Mowlwurf
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Hallo Musiker-Board!
Als einer der Glücklichen, die den im Titel genannten Amp gewonnen haben, habe ich mehr oder weniger versprochen, fuer diesen auch ein Review zu schreiben, was ich hiermit tue. Hier geht es hauptsaechlich um die Verwendung mit einem Bass (als zusaetzlichem Preamp (mangels zweiter Box) zu meinem Marshall MB450H), da das mein Hauptinstrument ist, auch wenn ich auch ein wenig Gitarre spiele.
Worum geht es hier?
Bei dem Bugera G5 Infinium handelt es sich eigentlich um einen kleinen Roehren-Gitarrenverstaerker mit zwei Kanaelen (Clean und Overdrive) und zuschaltbarem digitalem Halleffekt (fuers Umschalten beider Funktionen ist ein Fussschalter anschliessbar und wird mitgeliefert). Der Overdrive-Kanal hat dabei einen 3-Band-Equalizer, in dem die Mitten semiparametrisch ausgefuehrt sind, die Angriffsfrequenz laesst sich dabei ueber einen "Morph"-Regler steuern (wenn ich die Funktion richtig verstanden habe), in der USA-Einstellung werden eher Hochmitten betont (was einen modernen Sound zur Folge hat), die UK-Einstellung laesst dabei eher Tiefmitten hervortreten (was mehr nach Vintage klingen soll). In der Vorstufe werkelt eine ECC83, in der Endstufe haben wir es mit einer 12BH7 zu tun, aus der bis zu 5 Watt rauskommen, welche sich durch einen Powersoak auf 1 und 0.1 Watt drosseln lassen. Unterstuetzend arbeiten Operationsverstaerker im Amp mit, die aber laut Bugera bei der Kompression und Verzerrung keinen Anteil haben, fuer Puristen duerfte dieser Amp aber trotzdem nichts sein. Der Amp hat ausserdem noch einen Linein, einen Lineout/Kopfhoererausgang mit Boxensimulation (zwischen 1x12- und 4x12-Emulationen waehlbar und auch im Standby aktiv), einen Effektloop mit waehlbarem Pegel (+4 oder -10 dB) und, wie der Name schon sagt, die Infinium-Technik am Board, mit der die Endstufenroehre auf Funktion ueberwacht und im Bias ohne sonst beim Wechsel noetiges Eingreifen eines Technikers reguliert wird.
Was sieht man?
Zunaechst einmal muss ich sagen, dass meine Bilder vom Amp leider nur mit einer Handykamera entstanden sind, zumindest die Bilder von Vorder- und Rückseite habe ich aber versucht, so gut wie moeglich hinzukriegen.
Der Amp sieht, wie ich finde, eher schlicht aus. Das gesamte Gehaeuse sowie die Frontplatte sind mit schwarzem Kunstleder bezogen, welches in der Realitaet viel dunkler als auf dem Bild sichtbar ist. Vorne befinden sich das Bedienpanel in einer Aussparung der Frontplatte, auf der sich in silbernem Schriftzug der Bugera-Schriftzug befindet, die Frontplatte wird silbern umrahmt, wenn auch wie beim Hauptschalter zu sehen nicht hundertprozentig genau gearbeitet wurde. Sieht trotzdem huebsch aus. Auf dem Bedienpanel sieht man von links:
- 2 Metallschalter jeweils fuer die Hauptspannungsversorgung und Standby
- die Betriebsleuchte, die laut Handbuch auch bei Fehlern im Amp blinken soll,
- das Poti fuer den Halleffekt (welcher nicht am Geraet selber schaltbar ist, nur ueber den Fussschalter)
- den dreibandigen EQ fuer den Drive-Kanal mit Morph-Regler,
- die Potis fuer Lautstaerke und Gain des OD-Kanals,
- einem kleinem Plastiktaster fuer das Schalten zwischen OD- und Clean-Kanal,
- Ton und Lautstaerke des Clean-Kanals sowie
- die Inputbuchse.
Bei allen Potis handelt es sich dabei um metallfarbene Plastikpotis. Ich finde, die haetten noch ein wenig wertiger ausfallen koennen, der Volumenregler des Cleankanals hat durch ein kleines Malheur (habe Einstellungen fuer einen Gig abgeklebt und dort wohl zu fest mit dem Tesa aufgedrueckt) etwa bereits einen Teil seiner Farbe verloren. Immerhin fuehlen sie sich insgesamt okay an, mehr ist fuer den Endkundenpreis aber vermutlich auch nicht machbar, von daher hier kein grosser Abzug. Die beiden Spannungsschalter sind super, die Inputbuchse gefaellt mir ebenfalls und haelt ein Kabel sicher. Den Kanalwahltaster benutze ich nicht, dafuer habe ich den Fussschalter, welcher sich deutlich von dem von meinem Marshall unterscheidet und eher gewoehnungsbeduerftig ist.
Der Kunstledergriff auf der Oberseite fuehlt sich ganz passabel an, der Verstaerker laesst sich gut damit tragen und fuehlt sich leicht an.
Auf der Rueckseite sehen wir ein grosses Gitter, hinter welchem sich die Transformatoren und die beiden Roehren befinden. Darunter auf dem Panel sieht man weitere Buchsen und Schalter (wieder von links):
- Linein,
- Effektloop und dessen Pegeleinstellung,
- Anschluss fuer den mitgelieferten Fussschalter,
- Lineout/Kopfhoererausgang mit Wahl der simulierten Box,
- Endstufenausgang und Einstellung des Powersoaks,
- Infinium-Anzeige und
- Anschluss ans Stromnetz
Die Buchsen entsprechen der Inputbuchse, der Looppegel- und der Boxenschalter entsprechen dem Kanalwahltaster, der Powersoakschalter ist als dreistufiger Schiebeschalter angelegt. Auch diese Taster und Schalter nutze ich nicht aktiv, sie tun aber, was sie sollen.
Wie sieht das andere Equipment drum rum aus?
Bevor ich zum Sound komme, moechte ich noch ein paar Worte zu meinem gesamten Signalpfad verlieren, da ich glaube, dass man meine Soundbeschreibung (und auch die Soundfiles, die ich bei Gelegenheit nachreichen werde) damit eventuell ein wenig besser einordnen kann. Die meisten duerfte ich damit vermutlich nicht beeindrucken koennen, ich mag den Kram aber.^^
Von meinem Bass (aktiver LTD-Fuenfsaiter (oder wenn ich mich irgendwann mal dazu aufraffe, die Bruecke wieder an die richtige Stelle zu setzen, mein passiver HB-Stingrayklon)) oder auch der Gitarre (billige China HSS-Strat) geht es zunaechst in ein Polytune 2, danach in ein AMT Basswah und danach in einen Selbstbau-Russenbigmuff. In einer Morley ABY-Box wird das Signal gesplittet, ein Pfad geht direkt zu meinem eingangs erwaehnten Marshall (meistens mit Baessen auf 12 Uhr und Hoehen auf 14 Uhr, im Modernkanal ziemliche Tiefmittenbetonung und zu einem Drittel reingedrehten Kompressor, Gain am Classickanal ohne Boost hoch, Voice auf 2 Uhr, Shift je nach Laune, Mischungsverhaeltnis stark Richtung Classic), der andere trifft erst auf einen Marshall Jackhammer (imho recht schwer einstellbar), bevor es in den Bugera geht. Aus dem Lineout des letzteren geht es in den Linein des Marshalls, wo sich beide Signale wieder treffen und zusammen verstaerkt zu einer Marshall MBC410 geschickt werden. Eine vom Klang und von der Impedanz her zum Bugera passende Box habe ich noch nicht, Anschaffung ist aber langfristig geplant, bis dahin muss dieses Provisorium herhalten.
Und wie macht sich der Amp so?
Die Soundeindruecke beziehen sich auf den LTD (mit abgespielten Saiten in Standardstimmung) und meine Lieblingseinstellungen am Bugera, welche ich dazu mitangebe, wenn ich Hall nutze, ist er voll reingedreht. Der Hall klingt recht metallisch, und ist vom Pegel her irgendwas zwischen subtil und praesent. Die ABY-Box wird meistens als Splitter verwendet. Boxensimulation steht auf 4x12, der Amp laeuft mangels Box fuer die Endstufe nur im Standby.
Im Cleankanal (Tone auf 13 Uhr, Volume auf 13:30): Schoen rotziger und dreckiger Sound, vorallem in mittleren Lagen oder auf den hoeheren Saiten gefaellt mir der Klang sehr gut, als Klangreferenz faellt mir stellenweise Tool (Intro von 46 & 2 und erstes Riff in The Pot) ein, "normaler" Rock und Metal geht damit aber auch gut von der Hand. In hoeheren Lagen und mit Hall gibt es einen schoen singenden Ton, der bei Tappinglicks gut kommt. Schalte ich den Jackhammer zu, wird der Sound noch ein wenig dreckiger und der Charakter veraendert sich stark, meine Lieblingseinstellung habe ich an diesem aber noch nicht gefunden (Gain ist meistens eher runtergedreht). Mit dem Big Muff mit Tone ganz runter- und Sustain ganz hochgedreht klingt es schon massiv nach Stoner und Doom, mit dem Wah waht es in jeder Effektkombi ganz gut.
Im OD-Kanal (EQ mit Baessen auf 12 Uhr, Mitten und Hoehen auf 13:30, Morph meist zwischen 7 und 12 Uhr, Gain je nach Laune in dessen gesamten Regelweg): Der Bugera kann am Bass wirklich maechtig boese, ist aber vom Pegel her auch schwerer mit der Vorstufe des Marshalls abzustimmen als der Cleankanal, das ist durch die Mehranzahl an Reglern aber auch nicht unbedingt verwunderlich. Trotzdem: Death Metal und anderes schwer Verzerrtes gehen mit dem Kanal ausgezeichnet von der Hand, auch hier geben mir die Zerren vorher noch schoene Variationen im Klang. Beide Zerren zusammen am OD-Kanal klingen auch sehr cool, genauso wie der Hall. Ein wenig truebt hier den positiven Eindruck aber, dass der OD-Kanal mit der zusaetzlichen Masseverbindung mit dem Marshall durch die ABY-Box ein Brummen erzeugt, was aber nur in Spielpausen stoert. Wenn der Marshall nicht mit der ABY-Box verbunden ist, ist der Amp still.
Beim Umschalten zwischen den Kanaelen gibt es leider eine kurze Pause, welche aber nur beim Betrieb mit dem Bugera alleine auffaellt, da stoert sie aber im Zweifel schon und ist so ziemlich das einzige, was mich klanglich stoert, das haette nicht sein muessen. Allgemein ist das Schalten mit diesem Amp imho ein wenig komisch geloest, ich haette hier lieber einfache Schalter statt elektronische Taster (wie sie es hier zu sein scheinen), gehabt, so startet der Amp immer mit aktiviertem Hall im Cleankanal, was meistens nicht der Modus ist, mit dem ich starten will.
Kurze Soundfiles von beiden Kanaelen zusammen mit dem Marshall reiche ich noch nach, ich habe selber nicht die Moeglichkeit, beide Amps parallel aufzunehmen, war mit ihnen aber auch schon im Studio (ohne Hall und Effekte davor, nur mit der ABY-Box) und bekomme die Bassspuren im Laufe der Tage.
Fazit:
Sehr cooler kleiner Amp, am Bass als Preamp macht er sich erstaunlich gut und es macht richtig Spass, ueber ihn zu spielen. Die Verarbeitung des Geraets koennte stellenweise besser sein (Potis, Umfassung der Frontplatte, Umschaltung), auch das Schalten des Amps ist etwas gewoehnungsbeduerftig, aber das ist nichts, was meiner Freude mit diesem Geraet wirklich schadet. Ich kann diesen Amp auf jeden Fall weiterempfehlen!
Ich hoffe, Euch hat dieser Bericht gefallen und danke an dieser Stelle nochmal dem Musiker-Board, dass ich diesen Amp mein Eigen nennen darf!
Liebe Gruesse,
Dominic
Als einer der Glücklichen, die den im Titel genannten Amp gewonnen haben, habe ich mehr oder weniger versprochen, fuer diesen auch ein Review zu schreiben, was ich hiermit tue. Hier geht es hauptsaechlich um die Verwendung mit einem Bass (als zusaetzlichem Preamp (mangels zweiter Box) zu meinem Marshall MB450H), da das mein Hauptinstrument ist, auch wenn ich auch ein wenig Gitarre spiele.
Worum geht es hier?
Bei dem Bugera G5 Infinium handelt es sich eigentlich um einen kleinen Roehren-Gitarrenverstaerker mit zwei Kanaelen (Clean und Overdrive) und zuschaltbarem digitalem Halleffekt (fuers Umschalten beider Funktionen ist ein Fussschalter anschliessbar und wird mitgeliefert). Der Overdrive-Kanal hat dabei einen 3-Band-Equalizer, in dem die Mitten semiparametrisch ausgefuehrt sind, die Angriffsfrequenz laesst sich dabei ueber einen "Morph"-Regler steuern (wenn ich die Funktion richtig verstanden habe), in der USA-Einstellung werden eher Hochmitten betont (was einen modernen Sound zur Folge hat), die UK-Einstellung laesst dabei eher Tiefmitten hervortreten (was mehr nach Vintage klingen soll). In der Vorstufe werkelt eine ECC83, in der Endstufe haben wir es mit einer 12BH7 zu tun, aus der bis zu 5 Watt rauskommen, welche sich durch einen Powersoak auf 1 und 0.1 Watt drosseln lassen. Unterstuetzend arbeiten Operationsverstaerker im Amp mit, die aber laut Bugera bei der Kompression und Verzerrung keinen Anteil haben, fuer Puristen duerfte dieser Amp aber trotzdem nichts sein. Der Amp hat ausserdem noch einen Linein, einen Lineout/Kopfhoererausgang mit Boxensimulation (zwischen 1x12- und 4x12-Emulationen waehlbar und auch im Standby aktiv), einen Effektloop mit waehlbarem Pegel (+4 oder -10 dB) und, wie der Name schon sagt, die Infinium-Technik am Board, mit der die Endstufenroehre auf Funktion ueberwacht und im Bias ohne sonst beim Wechsel noetiges Eingreifen eines Technikers reguliert wird.
Was sieht man?
Zunaechst einmal muss ich sagen, dass meine Bilder vom Amp leider nur mit einer Handykamera entstanden sind, zumindest die Bilder von Vorder- und Rückseite habe ich aber versucht, so gut wie moeglich hinzukriegen.
Der Amp sieht, wie ich finde, eher schlicht aus. Das gesamte Gehaeuse sowie die Frontplatte sind mit schwarzem Kunstleder bezogen, welches in der Realitaet viel dunkler als auf dem Bild sichtbar ist. Vorne befinden sich das Bedienpanel in einer Aussparung der Frontplatte, auf der sich in silbernem Schriftzug der Bugera-Schriftzug befindet, die Frontplatte wird silbern umrahmt, wenn auch wie beim Hauptschalter zu sehen nicht hundertprozentig genau gearbeitet wurde. Sieht trotzdem huebsch aus. Auf dem Bedienpanel sieht man von links:
- 2 Metallschalter jeweils fuer die Hauptspannungsversorgung und Standby
- die Betriebsleuchte, die laut Handbuch auch bei Fehlern im Amp blinken soll,
- das Poti fuer den Halleffekt (welcher nicht am Geraet selber schaltbar ist, nur ueber den Fussschalter)
- den dreibandigen EQ fuer den Drive-Kanal mit Morph-Regler,
- die Potis fuer Lautstaerke und Gain des OD-Kanals,
- einem kleinem Plastiktaster fuer das Schalten zwischen OD- und Clean-Kanal,
- Ton und Lautstaerke des Clean-Kanals sowie
- die Inputbuchse.
Bei allen Potis handelt es sich dabei um metallfarbene Plastikpotis. Ich finde, die haetten noch ein wenig wertiger ausfallen koennen, der Volumenregler des Cleankanals hat durch ein kleines Malheur (habe Einstellungen fuer einen Gig abgeklebt und dort wohl zu fest mit dem Tesa aufgedrueckt) etwa bereits einen Teil seiner Farbe verloren. Immerhin fuehlen sie sich insgesamt okay an, mehr ist fuer den Endkundenpreis aber vermutlich auch nicht machbar, von daher hier kein grosser Abzug. Die beiden Spannungsschalter sind super, die Inputbuchse gefaellt mir ebenfalls und haelt ein Kabel sicher. Den Kanalwahltaster benutze ich nicht, dafuer habe ich den Fussschalter, welcher sich deutlich von dem von meinem Marshall unterscheidet und eher gewoehnungsbeduerftig ist.
Der Kunstledergriff auf der Oberseite fuehlt sich ganz passabel an, der Verstaerker laesst sich gut damit tragen und fuehlt sich leicht an.
Auf der Rueckseite sehen wir ein grosses Gitter, hinter welchem sich die Transformatoren und die beiden Roehren befinden. Darunter auf dem Panel sieht man weitere Buchsen und Schalter (wieder von links):
- Linein,
- Effektloop und dessen Pegeleinstellung,
- Anschluss fuer den mitgelieferten Fussschalter,
- Lineout/Kopfhoererausgang mit Wahl der simulierten Box,
- Endstufenausgang und Einstellung des Powersoaks,
- Infinium-Anzeige und
- Anschluss ans Stromnetz
Die Buchsen entsprechen der Inputbuchse, der Looppegel- und der Boxenschalter entsprechen dem Kanalwahltaster, der Powersoakschalter ist als dreistufiger Schiebeschalter angelegt. Auch diese Taster und Schalter nutze ich nicht aktiv, sie tun aber, was sie sollen.
Wie sieht das andere Equipment drum rum aus?
Bevor ich zum Sound komme, moechte ich noch ein paar Worte zu meinem gesamten Signalpfad verlieren, da ich glaube, dass man meine Soundbeschreibung (und auch die Soundfiles, die ich bei Gelegenheit nachreichen werde) damit eventuell ein wenig besser einordnen kann. Die meisten duerfte ich damit vermutlich nicht beeindrucken koennen, ich mag den Kram aber.^^
Von meinem Bass (aktiver LTD-Fuenfsaiter (oder wenn ich mich irgendwann mal dazu aufraffe, die Bruecke wieder an die richtige Stelle zu setzen, mein passiver HB-Stingrayklon)) oder auch der Gitarre (billige China HSS-Strat) geht es zunaechst in ein Polytune 2, danach in ein AMT Basswah und danach in einen Selbstbau-Russenbigmuff. In einer Morley ABY-Box wird das Signal gesplittet, ein Pfad geht direkt zu meinem eingangs erwaehnten Marshall (meistens mit Baessen auf 12 Uhr und Hoehen auf 14 Uhr, im Modernkanal ziemliche Tiefmittenbetonung und zu einem Drittel reingedrehten Kompressor, Gain am Classickanal ohne Boost hoch, Voice auf 2 Uhr, Shift je nach Laune, Mischungsverhaeltnis stark Richtung Classic), der andere trifft erst auf einen Marshall Jackhammer (imho recht schwer einstellbar), bevor es in den Bugera geht. Aus dem Lineout des letzteren geht es in den Linein des Marshalls, wo sich beide Signale wieder treffen und zusammen verstaerkt zu einer Marshall MBC410 geschickt werden. Eine vom Klang und von der Impedanz her zum Bugera passende Box habe ich noch nicht, Anschaffung ist aber langfristig geplant, bis dahin muss dieses Provisorium herhalten.
Und wie macht sich der Amp so?
Die Soundeindruecke beziehen sich auf den LTD (mit abgespielten Saiten in Standardstimmung) und meine Lieblingseinstellungen am Bugera, welche ich dazu mitangebe, wenn ich Hall nutze, ist er voll reingedreht. Der Hall klingt recht metallisch, und ist vom Pegel her irgendwas zwischen subtil und praesent. Die ABY-Box wird meistens als Splitter verwendet. Boxensimulation steht auf 4x12, der Amp laeuft mangels Box fuer die Endstufe nur im Standby.
Im Cleankanal (Tone auf 13 Uhr, Volume auf 13:30): Schoen rotziger und dreckiger Sound, vorallem in mittleren Lagen oder auf den hoeheren Saiten gefaellt mir der Klang sehr gut, als Klangreferenz faellt mir stellenweise Tool (Intro von 46 & 2 und erstes Riff in The Pot) ein, "normaler" Rock und Metal geht damit aber auch gut von der Hand. In hoeheren Lagen und mit Hall gibt es einen schoen singenden Ton, der bei Tappinglicks gut kommt. Schalte ich den Jackhammer zu, wird der Sound noch ein wenig dreckiger und der Charakter veraendert sich stark, meine Lieblingseinstellung habe ich an diesem aber noch nicht gefunden (Gain ist meistens eher runtergedreht). Mit dem Big Muff mit Tone ganz runter- und Sustain ganz hochgedreht klingt es schon massiv nach Stoner und Doom, mit dem Wah waht es in jeder Effektkombi ganz gut.
Im OD-Kanal (EQ mit Baessen auf 12 Uhr, Mitten und Hoehen auf 13:30, Morph meist zwischen 7 und 12 Uhr, Gain je nach Laune in dessen gesamten Regelweg): Der Bugera kann am Bass wirklich maechtig boese, ist aber vom Pegel her auch schwerer mit der Vorstufe des Marshalls abzustimmen als der Cleankanal, das ist durch die Mehranzahl an Reglern aber auch nicht unbedingt verwunderlich. Trotzdem: Death Metal und anderes schwer Verzerrtes gehen mit dem Kanal ausgezeichnet von der Hand, auch hier geben mir die Zerren vorher noch schoene Variationen im Klang. Beide Zerren zusammen am OD-Kanal klingen auch sehr cool, genauso wie der Hall. Ein wenig truebt hier den positiven Eindruck aber, dass der OD-Kanal mit der zusaetzlichen Masseverbindung mit dem Marshall durch die ABY-Box ein Brummen erzeugt, was aber nur in Spielpausen stoert. Wenn der Marshall nicht mit der ABY-Box verbunden ist, ist der Amp still.
Beim Umschalten zwischen den Kanaelen gibt es leider eine kurze Pause, welche aber nur beim Betrieb mit dem Bugera alleine auffaellt, da stoert sie aber im Zweifel schon und ist so ziemlich das einzige, was mich klanglich stoert, das haette nicht sein muessen. Allgemein ist das Schalten mit diesem Amp imho ein wenig komisch geloest, ich haette hier lieber einfache Schalter statt elektronische Taster (wie sie es hier zu sein scheinen), gehabt, so startet der Amp immer mit aktiviertem Hall im Cleankanal, was meistens nicht der Modus ist, mit dem ich starten will.
Kurze Soundfiles von beiden Kanaelen zusammen mit dem Marshall reiche ich noch nach, ich habe selber nicht die Moeglichkeit, beide Amps parallel aufzunehmen, war mit ihnen aber auch schon im Studio (ohne Hall und Effekte davor, nur mit der ABY-Box) und bekomme die Bassspuren im Laufe der Tage.
Fazit:
Sehr cooler kleiner Amp, am Bass als Preamp macht er sich erstaunlich gut und es macht richtig Spass, ueber ihn zu spielen. Die Verarbeitung des Geraets koennte stellenweise besser sein (Potis, Umfassung der Frontplatte, Umschaltung), auch das Schalten des Amps ist etwas gewoehnungsbeduerftig, aber das ist nichts, was meiner Freude mit diesem Geraet wirklich schadet. Ich kann diesen Amp auf jeden Fall weiterempfehlen!
Ich hoffe, Euch hat dieser Bericht gefallen und danke an dieser Stelle nochmal dem Musiker-Board, dass ich diesen Amp mein Eigen nennen darf!
Liebe Gruesse,
Dominic
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