Popa Chubby - Aschaffenburg Colos Saal
N´Abend,
Wie ich ja bereits angedeutet habe, ist es nicht zum geplanten Interview gekommen, weil die Jungs erst um 6 Uhr (statt 5 Uhr) im Colos Saal angekommen sind. Das hat den ganzen Plan etwas durcheinander gewirbelt und der Soundcheck, der auch eine kleine Probe beinhaltete - hat sich bis 7 Uhr hingezogen und wurde nur durch die notwendige Öffnung der Türen für die Zuschauer unterbrochen. Probe
- man ist jetzt knapp 10 Tage auf der Tour unterwegs, da gibt es schon noch was zu besprechen. Direkt im Anschluss an den Soundcheck hatten wir 10 Minuten um uns ein wenig auszutauschen und ich habe mich im wesentlichen auf Dinge vom Soundcheck bezogen. Zu seiner neuen CD gibt es von ihm sowieso ein Video, wo er die einzelnen Titel vorstellt.
Popa stellt seine CD vor.
Hier also der "spärliche Rest" meiner Ausbeute von gestern Abend … (ok, beim Soundcheck war von Euch wahrscheinlich auch noch keiner dabei …)
Im Colos Saal wird Sound ernst genommen. Ich war noch bei keinem Konzert, wo mir der Sound nicht gefallen hätte. Allerdings macht es bei Popa Chubby durchaus Sinn in der Mitte des Saales zu stehen. Seine Verstärker sind schon heftig laut. Fender Twin ist ja schon nicht gerade als leise bekannt, aber auch der Marshall JCM 900 ist ein ganz schönes Brett. Da vorne nur ein WAH steht und ein wenig Boost vor dem Amp (von Hand bedient), kommt die ganze Zerre aus der Endstufe der Verstärker.
Die Verstärker stehen keinen Meter hinter ihm … direkt vor ihm dann 4 Monitore, die versuchen mit dem Gesang bei den Verstärkern mitzuhalten. Diesmal sind wir mit 2 leichten Rückkopplungspfeifern ausgekommen, bei den laut aufgedrehten Monitoren durchaus ein Qualitätsmerkmal des Soundmannes und seiner technischen Möglichkeiten. In seinen Vokal Monitoren will Popa den Bereich um 200 Hz stark gepushed haben, der scheint gut gegen die Klampfen anzukommen.
Hier mal ein Blick auf die Schaltzentrale …
Mitten Soundcheck werden dann noch die Akteuere ins rechte Licht gerückt … oder wird das Wetter besser
Nicht fehlen darf natürlich ein Blick auf seine Tourgitarre. Aus meiner Sicht die derzeit am härtesten arbeitende Stratocaster im Geschäft. Er reist mit einer Gitarre, macht vor jedem Gig, sozusagen als "ich bin da" Ritual, neue Seiten drauf (wer die grünen Päckchen auf dem Amp sieht, kennt auch seine 10-42 iger Saitenstärke) und spielt dann ungebremst bis zu 4 Stunden. Seit ca. einem Jahr kommt ein Headstock Tuner zum Einsatz, der Boss Bodentuner hat ausgedient. Mal schauen wie lange die Gitarre durchhält, aber nach dieser Tour sind, nach seiner Auskunft, zumindest mal die Bünde fällig.
Alles klar, wenden wir uns dem Soundcheck zu. Ihr könnt ja erst mal durch das Video schlendern, den Gesprächsblock "Bandgefüge" hänge ich als Text hinten dran. Vielleicht erkennt ihr ja die Stelle auf die es abstellt.
Zu meiner Frage nach "ihr habt noch ein wenig an der Abstimmung gearbeitet …" ging seine Antwort in die Richtung "Shut The Fuck Up!! - lasse Raum für die weiteren Instrumente und arbeite miteinander nicht gegeneinander … " Hatte er ja auch schonen der Masterclass erwähnt. Achte auf den Kontext. Im Video oben gibt es zu den Vollgassektionen kaum was zu sagen, sehr wohl aber zu den Breaks und Übergängen. Auf "ich habe viel Augenkontakt wahrgenommen …" erntete ich "Play the bands time not your own!!! - vertraue jemanden das Timekeeping an und folge ihm. Selbst wenn da Schwankungen drin sind, bleibt die Band zusammen und tight. Dafür muss man aber auch mal hochschauen und den Kontakt suchen. Das macht zum Schluss die Power aus und eine klare Absprache hilft - inklusive verabredeten Weckruf." (im Video) Letzter Teilaspekt des kurzen Gespräches war "Aufmerksamkeit über 3 Stunden …". "you can´t imagine how many mistakes happen, when the dynamic comes down … " - was er damit begründet, dass offensichtlich alle Musiker im "voll Power Modus" extrem aufmerksam sind, aber sozusagen ein wenig abschlaffen und sich abmelden (check out), wenn es ruhiger wird. Dabei sind genau diese Stellen wo man den Fehler auch am meisten hört. Zum Abschluss noch die Frage nach dem wichtigsten Instrument für ihn - erwartete Antwort war das Musikinstrument "Gitarre oder Gesang" - brachte als etwas unerwartete Antwort das "Messinstrument" Ohr. "Bevor du alles zukleisterst, höre erst mal hin wo für dich Platz ist … "
Na dann … (zum Glück ist im Trio für ihn viel Platz, weil viel Spielen macht ihm schon auch Spaß
)
Vielen Dank … dann gebt mal Gas bei der Show !!!
Nach knapp 3 Stunden Vollgas, dann noch mal ein kurzes Servus … bis zum nächsten mal.
Gruß
Martin