JamHub - Review / Testbericht

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JamHub - Review / Testbericht



Wie in diesem Thread beschrieben, durften wir drei Monate lang das "speziellere" Mischpult JamHub Tourbus testen. Vorab daher vielen Dank an das Musiker-Board für diese Gelegenheit und auch an MegaAudio, die uns das Testgerät zur Verfügung gestellt haben.

tourbus.jpg


Nun, wer sind wir? Wir, The Ragits, sind ein Trio aus dem Rock 'n' Roll / Bluesrock Bereich. Für mehr Infos und Hörproben schaut einfach mal auf unserer Homepage / Facebook vorbei. Doch genug der Eigenwerbung :). Kommen wir zu unserem Testbericht:


JamHub - Das Prinzip


Beim JamHub handelt es sich wie erwähnt um ein etwas spezielleres Mischpult. Doch wo liegt der Unterschied zu einem normalen Mischpult? Der JamHub ist weniger ein klassisches Mischpult, vielmehr ein Personal (InEar) Monitoring System.

Die genauen technischen Details lassen wir jetzt mal außen vor, diese sind z.B. auf der Seite von MegaAudio nachzulesen.

Das Grundprinzip ist das Folgende: Jeder Musiker besitzt einen persönlichen Bereich am JamHub, der mit einer Zahl gekennzeichnet ist. Es gibt zwei Eingänge (einen XLR und einen Stereo-Klinke), deren Input-Level jeweils über einen Regler eingepegelt werden können und einen Kopfhörerausgang. Neben dem Mastervolume-Regler für die Gesamtlautstärke, lassen sich die Lautstärken der anderen Musiker mit den kleinen Reglern individuell einstellen. Und genau das ist das Alleinstellungsmerkmal des JamHubs. Durch diese Funktion kann sich jeder Musiker seinen individuellen Monitor-Mix erstellen!


JamHub - Die verschiedenen Versionen


Den JamHub gibt es in drei Versionen: BedRoom, GreenRoom und TourBus. Neben der zur Verfügung stehenden Anzahl an Kanälen unterscheiden sich die Versionen vor allem in Punkten wie Phantom-Power und der Möglichkeit der Aufnahme. Die folgende Abbildung zeigt den Vergleich der offiziellen JamHub Webseite:

JamHub - Die Funktionen


Neben der eigentlichen Kernfunktionalität bietet der JamHub verschiedene Zusatzfunktionen:


Recording

Jeder JamHub hat einen Mix-Bereich (R) über den der Aufnahme-Mix eingestellt wird. Dieser findet sich an der Rückseite und unterscheidet sich nicht von den normalen Mix-Bereichen der Musiker. Man stellt dort quasi den Mix der Aufnahme ein. Nettes Gimmick: Der Musiker im Mix-Bereich 1 hat einen Schalter, mit dem er seinen Kopfhörerausgang zwischen seinem und dem Recording Mix umschalten kann. So ist ein problemloses und schnelles „Reinhören“ in den Aufnahme-Mix möglich.

Die verschiedenen Versionen des JamHub bieten dabei unterschiedliche Möglichkeiten, den Mix auszugeben. Der JamHub – BedRoom gibt den Aufnahme-Mix analog aus, die beiden größeren Versionen digital per USB. Die größte Version, der TourBus, hat zusätzlich noch eine interne Aufnahmefunktion auf SD-Karte. Sehr praktisch, um während der Probe Songs mitzuschneiden und direkt reinzuhören.


Soundmöglichkeiten (EQ, Effekte)

Der JamHub bietet verschiedene Effekte (Hall, Chorus, etc.), die man dem Mix hinzufügen kann. Unserer Meinung ist die Verwendung der Effekte nicht ganz durchdacht. Jeder Musiker kann zwar entscheiden, ob und wie stark der zurzeit ausgewählte Effekt für seinen Mix greift, allerdings kann man nur einen Effekt insgesamt auswählen. Es ist also nicht möglich, für den Lead-Sänger etwas Hall hinzuzufügen und für den zweiten Sänger einen Chorus. Das ist schade, die Effekte sind daher eher etwas zum „rumspielen“. Ebenfalls fehlt leider ein EQ, darauf kommen wir in der anschließenden Bewertung noch zu sprechen.

Generell ist natürlich festzuhalten, dass die Veränderung von Sound nicht Aufgabe des JamHub ist. Ganz nach dem Motto: Das was reingeht, kommt auch wieder raus.


SoleMix

Ein sehr cooles Zusatzgerät ist die SoleMix Remote, eine Art Fernbedienung, mit der z.B. der Drummer von seinem Schlagzeug aus seinen Mix verändern kann. Beim JamHub – GreenRoom ist ein SoleMix Remote dabei, bei der größten zwei.

JamHub – Unsere Bewertung


Wir sind ein Trio bestehend aus Gitarrist/Gesang, Bassist und Schlagzeuger. Jeder hat seine persönliche Erfahrung mit dem JamHub gemacht, die wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen:


Verarbeitung

Der JamHub ist sehr ordentlich verarbeitet, die Oberfläche ist sehr griffiger Kunststoff, die Kabel sitzen bombenfest, die Potis lassen sich "smooth" drehen und es ist absolut kein Kratzen oder Rauschen zu vernehmen. Alles top!


Soundqualität

Der JamHub gibt die Instrumente ohne hörbare Verfälschung und mit kaum wahrnehmbarem Rauschverhalten wieder. Natürlich liegt das auch an Grundlautstärke/Rauschverhalten der Verstärker bzw. der individuellen Aussteuerung der einzelnen Kanäle. Alles in allem haben wir im Bereich Soundqualität keine schlechte Erfahrung gemacht.


Gitarrist / Sänger

Die Abnahme erfolgte über ein Shure SM57.
Gespielt wird über einen 50W Vollröhrenverstärker auf halber Lautstärke. Als Gitarrist muss ich sagen das es gewöhnungsbedürftig ist. Der Sound wirkt anders, steriler als im Raum, keine Frage. Helfen kann man sich da idealwerweise durch einen Reverb, der den Ton geräumiger macht.


Bassist

Der Bass wird ebenfalls über ein Mikrofon abgenommen, temporär noch über ein Tom-Mikrofon. Das klingt nicht optimal, liegt aber natürlich nicht am JamHub. Eine Alternative wäre über eine DI-Box direkt in den JamHub zu gehen.

Ich (Bassist) trage seit jeher bei den Proben Gehörschutz. Mit Einsatz des JamHub habe ich diesen durch InEar Kopfhörer ausgetauscht. Das Schlagzeug höre ich auch mit den Kopfhörern noch ausreichend, über ein Raummikro mischen wir momentan das Schlagzeug noch ein wenig dazu. Jetzt noch Gesang und Gitarre ausreichend einpegeln und den Bass nach Bedarf hinzufügen. Dadurch entsteht für mich ein fast perfekter Mix. In fertigen Songs hat man so einen super ausgeglichenen Mix, in neuen Songs kann man sein Instrument "boosten", um so z.B. besser auf seine eigenen Fehler zu achten.


Schlagzeuger

Als Schlagzeuger ist die Wahrnehmung der anderen Instrumente und des Gesanges über den JamHub absolut definiert.
Genial zum Monitoring der anderen Bandmitglieder!
Wichtig ist: Ohne Gesamtabnahme des Schlagzeugs (min. 2 Overheads, Basedrum, Snare) ist es schwierig dieses über gut isolierte Kopfhörer klanglich "vollständig" bzw ausgeglichen wiederzugeben. Die oben genannte Mikrophonierenung ist meiner Meinung nach Grundvoraussetzung, um das Schlagzeug über den JamHub wiederzugeben.
Hierzu haben wir die Schlagzeugmikrophonierung in ein seperates Mischpult laufen lassen und sind mit dem Schlagzeugmix (mono) in den JamHub rein.


Gesamtfazit


Einmaliges Gerät, das einen ohrenschonenden, klanglich individuell einstellbaren und unverfälschten Mix der Band wiedergibt und sich super zum Proben eignet. Gute Kopfhörer sind genauso Pflicht, wie die entsprechende Mikrofonierung der Amps. Die Qualität des Gesamtergebnisses ist jedoch von zwei Faktoren extrem abhängig:

1. Die Qualität der Abnahme. Benutzt man ein schlechtes Mikrofon oder positioniert es falsch, dann klingt auch der Mix schlecht.

2. Die Umgebung. Besonders beim (akustischen) Schlagzeug merkt man es, aber auch, wenn der Amp zu laut ist und somit den Mix übertönt.

Die Entscheidung zwischen den verschiedenen Version hängt maßgeblich davon ab, wie viele Musiker den JamHub nutzen und ob Funktionen wie Phantompower oder eine integrierte Aufnahmemöglichkeit notwendig sind. Das muss jede Band für sich selber entscheiden, für uns wäre die mittlere Version (GreenRoom) vollkommen ausreichend.


Wenn ihr Fragen habt, einfach her damit!
 
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Hab mal eine (vier) Frage(n) zur Recording-Funktion auf SD-Karte!

  1. Wie gut ist die Qualität?

  2. Welches Format wird aufgezeichnet?

  3. Wie stelle ich einen ausgewogenen Recording-Mix ein?

    und

  4. gibt's dazu passende Bearbeitungs-Software für PC (Win/Mac egal) um den Mix danach noch zu verändern?

Ich schwanke momentan zwischen TourBus und GreenRoom, wobei man bei beiden Geräten über USB aufzeichnen kann un der Preisunterschied zwischen den beiden momentan bei 144€ liegt.
 

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