean und Crunch. Das Sahnehäubchen hierzu ist wie bereits erwähnt ein Speaker mit gutem Wirkungsgrad
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