4 spuren kassettenrecorder

  • Ersteller derneuling
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Ich finde es übrigens erstaunlich schwierig, genau diese Arbeitsweise DAW technisch zu realisieren.

Sehr treffend. 4-Track-Recording erfordert und fördert Experimentierfreudigkeit, Einfallsreichtum und Phantasie. Und nicht selten haben Zufälle im Schaffensprozess einen nicht zu verachtenden Einfluss auf das Endresultat. Jep, alles geht nur in eine Richtung. Da gibt's ab einem bestimmten Punkt kein Zurück mehr, so nach dem Motto: "Komm, wir machen mal das Keyboard neu" - entweder alles oder nix. "Soll ich jetzt bouncen oder doch lieber nicht, Mama?!" Das ist schon eine andere Schule, in der es keinen "Redo-macht-nix-Button" gibt. Es braucht schon ein bisschen Fleiß und Geduld, bis etwas gut wird ;)
 
das ist der einfachere Aspekt - da könnte man sich ja zumindest noch selbst disziplinieren :p

ich hätte auch die Möglichkeit den 'Tape-Approach' 100% virtuell zu realisieren
(mit einer Adat-Emulation, die bis auf eine einzige Funktion 100% der BRC Bedienung entspricht)

die 'Bänder' könnte ich dann in der DAW (SAW Studio light) öffnen und schneiden (was ich auch mache)

der quasi-Adat und das Monitorpult leben aber in einer Hardware DSP Umgebung (mit eigenen Effekten)
die DAW wiederum reproduziert das Ganze auf ihre Art mit VST Technologie (die ich auch nutze)
das Monitoring der reinen Audiospuren in die DSP Welt zu verlagern ist einfach
aber sobald VST Effekte und das Bus-System der DAW in's Spiel kommen wird es total unübersichtlich
selbige hat zu allem Überfluss auch noch ein paar eigene (nicht VST) Spezialitäten.

bei vielen Spuren ist der Rekorder des DSP Systems die elegantere Lösung
kleine Sachen könnte man eigentlich besser direkt in die DAW einspielen
das ist jetzt für mich natürlich kein Drama (bin ja kein bezahlter Dienstleister)
aber ich hätt's mir einfacher vorgestellt, die Sachen unter einen Hut zu bringen... :gruebel:

cheers, Tom
 
Ich habe lange Jahre mit einem Tascam MF-P01
Anhang anzeigen 225444
gearbeitet. (liegt immer noch irgendwo im Keller)
Ich habe damit zu Hause Songideen aufgenommen und im Proberaum "vorproduziert", um bei der nächsten Probe allen etwas halbwegs Komplettes vorweisen zu können.
Als absoluter Recording-Noob der ich damals war, war diese Möglichkeit für mich Gold wert.
Klein, handlich und für gewisse Prozedere absolut ausreichend. Zuhause per Vinyl/Tape Converter auf den Rechner und dort noch etwas nachbearbeitet->passt.
Zurückblickend allerdings kann ich sagen, daß es doch auch alles seine Nachteile hat. Die Dinger erreichen einfach nur eine gewisse Qualität, sind mechanisch anfällig und fressen die Bänder regelrecht (die vier Spuren werden auf beiden Seiten des Bandes aufgenommen, somit ist die Kassette nur auf einer Seite nutzbar, zumal "lange" Bänder über 45 Minuten dafür eh nicht geeignet waren).
Mehrmaliges Überspielen einer Spur hinterließ imho immer Reste der vorangegangenen Aufnahme.
Sicher kann man sich diese Retrogeräte mit Charme und "Authentizität" schönreden. Allerdings geht das alles heutzutage deutlich einfacher, ohne Frust und Soundeinbußen.
Und sowas behindert mich keineswegs in meiner Produktivität und Kreativität, sondern fördert sie eher, weil ich mich auf das Wesentliche beim Mucke machen konzentrieren kann.

Das ist natürlich nicht mit Studiogeräten (Bandmaschinen) vergleichbar, aber die taugen auch nicht für "mal eben so was aufnehmen".


Greetz,

Oliver
 
Die Dinger erreichen einfach nur eine gewisse Qualität, sind mechanisch anfällig und fressen die Bänder regelrecht

Hallo,

bei dem MF P01 handelt es sich um einen der kleinsten Rekorder überhaupt. Im Grunde genommen hat er nur eine Funktion: Aufnahme :) Alleine die Konzeption (ich persönlich bin Fan vom MF-P01) macht deutlich, dass hiermit keine aalglatten "Hi-Fi-Aufnahmen" möglich sind. Größere Geräte wie das Tascam 244 oder MK II 424 haben, wie oben bereits erwähnt, erheblich mehr Möglichkeiten (Effektweg, EQ, XLR plus Klinkebuchsen, seperater Kopfhörermix, Trackbouncing und, und, und,) zu bieten, als das MF-P01.

Und sowas behindert mich keineswegs in meiner Produktivität und Kreativität, sondern fördert sie eher, weil ich mich auf das Wesentliche beim Mucke machen konzentrieren kann.

Nein, das tut es mit Sicherheit nicht, so war das auch nicht gemeint. Bei den Tascams und Co ist beispielsweise das Einbinden eines Reverbs nicht mal eben per Knopfdruck möglich. Der Musiker muss sich was einfallen lassen: Entweder er nutzt ein Effektgerät, eine Hallspirale oder, wenn beides nicht verfügbar, den Raumhall in Ommas gekacheltem Badezimmer. Ich meinte damit, dass eingeschränkte Bedingungen erfinderisch machen können.

Grüße
Mörv
 
Ich meinte damit, dass eingeschränkte Bedingungen erfinderisch machen können.
Da hast Du allerdings Recht.
Um seinem Ideal nahe zu kommen, muß man schon ein wenig fuchsen und die Limitierungen geschickt umschiffen, bzw. für sich nutzen.
Ich will damit auch nur sagen, damals war es für den persönlichen Standard unerlässlich, sich mit solchen Dingen auseinanderzusetzen und vielleicht sogar für den eigenen Vorteil zu nutzen.
Heute ist das aber einfach nicht mehr notwendig.
Ob Bandsättigung, Gleichlaufschwankungen oder LoFi-Reverb im Kasseler Parkhaus (auch das habe ich mit meiner damaligen Acapella/Doo Wop-Band hinter mir). Es ist mittlerweile alles ziemlich easy.
Welchen Weg man nun geht, bleibt jedem selbst überlassen.
 
Welchen Weg man nun geht, bleibt jedem selbst überlassen.

Selbstverständlich. Und es ist auch von der Musik, die man macht sowie von den individuellen Idealen und ästhetischen Vorstellungen abhängig, welchen Weg man gehen möchte. Der Grund, warum ich mich mit analogen Medien auseinandersetze, ist neben der Faszination ganz pragmatisch. Denn ich bin der Meinung, dass ein 4-Spur deutlich einfacher zu händeln ist, als beispielsweise ein Computer mit Interface. Außerdem brummen die Strat-Singlecoils, wenn ein Bildschirm im Proberaum steht ;)
 
Die brummen immer, das liegt in ihrer Natur :p

Ich finde alten Kasettenmaschinen sehr interessant. Ich habe letztens von einer Band eine Demo angeboten bekommen, und sie mir zuschicken lassen, und mich gefreut wie ein Schnitzel, weil ich sie live sehr mag. Und ich bekomme tatsächlich im Jahre 2012 eine Kasette. Wo zur Hölle abspielen?

Gibt es empfehlenswerte, sehr preiswerte, Kasettendecks, wo man XLR/TRS(TS) anschließen kann? Ich würde michs ehr gern mal damit befassen.

@Telefunky: ich hör mir gerade deinen Link an. Klingt eigentlich echt gut, und bis auf ein wenig Leiern klingt es echt sauber. :)
 
Hallo, .s,

heutzutage ist es mit den Tapedecks ein wenig schwierig. Anschlüsse mit TRS oder XLR wirst Du nicht mehr finden, Cinch ist angesagt. Tascam baut immer noch ein Studiotapedeck, das braucht aber auch für XLR ein Symmetrierkit (und ist ordentlich teuer). Auf dem Gebrauchtmarkt kannst Du Dich nach Geräten von Onkyo, Denon und Yamaha umsehen, die haben bis zuletzt, zwar im HiFi-Sektor, gute Geräte gebaut. Heute immer noch ein hervorragendes Gerät: Der Nakamichi Dragon, der ist aber leider auch gebraucht noch richtig teuer, ebenso wie Geräte von Revox.

Viele Grüße
Klaus
 
Ich grabe dieses alte Thema mal wieder aus. Denn wir haben gestern den alten Vierspur-Kassettenrekorder ausgegraben. Leider nicht mehr ganz funktionstüchtig. Er spielt Kassetten zu schnell ab.

Lohnt sich hier eine Reparatur? Bekommt man das selber hin? Oder investiere ich lieber Geld in einen "neuen" Rekorder? Oder werden sogar noch solche Rekorder hergestellt? Wo kaufen? Wie ist hier der Stand?

Und bevor Leute wieder meckern und es meinen besser zu wissen: Wir verfügen über digitales Equipment, möchten das aber bewusst (!) nicht nutzen.
 
kommt auf das Gerät an: die alten Teacs/Tascam gelten als 'wertig' und die entsprechenden Riemen und Rollen sind als Ersatzteil verfügbar (in der Bucht)
Yamaha und Fostex etc lohnt eher nicht - nach dem, was man so liest...
dann lieber nach einem gut erhaltenen Exemplar Ausschau halten - findet man eigentlich immer zum guten Kurs

cheers, Tom
 
Überflüssiges Komplettzitat entfernt - das stand doch genau drüber... MfG. Basselch

Regelt der Riemen alleine die Abspielgeschwindigkeit?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
nein, das ist (für mein Verständnis) ziehmlich kompliziert - oder besser: ein simples Prinzip, was aber eine gewisse mechanische Komplexität mit sich bringt
auch die Rollen spielen darin eine wichtige Rolle :D
für Tascam ist das aber online sehr gut dokumentiert - falls man sich ranwagt
meist muss man sich auch durch den Schmutz der Zeit kämpfen
... und das ist alles viel kleiner als zB beim Auto ;)

cheers, Tom
 
Er spielt Kassetten zu schnell ab.

Solange er sie mit der gleichen Geschwindigkeit aufnimmt, ist das ja egal.

Mein Tascam hat auch einen Schalter für schnell/langsam und einen Regler zur Feinabstimmung. Ist da alles auf normal gestellt?
 
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Er spielt Kassetten zu schnell ab.

Ich wollte auch gerade fragen: WAs spielt er schneller ab? Spielt er deine alten, früher gemachten 4-Track-Aufnahmen schneller ab oder normale Musikkassetten?

Ich hatte mal einen TOA-8-Spurkassettenrecorder mit Pitch-Poti. Die laufen zugunsten der Qualität immer schneller als normale Tapedecks. Auf eine handelsübliche C90-CompactCassette passten bei optimaler Laufgeschwindigkeit damals glaube ich etwas 15-20 Minuten. Wenn er gleichmäßig schneller läuft und du keine 30 Jahre alten Aufnahmen bearbeiten willst, ist es eigentlich kein Nachteil.

...
 
Zuletzt bearbeitet:
Solange er sie mit der gleichen Geschwindigkeit aufnimmt, ist das ja egal.

Mein Tascam hat auch einen Schalter für schnell/langsam und einen Regler zur Feinabstimmung. Ist da alles auf normal gestellt?

Ich wollte auch gerade fragen: WAs spielt er schneller ab? Spielt er deine alten, früher gemachten 4-Track-Aufnahmen schneller ab oder normale Musikkassetten?

Ich hatte mal einen TOA-8-Spurkassettenrecorder mit Pitch-Poti. Die laufen zugunsten der Qualität immer schneller als normale Tapedecks. Auf eine handelsübliche C90-CompactCassette passten bei optimaler Laufgeschwindigkeit damals glaube ich etwas 15-20 Minuten. Wenn er gleichmäßig schneller läuft und du keine 30 Jahre alten Aufnahmen bearbeiten willst, ist es eigentlich kein Nachteil.

...

Es gibt einen Pitch-Regler. Der ist allerdings auf "neutral", also Null. Oder wie man das nennt. Er spielt meine normale Musik-Kassette zu schnell ab. Der Pitch-Regler verändert zwar die Geschwindigkeit, allerdings ist auch auf der langsamsten Einstellung die Kassette zu schnell.
 
Hallo,

dann ist es kein Wunder und auch nicht "kaputt".

Mehrspurkassettenrecorder drehen aus qualitativen Gründen schneller als ein Tapedeck aus der Hifi-Anlage. Sie sind nicht zum Hören von normal bespielten Musikkassetten gedacht. Auch nicht in der langsamsten Einstellung. "Neutral" ist einfach die mittlere Geschwindigkeit auf den Recorder selbst bezogen.

Das heißt: Solange das Laufwerk nicht eiert oder leiert, ist eine Reparatur nicht notwendig. Du musst einfach ein paar Songs damit aufnehmen. Die laufen dann in der richtigen Geschwindigkeit.
 
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Bitte nochmal für mich zum Verständnis: Ich lege also meine bespielbare Kassette ein, schließe bis zu vier Mikrofone an und beginne mit der Aufnahme. Lege ich die Kassette dann in ein 'normales' Kassetten-Deck, bekomme ich das wiedergegeben, was ich gespielt habe?
 
wie Antipasti schon beschrieben hat:
üblicherweise drehen 4-Spur Multitracker schneller (die meisten hatten 2, einzelne Geräte 3 Geschwindigkeiten)
die Tonköpfe beschreiben aber immer das komplette Band und nur von 1 Seite (normale Kassetten kann man wenden)
iirc wird bei Tascam erwähnt, dass hifi Decks nicht kompatibel mit den Portastudios sind
der Mix der 4 Spuren wurde typischerweise mit einem 2. hifi Deck aufgezeichnet

cheers, Tom
 
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In meinem Tascam, es ist ein Portastudio 424 MkII, kann ich normale Kassetten auch normal abspielen, da ist kein Geschwindigkeitsunterschied auf der normalen Stufe, bilde ich mir ein.

Ohne Dolby, und wenn ich nur je zwei Spuren beschreibe, kann ich auch Kassetten für normale Abspielgeräte beschreiben.

Was sicher nicht geht, ist eine 4-Spur-Aufnahme woanders abspielen, aber dafür ist das Gerät ja nicht gemacht. Man macht einen Mix und überträgt ihn per Kabel auf einen anderen Rekorder oder an die Soundkarte eines Rechners.
 

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