exoslime
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Liebe Musiker-Board Leser,
Heute möchte ich euch eine weitere Gitarre aus meiner Sammlung vorstellen, und zwar die Gamble Rockfire Special.
Gamble Guitars sind eine noch junge, aufstrebende Gitarrenbauschmiede aus Ratingen, die aus Sascha und Robby besteht.
Sie sie haben die Firma 2011 gegründet und spezialisierten sich dabei auf ihre eigene Gitarrenline, sowohl auch Reparaturen und Modifikation von Instrumenten anderer Marken.
Dabei legen Sie sehr viel Wert auf Handarbeit und Qualität, so wird man keine CNC gesteuerte Maschine sowie in Massen vorproduzierte Rohlinge finden, hier wird "handmade" noch gross geschrieben und auch gelebt! Ein Instrument wird nach dem anderem gebaut, und für jedes die Zeit genommen das es braucht.
Für Hardware und Pickups verwenden sie ebenfalls ausschliesslich Qualitätsware, wie ua von ABM aus Berlin, Häussel Pickups, Schaller, Kluson und Gotoh Mechaniken. Wagner Bunddraht uvm. und keine günstigst-Noname-Produkte.
Meine Meinung ist auch das die Qualität eines Instruments immer an der Summe ihrer Teile liegt, und wenn man schon soviel Liebe und Hingabe in den Bau eines Instruments steckt, wird man nicht ein supergünstige noname hardare aus China darauf verbauen, das würde sich irgendwie nicht richtig anfühlen.
Besonders hervorheben möchte ich, das sie so mutig sind und den wichtigen Schritt gemacht haben, einige Gitarrenkreationen auf den Markt zu bringen, und nicht die 100ste 1:1 Kopie einer Strat, Tele oder Les Paul, obwohl solche Klassiker-Nachbauten auch ganz klar ihren Platz ihre Relevanz auf dem Markt haben (meine Meinung)
Ihre Modelform "Rockfire" ist ein gelungene Mischung aus Les Paul, Telecaster und dem Offsetdesign a´la Jaguar, gerade mit dem schönen assymetrischen schnittigen runden Hintern am Korpus..
Der Firmenname "Gamble" was soviel wie spielen oder zocken heisst, zieht sich auch durchs Konzept der Gitarren, und so findet man an der eigens gestalteten Kopfplattenform ein Pik Inlay aus Abalone wieder.
Meine Rockfire Special ist so quasi der Prototyp dieses Gitarrenmodels. Ich hab schon letztes Jahr auf Facebook den Bau dieser Gitarren mitverfolgen dürfen, und fand sie seitdem ich sie das erste mal gesehen habe schon sehr speziell,das ich immer schon versucht war auch so eine Gitarren von ihnen bauen zu lassen, Das ich sie ein gutes halbes Jahr nach Fertigstellungen dann auch kaufen konnte ist mehr einem Zufall geschuldet und der Tatsache das sie mir Sasche zu einem sehr gutem Preis angeboten hat, den ich einfach nicht ausschlagen wollte
Die Zielsetzung von Gamble Guitars für diese Gitarre war eine super-leichte, extremflache Gitarre zu konstruieren, die trotz der geringen Masse nicht auf einen vollen, rockigen rotzigen Sound verzichten muß.
Sie ist weder Fisch, noch Fleisch, wie die Beschreibung zeigen wird, eine Mahogonie Gitarre, mit geleimter Halsverbindung, Tele Brücke und 635mm Mensur ,das ist wahrlich nichts alltägliches und wie das klingt beschreibe ich euch noch etwas später.
Als ich die Gitarre dann bekommen habe, konnte ich kaum erwarten sie auszupacken, sehr gefreut habe ich mich über die kleinen Details, zb das der Koffer eine Emblem von Gamble Guitars angebracht hat, der E-Fach Deckel ist aus gebürstetem Alu und hat ebenfalls ein Logo eingraviert.
Ich finde es schön wenn sich die Hingabe zum Beruf Gitarrenbauer mit solcher Liebe zu Details im Ganzen bemerkbar macht. Da merkt man, Sascha und Robby haben wirklch viel Spass und Freude an dem Bau ihrer Gitarren.
Das Gewicht der Gitarre inkl Tonabnehmer und Hardware beträgt exakt 2656 Gramm, sie ist damit ein extremes Leichtgewicht das man mühelos über mehre Stunden locker im stehen spielen kann, die Einzige Gitarre die ich kenne die noch leichter ist ist die XOX Audio Tools "the Handle" aus Carbonfibre Konstruktion die gerade mal 2200gramm wiegt, aber vollkommen anders klingt.
Für mich ist das Gewicht der Gitarre ein wichtiges Kriterium, ist die Gitarre leichter, ist die Ergonomie für mich besser, und ich spiele dadurch lockerer und flüssiger, also besser, als vergleichsweise mit einer sehr schweren Gitarre, die ich am liebsten nach 2 Songs schon wieder ablegen würde.
Um das Gewicht so gering zu halten kamm ein leichtes, wunderbar geriegeltes Honduras Mahogani zum Einsatz
Ann der dicksten Stelle misst der einteilige Korpus bloss 34mm!!
Der Hals ist ebenfals aus Mahogani,für das Griffbrett wurde schönes schwarzes feinporiges Ebenholz verwendet das mit perfekt passenden Pik-Inlays aus Abalone veredelt wurde.
Tonabnehmer stammen von Harry Häussel aus Deutschland, ein heisser Tele-Klingenpickups am Steg, und ein P94 Traditional am Hals.
Die Elektronik wurde auf meinen Wunsch hin noch verändert, 2x Volume, und ein 3 Wege Schalter, kein Tonepoti, und an den beiden Volumepotis wurden noch Volumenkondensatoren angebracht die beim zurückregeln der Volumeregler die Höhen erhalten und damit schön aufklaren wenn man im Zerrkanal das Volume zurückregelt und ein für wunderbares helles, leicht angezerrtes Semiclean sorgen.
Sehr interessant klingt auch die Zwischenposition mit beiden Pickups aktiv, sehr weich und glockig!!
Die gesamte Gitarre wurde nicht lackiert, sondern mit einem Öl-Wachsfinish versiegelt, was der Haptik, und Optik sehr gut tut, diese Gitarre fühlt sich schon sehr holzig, erdig und ehrlich an und bietet damit ein ganz anderes Spielgefühl als ein total mit dickem lackt eingehülltes Instrument.
Als Mechaniken wurden GOTOH SD510 Vintage Style mit Keystone Flügel, verbaut,welche sehr gut arbeiten, aber komfortbedingt werde ich diese in den nächsten Wochen gegen Gotoh Magnum Lock Mechinken des selben typs austauschen.
der Sattel wurde aus Knochen gefertig. Perfekte Bundierung mit 22 Medium Size Bünden.
Konstruktionsbedingt gab es bei dieser Gitarre leider ein kleines Problem. dadurch das die Konzeption auf eine sehr flache Gitarre gelegt war, wurde der Hals ohne Winkel eingeleimt, was daraus resultiert das die Brücke am Korpus sehr tief liegt, und zwar so tief das die Saitenreiter tiefer lagen als die Wände der Tele Bridge, welche übrignes von Joe Barden ist und kompensierte Messing Reiter, in der 3x2er Konstellation installiert hat.
Es war mir also unmöglich die Saiten beim abspielen mit dem Handballen abzudämpfen weil ich immer an der Tele Bridge gehindert wurde. auch war der Hals sehr fett, ich mag zwar dicke Hälse, aber selbst dieser war mir zu dick und hatte zu breite Schultern.
Ich wollte die Gitarre nicht mehr hergeben da sie einfach genial klingt, aber so konnte ich sie auch nicht behalten wenn ich mich darauf auch nicht perfekt wohl fühle.
Also habe ich Sascha angerufen und er hat mir angeboten den Hals schlanker zu machen, und auch die Tele Brücke nachzubearbeiten und die Seitenwände abzuschleifen,
Gesagt getan, nach kurzer Zeit kam die Gitarre mit schlankerem, und nun für mich perfektem Halsprofil retour, und die Telebrücke wurde perfekt nachbearbeitet so das alle Saiten problemlos abgedämpft werden können.
Optional hätte man auch noch eine andere Tele Bridge installieren können, zb die Hipshot Brücke ohne Seitenwände hätte sich dafür geeignet, wäre aber wieder ein klangliches Experiment gewesen, denn die Gitarre mit der Joe Barden Bridge klang einfach super und da wollte ich nach Möglichkeit nicht viel ändern.
Dadurch das der Hals nicht lackiert ist, sondern nur ein Öl-Wachs Finish hat, war das abschleifen des Hals kein Problem.
Übrigens, hier bei Boutique Guitars.de findet man ein Bild wo meine Gitarre gerade nachbearbeitet wird
Bei zukünftigen Modellen wird das gleich berücksichtigt und der Hals so eingeleimt das die Saiten nicht mehr so tief auf der Bridge aufliegen, meine Gitarre ist ja ein Prototyp, da darf sowas schon vorkommen.
Da ich mit der Saitenlage aber nicht ganz zufrieden war, ich bin da heikel und sehr penibel habe ich noch die Messing Saitenreiter der E/A und b/e Saitenpaare an der Unterseite etwas abgescliffen damit ich mit diesen noch weiter runterkommen konnte und so die Saitenlage perfekt für mich einstellen konnte, ich bin es gewohnt eine sehr niedrige Saienlage zu spielen und recht heikel diesbezüglich, ander wären bestimmt auch so gut damit ausgekommen.
hier mal Fotos von der Bridge,
vorher:
nachher:
Ich mag die 635mm / 25" Mensur, die man allgemein die "PRS Mensur" nennt, sehr gerne. Sie ist für mich eine Art "Best of Both Worlds" und viele Gitarenbauer wie Nik Huber und Frank Hartung verbauen gerne diese Mensur, ich hab das Gefühl dabei das der Klang im Vergleich zu einer kürzeren Gibson Mensur etwas straffer und tighter ist, und trotdem nicht ganz so hell wie der bei einer langen 648mm Fender Mensur. Ausserdem spielt das das Rolle im Spielgefühl, welche Stärke von Saiten man für welche Stimmung verwendet. Ich hab sie auf E-Standart mit Elixir Nanoweb 10-46er eingestellt. man kann auch mit der selben Saitenstärke einen Halbton runterstimmen und der Saitenzug ist trotzem noch nicht zu flabrig und lose.
Klanglich tut die Gamble Rockfire Special ihren Namen gleich, der Klang ist sehr speziell und mit nichts wirklich vergleichbar was ich kenne. Sie hat unheimlich viel Attack und Punch, wie man es auch von einer Tele kennt, aber ohne den "Twang" der gerade bei verzerrten Hi-Gain Sound schnell nervig klingen kann, das passiert bei der Rockfire Special überhaupt, sie klingt sehr sauber, und die Töne springen einem förmlich ins Gesicht, es ist ein Erlebniss wie schnell und direkt die Gitarre auf die eigene Spielweise reagiert.
Vom Klang her ist sie sehr direkt, mit einem extrem tighten und schlanken Bassfundament und zum Glück recht sanften Höhen, da machen die Messing Reiter an der Brücke eine gute Figur, mit einem anderem Material wären sie vielleicht sogar zu schrill.
Im Mix kommt die Gitarre daher immer sehr gut definiert raus, selbst wenn man es mit dem Gain etwas übertreibt hört man den Anschlag und die Saitentrennung sehr gut.
Clean macht der P94 in der Halsposition den Job auch sehr gut, und da kommt es wirklich auf die Situation darauf an, durch den schlanken und tighten Bass fehlt hier etwas die Fülle, gerade wenn man einen sehr sauberen Cleansound sucht, da würde sich ein Tonepoti doch noch gut machen, das fällt mir vorallem auf wenn ich alleine spiele. Beim Recording oder im Bandsound hingegen kommt der schlankere Klang auch wieder sehr der Definition zu Gute. Selbst bei niedriegeren Lautstärken bleibt die Gamble Rockfire Special immer gut hörbar und definiert, als bei so manch anderer meiner Gitarren wo ich mich dann immer wieder ertappe die Lautstärke anzuheben damit ich mich besser höre.
Die Rockfire Special ist klanglich zwar durchaus vielseitig einsetzbar, aber für dunkle Mellow-Jazz Sounds würde ich sicher eine andere Gitarre wählen.
Doch gerade für härtere Musik eine ausgezeichnete Wahl und sie punktet mit ihrem extrem Punch und Durchsetzungsfähigkeit in allen Lagen.
Sie ist ein sehr ehrlich klingendes Instrument das hervorragend auf eine dynamische Spielweise reagier, Sie kann sehr sauber, poliert und gefällig klingen, aber auch so richtig Aggressiv und "auf die Fresse", das alles nur durch Variation am Anschlag und Einstellung am Volume Poti. geil!!
Der reguläre Preis dieser Gitarre beträgt etwas mehr als 2500€, der aus den Upgrades mit dem speziellen, wunderschönen geriegeltem Honduras Mahagoni für den Korpus und den aufpreispflichtigen PIK-Inlays resultiert.
Gamble Guitars baut in der Regel die Gitarren auf Bestellung und genau nach den Wünschen wie der Kunde es haben möchte, wenn man auf die Inlays verzichten möchte, oder anstelle des Öl-Wachs Finish doch lieber eine normalie Lackierung möchte, ein Pickgard oder kein Pickguard, andere Pickups, andere Tuner, etc. dann ist das alles überhaupt kein Problem
der Lieferumfang besteht aus einem Kanada Case, Promomaterial wie Vistenkarten und Flayers, und natürlich der Gitarre. ein Echtheitszertifikat oder Datenblatt ist leider keines dabei.
Übrigens, im November findet in Berlin die "Holy Grails Guitar Show" statt, eine Boutique-Gitarrenbauermesse bei der so gut wie alles was Rang und Namen hat vertreten ist, auch Gamble Guitars ist mit dabei, wenn ihr da seit, schaut doch bei den Jungs vorbei, sagt Hallo und spielt doch ihre Gitarren an, sie werden sich drüber freuen.
Fazit:
die Gamble Rockfire Special ist ein hervorragendes Instrument und sicher nicht meine letzte Gitarre aus dem Hause Gamble, ich denke in der Zukunft wird man noch viel von den Jungs hören!!
Hier noch mal eine grobe Zusammenfassung des Reviews:
Positiv:
- mit viel Liebe und Hingabe gebaut
- phänomenaler Klang, Durchschlagkraft, Direktheit, Punch
- sauberes, lang anhaltendes Sustain
- Verwendung von qualitativer Hardware
- saubere Verabeitung
- super Kundenservice und Kommunikation
negativ:
- anfänglich Probleme mit der Brücke, da die Gitare ja ein Prototyp ist, die Probleme nachträglich allerdings zu meiner vollsten Zufriedenheit gelöst wurden
- kein Echteitszertifikat dabei
Ich hoffe euch hat dieses Review gefallen, über Anregungen und Kommentare dazu freue ich mich sehr, hier noch ein paar Fotos:
lg
Chris
Heute möchte ich euch eine weitere Gitarre aus meiner Sammlung vorstellen, und zwar die Gamble Rockfire Special.
Gamble Guitars sind eine noch junge, aufstrebende Gitarrenbauschmiede aus Ratingen, die aus Sascha und Robby besteht.
Sie sie haben die Firma 2011 gegründet und spezialisierten sich dabei auf ihre eigene Gitarrenline, sowohl auch Reparaturen und Modifikation von Instrumenten anderer Marken.
Dabei legen Sie sehr viel Wert auf Handarbeit und Qualität, so wird man keine CNC gesteuerte Maschine sowie in Massen vorproduzierte Rohlinge finden, hier wird "handmade" noch gross geschrieben und auch gelebt! Ein Instrument wird nach dem anderem gebaut, und für jedes die Zeit genommen das es braucht.
Für Hardware und Pickups verwenden sie ebenfalls ausschliesslich Qualitätsware, wie ua von ABM aus Berlin, Häussel Pickups, Schaller, Kluson und Gotoh Mechaniken. Wagner Bunddraht uvm. und keine günstigst-Noname-Produkte.
Meine Meinung ist auch das die Qualität eines Instruments immer an der Summe ihrer Teile liegt, und wenn man schon soviel Liebe und Hingabe in den Bau eines Instruments steckt, wird man nicht ein supergünstige noname hardare aus China darauf verbauen, das würde sich irgendwie nicht richtig anfühlen.
Besonders hervorheben möchte ich, das sie so mutig sind und den wichtigen Schritt gemacht haben, einige Gitarrenkreationen auf den Markt zu bringen, und nicht die 100ste 1:1 Kopie einer Strat, Tele oder Les Paul, obwohl solche Klassiker-Nachbauten auch ganz klar ihren Platz ihre Relevanz auf dem Markt haben (meine Meinung)
Ihre Modelform "Rockfire" ist ein gelungene Mischung aus Les Paul, Telecaster und dem Offsetdesign a´la Jaguar, gerade mit dem schönen assymetrischen schnittigen runden Hintern am Korpus..
Der Firmenname "Gamble" was soviel wie spielen oder zocken heisst, zieht sich auch durchs Konzept der Gitarren, und so findet man an der eigens gestalteten Kopfplattenform ein Pik Inlay aus Abalone wieder.
Meine Rockfire Special ist so quasi der Prototyp dieses Gitarrenmodels. Ich hab schon letztes Jahr auf Facebook den Bau dieser Gitarren mitverfolgen dürfen, und fand sie seitdem ich sie das erste mal gesehen habe schon sehr speziell,das ich immer schon versucht war auch so eine Gitarren von ihnen bauen zu lassen, Das ich sie ein gutes halbes Jahr nach Fertigstellungen dann auch kaufen konnte ist mehr einem Zufall geschuldet und der Tatsache das sie mir Sasche zu einem sehr gutem Preis angeboten hat, den ich einfach nicht ausschlagen wollte
Die Zielsetzung von Gamble Guitars für diese Gitarre war eine super-leichte, extremflache Gitarre zu konstruieren, die trotz der geringen Masse nicht auf einen vollen, rockigen rotzigen Sound verzichten muß.
Sie ist weder Fisch, noch Fleisch, wie die Beschreibung zeigen wird, eine Mahogonie Gitarre, mit geleimter Halsverbindung, Tele Brücke und 635mm Mensur ,das ist wahrlich nichts alltägliches und wie das klingt beschreibe ich euch noch etwas später.
Als ich die Gitarre dann bekommen habe, konnte ich kaum erwarten sie auszupacken, sehr gefreut habe ich mich über die kleinen Details, zb das der Koffer eine Emblem von Gamble Guitars angebracht hat, der E-Fach Deckel ist aus gebürstetem Alu und hat ebenfalls ein Logo eingraviert.
Ich finde es schön wenn sich die Hingabe zum Beruf Gitarrenbauer mit solcher Liebe zu Details im Ganzen bemerkbar macht. Da merkt man, Sascha und Robby haben wirklch viel Spass und Freude an dem Bau ihrer Gitarren.
Das Gewicht der Gitarre inkl Tonabnehmer und Hardware beträgt exakt 2656 Gramm, sie ist damit ein extremes Leichtgewicht das man mühelos über mehre Stunden locker im stehen spielen kann, die Einzige Gitarre die ich kenne die noch leichter ist ist die XOX Audio Tools "the Handle" aus Carbonfibre Konstruktion die gerade mal 2200gramm wiegt, aber vollkommen anders klingt.
Für mich ist das Gewicht der Gitarre ein wichtiges Kriterium, ist die Gitarre leichter, ist die Ergonomie für mich besser, und ich spiele dadurch lockerer und flüssiger, also besser, als vergleichsweise mit einer sehr schweren Gitarre, die ich am liebsten nach 2 Songs schon wieder ablegen würde.
Um das Gewicht so gering zu halten kamm ein leichtes, wunderbar geriegeltes Honduras Mahogani zum Einsatz
Ann der dicksten Stelle misst der einteilige Korpus bloss 34mm!!
Der Hals ist ebenfals aus Mahogani,für das Griffbrett wurde schönes schwarzes feinporiges Ebenholz verwendet das mit perfekt passenden Pik-Inlays aus Abalone veredelt wurde.
Tonabnehmer stammen von Harry Häussel aus Deutschland, ein heisser Tele-Klingenpickups am Steg, und ein P94 Traditional am Hals.
Die Elektronik wurde auf meinen Wunsch hin noch verändert, 2x Volume, und ein 3 Wege Schalter, kein Tonepoti, und an den beiden Volumepotis wurden noch Volumenkondensatoren angebracht die beim zurückregeln der Volumeregler die Höhen erhalten und damit schön aufklaren wenn man im Zerrkanal das Volume zurückregelt und ein für wunderbares helles, leicht angezerrtes Semiclean sorgen.
Sehr interessant klingt auch die Zwischenposition mit beiden Pickups aktiv, sehr weich und glockig!!
Die gesamte Gitarre wurde nicht lackiert, sondern mit einem Öl-Wachsfinish versiegelt, was der Haptik, und Optik sehr gut tut, diese Gitarre fühlt sich schon sehr holzig, erdig und ehrlich an und bietet damit ein ganz anderes Spielgefühl als ein total mit dickem lackt eingehülltes Instrument.
Als Mechaniken wurden GOTOH SD510 Vintage Style mit Keystone Flügel, verbaut,welche sehr gut arbeiten, aber komfortbedingt werde ich diese in den nächsten Wochen gegen Gotoh Magnum Lock Mechinken des selben typs austauschen.
der Sattel wurde aus Knochen gefertig. Perfekte Bundierung mit 22 Medium Size Bünden.
Konstruktionsbedingt gab es bei dieser Gitarre leider ein kleines Problem. dadurch das die Konzeption auf eine sehr flache Gitarre gelegt war, wurde der Hals ohne Winkel eingeleimt, was daraus resultiert das die Brücke am Korpus sehr tief liegt, und zwar so tief das die Saitenreiter tiefer lagen als die Wände der Tele Bridge, welche übrignes von Joe Barden ist und kompensierte Messing Reiter, in der 3x2er Konstellation installiert hat.
Es war mir also unmöglich die Saiten beim abspielen mit dem Handballen abzudämpfen weil ich immer an der Tele Bridge gehindert wurde. auch war der Hals sehr fett, ich mag zwar dicke Hälse, aber selbst dieser war mir zu dick und hatte zu breite Schultern.
Ich wollte die Gitarre nicht mehr hergeben da sie einfach genial klingt, aber so konnte ich sie auch nicht behalten wenn ich mich darauf auch nicht perfekt wohl fühle.
Also habe ich Sascha angerufen und er hat mir angeboten den Hals schlanker zu machen, und auch die Tele Brücke nachzubearbeiten und die Seitenwände abzuschleifen,
Gesagt getan, nach kurzer Zeit kam die Gitarre mit schlankerem, und nun für mich perfektem Halsprofil retour, und die Telebrücke wurde perfekt nachbearbeitet so das alle Saiten problemlos abgedämpft werden können.
Optional hätte man auch noch eine andere Tele Bridge installieren können, zb die Hipshot Brücke ohne Seitenwände hätte sich dafür geeignet, wäre aber wieder ein klangliches Experiment gewesen, denn die Gitarre mit der Joe Barden Bridge klang einfach super und da wollte ich nach Möglichkeit nicht viel ändern.
Dadurch das der Hals nicht lackiert ist, sondern nur ein Öl-Wachs Finish hat, war das abschleifen des Hals kein Problem.
Übrigens, hier bei Boutique Guitars.de findet man ein Bild wo meine Gitarre gerade nachbearbeitet wird
Bei zukünftigen Modellen wird das gleich berücksichtigt und der Hals so eingeleimt das die Saiten nicht mehr so tief auf der Bridge aufliegen, meine Gitarre ist ja ein Prototyp, da darf sowas schon vorkommen.
Da ich mit der Saitenlage aber nicht ganz zufrieden war, ich bin da heikel und sehr penibel habe ich noch die Messing Saitenreiter der E/A und b/e Saitenpaare an der Unterseite etwas abgescliffen damit ich mit diesen noch weiter runterkommen konnte und so die Saitenlage perfekt für mich einstellen konnte, ich bin es gewohnt eine sehr niedrige Saienlage zu spielen und recht heikel diesbezüglich, ander wären bestimmt auch so gut damit ausgekommen.
hier mal Fotos von der Bridge,
vorher:
nachher:
Ich mag die 635mm / 25" Mensur, die man allgemein die "PRS Mensur" nennt, sehr gerne. Sie ist für mich eine Art "Best of Both Worlds" und viele Gitarenbauer wie Nik Huber und Frank Hartung verbauen gerne diese Mensur, ich hab das Gefühl dabei das der Klang im Vergleich zu einer kürzeren Gibson Mensur etwas straffer und tighter ist, und trotdem nicht ganz so hell wie der bei einer langen 648mm Fender Mensur. Ausserdem spielt das das Rolle im Spielgefühl, welche Stärke von Saiten man für welche Stimmung verwendet. Ich hab sie auf E-Standart mit Elixir Nanoweb 10-46er eingestellt. man kann auch mit der selben Saitenstärke einen Halbton runterstimmen und der Saitenzug ist trotzem noch nicht zu flabrig und lose.
Klanglich tut die Gamble Rockfire Special ihren Namen gleich, der Klang ist sehr speziell und mit nichts wirklich vergleichbar was ich kenne. Sie hat unheimlich viel Attack und Punch, wie man es auch von einer Tele kennt, aber ohne den "Twang" der gerade bei verzerrten Hi-Gain Sound schnell nervig klingen kann, das passiert bei der Rockfire Special überhaupt, sie klingt sehr sauber, und die Töne springen einem förmlich ins Gesicht, es ist ein Erlebniss wie schnell und direkt die Gitarre auf die eigene Spielweise reagiert.
Vom Klang her ist sie sehr direkt, mit einem extrem tighten und schlanken Bassfundament und zum Glück recht sanften Höhen, da machen die Messing Reiter an der Brücke eine gute Figur, mit einem anderem Material wären sie vielleicht sogar zu schrill.
Im Mix kommt die Gitarre daher immer sehr gut definiert raus, selbst wenn man es mit dem Gain etwas übertreibt hört man den Anschlag und die Saitentrennung sehr gut.
Clean macht der P94 in der Halsposition den Job auch sehr gut, und da kommt es wirklich auf die Situation darauf an, durch den schlanken und tighten Bass fehlt hier etwas die Fülle, gerade wenn man einen sehr sauberen Cleansound sucht, da würde sich ein Tonepoti doch noch gut machen, das fällt mir vorallem auf wenn ich alleine spiele. Beim Recording oder im Bandsound hingegen kommt der schlankere Klang auch wieder sehr der Definition zu Gute. Selbst bei niedriegeren Lautstärken bleibt die Gamble Rockfire Special immer gut hörbar und definiert, als bei so manch anderer meiner Gitarren wo ich mich dann immer wieder ertappe die Lautstärke anzuheben damit ich mich besser höre.
Die Rockfire Special ist klanglich zwar durchaus vielseitig einsetzbar, aber für dunkle Mellow-Jazz Sounds würde ich sicher eine andere Gitarre wählen.
Doch gerade für härtere Musik eine ausgezeichnete Wahl und sie punktet mit ihrem extrem Punch und Durchsetzungsfähigkeit in allen Lagen.
Sie ist ein sehr ehrlich klingendes Instrument das hervorragend auf eine dynamische Spielweise reagier, Sie kann sehr sauber, poliert und gefällig klingen, aber auch so richtig Aggressiv und "auf die Fresse", das alles nur durch Variation am Anschlag und Einstellung am Volume Poti. geil!!
Der reguläre Preis dieser Gitarre beträgt etwas mehr als 2500€, der aus den Upgrades mit dem speziellen, wunderschönen geriegeltem Honduras Mahagoni für den Korpus und den aufpreispflichtigen PIK-Inlays resultiert.
Gamble Guitars baut in der Regel die Gitarren auf Bestellung und genau nach den Wünschen wie der Kunde es haben möchte, wenn man auf die Inlays verzichten möchte, oder anstelle des Öl-Wachs Finish doch lieber eine normalie Lackierung möchte, ein Pickgard oder kein Pickguard, andere Pickups, andere Tuner, etc. dann ist das alles überhaupt kein Problem
der Lieferumfang besteht aus einem Kanada Case, Promomaterial wie Vistenkarten und Flayers, und natürlich der Gitarre. ein Echtheitszertifikat oder Datenblatt ist leider keines dabei.
Übrigens, im November findet in Berlin die "Holy Grails Guitar Show" statt, eine Boutique-Gitarrenbauermesse bei der so gut wie alles was Rang und Namen hat vertreten ist, auch Gamble Guitars ist mit dabei, wenn ihr da seit, schaut doch bei den Jungs vorbei, sagt Hallo und spielt doch ihre Gitarren an, sie werden sich drüber freuen.
Fazit:
die Gamble Rockfire Special ist ein hervorragendes Instrument und sicher nicht meine letzte Gitarre aus dem Hause Gamble, ich denke in der Zukunft wird man noch viel von den Jungs hören!!
Hier noch mal eine grobe Zusammenfassung des Reviews:
Positiv:
- mit viel Liebe und Hingabe gebaut
- phänomenaler Klang, Durchschlagkraft, Direktheit, Punch
- sauberes, lang anhaltendes Sustain
- Verwendung von qualitativer Hardware
- saubere Verabeitung
- super Kundenservice und Kommunikation
negativ:
- anfänglich Probleme mit der Brücke, da die Gitare ja ein Prototyp ist, die Probleme nachträglich allerdings zu meiner vollsten Zufriedenheit gelöst wurden
- kein Echteitszertifikat dabei
Ich hoffe euch hat dieses Review gefallen, über Anregungen und Kommentare dazu freue ich mich sehr, hier noch ein paar Fotos:
lg
Chris
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