Was braucht es für einen guten Text?

Was genau willst du jetzt wissen? Die Frage, ob es ein Fehler war, deine Songs so früh zu posten, könnte dir nur eine magische Kristallkugel sicher beantworten. Wenn dir das Texten aber Spaß gemacht hat, dann wirst du dich hoffentlich nicht durch ein paar Foren-Kommentare davon abhalten lassen.
 
Jein. Ich glaube, das es wichtig ist sich öffentliches Feedback einzuholen.Auch als eine Art Wortwerkstatt kann das nützen. Wenn man es will.
Nicht ständig und auch nicht im Sinne von alle müssen über alles reden.
Aber als Rückmeldung zum eigenen Entwicklungstand.
Und zu lernen, was am Feedback hilft mir, was nicht.Und: Wer will mir helfen, wer will mich nur dissen, wer nur lobhudeln?
Das sind einfach Entwicklungsprozesse, die helfen können.
Antipasti hat schon auch recht, das Songtexte ohne Musik auch noch schwieriger zu feedbacken sind.
Manche nacktenTexte siehen einem manchmal die Schuhe aus, während sie einen mit Musik dazu bringen, sich die Klamotten vom Leib zu reissen.
Also auf jeden Fall weitermachen!

Mama Fettig
 
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Ja, momentan bin ich mir noch nicht sicher, ob ich weiter mache.

Ich überlege, mit dem Texteschreiben genauso aufzuhören wie mit dem Komponieren elektronischer Musik. Ich bin einfach zu sehr ein Kopfmensch als das ich mit Musik was anfangen könnte....ich kann nicht entspannen und intuitiv komponieren...geht nicht und wird nie gehen...
 
Also wenn es dir kein Spaß macht und du nicht mal "was mit Musik anfangen kannst" dann gibt es wirklich keinen Grunbd, weiterzumachen. Das Leben ist zu kurz und man muss bereits genug Dinge machen tun, zu denen man keine Lust hat.

Aber falls es nur eine vorübergehende Missstimmung ist: Es hilft enorm, sich beim Musizieren mit jemandem zusammenzutun. Viele Duos oder Bands sind genau dadurch erfolgreich, weil ihre Rollen perfekt aufgeteilt sind: Der eine ist für die "Kopfarbeit" zuständig, der andere bringt den Bauch, das Intuitive.
 
OK, das leuchtet ein. Aber ich hab momentan keinen, mit dem ich mich zusammentun könnte. Die paar Leute, die ich kenne, gehen stilistisch in ganz andere Richtungen.
 
Es hat ja auch niemand behauptet, dass es jetzt sofort passieren muss oder alles ganz einfach ist. Aber um Mitmusiker zu finden, gibt es nun wirklich etliche Möglichkeiten:

- Hier im Board gibt er diverse "Jam-Bereiche", wo Leute virtuell miteinander musizieren. Einer macht ein Playback, ein andere spielt 'ne Gitarre drauf, ein Dritter singt oder spielt Keyboards ein usw ....

- Für's reale Leben gibt es Kleinanzeigen und schwarze Bretter - online und offline. Das Musikerboard hat sogar eine eigene Musiker-Suche
 
Das is natürlich richtig.

Aber hey, gerade heute hab ich nen Track von 0 angefangen und bin quasi zu 90% fertig damit. Sollte die Tage online gehen. :)
 
Nun muss es halt zukünftig nur mit den Texten klappen...
 

@antipasti
Personal Coach ;)
Dies ist nicht *ironisch* gemeint, vielmehr berätst Du hier teilweise mit echt stoischer Ruhe. Ist somit als Lob gemeint. :)

@ApeX
Entweder hat man (in einem Text) etwas zu sagen (kann ja auch einfach nur geblödelt sein), oder man sollte das Texten einfach anderen überlassen (und sich auf die Musik konzentrieren).
Selbst die eigene Sprache ist gerne eine Hemmschwelle, eine Fremdsprache macht es ganz sicher nicht leichter. Ich habe hier 2010 einen englischsprachigen Text veröffentlicht, den wilbour-cobb zurecht verrissen hat. War damals auch etwas angepisst, hat ja auch viel Arbeit gekostet, und dann sowas. :eek:
foxytom (als Deutscher) fand indes dass der Text rüberkommt, besonders meine spassige Übersetzung nach Deutsch (danke foxytom, tat gut :)).

https://www.musiker-board.de/threads/down-town-station.399397/

Ich habe mich damals in das "Private Lyrics Forum" zurückgezogen, dort war aber so eine Flaute, dass ich dies nicht weiter verfolgt habe (Ausnahme: danke sunny-hunny :)).

Trotz all meiner Englischmängel, fällt mir ab und zu doch ein Thema ein zu dem ich doch was zu sagen habe.

Und der englische Sprachrhythmus passt besser zu meinem musikalischen Rhythmus, weswegen ich wilbour-cobb zwar im obigen Link als Mahner akzeptiere, seinen Vorschlag deutsch zu schreiben aber (noch) ignoriere.

Mir fallen beim Improvisieren englische Lied-Fragmente ein, einfach weil ich englische Mucke zu 95% höre. Und die verarbeite ich zu einem recht hohem Prozentteil (d.h. mein "English-Kauderewelsch" ist gleichzeitig auch Lyrics Ideenpool).

Fast jeder unserer Songs hat Passagen wo ich den "English-Kauderewelsch" aufgegriffen habe und dieser somit auf den Text/Lyrics Einfluß genommen hat. Es gibt sogar Songs, die nach dem (unbewusst) improvisierten "English-Kauderewelsch" benannt wurden. Zum Bsp. ein neuer Song "Anyway", den wir noch gar nicht drauf haben, der Text mich aber seit längerem beschäftigt.
"Anyway" habe ich zum Schluss unbewusst gesungen, traff aber meine Gemütslage voll (und ich habe es verwurstet, da ich auf die Situation sowieso keinen Einfluss habe).

Schreib Texte wenn Du was zu sagen hast!!

BTW, man könnte meine Einstellungen beim Schreiben ungefähr so beschreiben:
F*ck the prepositions, write down what you gotta say. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, stimmt schon. Bisher habe ich die Texte geschrieben, weil ich eben was zu sagen hatte bzw. auch immer noch habe. Mir fehlt noch eine Strophe, dann ist ein weiterer Text von mir fertig.

Meinen Tiefpunkt von heute Mittag hab ich indes wieder überwunden. Vielen Dank euch! :)
 
ich habe leider durch die beiden Coverbands, in denen ich spiele aufgehört, mein DinA5-Buch mit Gedichten, Zitaten und Gedanken weitzuführen - zwei habe ich sogar verbummelt. Aber ich werde jetzt da etwas Druck rausnehmen und wieder etwas für mich tun und zumindest wieder meine handgeschriebene Textfetzensammlung anfangen. Ich habe mir gerade vor 3 Min. das Buch von Masen Abu Dakn Handwerk und Dramaturgie gekauft. Bin mal gespannt, ob mir das hilft, etwas achtsamer mit dem Thema umzugehen. Ich lese extrem viel, daher bin ich sowas wie die inkarnierter Verschwendung von Potential.
 
Was braucht es für einen guten Text? bzw. wie schreibt man wirklich gute Texte?

Hi, Chris,

deine einache Frage erinnert mich an ein lustiges Buch, das ich mal gelesen habe: Wie lege ich ein Ei?
Vom Aussuchen eines ruhigen Platzes vorher bis hin zum kräftigen Gackern nachher gab es viele praktishe Tipps - allerdings hieß der erste Satz: "Vergewissern Sie sich zunächst, dass Sie ein Huhn sind!" Denn eins ist klar: wenn du kein Huhn bist, helfen dir die ganzen Tipps nichts.

Jetzt hast du in diesem Thread viele gute Tipps bekommen, wie man einen Text besser macht. Allerdings helfen sie dir nur, wenn du ein Texter bist. Und wie stellst du fest, dass du ein Texter bist?
Texten ist eine Kunst, und "Kunst" kommt bekanntlich von "können" (wenn es von "wollen" käme, hieße es "Wulst". :tongue:) Also genügt es nicht, kritische Texte schreiben zu wollen. Frag dich, was du kannst!
Kannst du ein Gefühl auf ein Prägnantes Stichwort oder einen Sachverhalt auf einen kurzen Satz verdichten? Kannst du mit Grammatik und Syntax so jonglieren, dass das, was du schreibst, singt - sprich: eine musikalische Taktart dahinter ahnen lässt? (Der beste Weg, um dies festzustellen, ist IMO kleine Verse mit strenger Metrik und Reim nach dem Vorbild von Schiller, Heine u.ä. zu schreiben. Es müssen keine erhabene Dichtungen sein. Schreibe meinetwegen deine e-mails in Versform!)

Du willst auf Englisch texten, sagst du. Und du willst eine Botschaft übermitteln. An wen denn? An Deutsche? Dann schreibe doch deutsch! So kannst du die Qualität deiner Texte besser einschätzen, und deine Zuhörer konnen sie unmittelbarer verstehen - und das sind sie dir wert, oder?

Es gibt Leute, die in einer Fremdsprache recht gut texten können - allerdings sind das meistens welche, die Länger in einer fremdsprachigen Umgebung gelebt haben und sich dort beruflich wie privat mitteilen mussten. Und als Übung muss man Shakespeare und Wordsworth nachdichten. Ich persönlich habe gute Voraussetzungen - als irischer Germanist, der über 40 Jahre in Deutschland lebt und als Übersetzer für Deutsch-Englisch arbeitet - und trotzdem lasse ich meine deutschen Texte gerne von einem (gebildeten!) Muttersprachler gegenlesen!
Ich habe auch mittlerweile 2 englische Gedichte eines deutschen Bekannten vertont. Er war lange in USA, und als Informatiker ist Englisch seine Arbeitssprache. Aber dennoch musste ich einige sprachliche Korrekturen machen. (Die Aussagen der Gedichte habe ich unverändert gelassen, sogar hier und da durch eine andere Grammatik noch verstärkt.)

Den eingefleischten Texter erkennt man daran, dass er bei gewissen Situationen mit den Fingern schnippt und sagt: "Da steckt ein Lied drin!" Wie gut (oder ob) das Lied dann wird, hängt davon ab, wie er die guten Tipps zu beherzigen und einzusetzen vermag!

Hoffentlich hilft das weiter!

Cheers,
Jed
 
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Hallo Jed,

all deine Fragen kann ich verneinen. Ich bin jmd., der zu allem und jedem denken muss und Zahlen,Daten, Fakten und Statistiken braucht. Ich bin so gar nicht der Musiker oder Lyriker allgemein.

Warum ich in englischer Sprache texten will? Ich halte mein Sprachniveau für relativ hoch, was mir auch schon einige Male bestätigt worden ist.
Unsere Band hat sich entschieden, die Texte auf Englisch zu singen.

Warum ich solche Texte schreiben will? Weil es Dinge sind, die mir als Mittzwanziger gehörig auf den Keks gehen, sowohl beruflich als auch privat.

Aber vielen Dank für die Hilfe. Mal gucken, ob ich dran bleibe.

Ich will halt "nicht nur" ein Instrument spielen sondern zusätzlich noch kreativ werden.
 
Dann, mit Verlaub, muß dein Englisch besser werden. Du meinst, es ist gut genug (von WEM wurde es dir denn bestätigt??), dir fallen aber keine Metaphern oder sonstige passende Formulierungen ein. Dann ist es eben nicht gut genug. Der Trick ist folgender: du mußt englisch denken. Wenn man eine Sprache so gut sprechen will, daß man mit Muttersprachlern verwechselt wird, dann muß man in dieser Sprache denken. Wenn du deutsch denkst und übersetzt, wird es immer dilettantisch klingen.
Das ist nunmal der Anspruch, man will gute Texte schreiben, kann aber nicht wirklich mit der Sprache umgehen. Würdest du ein Buch von jemandem lesen wollen, der nur solala Deutsch kann? Ich nicht. Deshalb werden Bücher in der Muttersprache verfaßt und dann von Profis (mehr oder weniger gut) übersetzt. Wenn du ein Wörterbuch brauchst, ist es in meinen Augen schon vorbei.
Meiner Ansicht nach gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder du schreibst deine Texte in deiner Muttersprache oder deine Zielsprache muß so gut werden, daß solche Überlegungen, wie im Anfangspost erwähnt, gar nicht erst auftreten. Danach kann man sich dann um Kreativitätstechniken bemühen.

Oops, es gibt natürlich noch die dritte Möglichkeit: Texte schreiben, die k@cke sind. In diesem Fall vergiß obiges und leg einfach los :evil:
 
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Mein Englisch ist gut, da wurde mir teils auch von Muttersprachlern bestätigt.

Nur beim Texten komm ich ums Verrecken nicht auf irgendwelche Scheißmetaphern oder was anderes, was meinen Text mal nicht nach "Buchhalter und Finanzanalyst" klingen lässt.

Hier ist die Scheiße, die ich kürzlich fabriziert hab:

Five Minute Society


Strophe

When I was younger back in those days, time wasn’t a concern.

Getting back from school so early, I got many hours to spend on fun.

But my life changed when I got my own very first cell phone

Cancelling dates just-in-time – oh man, I was pissed off.


Refrain

This is a five-minute society.

Not a place where I want to be.

This is a five-minute society.

It’s so full of sobriety.


Strophe

Even in school today I don’t have time anymore.

Rush my 12 years through ‘til I get my A-Levels done.

Then, when I start university, same shit just got another name.

Why, oh why doesn’t have anybody got time anymore?



Strophe

When I have a job one day, life starts to get rushed.

Just in time, on demand, (coffee)- to go might become my best friends.

Getting back home on the weekends, but I’m too exhausted.

Time is Money, but what is Money without fucking time?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier ist übrigens mein erster Text, den ich je geschrieben habe. Meine Sängerin hat mir ein paar Notizen von sich gegeben und ich hab einfach mal nen Text ausm Bauch raus dazu formuliert:

Ich merke gerade, dass er auch irgendwie scheiße ist, zumal ich keine ganz so klare Struktur aus den Notizen raus erkennen konnte. Deswegen fehlt da z.B. noch ne zweite Strophe oder so.

You blow my mind

You look so mysterious and cool but also dangerous.

My heart beats faster – feels like I’m boiling inside.

My hands are shaking and sweating – can’t handle it.


Ref.

Can’t stop thinking of your daemon’s eyes.

I wanna stay with you tonight

Your view let my blood boil and freeze at the same time

I’m obsessed by your eyes

Your view grasps me like a snake entwines around her prey.


You take my breath away.

My heart is burning and boiling – can’t handle it.

I want you to look at me, grab me and never let me go.



Ref.

Can’t stop thinking of your daemon’s eyes.

I wanna stay with you tonight

Your view let my blood boil and freeze at the same time

I’m obsessed by your eyes

Your view grasps me like a snake entwines around her prey.


Bridge (ruhiger Ref.)

Feels like being in a dream

Never want to wake up again.

Devoured by your eyes

Never letting go of him again.
 
Hier ist übrigens mein erster Text, den ich je geschrieben habe. Meine Sängerin hat mir ein paar Notizen von sich gegeben und ich hab einfach mal nen Text ausm Bauch raus dazu formuliert:

Ich merke gerade, dass er auch irgendwie scheiße ist, zumal ich keine ganz so klare Struktur aus den Notizen raus erkennen konnte.

Hi, ApeX,
und wo, bitte schön, finde ich die Scheiße? :evil:

Im Ernst, du hast dich bei "You blow my mind" knapp und prägnant asugedrückt und jede Menge Metapher verwendet: "daemon's eyes" (besser: "demon eyes") "boil and freeze at the same time", "like a snake entwined around her prey", "devoured by your eyes".
Da kommen sehr starke Emotionen 'rüber!

Ein paar sprachliche Schwächen gibt's noch, aber sie lassen sich leicht beseitigen:
"Your view" (ein Germanismus, analog zu "dein Anblick") sollte "the sight of you" heißen.
Nicht "lets my blood boil" (deutsch: "läßt mein Blut kochen") sondern "makes my blood boil".
Kleinigkeiten, die ein Muttersprachler korrigieren kann, ohne den Sinn oder den Flow zu beeinträchtigen!

Na, bitte!

Eins kapiere ich nicht ganz: wieso heißt es in der letzten Zeile: "never letting go of him again." Sollte das nicht "letting go of you" heißen? (Vielleicht hat dir deine Sängerin ihre Notizen in der 3. Person aufgeschrieben, und du hast an dieser einen Stelle vergessen, stattdessen die 2.-Person-Form einzusetzen?) Oder meinst du "letting go of me"? - das würde auch passen!

Kurzum: gefällt mir besser als "Five Minute Society" - obwohl dessen Text auch nicht gerade scheiße ist. Du wirst besser, wenn du knapper wirst. Und wenn du zeigst, anstatt zu erzählen.
(Es gibt bei Kurzgeschichten ein Leitgedanke: "Show, don't tell." Ein Beispiel aus deinem Text: "you make my blood boil and freeze at the same time" ist "showing", und weitaus besser (weil direkter, plakativer) als würdest du erzählen, dass "you awaken extreme, conflicting emotions in me.")
Das Medium Liedtext ist noch knapper, komprimierter als das Medium Kurzgeschichte - daher kann eine Prüfung auf "Show, don't tell" bei einem Liedtext genauso produktiv sein.

Hoffentlich hilft das!

Cheers,
Jed
 
@ Jed: Ah...leuchtet irgendwie ein.

Ja, der erste Text ist mir tatsächlich wie von selbst aus den Fingern geflossen. Da musste ich irgendwie nicht viel zu nachdenken.

Aber ansonsten bin ich halt eben immer eher der Typ "Finanzbuchhalter"... :(


Würdest du mir denn helfen, auch meine anderen Texte ein wenig zu überarbeiten? Dafür wäre ich dir sehr sehr dankbar. :)
 

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