REVIEW Lexicon MX-200

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Review des Lexicon MX-200 im Rahmen des eigenen Benutzungsprofiles:

Das Lexicon mx-200 dient mir - in Verbindung mit Mischpult und Kopfhörer - als Effektgerät beim Singen üben in meiner Gesangskabine: Meistens wird hierfür von mir der Reverb genutzt. Jedoch sind auch abgefahrene, „spacigere“ Effekte (reverse reverb, Pitch shifting etc.) möglich, wenn gewünscht. Ich möchte im Rahmen dieses kurzen Reviews darauf eingehen, wie sich das Gerät bei dieser Aufgabenstellung schlägt. Midi- und PC Anwendungen werden daher in diesem Test z.B. nicht berücksichtigt.
lexiconvorn.jpg

Beschreibung des Gerätes:
Es handelt sich um ein 1 HE , 19“ Gerät, mit einer blauen Frontplatte aus Metall - inklusive eines sehr gut ablesbaren 2 – stelligen numerischen Displays an der Front. Rechts neben dem Display befindet sich ein Drehknopf, mit dem Programme angewählt werden können, indem man den Knopf bis zur Nummer des gewünschten Programmes dreht und danach darauf drückt, um es zu laden. Wenn man einzelne Effekte ohne externe Audioquelle nur mal kurz antesten möchte, dann kann man eine „Audition“ - Taste drücken, die kurze Samples zum „reinhören“ abspielt. Wenn man Programme verändert hat, können diese mit Hilfe der Store Taste abgespeichert werden (Store drücken, Programmnummer wählen, noch mal Store drücken).
display.jpg


Ein Balkendiagramm für Links und Rechts dient als Pegelanzeige. Daneben wird mit einer roten LED angezeigt, ob der digitale Eingang aktiv ist (Digital In). Mit der Routing-Taste kann man vier verschiedene Routings auswählen: Dual Mono, Cascade, Dual Stereo (Parallel) und Mono split. Unter der Pegelanzeige finden sich drei Regler; einmal der Input, dann 2x „dry-wet“- Regler, mit dem man den Effektanteil eines Jeden der zwei im MX-200 enthaltenden Effektprozessoren im Signal regeln kann.

linke seite.jpg

Eine Liste der anwählbaren Effekte ist im mittleren Bereich des Gerätes gut lesbar abgedruckt. Das MX-200 verfügt über zwei unabhängige Prozessoren: Für Effektprozessor 1 steht eine grüne LED vor dem Effektnamen, für Effektprozessor 2 eine rote LED hinter dem Effektnamen. Praktisch ist, dass nicht nur Effekte wie Hall oder Delay, sondern auch Kompressor und Deesser an Bord sind, was praktisch für den Einsatz im Gesangsbereich ist.

liste.jpg
Die Anwahl der Effekte in den beiden Effektprozessoren erfolgt über jeweils über einen der Effekt-Select- Kippschalter. Daneben können per Drehregler oder Knopf Grundeinstellungen zügig am Gerät selbst durchgeführt werden (Predelay, Decay, Tempo,Bypass, Variation) Beim Einsatz als Kompressor ändern sich die Funktionen der 3 unteren Knöpfe in : Theshold, Ratio und Gain. Von daher ist manchmal doch ein Blick in die Anleitung ratsam, einige Funktionen haben sich gut versteckt.
effectprozessor.jpg
Auffällig ist, das insbesondere die Halleffekte für ein Multieffektgerät dieser Preisklasse vergleichsweise dicht und warm und natürlich klingen. Das Gerät ist seit ca. 3-4 Jahren in meinem Besitz, wird ständig genutzt und ist noch nie ausgefallen. Oft läuft es mehrere Stunden am Stück pro Tag. Ich erlebe es als ein zuverlässiges Teil meines Equipments, welches ich kaum bewusst bemerke - es sei denn, es würde einmal ausfallen.

Was mich dennoch etwas stört: Es gibt keinen An/Ausschalter, ich muss entweder den Stecker ziehen oder aber eine Steckerleiste mit Schalter nutzen, wenn ich die Stromversorgung unterbrechen möchte.

Als ich das Gerät vor einigen Jahren gerade neu gekauft hatte, habe ich (allerdings nur wenig ernsthaft) versucht, die die „Vst-Plugin“-Funktion des MX – 200 zu nutzen. Damals hatte diese Software meinen PC zum aufhängen und einfrieren gebracht. Allerdings möchte ich hinzufügen, dass ich das Lexicon von Anfang an nicht in meine DAW einbinden, sondern für meine Gesangkabine nutzen wollte. Die VST-Funktion des Lexicon ist keine Plugin-Software wie man sie von den VST-Instrumenten oder Effekten von DAWs her kennt: Sie wird als „MX Edit and VST control plugin“ bezeichnet. Die Audio-Einbindung / das Routing erfolgt am Effektgerät selbst, nicht im PC. Es gibt inzwischen von Lexicon Software für aktuelle Betriebssysteme wie z.B. Windows 7 und 8. Das Effektgerät wird von mir am PC nicht benutzt, von daher kann ich nichts zur aktuellen Funktionalität der Software im PC-Kontext sagen.

Erkennbar wird durch das Angebot an aktueller Software jedoch, wie konsequent Lexicon seine Produktpflege betreibt: Das Effektgerät und auch dessen Software sind bereits seit beinahe 10 Jahren auf dem Markt (zumindest wird es seit ca. 2005 bei Thomann gelistet). Das hebt Lexicon positiv von anderen Herstellern ab, denn ich persönlich kenne kaum Firmen, die über einen so langen Zeitraum ein digitales Produkt (fast unverändert?) auf dem Markt haben und pflegen und unterstützen. Gelten doch 10 Jahre alte Digitalgeräte oftmals schon als hoffnungslos veraltete „Methusalems“ .


hieran
Fazit:
Das Lexicon MX-200 ist immer noch ein sehr preiswertes und gutes Effektgerät, um z.B im Homestudio oder zum Üben eingesetzt zu werden. Ich bin mir sicher, es macht sich aufgrund seiner einfachen Bedienung (zumindest bei den offensichtlichen Funktionen) auch im Live-Bereich sehr gut. Selbst im Halbdunkel sind das Display und die aufgedruckten Effekte etc. noch relativ gut lesbar.

Insbesondere gefällt mir der sehr gute Reverb. Das Gerät selbst ist hervorragend verarbeitet: Das Gehäuse ist aus Metall und besitzt sich wertig anfühlende Knöpfe aus Kunststoff. Ich habe den Eindruck, dieses Gerät ist für Jahre bis Jahrzehnte gebaut. Praktisch ist natürlich das 19“ Format, um es in ein Rack einzubauen. Es ist ein auf wesentliche Funktionen reduziertes Gerät und sticht (zumindest in den Grundfunktionen) durch eine einfache Bedienung hervor.

Positiv ist, dass der Hersteller eine lang anhaltende Produktpflege betreibt, selbst nach beinahe 10 Jahren Marktpräsenz wird Software für aktuelle Betriebssysteme bereitgehalten.

Was ich jedoch als etwas störend empfinde, ist das Fehlen eines Netzschalters. Sicher wäre (vor allem bei Live-Einsätzen) auch ein Kaltgerätestecker statt eines externen Netzteiles besser, aber ich denke, dass das ein Zugeständnis an den Preis und den Platz im Gehäuse (1HE) ist.

Mesings :)
 
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