Single Coil Nebengeräusche

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Hallo

Ich hatte kürzlich ein Konzert in einem Lokal, das ganz nahe an einer Bahnstrecke gebaut ist.
Der Veranstalter hat mich schon vorher gewarnt, dass Single-Coils sehr brummen und quietschen wegen den Magnetfeldern der Bahn-Stromleitungen.

Meine Frage nun:
Gibt es ein Gerät, dass diese (sehr extremen) Geräusche dämmt oder eliminiert?

Ich meine nicht andere PickUps oder Modifikationen an der Gitarre ...ich will weiter die gleichen Singlecoils in meinen Strats und Teles.
Für diesen Sound hab ich ja diese Gitarren. Für Humbuckersounds hab ich andere Gitarren.

Ich denke da eher ein Gerät auf dem Effektboard oder im Rack

Vielen Dank für Eure Hilfe

Grüsse
 
Eigenschaft
 
Theoretisch müsste ein parallel geschalteter Humbucker den Job erledigen. Wenn du einen alten Humbucker irgendwo rumliegen hast, würde ich das einfach mal testen: Humbucker mit Input- und Output-Jack auf ein Brettchen schrauben, das Eingangssignal direkt wieder an den Ausgang weiterleiten und den Humbucker parallel einschleifen.
Würde mich auch mal interessieren, wie stark dadurch der Sound beeinflusst wird.
 
Gibt es ein Gerät, dass diese (sehr extremen) Geräusche dämmt oder eliminiert?

Ich meine nicht andere PickUps oder Modifikationen an der Gitarre ...ich will weiter die gleichen Singlecoils in meinen Strats und Teles.
hi,
nein, gibt es nicht. Entweder single coil oder nicht.

Es gibt reichlich Möglichkeiten für Modifikationen oder Humbucker-Schaltungen, aber wenn das alles für dich nicht in Frage kommt... es gibt kein Zaubergerät was einen SC plötzlich brummfrei macht.

Möglichkeiten mit Einschränkungen:
1. Noisegate (als zusätzliches "Effektgerät") - macht in den Spielpausen ruhig, sobald du Töne hörst sind aber dieselben Nebengeräusche mit drin.

2. zwei SCs zusammen als Humbucker geschaltet (einer davon wird umgedreht angeschlossen und muss die Magnete umgekehrt haben) - das funktioniert an sich prima, aber eben nur in der Zwischenstellung "beide PUs an". Bei einzelnen PUs hat sich nichts geändert, das wären aber sicher auch die Sounds die du brauchst... die Einzelstellungen brummen wie Sau und in der Mittelstellung ist plötzlich Ruhe. Mich persönlich stört der plötzliche Kontrast fast mehr, als wenn es durchgängig brummt.

Meine Empfehlung wär, über deinen Schatten zu springen und dich doch mit Modifikationen/anderen Pickups anzufreunden.
 
Theoretisch müsste ein parallel geschalteter Humbucker den Job erledigen. Wenn du einen alten Humbucker irgendwo rumliegen hast, würde ich das einfach mal testen: Humbucker mit Input- und Output-Jack auf ein Brettchen schrauben, das Eingangssignal direkt wieder an den Ausgang weiterleiten und den Humbucker parallel einschleifen.
Würde mich auch mal interessieren, wie stark dadurch der Sound beeinflusst wird.

Meinst du das so, dass der Humbucker einfach mit läuft und sich irgendwo befindet oder ist der mit am Klang beteiligt? Würde mich nämlich auch mal interessieren.
Mir ist des weiteren aufgefallen, dass man häufig bei starkem hall das Rauschen hört. Ist da was dran?

Ich kenne mich jetzt nicht besonders aus, aber man könnte auch versuchen, das E-Fach ab zu schirmen mit Alufolie. Wenn ich falsch liege, dann korrigiert mich bitte. Vielleicht kann man so ja die Brummeinstreungen verrringern
 
Ja, der muß nicht am Klang beteiligt, er muß nur vor der ersten Signalverarbeitung eingeschliffen werden, also vor Preamp und Effektgerät.
Ich hab' das noch nicht ausprobiert, aber eigentlich müsste das klappen...
 
Wie wäre es mit einem Dummy Coil. Nur eine Spule dazu schalten, ohne die Magneten. Solche Teile gibt es zu kaufen. Die müssen nur "irgendwo" eingebaut werden...
Übrigens vermute ich, das in dem Lokal etwas nicht in Ordnung ist. Die Sache mit dem Bahnstrom halte ich für eine "Ausrede"! Die Oberleitung der Bahn erzeugt kein Magnetfeld, hat ca. 17000 Volt und 16,333 Hertz. Selbst wenn die Leitung über der Bühne verlaufen würde, glaube ich nicht an den Grund. Ich habe als E-Lokführer 30 Jahre lang mitten zwischen den Hochspannungsteilen gesessen, und alle möglichen Elektronischen Geräte benutzt, ohne Störungen.
Aber, ggf. gibt es im Board einen Fachmann für Elektrotechnik, der uns aufklären kann?
 
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Also ich kenne das auch aus Hamburg. Das MarX (kleinerer Saal der Markthalle) ist auf Höhe der Bahnoberleitungen dort (also quasi wirklich wenige Meter daneben die Bühne). Da war es auch schlicht nicht möglich mit traditionellen Singlecoils zu spielen ohne Nebenlärm (-geräusch trifft es in dem Fall einfach nicht mehr!).
 
http://www.ilitchelectronics.com/
Ist mE die beste und perfekteste Art den SC-Sound zu erhalten.
Ohne Modifikation an der Gitarre geht es nicht und kann es auch nicht gehen, weil:
Das externe Stör-Magnetfeld welches der Pickup sieht MUSS bekannt sein, damit man es entfernen kann. Dazu muss man es an der Gitarre erfassen, weil es sich je nach Position derselben extrem stark ändert. Das macht der Humbucker, das machen normale Dummy-Coils, und die Ilitch-Coil ebenso.
 
Eine Dummy-Coil würde ich auch empfehlen. Die DC ohne Eisenkern verändert weniger den Ton, als wie eine mit unmagnetischem Eisenkern. Man kann die Dummyspule zu den unterschiedlichsten PU-Einstellungen in Reihe anschließen. Einfach vor der Schaltung an plus,
bzw. dahinter an minus. Dann schaltet man zur Dummy-Spule parallel einen Kondensator, so dass die Höhen als SC bleiben, also am Dummy vorbei, und als Signal an Hot gehen, (kein Kurzschließen an Masse). Maginal hat man etwas mehr Gain, aber der Klang bleibt richtig
Singel-keulig. Idealerweise macht man den Kondensator noch regelbar über das Tonpoti.
Der Kondensator wird an Poti-Plus angeschlossen. Dann kann man vom SC in Richtung zu auf P90 regeln.
Über den Dummy bekommt man einen warmen mittigen Ton, der nicht so abgestumpft
klingt, wie ein runtergeregeltes Ton-Pot, bei dem die Höhen an Masse gelegt werden.
Das ist natürlich eine rein persönliche Erkenntnis, man kann's halt nur subjektiv bewerten.

Grüße...
 
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Wie wäre es mit einem Dummy Coil. Nur eine Spule dazu schalten, ohne die Magneten. Solche Teile gibt es zu kaufen. Die müssen nur "irgendwo" eingebaut werden...
Übrigens vermute ich, das in dem Lokal etwas nicht in Ordnung ist. Die Sache mit dem Bahnstrom halte ich für eine "Ausrede"! Die Oberleitung der Bahn erzeugt kein Magnetfeld, hat ca. 17000 Volt und 16,333 Hertz. Selbst wenn die Leitung über der Bühne verlaufen würde, glaube ich nicht an den Grund. Ich habe als E-Lokführer 30 Jahre lang mitten zwischen den Hochspannungsteilen gesessen, und alle möglichen Elektronischen Geräte benutzt, ohne Störungen.
Aber, ggf. gibt es im Board einen Fachmann für Elektrotechnik, der uns aufklären kann?

Das elektrische- kann nicht ohne das magnetische Feld :)

Wie stark das Feld ist hängt vom Abstand 2*pi*r / lamda und von der Art der Antenne ab (Stab, Rahmen, etc.)

Das 16 2/3 Hz Netz der Bahn ist niederfrequenter als die 50 Hz aus der Steckdose. Nach EN 61000-Schlagmichtot müssen alle alle Geräte eine gewissen Störfesrigkeit gegen H-Felder bei 50/60 Hz aufweisen. Diese sind dann erst recht robust gegen 16 2/3 Herz. Daher hattest du auch nie Probleme.
Die Norm gilt leider (oder zum Glück?) nicht für Single Coils.

Mich würde mal interessieren wie das Störgeräusch einer 16 2/3 Hz Störung klingt :)
 
Meine Band hatte auch schon zwei Gigs in einem ehemaligen Bahnhof....aber da gab es bei Strat und Tele keine Probleme...
 
Bei einem ehemaligen Bahnhof würde ich vermuten, dass kein Saft mehr auf den Oberleitungen war ;)

Kommt aber wie gesagt auch immer auf den Abstand und die Antenne an.
 
Bei einem ehemaligen Bahnhof würde ich vermuten, dass kein Saft mehr auf den Oberleitungen war ;)

Kommt aber wie gesagt auch immer auf den Abstand und die Antenne an.

Oder stammten die ehemaligen Bahnhöfe etwa aus der Zeit der Dampflokomotive?
Aber das wäre die einfachste Lösung schlechthin, nur in der Spielpause mal kurz den Strom der Oberleitungen einschalten, und die Züge mal eben kurz passieren lassen.
Fällt garantiert niemanden auf, weil sich die Bahn ja grundsätzlich verspätet.:evil:

Ich glaube schon, dass ein großes Potential an Störeinflüssen von Oberleitungen ausgehen kann, evtl. liegen da noch einige Steuerströme drauf und Internetanschluss, weiß der Kuckuk was heutzutage da alles draufgepackt wird.

Die Kabellängen sind auch gute Sender und die Gitarren-Saiten gute Antennen. Merkt man daran, wenn man ein Störfeld empfängt und sich mit der Gitarre dreht, dass sich die Störgeräusche in der Intensität ändern. Die Saiten senden dann gleichzeitig wieder weiter an andere signalleitende Bauteile.

Wie würde es sich denn auswirken, wenn man drei Gitarrensaiten an Plus lägen, isoliert gegenüber drei an Masse. Würde der Humbucker parallel dazwischen geschaltet Antennensignale löschen? Oder würden sich an anderen Bauteilen
der Störempfang etwas löschen?
Beim Spielen darf man natürlich keine Münze aus Metall nehmen, wie Brian May.
Und immer schön die Finger trocken wischen! :D

Vielleicht bringt es bei Oberleitungen auch etwas, wenn man von seinem Amp ein Massekabel zu den Bahngleisen legt. Das soll ja die rückführende Leitung der
Oberleitung sein. Sozusagen die Störsignale einfach kurzschließen! :ugly:
 
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:confused: ich habe jetzt nur Gitarren mit SCs. In so kurzer Zeit werde ich es auch nicht schaffen irgendeine Maßnahme zu treffen. Muss ich jetzt Angst haben, dass ich bei einem Gig nur noch Brumme, wenn der Konzertort in der Nähe der Bahnstrecke liegt?
 
Hast Du nicht eine SC Gitarre, die in den Zwischenstellungen das Brummen kompensiert? Wenn es losgeht mit dem Krach, ist das ja nur einen "Click" entfernt.
 
mir gefallen aber grade hals und steg jeweils alleine. Ansonsten muss ich mir schnell ne gitarre ausleihen gehen und mir dann die ganze Sache mit dem Dummy-Coil oder dem ich sag mal "externen Humbucker" durch den Kopf gehen lassen.
 
mir gefallen aber grade hals und steg jeweils alleine. Ansonsten muss ich mir schnell ne gitarre ausleihen gehen und mir dann die ganze Sache mit dem Dummy-Coil oder dem ich sag mal "externen Humbucker" durch den Kopf gehen lassen.

was ja auch verständlich ist:D

SC mit Oblerleitungs Lärm / BPU&MPU zusammen / Humbucker ggf. auch im SC Formfaktor / aktive Noiseless /klassischer SC in "sauberer" Umgebung


sind in aufsteigender Folge für die Location meine Favoriten. (ein Oberleitungsausfall ist allerdings extrem selten - da würde ich nicht drauf bauen;) )
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich überlege grade, aus dem anstehenden Konzi ein Akustikkonzert zu machen. Sozusagen als ganz besonderes Konzert ;)
 
Theoretisch müsste ein parallel geschalteter Humbucker den Job erledigen. Wenn du einen alten Humbucker irgendwo rumliegen hast, würde ich das einfach mal testen: Humbucker mit Input- und Output-Jack auf ein Brettchen schrauben, das Eingangssignal direkt wieder an den Ausgang weiterleiten und den Humbucker parallel einschleifen.

So geht das leider nicht, jedenfalls nicht gut. Zum Einen bringt ein HB schon mal nichts, weil der ja schon intern symmetrisch aufgebaut ist, kommt eine dritte Spule dazu, kann er gar nichts auslöschen. Es muss also als Dummy Coil immer eine einzelne Spule fungieren. Und die darf kein Magneten haben, denn sie soll keinen Ton einfangen (soll ja gerade nict nach HB klingen), sondern nur den Brumm, und der muss dann phasenverdreht zu dem Brumm im eigentlich PU dazukommen.

Sodann muss die Dummyspule in Reihe geschaltet werden und nicht parallel, da sonst die Lautstärke des Signals aus dem SC massiv abnimmt. Muss man sich so vorstellen, dass eine Lautstärke X+0 immer noch =X ist. Bei einer Parallelschaltung "empfängt" der Ampeingang dagegen quasi zur Hälfte den Output der signalführenden Spule und zur anderen Hälfte den der "stummen" Dummyspule. Das Nutzsignal wird also geschwächt, sozusagen 1/2 mal X + 1/2 mal 0, unter dem Strich also 1/2 X. Das ist jetzt technisch nicht ganz korrekt ausgedrückt, es soll nur die Idee vermitteln, was dabei rauskommt. Wenn überhaupt, muss die Spule also ohne Magnete sein und phasenverdreht in Reihe zum Signal angeschlossen werden.

Gruß, bagotrix.
 
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