Wie viele Mikrofone und in welcher Position benötige ich diese um ihn gleichmäßig laut zu bekommen?
Ganz pauschal? Ab 2 Mikrofonen aufwärts
Aber fangen wir vorne an: Ich sollte 4 Chöre (35-55 Personen) in Zelt von ca. 15x30m mikrofonieren. Im Jahr zuvor wurde dies durch 2 Mackie SRM 450 und ca. 14 AKG CS1000 gelöst, da erklärte sich auch, warum der Auftrageber stutzte, als ich die Frage nach den Mikrofonen mit ca. 4 beantwortete.
Die PA waren 2 Ohm TRS 115 auf Lichtstativen neben der Bühne und 2 Ohm TRS 112 in ca. 10m als Delay Line. Lichtstative um die Boxen auf Höhe zu bekommen und die Delay Line um den Pegel vorne geringer halten zu können.
Als Mikrofone standen je als Paar, MXL603, Rode NT 5 und t-bone SC140 zur Auswahl. Für mich stand zunächst fest, dass ich MXL aufgrund der breiten Niere ganz vorne einsetzen wollte, dahinter die NT5 und hinten die SC140. Dabei ergab die Aufstellung die Form eines leichten "V", also vorne etwas näher zusammen vor dem Sopran und dem Alt mit vielleicht 2,5 m Abstand, die zweite Reihe stand dann im Sopran bzw Alt (3,5m Abstand) und die dritte Reihe vor dem Tenor und Bass (4m Abstand)
In dieser Aufstellung habe ich die Mikrofone ersteinmal eingestellt, hier und da schonmal Feedback Frequenzen ermittelt und schonmal ein wenig auf Stimme getrimmt.
Im Soundcheck wurde schnell klar, dass sich MXL und NT5 auf der linken Seiten im Sopran nicht vertrugen und Kammfilter Effekte produzierten, so dass ich das NT5 abgeschaltet habe, später im Konzert war es dann so, dass die die MXL je alleine Sopran und Alt abgenommen haben und die t-bones zusammen den meist unterbesetzten Bass abgenommen haben, und ein oder auch zwei NT5 den Tenor erfasst haben.
Bei den 4 Chören liefen also 4-6 Mikrofone, je nach dem wie der Chorleiter den Chor aufgestellt hatte. Alles in allem eine Runde Sache und auch als Regen auf das Zelt prasselte war der Chor nicht untergegangen. Ein netter Abend mit traditioneller und moderner Chormusik und zum Abschluss ein großes Lob einer fast 90 jährigen Chorleiterin
Natürlich hilft es aus Sicht des Pegels nah an den Chor ranzugehen, Problem ist aber, dass es dann möglich ist nur ein paar kräftige Stimme auf dem Mikrofon hat. Dies kann sich gerade bei wechselnden und unbekannten Chören negativ auswirken. Oft ist keine Zeit mal eben den Tenor so umzustellen, dass die kräftigen Stimmen weiter weg sind und die leisen nah dran stehen, nur um nah mikrofonieren zu können.
Wenn es rein um Aufnahme und Recording geht unterscheidet sich die Mikrofonierung eines homogen geformten Chores möglicherweise schon von der Live Situation. Live ist es aufgrund der Umgebungsgeräusche Nahezu unmöglich Stereofonie mit nur 2 Mikrofonen zu arbeiten (zB ORTF)
Grüße cat...