rabbitgonemad
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Wampler Ego Compressor
Der Ego Compressor kommt im Wampler-typischen Hammond 125B Gehäuse (leicht größer als ein Phase 90) in wunderbarer Effektlackierung, handgefertigt in den USA, True Bypass und 9V (center neg., wie Boss) zum Kunden. Ausgestattet ist es mit Reglern für Attack, Sustain, Tone, Volume und Blend. Demjenigen Comp-Nutzer, der bisher nur eine Attack- und Sustainregelung gewohnt ist, soll dieses Review die Vorzüge der genannten Erweiterungen näherbringen.
Kurz zur Einordnung: Ein Kompressor gleicht die Eingangspegel an, d.h. er macht ein leises/schwaches Eingangssignal lauter, ein lautes/starkes leiser. Das klaut naturgemäß die Dynamik im Spiel, kann aber in bestimmten Situationen gewünscht sein. Ein Kompressor kann grob gesagt hörbar und kaum hörbar eingestellt werden, vorausgesetzt, das Gerät bringt diese Möglichkeit überhaupt mit.
Viele Bodentreter-Kompressoren zielen meiner Meinung nach sehr stark auf eben diese sehr präsente, dominierende Kompression ab. Der Sound pumpt, drückt und wirkt irgendwie eingeengt. Für bestimmte Anwendungen wie Chicken Picking (oder Old School Clean Sounds der 80er Jahre mit Chorus ) ist das gewünscht, für eine leichte Anpassung der Signalspitzen ist es jedoch manchem schnell zu viel des Guten.
Hier setzt der Ego Comp an, insbesondere durch den Einsatz einer Mix- bzw. Blend-Regelung. Dadurch kann dem komprimierten Signal das unbearbeitete, cleane Signal beigemischt werden. Der Blend Regler ist essentiell, um nicht einen zu dominierenden Effekt auf das Signal zu bekommen. Es klingt anders als wenn man einfach den Grad der Kompression runtersetzt. Den Einsatz des Blend hört man, klar, spürt ihn aber viel mehr beim Spiel. Der Klang ist offener und neutraler, Spielnuanzen setzen sich noch durch bzw. werden sogar hervorgebracht durch die subtile Kompression im Hintergrund. Beim Einsatz mit Overdrive oder Distortionpedalen, die von sich aus schon komprimieren, macht sich dieser Vorteil natürlich besonders bemerkbar. So ist der Wampler Ego Compressor sehr variabel einsetzbar, von „leichter Unterstützung“ bis hin zu harter Kompression für Chicken Picking und dergleichen (viele Nashville-Countrygrößen spielen den Ego!). Ich persönlich habe mich so an die Blend-Funktion gewöhnt, dass der Mixregler meist bei 30-50% eingestellt ist; nur sehr selten soll es dann diese recht dominante Kompression sein.
Attack und Sustain regeln die Ansprache und den Grad der Kompression. Hier wird jeweils ein sehr breites Spektrum abgedeckt, welches ich insbesondere beim Sustain selten voll ausnutze. Der Effekt des Attack-Knopfes steuert wie schnell der Klang glattgebügelt wird, es lohnt sich damit zu experimentieren. Von sehr knackig/straff bis zu einfadender Kompression ist hier vieles möglich.
Vermutlich werden sich die meisten Anwender bei Attack und Sustain in einem engen Reglerbereich bewegen, was aber natürlich kein Problem ist: Man hat deutlich erweiterte Möglichkeiten der Klangverbiegung, die rundum gut klingen, und irgendwann mag der Tag kommen, an dem man auf genau diese extremeren Settings zurückgreift.
Der ebenfalls nicht alltägliche Tone Regler sorgt dafür, dass das Signal zusätzliche Brillanz und Presence bekommt. Er hilft auch wunderbar dabei, das Pedal für die Verwendung verschiedener Instrumente anzupassen. Bei Einsatz einer Strat oder Tele würde ich bspw. die Klangregelung ganz runter drehen, beim Wechsel zu LP dann etwas aufdrehen, aber nicht viel. Grundsätzlich hat das Pedal aber schon genug Höhen und klingt wunderbar transparent und lebendig. 100% Klangneutral ist er eher nicht, sondern frischt das Signal etwas auf, jedoch nur sehr leicht. Volumen und Headroom sind mehr als ausreichend vorhanden (unity gain bei ca. 9-10 Uhr), sodass man den Comp auch wunderbar als Cleanboost (mit Toneregelung, s.o.) verwenden kann.
Falls ich mich irgendwann mal vom Ego Comp trennen möchte/müsste, käme für mich in Zukunft nur noch ein Kompressor mit Tone- und Blend-Regelung in Frage – es sei denn, diese Features würden auf andere Weise angeboten oder technisch umgesetzt werden.
Ansonsten ist der Ego für mich der perfekte Kompressor im Pedalformat, auch wenn er aufgrund der Konkurrenz in letzter Zeit selten auf dem Board ist. Hergeben werde ich ihn aber nicht so schnell, denn einen guten Kompressor sollte man immer in der Hinterhand haben.
http://www.wamplerpedals.com/essentials/ego-compressor/
Der Ego Compressor kommt im Wampler-typischen Hammond 125B Gehäuse (leicht größer als ein Phase 90) in wunderbarer Effektlackierung, handgefertigt in den USA, True Bypass und 9V (center neg., wie Boss) zum Kunden. Ausgestattet ist es mit Reglern für Attack, Sustain, Tone, Volume und Blend. Demjenigen Comp-Nutzer, der bisher nur eine Attack- und Sustainregelung gewohnt ist, soll dieses Review die Vorzüge der genannten Erweiterungen näherbringen.
Kurz zur Einordnung: Ein Kompressor gleicht die Eingangspegel an, d.h. er macht ein leises/schwaches Eingangssignal lauter, ein lautes/starkes leiser. Das klaut naturgemäß die Dynamik im Spiel, kann aber in bestimmten Situationen gewünscht sein. Ein Kompressor kann grob gesagt hörbar und kaum hörbar eingestellt werden, vorausgesetzt, das Gerät bringt diese Möglichkeit überhaupt mit.
Viele Bodentreter-Kompressoren zielen meiner Meinung nach sehr stark auf eben diese sehr präsente, dominierende Kompression ab. Der Sound pumpt, drückt und wirkt irgendwie eingeengt. Für bestimmte Anwendungen wie Chicken Picking (oder Old School Clean Sounds der 80er Jahre mit Chorus ) ist das gewünscht, für eine leichte Anpassung der Signalspitzen ist es jedoch manchem schnell zu viel des Guten.
Hier setzt der Ego Comp an, insbesondere durch den Einsatz einer Mix- bzw. Blend-Regelung. Dadurch kann dem komprimierten Signal das unbearbeitete, cleane Signal beigemischt werden. Der Blend Regler ist essentiell, um nicht einen zu dominierenden Effekt auf das Signal zu bekommen. Es klingt anders als wenn man einfach den Grad der Kompression runtersetzt. Den Einsatz des Blend hört man, klar, spürt ihn aber viel mehr beim Spiel. Der Klang ist offener und neutraler, Spielnuanzen setzen sich noch durch bzw. werden sogar hervorgebracht durch die subtile Kompression im Hintergrund. Beim Einsatz mit Overdrive oder Distortionpedalen, die von sich aus schon komprimieren, macht sich dieser Vorteil natürlich besonders bemerkbar. So ist der Wampler Ego Compressor sehr variabel einsetzbar, von „leichter Unterstützung“ bis hin zu harter Kompression für Chicken Picking und dergleichen (viele Nashville-Countrygrößen spielen den Ego!). Ich persönlich habe mich so an die Blend-Funktion gewöhnt, dass der Mixregler meist bei 30-50% eingestellt ist; nur sehr selten soll es dann diese recht dominante Kompression sein.
Attack und Sustain regeln die Ansprache und den Grad der Kompression. Hier wird jeweils ein sehr breites Spektrum abgedeckt, welches ich insbesondere beim Sustain selten voll ausnutze. Der Effekt des Attack-Knopfes steuert wie schnell der Klang glattgebügelt wird, es lohnt sich damit zu experimentieren. Von sehr knackig/straff bis zu einfadender Kompression ist hier vieles möglich.
Vermutlich werden sich die meisten Anwender bei Attack und Sustain in einem engen Reglerbereich bewegen, was aber natürlich kein Problem ist: Man hat deutlich erweiterte Möglichkeiten der Klangverbiegung, die rundum gut klingen, und irgendwann mag der Tag kommen, an dem man auf genau diese extremeren Settings zurückgreift.
Der ebenfalls nicht alltägliche Tone Regler sorgt dafür, dass das Signal zusätzliche Brillanz und Presence bekommt. Er hilft auch wunderbar dabei, das Pedal für die Verwendung verschiedener Instrumente anzupassen. Bei Einsatz einer Strat oder Tele würde ich bspw. die Klangregelung ganz runter drehen, beim Wechsel zu LP dann etwas aufdrehen, aber nicht viel. Grundsätzlich hat das Pedal aber schon genug Höhen und klingt wunderbar transparent und lebendig. 100% Klangneutral ist er eher nicht, sondern frischt das Signal etwas auf, jedoch nur sehr leicht. Volumen und Headroom sind mehr als ausreichend vorhanden (unity gain bei ca. 9-10 Uhr), sodass man den Comp auch wunderbar als Cleanboost (mit Toneregelung, s.o.) verwenden kann.
Falls ich mich irgendwann mal vom Ego Comp trennen möchte/müsste, käme für mich in Zukunft nur noch ein Kompressor mit Tone- und Blend-Regelung in Frage – es sei denn, diese Features würden auf andere Weise angeboten oder technisch umgesetzt werden.
Ansonsten ist der Ego für mich der perfekte Kompressor im Pedalformat, auch wenn er aufgrund der Konkurrenz in letzter Zeit selten auf dem Board ist. Hergeben werde ich ihn aber nicht so schnell, denn einen guten Kompressor sollte man immer in der Hinterhand haben.
http://www.wamplerpedals.com/essentials/ego-compressor/
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