Schwarzblut
Registrierter Benutzer
Review zum Hughes & Kettner Tubemeister 5 Head
Technische Daten oder was kann der Amp?
Zuallererst kann der kleine Tubemeister leuchten und zwar in wundertollstem LED-Blau. Nein im Ernst, das sieht schon schick aus in Verbindung mit der gravierten Plexiglasfront, den Chromgriffen an den Seiten und den ansonsten hochwertig anmutenden Bauteilen. Auch nach dem ersten Begriffeln hinterlässt der kleine Strahlemann einen edlen Eindruck. Seine nicht deutsche Herkunft ist ihm nicht anzumerken. Besonderes Schmankerl, der Amp wird in einer passenden Tragetasche geliefert. Die hübsche Optik ist also gut geschützt.
Im Innern macht der Tubemeister ebenfalls einen wertigen Eindruck. Für die Vorstufe glimmt hier eine chinesische 12AX7. In der Endstufe sitzt eine selektierte TAD 12BH7A-STR. Dazu gesellen sich, laut Hughes & Kettner überdimensioniert, Leistungsübertrager und Trafo. Befeuern kann das Leichtgewicht Boxen von 8-16 Ohm. Für Leisetreter ist zusätzlich eine Hughes & Kettner Red Box verbaut. Mit anderen Worten hat der Amp einen gut klingenden D.I. Out. Für die Aufnahme kann das Topteil, durch betätigen des Power Soak Schalters auf der Rückseite, stillgeschalten werden.
Aber auch die Vorderseite hat einiges zu Bieten z.B. ganz wichtig den Anschalter . Einen Standby-Schalter gibt es nicht. Stattdessen hat der Tubemeister ähnlich der kleinen Blackstars ca. 30 Sekunden Verzögerung bis das Signal zu hören ist. Außerdem befindet sich vorn der Kanalzug bestehend aus Treble, Middle, Bass, Gain und Master. Zwischen den Reglern ist noch ein kleiner Schalter für Drive. Dieser leuchtet rot, wenn er aktiviert wurde.
Und wie klingt er?
Allgemeiner Klang
Sollte der Verstärker mit einem Wort beschrieben werden, wäre warm ein sehr Passendes. Sind alle Regler neutral eingestellt, bietet der Tubemeister einen vollen, eher weichen Klang. Die oft gehörte Kategorisierung in die Bluesecke ist auf alle Fälle nicht verkehrt. Der Amp kann aber mehr. Alleine durch den Anschlag kann zwischen fast Clean und einem AC/DC-Crunch mit Schmackes gewechselt werden. Dieser Amp fühlt sich tatsächlich nach Vollröhre an. Klar der Gute ist ja auch ein Vollröhrenverstärker. Allerdings hat er so viele Gainreserven, dass es kaum vorstellbar erscheint, dass sie aus einer einzigen Vorstufenröhre stammen. Wie dem auch sei, er tönt gut und nach Röhre.
Für die Metalheads noch ein paar extra Worte. Es ist auf alle Fälle möglich damit Metal zu spielen. Der Sound geht Richtung Old School Marshall mit etwas dichter klingenden Mitten. Das macht den Amp etwas voller und weicher. Wer allerdings gigantische Kompression und fette Palm Mutes sucht, ist hier nicht gut beraten. Trotzdem funktionieren erstaunlicher Weise tiefer gestimmte Gitarren. Zumindest unter extremen Einsatz des Equalizers.
Wirkungsweise Equalizer
Klar, Gain gehört nicht direkt zum Equalizer, aber wir fangen trotzdem mal damit an. Logischer Weise wird hier der Verzerrungsgrad geregelt. Im Cleanbereich kommt je nach Tonabnehmer ab 11 bis12 Uhr der erste Schmutz und lässt sich bis zum leichten Crunch steigern. Im Drivemodus hört die Verzerrung ab der gleichen Stelle auf mehr zu werden. Stattdessen steigt die Kompression. Hier wird der Sound schnell verwaschen und matschig.
Das Bassregler macht auf mich nicht den Eindruck eines Bassreglers. Zwischen 9 und 15 Uhr verändert sich die Menge an Bass quasi gar nicht. Viel mehr wird die Tightness im Bassbereich geregelt. Es handelt sich also eher um einen Depthregler.
Der Mittenregler macht einen Standardjob. Er gibt zwar nicht mehr Dreck, wie von Marshallamps gewohnt. Dafür kann man hier sehr gut Fülle und ein bisschen Sahne geben. Scoopsounds hab ich nicht ausprobiert, da die eigentlich kein Mensch braucht.
Die große Überraschung ist der Höhenregler. Dieser macht den kleinen Tubemeister super flexibel. Irgendwo hab ich gelesen, dass hier gefühlt Treble und Presence zusammenfallen. Vielleicht beschreibt das die Funktionsweise ganz gut. Für mich handelt es sich um einen Regler des Aggressionspotentials. Diese Einstellmöglichkeit empfand ich als noch flexibler als zum Beispiel ISF bei Blackstar. Hier kann dem Amp richtig Biss verliehen werden. Typische Jazzsounds sollten auch ohne weiteres machbar sein. Hier darf man sich nicht scheuen, den kompletten Regelweg zu nutzen. Um meine 7-Saiter zum Klingen zu bringen, musste ich den Poti bis 15 Uhr aufreißen. Vorher war alles zu mumpfig. Aber so klang es wieder angenehm akzentuiert und eben bissig.
Laut der beigelegten Beschreibung nimmt der Einfluss des Equalizers mit der Lautstärke ab. Ich kann diesen Fakt nur bestätigen.
Lautstärke
Ja, er kann leise und richtig laut. Umso leiser er ist, desto wärmer klingt der Verstärker. Das macht das Üben sehr angenehm, da der Sound auch über längere Zeit nicht nervt. Trotzdem ist der Tubemeister im Bassbereich so beschnitten, dass er keine Nachbarn durch zu tiefe Frequenzen stören sollte.
Ich hatte ihn spaßeshalber mal mit zur Bandprobe genommen und ich spiele in einer Metalband (Link zur Likeabgabe bei Facebook ist in meiner Signatur ). Es ist problemlos möglich mit dem Verstärker zu proben. Meine Band (mich mit eingeschlossen) war sichtlich erstaunt. Allerdings fehlt dem Amp das Fundament. Stattdessen wird er mit Master auf 15 Uhr bissig. Das klingt aber alles noch einigermaßen. Doch wie vom Hersteller versprochen, hat der Equalizer an dieser Stelle quasi keinen Einfluss mehr. Also halten wir fest. Es reicht zum Proben. Für einen Gig fehlt es jedoch etwas an Sound. Den Vergleich mit einem 100w Röhrenboliden sollte der kleine Tubemeister scheuen. Aber wie gesagt war das in einer Metalband. Bei leiser probenden Bands in einem anderen Genre, kann das durchaus anders aussehen.
Samples und Testkonfiguration
Amp: natürlich der Tubemeister 5 Head
Gitarre: Framus Renegade Pro mit SH 1 & 4
Box: Framus 2x12 mit V30s
Mikro: Shure SM57 on axis
Einstellung für alle drei Sound: Treble 13:30, Middle: 13:30, Bass 11:00, Gain 11:00, Master 9:00
keinerlei Bearbeitung
Für wen ist der Amp interessant?
Für einen Preis von knappen 200€ kann mit dem Tubemeister nicht viel falsch gemacht werden. Trotz der minimalistischen Ausstattung ist der Amp sehr flexibel. Das prädestiniert ihn als Übungsverstärker. Die gelegentliche Jam Session macht er ebenfalls mit. Moderne Metal/Rocksounds sind nicht sein Metier. Alles anderen Sparten kann er sehr gut bedienen, solange er nicht voll aufgerissen wird. Er steht quasi in direkter Konkurrenz zum Blackstar HT-1 und ,falls Metal nicht mein einziges Genre ist, würde ich den Tubemeister vorziehen.
Falls ihr noch Fragen habt, fragt und ,falls euch das Review gefallen hat, spendiert mir ein Like, gerne auch bei youtube.
Technische Daten oder was kann der Amp?
Zuallererst kann der kleine Tubemeister leuchten und zwar in wundertollstem LED-Blau. Nein im Ernst, das sieht schon schick aus in Verbindung mit der gravierten Plexiglasfront, den Chromgriffen an den Seiten und den ansonsten hochwertig anmutenden Bauteilen. Auch nach dem ersten Begriffeln hinterlässt der kleine Strahlemann einen edlen Eindruck. Seine nicht deutsche Herkunft ist ihm nicht anzumerken. Besonderes Schmankerl, der Amp wird in einer passenden Tragetasche geliefert. Die hübsche Optik ist also gut geschützt.
Im Innern macht der Tubemeister ebenfalls einen wertigen Eindruck. Für die Vorstufe glimmt hier eine chinesische 12AX7. In der Endstufe sitzt eine selektierte TAD 12BH7A-STR. Dazu gesellen sich, laut Hughes & Kettner überdimensioniert, Leistungsübertrager und Trafo. Befeuern kann das Leichtgewicht Boxen von 8-16 Ohm. Für Leisetreter ist zusätzlich eine Hughes & Kettner Red Box verbaut. Mit anderen Worten hat der Amp einen gut klingenden D.I. Out. Für die Aufnahme kann das Topteil, durch betätigen des Power Soak Schalters auf der Rückseite, stillgeschalten werden.
Aber auch die Vorderseite hat einiges zu Bieten z.B. ganz wichtig den Anschalter . Einen Standby-Schalter gibt es nicht. Stattdessen hat der Tubemeister ähnlich der kleinen Blackstars ca. 30 Sekunden Verzögerung bis das Signal zu hören ist. Außerdem befindet sich vorn der Kanalzug bestehend aus Treble, Middle, Bass, Gain und Master. Zwischen den Reglern ist noch ein kleiner Schalter für Drive. Dieser leuchtet rot, wenn er aktiviert wurde.
Und wie klingt er?
Allgemeiner Klang
Sollte der Verstärker mit einem Wort beschrieben werden, wäre warm ein sehr Passendes. Sind alle Regler neutral eingestellt, bietet der Tubemeister einen vollen, eher weichen Klang. Die oft gehörte Kategorisierung in die Bluesecke ist auf alle Fälle nicht verkehrt. Der Amp kann aber mehr. Alleine durch den Anschlag kann zwischen fast Clean und einem AC/DC-Crunch mit Schmackes gewechselt werden. Dieser Amp fühlt sich tatsächlich nach Vollröhre an. Klar der Gute ist ja auch ein Vollröhrenverstärker. Allerdings hat er so viele Gainreserven, dass es kaum vorstellbar erscheint, dass sie aus einer einzigen Vorstufenröhre stammen. Wie dem auch sei, er tönt gut und nach Röhre.
Für die Metalheads noch ein paar extra Worte. Es ist auf alle Fälle möglich damit Metal zu spielen. Der Sound geht Richtung Old School Marshall mit etwas dichter klingenden Mitten. Das macht den Amp etwas voller und weicher. Wer allerdings gigantische Kompression und fette Palm Mutes sucht, ist hier nicht gut beraten. Trotzdem funktionieren erstaunlicher Weise tiefer gestimmte Gitarren. Zumindest unter extremen Einsatz des Equalizers.
Wirkungsweise Equalizer
Klar, Gain gehört nicht direkt zum Equalizer, aber wir fangen trotzdem mal damit an. Logischer Weise wird hier der Verzerrungsgrad geregelt. Im Cleanbereich kommt je nach Tonabnehmer ab 11 bis12 Uhr der erste Schmutz und lässt sich bis zum leichten Crunch steigern. Im Drivemodus hört die Verzerrung ab der gleichen Stelle auf mehr zu werden. Stattdessen steigt die Kompression. Hier wird der Sound schnell verwaschen und matschig.
Das Bassregler macht auf mich nicht den Eindruck eines Bassreglers. Zwischen 9 und 15 Uhr verändert sich die Menge an Bass quasi gar nicht. Viel mehr wird die Tightness im Bassbereich geregelt. Es handelt sich also eher um einen Depthregler.
Der Mittenregler macht einen Standardjob. Er gibt zwar nicht mehr Dreck, wie von Marshallamps gewohnt. Dafür kann man hier sehr gut Fülle und ein bisschen Sahne geben. Scoopsounds hab ich nicht ausprobiert, da die eigentlich kein Mensch braucht.
Die große Überraschung ist der Höhenregler. Dieser macht den kleinen Tubemeister super flexibel. Irgendwo hab ich gelesen, dass hier gefühlt Treble und Presence zusammenfallen. Vielleicht beschreibt das die Funktionsweise ganz gut. Für mich handelt es sich um einen Regler des Aggressionspotentials. Diese Einstellmöglichkeit empfand ich als noch flexibler als zum Beispiel ISF bei Blackstar. Hier kann dem Amp richtig Biss verliehen werden. Typische Jazzsounds sollten auch ohne weiteres machbar sein. Hier darf man sich nicht scheuen, den kompletten Regelweg zu nutzen. Um meine 7-Saiter zum Klingen zu bringen, musste ich den Poti bis 15 Uhr aufreißen. Vorher war alles zu mumpfig. Aber so klang es wieder angenehm akzentuiert und eben bissig.
Laut der beigelegten Beschreibung nimmt der Einfluss des Equalizers mit der Lautstärke ab. Ich kann diesen Fakt nur bestätigen.
Lautstärke
Ja, er kann leise und richtig laut. Umso leiser er ist, desto wärmer klingt der Verstärker. Das macht das Üben sehr angenehm, da der Sound auch über längere Zeit nicht nervt. Trotzdem ist der Tubemeister im Bassbereich so beschnitten, dass er keine Nachbarn durch zu tiefe Frequenzen stören sollte.
Ich hatte ihn spaßeshalber mal mit zur Bandprobe genommen und ich spiele in einer Metalband (Link zur Likeabgabe bei Facebook ist in meiner Signatur ). Es ist problemlos möglich mit dem Verstärker zu proben. Meine Band (mich mit eingeschlossen) war sichtlich erstaunt. Allerdings fehlt dem Amp das Fundament. Stattdessen wird er mit Master auf 15 Uhr bissig. Das klingt aber alles noch einigermaßen. Doch wie vom Hersteller versprochen, hat der Equalizer an dieser Stelle quasi keinen Einfluss mehr. Also halten wir fest. Es reicht zum Proben. Für einen Gig fehlt es jedoch etwas an Sound. Den Vergleich mit einem 100w Röhrenboliden sollte der kleine Tubemeister scheuen. Aber wie gesagt war das in einer Metalband. Bei leiser probenden Bands in einem anderen Genre, kann das durchaus anders aussehen.
Samples und Testkonfiguration
Amp: natürlich der Tubemeister 5 Head
Gitarre: Framus Renegade Pro mit SH 1 & 4
Box: Framus 2x12 mit V30s
Mikro: Shure SM57 on axis
Einstellung für alle drei Sound: Treble 13:30, Middle: 13:30, Bass 11:00, Gain 11:00, Master 9:00
keinerlei Bearbeitung
Für wen ist der Amp interessant?
Für einen Preis von knappen 200€ kann mit dem Tubemeister nicht viel falsch gemacht werden. Trotz der minimalistischen Ausstattung ist der Amp sehr flexibel. Das prädestiniert ihn als Übungsverstärker. Die gelegentliche Jam Session macht er ebenfalls mit. Moderne Metal/Rocksounds sind nicht sein Metier. Alles anderen Sparten kann er sehr gut bedienen, solange er nicht voll aufgerissen wird. Er steht quasi in direkter Konkurrenz zum Blackstar HT-1 und ,falls Metal nicht mein einziges Genre ist, würde ich den Tubemeister vorziehen.
Falls ihr noch Fragen habt, fragt und ,falls euch das Review gefallen hat, spendiert mir ein Like, gerne auch bei youtube.
- Eigenschaft